Der Pfirsichgarten

Buch von Melissa Fu, Birgit Schmitz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Pfirsichgarten

Eine fliehende Mutter, ein schweigender Sohn und eine Enkelin, die ihre Wurzeln sucht Melissa Fu hat einen bezaubernden und eindringlichen Roman über die generationenübergreifende Suche einer Familie nach Heimat und die heilende Kraft von Geschichten geschrieben. Als ihre Stadt in Flammen aufgeht, beginnt für die junge Mutter Meilin und ihren vierjährigen Sohn Renshu eine gefährliche Reise durch das kriegszerstörte China der 1930er Jahre. Kaum wähnen sie sich einmal in Sicherheit, müssen sie schon wieder aufbrechen zu einem anderen Ort und in ein anderes Land. Die findige Meilin muss ihren ganzen Einfallsreichtum aufbieten, um ihren einzigen Sohn aufwachsen sehen zu können. Inmitten von Überlebenskämpfen, tragischen Trennungen und bewegenden Wiedersehen finden sie Trost und Zuflucht bei einer alten, seidenen Schriftrolle. Ihre feinen Zeichnungen und die schillernde Legende vom Pfirsichblütengarten beschützen sie vor der harten Realität der Flucht. Jahre später lebt Renshu in den USA. Er heißt nun Henry Dao, hat studiert, geheiratet und eine Familie gegründet. Über seine Kindheit schweigt er sich aus, und auch seine Versuche, einen Obstgarten anzulegen, misslingen – bis eines Tages die Pfirsichbäume wachsen. Hier, im Pfirsichgarten ihres Vaters, kann seine Tochter Lily vielleicht doch etwas über ihre Wurzeln erfahren. Inspiriert von den Erfahrungen ihres Vaters und angetrieben von der Sehnsucht, ihre Familiengeschichte zu kennen, hat Melissa Fu einen bewegenden Roman geschrieben, der sich über Generationen und Kontinente erstreckt. »Mein Vater erzählte nie von seiner Kindheit – bis zu diesem einen Tag in meinen Zwanzigern, als er aus unerfindlichen Gründen entschieden hatte, uns mehr von seinem Leben zu erzählen. Ich schrieb auf, was ich konnte, jedes Detail, jede verstreute Erinnerung. Ich hoffe, dass Familienzweige Ihnen das gleiche Glücksgefühl verschaffen kann, das mein Vater nach vielen Jahren gefunden hat.« Melissa Fu
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Bewertungen

Der Pfirsichgarten wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Pfirsichgarten

    Meilin liebt es Geschichten zu erzählen. Dafür rollt sie eine kostbare Bildrolle auf, sucht sich ein Bild aus und erzählt ihrem Sohn Renshu die darauf dargestellte Szene. Dieses Ritual hilft Mutter und Sohn die schlimmen Momente und Ängste während der Flucht aus ihrem Heimatort zu überstehen. Es ist das Jahr 1938 und Meilins Mann ist an der japanisch-chinesischen Front gefallen. Das Land befindet sich im Krieg und die Landbevölkerung muss vor den heranrückenden Japanern fliehen. Meilin ist mit ihrem Sohn alleine und folgt ihrem Schwager und seiner Familie. Der Zukunft und Hoffnung beraubt, vergehen viele Jahre des nackten Überlebens und Meilin schafft es immer wieder mit ihrem Geschick und starken Willen die kleine Familie über Wasser zu halten. Als das chinesische Festland nicht mehr sicher ist, müssen Meilin und Renshu nach Taiwan fliehen. Für Meilin wird die Insel eine neue Heimat, für Renshu das Sprungbrett nach Amerika.
    „Merke dir“, sagt sie, „diese reisenden Gelehrten tragen alles, was sie brauchen, auf dem Rücken. Alles, was sie belastet, lassen sie zurück. Denk immer daran“, sagt sie, „dass Reue eine schwere Last ist."
    Hinter dem wunderbar gestalteten Buchcover verbirgt sich ein ordentlich geschriebener Familienroman, eingebunden in die Ereignisse der jüngeren chinesischen Geschichte ab 1938. Meilin und Renshu stehen symbolhaft für zwei Generationen, die durch den Krieg alles verloren haben und durch die politischen Umstände stark geprägt wurden. Die sehr gute Struktur des Romans, die lineare Handlung und die historisch gut recherchierten geschichtlichen Ereignisse haben das Lesen ungemein erleichtert und mir die Möglichkeit gegeben etwas von den asiatischen Gepflogenheiten kennenzulernen. Der Roman konnte mir die chinesische Kultur etwas näherbringen und hat mein Verständnis für dieses so fremde Land nachhaltig geprägt.
    Der Pfirsichgarten von Melissa Fu ist weit mehr als nur ein Familienroman, der im China des 20. Jahrhunderts handelt. Er bietet eine Möglichkeit, ein wenig von der chinesischen Kultur kennenzulernen anhand der Geschichte von Meilin und Renshu. Das ist es, was dieses Buch auszeichnet.
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  • Rezension zu Der Pfirsichgarten

    Klappentext/Verlgstext
    Eine fliehende Mutter, ein schweigender Sohn und eine Enkelin, die ihre Wurzeln sucht
    Melissa Fu hat einen bezaubernden und eindringlichen Roman über die generationenübergreifende Suche einer Familie nach Heimat und die heilende Kraft von Geschichten geschrieben.
    Als ihre Stadt in Flammen aufgeht, beginnt für die junge Mutter Meilin und ihren vierjährigen Sohn Renshu eine gefährliche Reise durch das kriegszerstörte China der 1930er Jahre. Kaum wähnen sie sich einmal in Sicherheit, müssen sie schon wieder aufbrechen zu einem anderen Ort und in ein anderes Land. Die findige Meilin muss ihren ganzen Einfallsreichtum aufbieten, um ihren einzigen Sohn aufwachsen sehen zu können. Inmitten von Überlebenskämpfen, tragischen Trennungen und bewegenden Wiedersehen finden sie Trost und Zuflucht bei einer alten, seidenen Schriftrolle. Ihre feinen Zeichnungen und die schillernde Legende vom Pfirsichblütengarten beschützen sie vor der harten Realität der Flucht.
    Jahre später lebt Renshu in den USA. Er heißt nun Henry Dao, hat studiert, geheiratet und eine Familie gegründet. Über seine Kindheit schweigt er sich aus, und auch seine Versuche, einen Obstgarten anzulegen, misslingen – bis eines Tages die Pfirsichbäume wachsen. Hier, im Pfirsichgarten ihres Vaters, kann seine Tochter Lily vielleicht doch etwas über ihre Wurzeln erfahren.
    Inspiriert von den Erfahrungen ihres Vaters und angetrieben von der Sehnsucht, ihre Familiengeschichte zu kennen, hat Melissa Fu einen bewegenden Roman geschrieben, der sich über Generationen und Kontinente erstreckt.
    Die Autorin
    Melissa Fu ist in New Mexico, USA aufgewachsen. Sie wusste kaum etwas über ihre Wurzeln, bis ihr schweigsamer Vater eines nachts begann, ihr von seiner Lebensgeschichte zu erzählen. Noch in der gleichen Nacht hat sie erste Notizen gemacht, aus denen schließlich »Der Pfirsichgarten« entstanden ist. Melissa Fu hat Englisch und Physik studiert und als Lehrerin gearbeitet. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Söhnen in England.
    Inhalt
    Meilin Dao war in konfuzianischer Tradition erzogen worden und hätte, gemeinsam mit ihrem Mann Xiaowen, als vertrauenswürdige Geschäftsfrau einmal erfolgreich im Antiquitätengeschäft ihrer Schwiegereltern gearbeitet. Als Xiaowen 1938 nicht aus dem zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg zurückkehrt, entschließt sie sich zur Flucht mit dem damals vierjährigen Renshu. Sie wird den einzigen männlichen Nachkommen der Daos retten und eine unvorstellbar wertvolle seidene Bildrolle, die Xiaowen ohne Wissen seines Vaters auf die Seite gebracht hatte – für eine Notsituation wie diese. Meilins Flucht aus Changsha wird nach zahlreichen gefährlichen Situationen erst 10 Jahre später in Taipeh enden. Meilins Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Loyalität waren in ihrer vertrauten Umgebung ihr Geschäftskapital, auf der Flucht muss sie jedoch immer wieder schnelle Entscheidungen treffen und Fremden vertrauen. Jede Entscheidung kann den Tod bringen oder den Verlust ihres schwindenden Kapitals. Noch nicht einmal auf ihren Schwager Longwei kann Meilin sich auf der ersten Etappe der Flucht verlassen. Im Gegensatz zur Ethik seiner Vorfahren steht für ihn nicht grundsätzlich das Familieninteresse im Vordergrund, sondern seine eigene Karriereplanung. Meilin traut ihm von Anfang an nicht und fühlt sich wie eine Spielfigur in einem Spiel, dessen Regeln Longwei nicht offenlegt.
    Auf der Flucht geht Meilin immer wieder Bündnisse mit unbekannten Frauen ein, ohne einschätzen zu können, ob ihre Partnerinnen ihren Teil der lebenslangen Verpflichtung erfüllen werden. Als Renshu, mit ihr in einfachsten Verhältnissen überlebend, erfolgreich die Schule abschließt und ein Stipendium in den USA erlangt, scheint Meilin am Ziel angekommen zu sein.
    Renshu Dao zieht bei seiner Einwanderung in die USA einen Strich unter seinen chinesischen Namen; er nennt sich nun Henry Dao. Über seine Vergangenheit wird er nie wieder sprechen, obwohl ihm klar sein muss, dass er seinem Staat Taiwan für die erhaltene Schulausbildung lebenslang Loyalität schuldet und Meilin als Pfand dafür zurückbleibt. Erst als Henry schon mit Rachel verheiratet, Vater der kleinen Lily und als Wissenschaftler in Los Alamos tätig ist, holt ihn seine Vergangenheit ein. Lily kann beim Projekt Familie in ihrer Grundschule die väterliche Seite ihres Stammbaums nicht ausfüllen – und sie hat ihre chinesische Großmutter nie kennengelernt. Mitten im Kalten Krieg zwischen Ost und West fällt es Henry allerdings schwer, nachzuvollziehen, warum seine Tochter ihr chinesisches Erbe so vehement einfordert. Die USA haben für ihre Rüstungsprojekte in Los Alamos weltweit die klügsten Wissenschaftler angeworben, die sie jedoch permanent bespitzeln. Mit seiner beinahe paranoiden Angst, Persönliches von sich preiszugeben, ist Henry als Migrant ein Kind seiner Epoche. Dass er unter die traditionellen Werte seiner Familie nicht ebenso einfach einen Strich ziehen kann wie unter seinen chinesischen Namen, daran drohen seine Ehe und die Beziehung zu Tochter Lily zu zerbrechen. Auch wenn ich ihm übelgenommen habe, dass er nie versuchte, der kleinen Lily für Kinderohren geeignete Geschichten aus seiner Kindheit zu erzählen, ist Melissa Fu in ihrer – fiktiven – Geschichte auch mit Henry eine glaubwürdige Figur gelungen.
    Fazit
    Der erste Teil mit Focus auf Renshus Fluchterlebnissen konnte mich wenig fesseln, weil Fu Details beschreibt, die erwachsene Leser schneller einordnen können als ein Kind. Als Tochter von Eltern, die stets Kinderohren vor grausamen Kriegs- und Fluchterlebnissen zu schützen versuchten, erlebe ich die Szenen als universell verständlich, andere Leser könnten das anders empfinden. Henrys Leben als Student und Wissenschaftler gibt hochinteressanten Einblick in US-Wertvorstellungen und Rassismus auf amerikanischer und chinesischer Seite. Nie völlig heimisch in der US-amerikanischen Sprache, muss er lernen, dass „eine Party niemals nur eine Party“ ist und er die Codes seiner neuen Heimat evtl. nie begreifen wird.
    Melissa Fus „Pfirsichgarten“ ist ein bewegender, opulenter Familienroman über drei Generationen, zwischen 1938 und 2005 in drei Staaten spielend. Ihr Focus liegt auf der Kindheit von Vater Henry und Tochter Lily und auf Großmutter Meilin, die ihren Sohn in schweren Zeiten in der Tradition einer chinesischen Kaufmannsfamilie erzieht.
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Ausgaben von Der Pfirsichgarten

Hardcover

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 482

Besitzer des Buches 5

Update: