Hast du uns endlich gefunden

Buch von Edgar Selge

  • Kurzmeinung

    Maesli
    ist ein sehr persönliches Buch über die Kindheit des Autors
  • Kurzmeinung

    Marie
    Berührende autobiografische Familiengeschichte aus den 1950/60ern, Sohn-Vater-Hassliebe im Fokus

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Hast du uns endlich gefunden

Das literarische Debüt von Edgar Selge: Ein Zwölfjähriger erzählt seine Geschichte zwischen Gefängnismauer und klassischer Musik. Exemplarisch und radikal persönlich. Eine Kindheit um 1960, in einer Stadt, nicht groß, nicht klein. Ein bürgerlicher Haushalt, in dem viel Musik gemacht wird. Der Vater ist Gefängnisdirektor. Der Krieg ist noch nicht lange her, und die Eltern versuchen, durch Hingabe an klassische Musik und Literatur nachzuholen, was sie ihre verlorenen Jahre nennen. Überall spürt der Junge Risse in dieser geordneten Welt. Gebannt verfolgt er die politischen Auseinandersetzungen, die seine älteren Brüder mit Vater und Mutter am Esstisch führen. Aber er bleibt Zuschauer. Immer häufiger flüchtet er sich in die Welt der Phantasie. Dieser Junge, den der Autor als fernen Bruder seiner selbst betrachtet, erzählt uns sein Leben und entdeckt dabei den eigenen Blick auf die Welt. Wenn sich der dreiundsiebzigjährige Edgar Selge gelegentlich selbst einschaltet, wird klar: Die Schatten der Kriegsgeneration reichen bis in die Gegenwart hinein. Edgar Selges Erzählton ist atemlos, körperlich, risikoreich. Voller Witz und Musikalität. Ob Bach oder Beethoven, Schubert oder Dvořák; Marschmusik oder Gospel: Wie eine zweite Erzählung legt sich die Musik über die Geschichte und begleitet den unbeirrbaren Drang nach Freiheit.
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Bewertungen

Hast du uns endlich gefunden wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Meinungen

  • ist ein sehr persönliches Buch über die Kindheit des Autors

    Maesli

  • Berührende autobiografische Familiengeschichte aus den 1950/60ern, Sohn-Vater-Hassliebe im Fokus

    Marie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Hast du uns endlich gefunden

    In seinem Debütroman „Hast du uns endlich gefunden“ erzählt Edgar Selge von seiner Kindheit. Er führt uns ein in seine Familie, stellt uns seine Eltern und seine 3 Brüder vor und lässt uns an seiner musikalischen Erziehung teilhaben.
    Der Roman beginnt mit der Vorbereitung eines Hauskonzertes. Der Vater, ein passionierter und ganz passabler Klavierspieler, ist Direktor der Jugendstrafanstalt in Herford und lädt an die 80 Gefangene zu diesem Konzert ein, die er persönlich unter den 400 Inhaftierten aussucht. Zusammen mit einem Violinisten wird er nachmittags das Konzert vor den Gefangenen und abends vor Freunden geben.
    Zu diesem sehr musikalische Vater, einst Oberstaatsanwalt im 3. Reich, hat Edgar ein sehr schwieriges Verhältnis und das gesamte Ausmaß wird erst im Laufe des Romans erkennbar.
    Wer so intensive Prügel bekommt wie ich von dir, Papa, der kann auch als Kind ein tieferes Verständnis vom Leben haben.
    Meine persönlichen Leseeindrücke Ich beginne dieses Buch und staune über die musikalisch, klassische Erziehung, die Edgar und seine Brüder erhalten. Alle Achtung, was der junge Mann da mit auf seinen Weg bekommt. Aber sehr bald bemerke ich die Kehrseite, die Härte und Brutalität, die in dieser Familie herrscht und es erstaunt mich, mit welcher Selbstverständlichkeit der Autor über die eigenen Kindererlebnisse erzählt.
    Ich weiß, es ist nicht gut, zu stehlen. Das braucht mir niemand erzählen. Es ist nicht gut, seinem Bruder eine Mark aus dem Geldbeutel zu klauen. Wer das nicht begreift, dem fehlt jedes moralische Grundverständnis. Mir ist jedenfalls vollkommen klar, dass man das nicht machen darf. Mich braucht auch niemand zu verprügeln oder zu ohrfeigen, um mir das beizubringen. Aber ich will diesen Film sehen. Und anders geht es nicht.
    Es ist nicht das erste Buch, in dem ich über die Nazivergangenheit von Familienmitgliedern lese, aber dieses Buch bringt das Thema auf eine nächste Stufe. Diese Deutlichkeit ist doch sehr erstaunlich.
    Das Vaterland! Davon macht ihr euch gar keine Vorstellung, was das für und bedeutet hat!
    Sehr intensiv werden jene Szenen erzählt, die zu den Prügelattacken des Vaters geführt haben. Ich habe in manch einer Rezension von jungen Bloggern von einer „Triggerwarnung“ gelesen. Das zeigt, wie sich die Gesellschaft in den letzten 80 Jahren verändert hat. Die junge Generation hat tatsächlich keine Ahnung, wie das früher war. Was die Prügelei als Erziehungsmethode betrifft, ist das ein enormer Fortschritt
    Fazit „Hast du uns endlich gefunden“ von Edgar Selge ist ein sehr persönliches Buch über die Kindheit des Autors. Sein Erzählton ist atemlos, körperlich, risikoreich, voller Witz und Musikalität .
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Ausgaben von Hast du uns endlich gefunden

Hardcover

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 295

Taschenbuch

Seitenzahl: 304

Besitzer des Buches 25

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