Der letzte Satz

Buch von Robert Seethaler

  • Kurzmeinung

    taliesin
    Nach das Feld und Ein ganzes Leben eher eine Enttäuschung
  • Kurzmeinung

    Gabi5
    Kommt leider nicht an andere Bücher vom Autor heran

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der letzte Satz

Gustav Mahler auf seiner letzten Reise – das ergreifende Porträt des Ausnahmekünstlers. Nach „Das Feld“ und „Ein ganzes Leben“ der neue Roman von Robert Seethaler. An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Er ist berühmt, der größte Musiker der Welt, doch sein Körper schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die andere Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise. 'Der letzte Satz' ist das ergreifende Porträt eines Künstlers als müde gewordener Arbeiter, dem die Vergangenheit in Form glasklarer Momente der Schönheit und des Bedauerns entgegentritt.
Weiterlesen

Bewertungen

Der letzte Satz wurde insgesamt 33 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

(8)
(14)
(10)
(0)
(1)

Meinungen

  • Nach das Feld und Ein ganzes Leben eher eine Enttäuschung

    taliesin

  • Kommt leider nicht an andere Bücher vom Autor heran

    Gabi5

  • Nicht wirklich schlecht aber Herr Seethaler und ich scheinen uns voneinander zu entfernen.

    funny-valentine43

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der letzte Satz

    Klappentext von der Verlagsseite
    Gustav Mahler auf seiner letzten Reise – das ergreifende Porträt des Ausnahmekünstlers. Nach „Das Feld“ und „Ein ganzes Leben“ der neue Roman von Robert Seethaler.
    An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Er ist berühmt, der größte Musiker der Welt, doch sein Körper schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die andere Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise.
    “Der letzte Satz” ist das ergreifende Porträt eines Künstlers als müde gewordener Arbeiter, dem die Vergangenheit in Form glasklarer Momente der Schönheit und des Bedauerns entgegentritt.
    Autoreninfo von der Verlagsseite:
    Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane “Der Trafikant” (2012), “Ein ganzes Leben” (2014) und “Das Feld” (2018) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin.
    Erster Satz:
    Den Kopf gesenkt, den Körper in eine warme Wolldecke gewickelt, saß Gustav Mahler auf dem eigens für ihn abgetrennten Teil des Sonnendecks der Amerika und wartete auf den Schiffsjungen.
    Meinung:
    Robert Seethaler erzählt in “Der letzte Satz” von der letzten Schiffsreise Gustav Mahlers nach New York. Dort soll er noch einmal an der Metropolitan Opera dirigieren. In kleinen Episoden blickte ich auf Mahlers Leben zurück, fühlbar ohne zeitlichen Zusammenhang und dadurch auch etwas schwierig einzuordnen. Diese Rückblicke erzählt nicht eine dritte Person, sondern Gustav Mahler, mittlerweile alt und zerbrechlich und an sein Lebensende angekommen, persönlich. Dies finde ich ein schönes Stilmittel und so passt es auch, dass manche Szenen etwas oberflächlich wie seine Begegnungen mit Rodin und Freud.
    Die Rückblicke empfindet man unterschiedlich. Mahler war kein einfacher Charakter und seine Ehe mit Alma nicht glücklich. Er blickt auf den knapp 128 Seiten auf sein Leben von der Kindheit bis zu jenem Tag auf dem Schiff zurück. Man erfährt wie er Alma kennenlernt, über die Heirat mit ihr, ihre Liebe zu einem Baumeister, den Tod der ältesten Tochter und sein Weg zur Musik bis hin zu seiner 8. Symphonie, der “Symphonie der Tausend”.
    All diese Episoden lässt Seethaler Mahler lakonisch, melancholisch und reflektiert sein Leben erzählen. Dadurch entsteht auch eine gewisse Distanz, weil man immer nur Mahlers Sicht auf sein Leben sieht und nicht die Einschätzung von Alma und seiner Tochter Anna.
    Sprachlich ist “Der letzte Satz” wieder ein Genuss. Seethaler schafft wundervolle Sätze wie
    “Sie ist mein Glück. Ich weiß nicht, ob ich sie verdient habe. Du kannst dir die Liebe nicht verdienen.” (S. 55)
    über seine Frau Alma, die um einiges jünger war als er.
    Oder als Mahler erkennt, dass er bald Sterben wird
    "Ich hätte noch so viel mehr komponieren können. Es fühlt sich an, als hätte ich gerade erst angefangen, dabei ist es schon wieder zu Ende. So ist es also mit dem Sterben, dachte er. Stillhalten und warten.” (S. 30)
    Sätze, die berühren und das Buch gefällig machen. Was leider dem Protagonisten Gustav Mahler nicht gelingt, sei es wegen der geringen Seitenzahl des Romans, der für mich mehr eine Novelle als ein solcher ist, oder einfach daran, dass Seethaler nur ein Ausschnitt aus Mahlers Leben nimmt und es einfach keine Biografie ist.
    Interessant ist wie Seethaler Mahlers Tod in der Novelle darstellt. Der Schiffsjunge, der Mahler auf der Amerika betreute, nun als Hafenarbeiter arbeitet, erfährt vom Wirt das Mahler verstorben ist und bekommt von der Beisetzung erzählt. Ein feiner Kniff, der die Novelle wieder rund macht.
    Fazit
    “Der letzte Satz” von Robert Seethaler ist eine feine kleine Novelle über die letzte Atlantiküberquerung Gustav Mahlers nach New York. Sprachlich mit schönen Sätzen, aber auch etwas distanziert im Stil.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der letzte Satz

    Gustav Mahler ist auf seiner letzten Reise unterwegs. Es ist die Überfahrt von New York nach Europa zurück. Er hat große Erfolge gehabt und ist berühmt, aber sein Leben war nicht einfach. Als Erwachsener hat er immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen gehabt und von seinen vielen Kindern sind eine Reihe verstorben. Besonders der Tod seiner geliebten kleinen Tochter hat ihm zugesetzt. Nun ist er an Deck des Schiffes, erträgt die Schmerzen und hängt seinen Erinnerungen nach.
    Dieser Roman ist mein erstes Buch von Robert Seethaler. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, doch mich konnte die Geschichte nicht so richtig packen. Die Zeiten wechseln ständig und ich wusste manchmal nicht, in welcher Zeit sich Mahler mit seinen Gedanken gerade befand, zumal er manchmal glaubt, etwas zu sehen, was er gar nicht sehen kann wie seine verstorbene Tochter. Mahler setzte bei seiner Arbeit hohe Maßstäbe an und machte es Orchestern und Sängern, mit denen er arbeitete, nicht leicht. Oft war er ungeduldig und streitsüchtig. Seine Vorstellungen setzte er auch bei seiner großen Liebe Alma durch, denn er wollte keine Konkurrenz in der Familie. Gustav Mahler war also nicht unbedingt ein sympathischer Mensch, dafür war er ein zu schwieriger Charakter und seine Art zu befremdlich.
    Dieses Buch ist für Musikfreunde bestimmt ein Muss, ich hatte mir mehr erwartet, denn vieles war mir zu oberflächlich. Einige Male habe ich in anderen Quellen nach mehr Informationen gesucht.
    Interessante Lektüre über einen einsamen alten Mann, der wohl ahnt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der letzte Satz

    Ich hatte gewisse Erwartungen an meinen ersten Seethaler, zumal das Buch es immerhin auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis geschafft hat, bin nach der Lektüre aber doch recht enttäuscht.
    Zum einen empfinde ich es als Verschaukelung, diese paar Seiten als einen "Roman" zu bezeichnen. Der Titel legt Bezüge zu Mahlers letztem Werk nahe, das ein Fragment blieb, und ich hätte das Büchlein vielleicht als ebensolches Fragment akzeptieren können - wenn die Bezüge denn auch tatsächlich hergestellt worden wären!
    Stattdessen tauchte ein obskures Vogeltriller-Motiv auf, das musiktheoretisch keinen Sinn ergibt ("große Quarte"? das hätte spätestens dem Lektorat auffallen müssen!) und das ich so, wie es im Text beschrieben wird, in der erwähnten Partitur von Mahlers Neunter auch nicht entdecken konnte. Manche der geschilderten Aspekte von Mahlers musikalischem Wirken waren nachvollziehbar, andere blieben für mich ohne konkrete Anknüpfungspunkte nur leeres Geschwafel. Doch auch zahlreiche andere Anklänge an Mahlers Leben wurden nicht sauber recherchiert; kurze Blicke in Gustav oder Alma Mahlers Biografie zeigen eklatante Widersprüche auf, die meines Erachtens die Grenzen schriftstellerischer Freiheit überschreiten. Seethaler berührt hier in fantasievoller Weise das Wirken und die Arbeitsweise anderer Künstler (vor allem natürlich von Gustav Mahler selbst; darüber hinaus wirft die bizarre Szene in Rodins Atelier Fragen auf), wird ihnen jedoch meiner Wahrnehmung nach nur in Ansätzen gerecht. Ich hätte es daher als ehrlicher empfunden, wenn er seinen alternden Komponisten und Dirigenten gänzlich erfunden und bitte nicht "Gustav Mahler" genannt hätte, nur weil das vielleicht mehr Interesse (und KäuferInnen) auf sich zieht.
    An diesen erfundenen Komponisten hätte Seethaler dann auch völlig frei die sprachlich meist schönen und berührenden Betrachtungen anknüpfen können, ohne hier Mahlers Biografie und Werk zu verwursteln und so letztendlich zu vergewaltigen.
    Das Buch habe ich über NetGalley als Rezensionsexemplar erhalten. Von weiteren Seethaler-Lektüren nehme ich jetzt erst einmal Abstand.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der letzte Satz

    In diesem schmalen Band begleitet der Leser Mahler auf seiner letzten Reise von Amerika nach Deutschland.
    Auf diesen wenigen Seiten, mit einer fast übergrossen Schrift, kann natürlich keine ausführliche Lebensgeschichte des Komponisten ausgebreitet werden.
    Somit verwebt der Autor zeitlich unabhängiges miteinander um die Geschichte stimmig zu machen, was ihm jedoch nicht immer gleich gut gelingt.
    Somit ist diese Reise auf dem Schiff zugleich eine Reise in der Mahler in die Vergangenheit reist. Es sind Erinnerung an ein Leben mit vielen Höhepunkten aber auch schmerzhaften Enttäuschungen immer angetrieben zu komponieren.
    Da die Gedankensprünge von Gustav Mahler ungeordnet hin und her schweifen ist es teilweise irritierend und es ist gut wenn man seine Biografie etwas kennt um diese ordnen zu können, damit man damit klar kommt.
    Was dem Autor hervorragend gelingt, in kurzen Szenen zu beschreiben, wie Mahler aus dem einzelnen Ruf eines Vogel eine Komposition erarbeitet. Oder wenn man als Leser erfährt wie das Konzert „Symphonie der Tausend“ wie der Impresario es nannte, in München in Mahler immer noch ein Gefühl des Triumphes auslöst.
    Ich mag die Sprache von Seethaler sehr, er vermag mich mit seinen Worten dahin zu entführen wo die Geschichte stattfindet.
    Was mir allerdings etwas fehlt, es gelingt ihm nicht das Wesen von Mahler als Künstler herauszuarbeiten - es fehlt die Musik - welche man doch erwarten darf in einem Roman über einen genialen Komponisten.
    Jedoch die Rahmenhandlung mit dem Schiffsjungen welcher Gustav Mahler betreut ist Robert Seethaler geglückt, damit macht er vieles was ich sonst vermisst habe wieder gut.
    […]
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der letzte Satz

    DIE LETZTE REISE -EINE REISE INS ICH
    „Der letzte Satz“ ist ein schmales Buch von 126 Seiten, in dem Gustav Mahler (1860 - 1911), ein bedeutender Komponist und berühmter Dirigent seiner Zeit am Ende seines nicht sehr langen Lebens dargestellt wird. Es kann daher nur eine Momentaufnahme seines wechselvollen Lebens sein.
    Robert Seethaler fängt sein Büchlein an mit einem Zustandsbericht, der sich bis zum Ende hin durchzieht. Mahler befindet sich auf dem Sonnendeck der „Amerika“, mitten auf hoher See, auf seiner letzten Schiffsreise von New York nach Wien. Sein Körper bereitet ihm wie stets Schmerzen, Fieberschübe verzehren ihn. Er resümiert über sein gesamtes Dasein, über sein kompositorisches, musikalisches Schaffen, über seine Beziehung zu Alma, den schmerzlichen Verlust seiner Tochter Maria... Wie im Wahn oder wegen des nahen Todes (?) schweifen seine Gedanken und Erinnerungen ab. Deshalb erscheint die Handlung oft sprunghaft, wechselt von der Gegenwart in vergangene Zeiten. Ich finde das stilistisch vom Autor hervorragend gelöst. Mir gefällt die erzählerische Perspektive, die er für seinen Roman gewählt hat. Ich las oft zwischen den Zeilen bzw. fühlte mich veranlasst über Mahlers und Almas Leben nachzuschauen, mich zu informieren, Wissen zu rekapitulieren.
    Immer wieder werden Gustav Mahlers körperlichen Gebrechen thematisiert, die unerträglichen Schmerzen im Kopf, die ihn aber ebenso wie die Natur, ein Vogel, dessen Ruf und vieles andere zum Komponieren inspirieren. In so einem Falle arbeitete er ungeachtet seines Gesundheitszustandes intensiv hintereinander weg, nahm darauf keine Rücksicht.
    Die Probleme zwischen Mahler und Alma waren unausweichlich– zwei schwierige Charaktere trafen aufeinander. Alma, obwohl die Liebe seines Lebens, wird von ihm sehr vernachlässigt. Oft bemerkt er sie nicht einmal, betrachtet sie als Gegenstand. Er war eine zerrissene melancholische Seele, getrieben von ständiger Unruhe und Launenhaftigkeit, liebte die Einsamkeit und fühlte sich nicht unbedingt wohl in Gesellschaft, tat aber seine Meinung kund. Alma fühlte sich unverstanden, die immer größer werdende Distanz zwischen den beiden Eheleuten kommt hervorragend zum Ausdruck. Es ist verständlich für mich aus heutiger Sicht, dass sie sich einem anderen Mann zuwandte.
    Mahlers Rückblicke umkreisen seinen eigenen Kosmos. Er sieht sein Ende auf sich zukommen und reflektiert bis zuletzt, was er hätte noch erschaffen können. Mahler bedauert es sehr, zu wenig Musik gemacht zu haben in seinem Leben.
    "Er hätte die Harmonien seines Körpers komponieren sollen. Und noch viel mehr die Disharmonien". S. 114
    Sehr gut gelöst finde ich das Ende des Buches mit dem Schiffsjungen. Durch einen Zufall erfährt er vom großen Begräbnis des „Direktors“ und bekommt eine Ahnung von der Erhabenheit seiner Musik.
    Ich empfinde den Roman als authentisch. So könnte es gewesen sein! Es gibt eine große Zahl von wunderschönen Vergleichen, Metaphern, Sinnbildern, Anspielungen...Ich habe mir viele Zitate notiert.
    Trotz der Kürze des Buches werden die wichtigsten Dinge im Leben des großen Komponisten angesprochen: die großen Erfolge in der Musik, seine Frau Alma, die beiden Töchter, der Tod des geliebten Kindes, das Versagen als Ehemann...
    Robert Seethaler versteht es eindrucksvoll den Leser mit auf die letzte Reise dieses bedeutenden Künstlers mitzunehmen. Dass der Autor es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2020 schaffte, kann ich gut nachvollziehen!
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der letzte Satz

    ein großer Künstler seiner Zeit
    Auf dem Sonnendeck, dick in Decken eingewickelt, sitzt der sterbenskranke Gustav Mahler. Im Fieber schweift er immer wieder mit den Gedanken in die eigene Vergangenheit und der seiner kleinen Familie ab. Er denkt an all seine beruflichen Errungenschaften, wie er die Welt der Musik nachdrücklich beeinflusst. Wie er sich mit angeblichen Musikexperten, Musikern und Sängern rumschlagen musste, diese an ihre Grenzen trieb und darüber hinaus. Mit welcher Hingabe und Leidenschaft er musizierte und komponierte. Wie er seine Alma traf und mit ihr eine Ehe einging. An seine beiden Töchter und wie er die eine durch eine heimtückische Krankheit verlor. Wie es danach in seiner Ehe zu knirschen begann und er um ein Haar seine Frau verlor. Und wie er obwohl er sein ganzes Leben über kränklich war in den letzten Jahren immer weiter abbaute und jetzt hier auf dem großen Schiff nur noch der Schatten seines Selbst ist, er eigentlich noch ein bisschen bleiben will.
    Der Autor schafft es auf eine ganz besondere Art den Leser zu fesseln, nicht nur dass er ein richtig toller Wortakrobat ist, er schafft es eine vielschichtige Persönlichkeit einzufangen und sie dem Leser näher zu bringen. Und getopt wird es noch durch einen flüssigen Schreibstil ohne großartige Schnörkel aber dafür mit einer Sogwirkung, dich mich als Leser gar nicht mehr losgelassen hat.
    Auch wenn die Geschichte extrem gerafft erzählt wird und nur einzelne Episoden aus dem Leben von Gustav Mahler herausgegriffen werden. Schafft es der Autor mit dieser Auswahl dem Leser die historische Figur des Musikers, Komponist, Dirigent und Familienmensch näher zu bringen. Vor allem wird man als Leser richtig durchgewirbelt. Man muss extrem aufpassen auf welchen Teil der Zeitachse man gerade ist, denn die Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind fließend.
    Auch wenn die Figur des Gustav Mahlers alles andere als einfach ist sondern doch sehr komplex. Gefallen mir die Schilderungen doch sehr, besonders wie er seine Allüren und Extravaganzen voll auslebt. Welchen Einfluss auf er auf die Musikgeschichte er hatte und das auch noch nachhaltig. Gut das alles soll jetzt aber nicht darüber hinwegtäuschen das er seine Musiker und Sänger an ihre Grenzen und darüber hinaus getrieben hat. Er konnte ein richtiger Schinder sein aber auch ein egozentrisches Genie, das versucht hat das was er in der Natur gesehen und empfunden hat in den Noten zu bannen. Aber auch das er als Mensch und Familienvater dargestellt wurde, wo es eben auch nicht alles so harmonisch war. Das er sich regelmäßig Wortgefechte mit seiner Frau lieferte. Und unter welchen schweren gesundheitlichen Problemen er zeit seines Lebens litt. Und welche Verluste er zu verkraften hatte. Und wie er doch auch unter dieser großen Einsamkeit litt. Aber ist dies verwunderlich er großartiges geleistet aber auf der sozialen Ebene hatte er doch merkliche Defizite.
    Was ich mir gewünscht hätte währe ein Nachwort mit einer kurzen geschichtlichen Einordnung gewesen. Kurzer Werdegang von Mahler und was nach seinem Tod aus seiner Familie geworden ist.
    Fazit: Ein beeindruckender und nachwirkender Roman, der auch ruhig ein wenig länger hätte sein können. Vor allen der besondere Schreibstil, der den Leser ganz schön durchwirbelt fordert den Leser auf eine nette Art und Weise. Und auch wenn man vorher keine oder wenige Berührungspunkte zu Gustav Mahler hatte, kann ich euch dieses kleine Büchlein nur wärmsten ans Herz legen. Ich bin von Geschichte und Umsetzung begeistert und spreche eine klare Leseempfehlung aus.
    Weiterlesen

Ausgaben von Der letzte Satz

Hardcover

Seitenzahl: 128

E-Book

Seitenzahl: 145

Taschenbuch

Seitenzahl: 144

Besitzer des Buches 43

Update: