Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

Buch von Antonia Blum

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

Der vierte Band der Kinderklinik Weißensee Berlin-Weißensee, 1948: Elisabeth „Lissi“ Vogel kann es kaum erwarten, als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee endlich in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene zu treten. Doch der Klinikdirektor schätzt die begabte, junge Frau wegen ihres steifen Beines, das von einer überstandenen Kinderlähmung herrührt, gering. Außerdem legt er ihr immer neue Steine in den Weg. Aber Lissi lässt sich so schnell nicht einschüchtern, genauso wie ihre Tante Marlene. Die musste in einer Nacht- und Nebelaktion nach West-Berlin fliehen und dort von Null anfangen. Als sich in Berlin Fälle von Kinderlähmung häufen, wird die frisch verliebte Lissi plötzlich mit ihrer größten Angst konfrontiert und verliert den Mut, für ihre kleinen Patienten und für den Mann ihres Herzens zu kämpfen.
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Serieninfos zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume ist der 4. Band der Kinderklinik Weißensee / Die Kinderärztin Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Bewertungen

Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

    Auch der vierte Teil hat mich wieder in seinen Bann gezogen. Hauptprotagonistin ist nun Elisabeth "Lissi" Vogel, also die Nichte von Marlene. Sie hat es tatsächlich geschafft und darf ihren Dienst als Assistenzärztin in Weißensee antreten.
    Fluch und Segen zugleich. Sie darf tun, was sie liebt, aber die Umstände sind nicht immer einfach. Auch innerfamiliär spaltet die Teilung Deutschlands die Familie und bringt schreckliche Veränderungen mit sich.
    Das Buch spielt in der Nachkriegszeit, 19 Jahre nach Band 3, was ich persönlich gut finde, da man in den Wirren des Krieges kaum ein geregeltes Leben hatte und die Zeit zwischen den Bänden von der Autorin in Momentaufnahmen erklärt und beschrieben wird.
    Die Sprachgewandtheit der Autorin lässt die Figuren lebendig werden und man leidet nicht nur mit den Protagonisten, sondern auch mit den kleinen Patienten. Auch die Unterschiede in den Besatzungszonen und die Anfänge der späteren DDR und BRD finde ich sehr gut beschrieben.
    Alle Figuren sind authentisch und die Autorin bleibt ihren Personen - und Charakterbeschreibungen treu. Zeitweise war ich regelrecht geschockt von der Emotionalität der Sprache, besonders bei den Schicksalsschlägen gelingt es der Autorin, Gefühle sehr einfühlsam zu Papier zu bringen.
    Auch wenn es sich bei dem Buch um eine, sagen wir mal, historische Familiensaga handelt, so ist doch eine latente Spannung zu spüren, die sich aus den unterschiedlichen Charakterisierungen und den Lebensumständen der damaligen Zeit ergibt.
    Mir bleibt nur, dieses Buch allen Liebhabern historischer Romane zu empfehlen, die Reihe aber bitte mit Band 1 zu beginnen.
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

    Der hier vorgestellte Roman von Antonia Blum ist im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen.
    Das Buch ist der 4. Band zur Kinderklinik Weißensee Reihe. Laut Nachwort der Autorin ist die Reihe hiermit abgeschlossen.
    Allgemeines zur gelesenen Ausgabe:
    ISBN: 978354806796
    Sprache: Deutsch
    Ausgabe: TB mit 512 Seiten
    Erscheinungstermin: 01.02.2024
    Klappentext:
    Berlin-Weißensee, 1948: Elisabeth „Lissi“ Vogel kann es kaum erwarten, als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee endlich in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene zu treten. Doch der Klinikdirektor schätzt die begabte, junge Frau wegen ihres verformten Beines, das von einer überstandenen Kinderlähmung herrührt, gering. Außerdem legt er ihr immer neue Steine in den Weg. Aber Lissi lässt sich so schnell nicht einschüchtern, genauso wie ihre Tante Marlene. Die musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen und dort bei null anfangen. Als sich in Berlin Fälle von Kinderlähmung häufen, wird die frisch verliebte Lissi plötzlich mit ihrer größten Angst konfrontiert und verliert den Mut, für ihre kleinen Patienten und für den Mann ihres Herzens zu kämpfen.
    Mein Leseeindruck/Fazit:
    Ich bin ein großer Fan von Romanreihen. Familiengeschichten und Spannung, die perfekte Mischung. Da ich die drei Vorgängerbände gelesen habe, ist mir die Autorin und ihr Schreibstil bekannt.
    Wir befinden uns in diesem Roman in Berlin, um 1948/1949.
    Wer, wie ich, Romane mit Familiengeschichten mag, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Die Autorin beschreibt mittels eines leicht verständlichen Schreibstils die medizinische Versorgung im Land, die Forschungen, aber auch die Fortsetzung der Familiengeschichte. Die Vergangenheit und Spaltung Deutschlands insbesondere Berlins, wird thematisiert und veranschaulicht. Aber auch Freud und Leid innerhalb der Familie findet seinen Platz. Da es sich bei diesem Buch bereits um den vierten Band handelt, möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Buch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Um jedoch in den vollen Genuss zu kommen, wäre das Lesen der Vorgänger zu empfehlen.
    ***
    Dieser Roman ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Spannung und Familiengeschichte sehr viel Spaß bringen können und dem Leser ab und auf auch ein Seufzen entlocken kann. Es handelt sich bei diesem Buch um den Abschlussband der Kinderklinik Weißensee Reihe, der zwar eigenständig gelesen werden kann, aber dennoch mit Rückblenden gespickt ist, so dass das wahre Lesevergnügen nur dem Reihenkenner zuteil wird . Es gibt heitere Szenen mit jede Menge Empathie, aber auch Action und Spannung. Eine gekonnte Mischung, die mir große Freude bereitet hat. Es bedauere es sehr, dass keine weitere Fortsetzung geplant ist.
    Meine Empfehlung für Leser*innen von historischen Familiengeschichten vor geschichtlichem Hintergrund.
    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

    Das Cover reiht sich perfekt in die Serie ein und zeigt wieder einmal einen jungen Patienten: Rolf Stehfest mit dem Esel Beppo.
    Einen Prolog, der die Lesenden dort abholt, wo der vorherige Band endete, gibt es im Vergleich zu den vorherigen Büchern dieses Mal nicht. So fiel es mir etwas schwerer, wieder in die Geschichte reinzukommen. Auch sind Marlene und Emma nicht allein die Hauptpersonen, sondern insbesondere Emmas Tochter Elisabeth, genannt Lissi. Sie tritt als Assistenzärztin als zweite Generation in die Kinderklinik Weißensee ein. Nach der Zeit der Wunder, den Jahren der Hoffnung und den Tagen des Lichts spielen dieses Mal in den Jahren 1948 bis 1950 geteilte Träume thematisch die Hauptrolle.
    Der Titel spiegelt die Gefühle und Probleme von Marlene und Emma wider, aber auch die politischen Entwicklungen Berlins zu dieser Zeit. Dazu passen die folgenden Zitate: „Schmerz kennt keine Uhrzeit und je schneller er endet, desto besser.“ und „Kein System kann Unfehlbarkeit für sich beanspruchen.“
    In diesem Band treffen Lesende auf viele neue Nebencharaktere als Klinikpersonal, die aber leider nicht an die alten Bekannten wie Herrn Pinke herankommen. Ich habe die Lektüre der 32 Kapitel wieder als sehr abwechslungsreich empfunden und wurde gut unterhalten. Neben den (Einzel-)Schicksalen der Hauptprotagonistinnen geht es unverändert um Krankengeschichten kleiner und großer Patienten sowie um die Entwicklung der Klinik an sich.
    Das Nachwort ist wie gewohnt aufschlussreich und informativ als Ergänzung zum fiktiven Inhalt. Zudem kündigt Antonia Blum darin eine neue Reihe aus ihrer Feder für 2025 an. Ich werde es im Auge behalten, denn die Thematik klingt interessant und der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen.
    Im Vergleich zu den Vorbänden, die ich als ausgezeichnet bewertet habe, reicht es dieses Mal „nur“ für ein sehr gut.
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

    Seit dem dritten Band sind einige Jahre vergangen. Der Krieg ist vorbei, aber seine Nachwirkungen sind noch überall zu spüren. Das alles ist auch an der Kinderklinik Weißensee nicht vorbeigegangen. Emmas Tochter Elisabeth „Lissi“ Vogel ist inzwischen Ärztin und nun will sie in die Fußstapfen ihrer Tante treten. Doch der Klinikchef macht ihr das Leben schwer. Aber Lissi lässt sich genauso wenig einschüchtern wie seinerzeit ihre Tante. Marlene muss aus dem russischen Sektor fliehen und in Westberlin komplett neu anfangen.
    Ich habe mich schon sehr auf diesen Band aus der Reihe „Kinderklinik Weißensee“ gefreut, denn natürlich wollte ich wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil der Autorin Antonia Blum lässt sich angenehm und flüssig lesen.
    Auch dieses Mal sind die Charaktere wieder gut und authentisch gezeichnet. Emma versucht in der schwer beschädigten Klinik, die Pflege der Kinder aufrechtzuerhalten, obwohl sie nur den Mangel verwalten kann. Lissi hat eine Kinderlähmung überstanden und von der Krankheit eine Verformung ihres Beines zurückbehalten. Vielleicht wird die begabte junge Frau daher vom Klinikdirektor falsch eingeschätzt. Doch die Krankheit hat bei Lissi auch seelische Narben hinterlassen. Als es immer mehr Fälle von Kinderlähmung gibt, wird sie mutlos und kann nicht mehr für ihre kleinen Patienten kämpfen, aber auch nicht für ihre Liebe, dabei hat sie sich gerade erst verliebt. Marlene muss sich an das unterschiedliche Leben in Westberlin gewöhnen. Das Verhältnis zu ihrer Schwester Emma wird dadurch belastet.
    Diese Reihe hat Einblicke in die damalige Zeit mit allen ihren Wirren und Schwierigkeiten gegeben. Man konnte mit den Protagonisten in diese Zeit eintauchen und alles hautnah miterleben.
    Mir hat diese Reihe sehr gut gefallen. Meine Empfehlung!
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

    Die Kinderklinik Weißensee schließt ihre PfortenNach den Veröffentlichungen von „Zeit der Wunder“, „Jahre der Hoffnung“ und „Tage des Licht“ hat Antonia Blum nun zum letzten Mal die Pforten der Kinderklinik Weißensee geöffnet. Mit dem Band „Geteilte Träume“, der im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist, endet nun die große Romanreihe. Schade, denn ich war ein großer Fan und freute mich immer wieder auf ein Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten. Bevor sich auch für mich dir Tür endgültig verschließt, habe ich dieses Buch von Anfang bis zum Ende einfach nur genossen.
    Wer schon einmal das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren bildhaften und flüssigen Schreibstil zu schätzen. Seit dem Erscheinen des dritten Teils ist mittlerweile ein Jahr vergangen und irgendwie hatte ich ein paar Bedenken, dass ich nicht mehr in die Geschichte reinfinden werde, was sich aber als völlig unbegründet herausstellte. Kaum, dass ich die ersten Sätze gelesen hatte, fand ich mich mitten im Klinikgeschehen wieder.
    Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1948. Der zweite Weltkrieg ist zwar beendet, aber an allen Ecken spürt man Hunger und Not, allen voran in der Kinderklinik Weißensee. Die Klinik, die im Krieg stark beschädigt worden ist, kann auf Grund von fehlenden Baumaterialen kaum in Stand gesetzt werden und auch lebenswichtige Medikamente fehlen. Die Ärzte geben alles, um den Kindern die notwendigen medizinischen Versorgungen zu gewährleisten. Zu dem Ärzteteam gehört jetzt auch Emmas Tochter Elisabeth, die von allen Lissy genannt wird. Nach ihrer bestandenen Prüfung fängt sie als Assistenzärztin an. Obwohl sie eine gute Ärztin ist, legt man ihr mehr als nur einen Stein in den Weg, aber Lissy weiß sich durchzusetzen. Nicht nur die beruflichen Probleme setzen ihr zu. Ihre Tante Marlene muss den sowjetischen Sektor verlassen und flieht nach West – Berlin, wo sie neu anfangen muss. Als auch noch die Kinderlähmung nach Weißensee zurückkehrt, hat Lissy große Angst. Nicht nur um ihre kleinen Patienten, sondern auch um sich. Wird sie ihre Angst überwinden und sich der Herausforderung stellen? Wie wird es mit Marlene weitergehen?
    Mit ihrem Roman Kinderklinik Weißensee „Geteilte Träume“ hat Antonia Blum nicht nur den letzten Teil dieser einzigartigen und wunderschönen Saga geschrieben, nein, sie hat sie würdevoll ausklingen lassen. Erneut nimmt die Autorin ihre Leserschaft mit auf Reisen und lässt sie nicht nur an dem Klinikalltag teilhaben, sondern auch an der Familiengeschichte von Emma und Marlene. Aber auch die politischen Umbrüche, die sich in den Jahren 1948 – 1950 in Berlin abgespielt haben, wurden perfekt in die Geschichte eingewoben und unterstreichen die Authentizität der Handlung. Fast könnte man meinen, dass sie die Geschichte genauso abgespielt haben könnte, dem ist leider nicht so, was meiner Lesebegeisterung aber nicht schmälert. Ganz im Gegenteil!
    Schade, dass sich die Kliniktüren endgültig geschlossen haben, aber die vierteilige Buchreise hat sich mehr als nur gelohnt. Ich kann sie wirklich nur weiterempfehlen!
    5 von 5 Sternen!
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Berlin-Weißensee, 1948: Elisabeth „Lissi“ Vogel kann es kaum erwarten, als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee endlich in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene zu treten. Doch der Klinikdirektor schätzt die begabte, junge Frau wegen ihres verformten Beines, das von einer überstandenen Kinderlähmung herrührt, gering. Außerdem legt er ihr immer neue Steine in den Weg. Aber Lissi lässt sich so schnell nicht einschüchtern, genauso wie ihre Tante Marlene. Die musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen und dort bei null anfangen. Als sich in Berlin Fälle von Kinderlähmung häufen, wird die frisch verliebte Lissi plötzlich mit ihrer größten Angst konfrontiert und verliert den Mut, für ihre kleinen Patienten und für den Mann ihres Herzens zu kämpfen.
    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.
    Allgemeines
    Vierter Band (Abschlussband) der Reihe „Kinderklinik Weißensee“
    Erschienen am 1. Februar 2024 im Ullstein Verlag als TB mit 512 Seiten
    Gliederung: Roman in 32 Kapiteln – Nachwort – Literaturhinweise
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Berlin, 1948 bis 1950
    Inhalt
    Die Handlung des Abschlussbandes der Tetralogie „Kinderklinik Weißensee“ ist um fast zwei Jahrzehnte später angesiedelt als die des Vorgängerbandes, hier steht mit Emmas Tochter und Marlenes Nichte Lissi bereits die nächste Generation im Mittelpunkt. Lissi möchte an der Kinderklinik Weißensee unter der Obhut ihrer Tante Marlene ihre Stelle als Assistenzärztin antreten, doch Marlene und ihr Mann Maximilian von Weilert müssen in den westlichen Teil Berlins fliehen, nachdem sie als Adelige von den sowjetischen Besatzern enteignet und zu Unrecht als Nazikollaborateure verdächtigt werden.
    Emma und ihre Familie bleiben im Osten, sie glauben an eine gerechtere Gesellschaft im sozialistischen Staat. Allerdings können sie nicht übersehen, dass es – nicht zuletzt durch die Unterstützung durch die Amerikaner, die Lebensmittel nach Westberlin einfliegen - in mancher Hinsicht um die Versorgungslage im westlichen Sektor Berlins besser bestellt ist. Als es zu einer Poliomyelitis-Epidemie („Kinderlähmung“) kommt, fehlen in der Klinik benötigte Therapiemittel. Auch Antibiotika gegen bakterielle Infektionen sind kaum zu bekommen.
    Lissi, die sich in einen Kollegen verliebt hat und dadurch teilweise von ihrer Arbeit abgelenkt ist, wird durch die Polio-Welle an die schwierigste Zeit ihrer Kindheit erinnert, als sie selbst an dieser Krankheit litt und sich mühevoll ins Leben zurück kämpfte…
    Beurteilung
    Auch wenn der Abschlussband chronologisch nicht unmittelbar an den vorherigen anschließt, ist es empfehlenswert, ihn erst im Anschluss an die drei Vorgängerbände zu lesen, da immer wieder auf die vorherige Lebensgeschichte der Protagonisten Bezug genommen wird.
    „Geteilte Träume“ thematisiert sehr interessante Aspekte der deutschen Geschichte der Nachkriegszeit. In politischer und gesellschaftlicher Hinsicht gibt die Autorin einen faszinierenden Einblick in die Jahre, in denen sich die beiden deutschen Staaten entwickelten. Die beiden Schwestern Emma und Marlene stehen hier für Ost und West und entzweien sich über ihre politischen Ansichten. Emma, die zunächst den Sozialismus für eine ideale Staatsordnung hält, muss bald erkennen, dass im Einparteiensystem die freie Meinung unterdrückt wird, was vor allem ihr Mann Kurt, ein kritischer Journalist, zu spüren bekommt. Auch die Versorgungslage mit Lebensmitteln und Konsumgütern im sowjetischen Sektor ist mangelhaft.
    In medizinhistorischer Sicht steht der Kampf gegen die Poliomyelitis im Mittelpunkt, eine furchteinflößende Krankheit, die seinerzeit nicht selten zum Tode durch Lähmung der Atemmuskulatur führte und erst ab der Mitte der Fünfzigerjahre durch eine Impfung zu verhindern war. Sehr eindrucksvoll schildert die Autorin die Behandlung der Erkrankten, die im schlimmsten Falle monatelang in einer Eisernen Lunge liegen mussten.
    Medizinhistorisch interessant sind auch neuartige Ansätze in der Pädiatrie, bei denen die Genesung der Patienten durch Tier- oder Musiktherapie gefördert werden soll, auch diese Ansätze kamen jedoch erst in den Sechzigerjahren zum Einsatz.
    Nicht vollständig gelungen ist in diesem Band die Ausgestaltung der Charaktere. Lissi, eine Ärztin Ende Zwanzig, benimmt sich im Umgang mit ihrem Kollegen wie eine verknallte Dreizehnjährige, ihr ganzes Denken kreist um einen Mann, sie wirkt oft unprofessionell – das scheint wenig glaubwürdig. Auch ihre Tante Marlene, die einen Schicksalsschlag verkraften muss, benimmt sich wie ein trotziges Kindergartenkind, das passt nicht zu ihrer Persönlichkeit aus den vorherigen Bänden.
    Sehr gelungen ist dagegen das informative Nachwort der Autorin, das zudem um eine Bibliographie ergänzt wird.
    Fazit
    Historisch und medizinhistorisch informative und fesselnde Unterhaltung mit einer etwas zu stark betonten Liebesgeschichte!
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Ausgaben von Kinderklinik Weißensee: Geteilte Träume

Taschenbuch

Seitenzahl: 512

E-Book

Seitenzahl: 480

Besitzer des Buches 6

Update: