Was ich euch nicht erzählte

Buch von Celeste Ng, Brigitte Jakobeit

  • Kurzmeinung

    Marie
    Liebe zwischen Eltern und Kindern - Erwartung, Hoffnung, Angst und Druck
  • Kurzmeinung

    Fezzig
    Ng kann erzählen, aber ich dachte häufiger: gäbe es mehr Kommunikation in der Familie, würde das Buch nicht existieren.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Was ich euch nicht erzählte

Spannung und Unterhaltung auf hohem literarischen Niveau »Lydia ist tot.« Der erste Satz, ein Schlag, eine Katastrophe. Am Morgen des 3. Mai 1977 erscheint sie nicht zum Frühstück. Am folgenden Tag findet die Polizei Lydias Leiche. Mord oder Selbstmord? Die Lieblingstochter von James und Marilyn Lee war ein ruhiges, strebsames und intelligentes Mädchen. Für den älteren Bruder Nathan steht fest, dass Jack an Lydias Tod Schuld hat. Marilyn, die ehrgeizige Mutter, geht manisch auf Spurensuche. James Lee, Sohn chinesischer Einwanderer, bricht vor Trauer um die Tochter das Herz. Allein die stille Hannah ahnt etwas von den Problemen der großen Schwester. Was bedeutet es, sein Leben in die Hand zu nehmen? Welche Kraft hat all das Ungesagte, das Menschen oft in einem inneren Abgrund gefangen hält? Nur der Leser erfährt am Ende, was sich in jener Nacht wirklich ereignet hat.
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Bewertungen

Was ich euch nicht erzählte wurde insgesamt 59 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Liebe zwischen Eltern und Kindern - Erwartung, Hoffnung, Angst und Druck

    Marie

  • Ng kann erzählen, aber ich dachte häufiger: gäbe es mehr Kommunikation in der Familie, würde das Buch nicht existieren.

    Fezzig

  • Sehr betroffen machendes Familienportrait, das mit jeder Seite mehr unter die Oberfläche der Normalität blickt.

    Studentine

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Was ich euch nicht erzählte

    "Lydia ist tot. Aber das wissen sie noch nicht." Mit diesem Paukenschlag von einer Einleitung beginnt das Buch, und nichts könnte passender sein, denn der urplötzliche Tod der 16jährigen Lydia durch Ertrinken im nahegelegenen See ist Dreh- und Angelpunkt des Romans und Auslöser für alles Weitere, sowohl die Handlung in der Gegenwart als auch das Zurückerinnern an die Vergangenheit.
    Die Horrornachricht erschüttert eine nach außen hin geradezu perfekt erscheinende Familie nicht nur dahingehend, dass ein schrecklicher Verlust zu verarbeiten ist, sondern fördert bereits bestehende Risse und Brüche ans Tageslicht und macht deutlich, dass selbst engste Verwandte nie genau wissen können, was in einem Menschen vorgeht. Jeder - Vater, Mutter, der ältere Bruder, die jüngere Schwester - weiß etwas über Lydia, das er oder sie den anderen nie erzählt hat, und das Bild, das Außenstehende von Lydia pflegten, ein Mädchen, dem es an nichts fehlte, erweist sich bei genauem Hinsehen als trügerisch.
    Und auch die eigenen Lebenswege enthalten Geheimnisse, verschwiegene Wünsche und Sehnsüchte, zerplatzte Träume. Der Vater, Hongkong-chinesischer Abstammung, wollte seiner einfachen Herkunft zum Trotz an einer Eliteuniversität lehren, die Mutter Medizin studieren, was damals in den 50er Jahren für Frauen nicht gänzlich undenkbar, aber doch sehr ungewöhnlich war. Doch das Leben spielte schon damals anders, und die jüngste Tragödie spült die alten Verletzungen und Frustrationen wieder an die Oberfläche.
    Celeste Ngs Erstlingsroman überzeugt auf der ganzen Linie. Sie schaut ganz genau hin, hinter die Fassade dieser scheinbar glücklichen Familie, und zeigt uns die wunden Punkte jeder einzelnen Person mit sehr viel Einfühlungsvermögen und einer klaren, präzisen Sprache, die mit jedem Satz berührt, ohne sentimental zu werden.
    Trauer, enttäuschte Hoffnungen, Träume, die nicht wahr werden, die Unfähigkeit, das eigene Kind, den eigenen Partner zu verstehen, die Suche nach dem eigenen Platz im Leben sind die großen Themen in einem Roman, der nicht viele Seiten braucht, um sehr viel zu erzählen und von der ersten bis zur letzten Seite auf eine schlichte, ruhige Art mit viel psychologischem Fingerspitzengefühl zu fesseln versteht.
    Eins meiner Highlights in diesem Jahr.
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  • Rezension zu Was ich euch nicht erzählte

    Inhalt:
    In Celeste Ngs „Was ich euch nicht erzählte“ geht es um Familie Lee und die Probleme, die sie mit ihrer Umgebung aber auch miteinander haben. Der Vater, James, ist das Kind chinesischer Einwanderer, Wissenschaftler und fühlt sich nie wirklich zugehörig. Die Mutter, Marilyn, wollte einmal Ärztin werden, musste diesen Traum aber opfern. Ihr Sohn, Nath, erinnert den Vater zu sehr an sich selbst und bekommt wenig Aufmerksamkeit von der Mutter. Beide Eltern legen ihre ganzen Hoffnungen in die älteste Tochter, Lydia, die stets bemüht ist die Träume ihrer Eltern zu erfüllen. Die jüngste Tochter, Hannah, wird dagegen meistens ignoriert. Als Lydia eines Tages verschwindet fangen die Familienmitglieder an darüber nachzudenken was schief gelaufen sein könnte. Und auch Jack, der in letzter Zeit viel mit Lydia zusammen war, hatte seine eigenen Gründe dafür.
    Meine Meinung:
    Das Cover ist leider nichts Besonderes. Der Inhalt dafür umso mehr. Die kurze Einführung ist recht anstrengend zu lesen, doch zum Glück entpuppt sich der Roman selbst dann als sehr flüssig, der Schreibstil ist gut zu lesen. Die Geschichte beschreibt mit viel Tiefe den emotionalen Hintergrund, die Wünsche und verlorenen Hoffnungen der einzelnen Familienmitglieder. Jeder hat seine ganz eigenen Gründe wieso er so handelt, wie er es tut. Und dies hat dann natürlich Auswirkungen auf die anderen Familienmitglieder. Das alles ist sehr schlüssig und das gesamte Konstrukt funktioniert sehr gut. Da man die Hintergründe aus verschiedenen Perspektiven erfährt, weiß man immer etwas mehr als die Personen selbst und erkennt wo Missverständnisse entstehen.
    Dieses Buch sollten sich besonders Eltern durchlesen, denn es ist wirklich erschreckend was man seinen Kindern in bester Absicht doch antun kann. Ich finde beide Eltern teilweise wirklich schrecklich, schlimmer noch als ihre eigenen Eltern. Die Kinder haben keine Möglichkeit sich frei zu entfalten und werden von den Vorurteilen der Eltern noch mehr eingeschränkt als von denen der Gesellschaft. Die Eltern hatten so eine klare Vorstellung von ihrem Leben und genaue Wünsche an ihre Zukunft. Und weil dies nicht so geklappt hat wie es sollte, wofür sie aber im Grunde selbst verantwortlich waren, zwingen sie nun ihre Kinder in diese Vorstellungen hinein und nehmen ihnen die Freiheit eigene Wünsche zu entwickeln. Am Ende hat nur der Leser einen kompletten Überblick über die Hintergründe und Ereignisse, die Familie selbst kann sich nur zusammenreimen was mit Lydia wirklich passiert ist.
    Fazit:
    Ein gut durchdachter Roman über die Beziehungen von Familienmitgliedern untereinander und was Eltern ihren Kindern in bester Absicht dennoch antun können. Die einzelnen Personen sind mit viel Tiefe charakterisiert und am Ende kennt nur der Leser alle Hintergründe und Ereignisse.
    5/5 Sterne
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  • Rezension zu Was ich euch nicht erzählte

    Klapptext
    "Lydia ist tot." Der erste Satz, ein Schlag, eine Katastrophe. Am Morgen des 3. Mai 1977 erscheint sie nicht zum Frühstück. Am folgenden Tag findet die Polizei Lydias Leiche.
    Die Lieblingstochter von James und Marilyn Lee war ein ruhiges, strebsames und intelligentes Mädchen. Für den älteren Bruder Nathan steht fest, dass der gutaussehende Jack an Lydias Tod Schuld hat.
    Marilyn, die ehrgeizige Mutter, geht manisch auf Spurensuche. James,
    Sohn chinesischer Einwanderer, bricht vor Trauer um die Tochter das
    Herz. Allein die stille Hannah ahnt etwas von den Problemen der großen
    Schwester.
    Bewertung
    Celeste Ng`s „Was ich euch nicht erzählte“ ist eine sehr bewegende
    Familiendrama. Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und klar, fast knapp. Trotzdem konnte sie viel Spannung aufbauen, so stellte man sich die Frage: war es Mord oder Selbstmord? bis zum Schlussteil.
    Die Charaktere aller Familienmitglieder gut beschrieben. Man konnte die Menschen beim Lesen vorstellen. Wenn man das Buch zu lesen beginnt, bleibt man in dieser Stimmung gefangen und es ist spannend bis zu letzten Seite.
    Ein lesenswerter Roman, der traurig bedrückend, aber auch bezaubernd auf den Leser wirkt. Ich werde mir die talentierte Autorin merken.
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  • Rezension zu Was ich euch nicht erzählte

    USA 1977 eine Kleinstadt in Ohio, die 16 jährige Lydia Lee wird eines Morgens vermisst, das Bett ist unangerührt und keiner weiß wo sie sein könnte. Jack ein Junge aus der Nachbarschaft hat sie sehr wahrscheinlich das letzte Mal gesehen, schweigt jedoch. Lydia stammt aus einer chinesisch-amerikanischen Familie, hat noch einen Bruder Nathan und ihre Schwester Hannah. Ihr Vater James ist Wissenschaftler und Mutter Marilyn hat ihr Medizinstudium der Familie wegen geopfert. Lydia ist das Lieblingskind beider Eltern, für sie möchte Marilyn die beste Zukunft, deshalb achtet sie darauf das Lydia fleißig lernt damit sich ihr Traum Ärztin erfüllen kann. Alles sieht nach heiler Welt aus, doch in jedem einzelnen wächst immer mehr die Unzufriedenheit, die an den Tag will. Als man wenige Tagen später die Leiche Lydia´s am angrenzenden See findet ist die Tragödie groß. Erst geht man von einem Verbrechen aus, nach dem man jedoch keine Beweise findet, vermutet die Polizei ein Suizid. Aber Marilyn will das nicht glauben, schien doch Lydia ein glückliches Mädchen zu sein und so zerbricht die Familie immer mehr. Was ist wirklich in dieser Nacht geschehen? Und wie konnte es soweit kommen das diese Tragödie passierte?
    Meine Meinung:
    Celeste Ng ist mit ihrem Debütroman ein wirklich gutes, gleichzeitig aber auch tragisches Werk gelungen. Ihr geht es in erster Linie nicht darum zu fragen wie ist sie gestorben, sondern es geht um das warum. Warum ist dieses Unglück passiert, wie konnte es soweit kommen ohne das jemand etwas bemerkt hat? Dieser vielfach prämierte Bestseller beschäftigt sich mit den Konflikten von Mischehen in den USA. Den in den 50 er Jahren war eher außergewöhnlich, eine solche Mischehe einzugehen. Aber auch bei den Kindern gehörten Konflikte an der Schule zur Tagesordnung und meist wussten die Eltern nichts davon. So bekommt der Leser in diesem Buch eine Einsicht, über das was jeder aus dieser Familie denkt und erlebt hat. Es fügt sich von Kapitel zu Kapitel ein Puzzle zusammen, was einen erschüttert, beängstigt, aber auch nachdenken lässt. Das Buch hat mich emotional sehr ergriffen und ist auch nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Dieses Werk ist kein Krimi, kein Thriller sondern im Grunde ein Roman, bzw. ein Familiendrama. Am Ende des Buches wird der Familie bzw. den Eltern einige ihrer Fehler bewusst. Leider hat sich auch in unserer heutigen Zeit, was die Themen und Konflikte anbelangt nicht allzu viel getan. Noch immer gibt es Rassismus und Ausländerfeindlichkeit in der Welt, vor dem gerade die Mischehen und -familien am meisten betroffen sind. Auf jeden Fall ist dies ein lesenswertes Buch, das für mich in die Bestsellerliste gehört und 5 von 5 Sterne verdient hat.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Was ich euch nicht erzählte

    Diese Familientragödie handelt von den Verheerungen, die wir uns unbewusst einander zufügen und ihren Auswirkungen. Das Ganze wird dabei in einer derart unaufgeregten Sprache erzählt, welche die wahre Tragik erst richtig zur Geltung bringt.
    Der Autorin ist das reinste Familienpsychogramm gelungen, welches erschreckend realistisch aufzeigt, was passieren kann, wenn Eltern ihren Kindern die eigenen - nicht verwirklichten - Lebensträume überstülpen.
    Berichtet wird sowohl in der Gegenwart (1977), als auch mittels Zeitsprüngen in der Vergangenheit. Der Hörer bekommt auf diese Weise einen sehr tiefen Einblick in die einzelnen Charaktere und kann deren Handeln sehr gut nachvollziehen und verstehen. Gerade das ist auch das Erschreckendste daran, denn man kann sich sehr gut vorstellen, dass sich diese Geschichte genau so - 1:1 - hinter der Tür der Nachbarn zutragen könnte. Es wird einem bewusst, dass wir alle im Grunde genommen Opfer von Opfern sind und dass gut gemeint sehr oft leider das Gegenteil von gut bedeutet.
    Die Quintessenz der Story ist, mehr miteinander zu sprechen und sich selber immer treu zu bleiben.
    Mich hat dieses Buch wahnsinnig fasziniert, ich konnte total mit den Protagonisten mitfühlen und hatte beim Hören phasenweise Tränen in den Augen. Wow ... welch ein Debüt, den Namen der Autorin gilt es sich unbedingt zu merken! Das einzige Manko, welches dieses Buch aufweist, ist die viel zu geringe Seitenzahl von mir und eine absolute Leseempfehlung
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  • Rezension zu Was ich euch nicht erzählte

    Als Lydia völlig überraschend nicht nach Hause kommt, fragt sich jeder, was passiert sein könnte. Wenig später wird sie tot aufgefunden. Danach häufen sich die Fragen - vor allem ob es Mord oder Selbstmord war. Die Polizei, die Eltern und Lydias Geschwister versuchen Erklärungen zu finden Jeder vermutet andere Motive und nach und nach kommt einiges ans Tageslicht, über das bisher nie gesprochen wurde.
    James und Marilyn Leewar sind ein Ehepaar, das bereits zahlreiche Probleme zu bewältigen hatte. James ist Sohn chinesischer Einwanderer und fällt durch sein Aussehen sofort auf. Er würde am liebsten in der Masse verschwinden und dazu gehören, wird in den 70er Jahre aber eher mit dem Rassismus konfrontiert. Marilyn hingegen wollte schon immer aus der Masse hervorstehen, hatte große Karrierepläne und Ambitionen, die sich jedoch nicht erfüllt haben. Die beiden haben zusammen drei Kinder, wobei Lydia eindeutig ihr Lieblingskind ist.
    Im Verlauf der Geschichte wird klar, warum die Eltern ihre unterschiedlichen Lebensträume auf Lydia projizieren und warum diese nie dagegen rebelliert, sondern stets versucht allen Erwartungen gerecht zu werden und sich dabei selbst verliert.
    Die Geschichte spielt eigentlich in der Gegenwart, doch die Autorin springt oft in die Vergangenheit und beleuchtet das Leben der wichtigen Charaktere. Leider ist mir von diesen keiner wirklich sympathisch gewesen. Dieses liegt eventuell daran, dass der Schreibstil recht nüchtern gehalten ist. Emotional hat es mich nicht gepackt. Anfangs war der Inhalt sehr interessant und ich war gespannt, wie sich die Handlung entwickeln würde. Jedoch zog es sich bald in die Länge und die Themen Leistungsdruck, Migrationshintergrund, Integration, nicht erfüllte Erwartungen und Wünsche wiederholten sich ständig.
    Fazit: Dass das Ungesagte durchaus Auswirkungen auf das Leben hat und die Menschen mehr miteinander reden sollten, wird durch diesen Roman deutlich. Jedoch ist die Umsetzung nur mittelmäßig und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.
    Audio: 6 CDs - ca. 7h 54min
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Ausgaben von Was ich euch nicht erzählte

Taschenbuch

Seitenzahl: 288

E-Book

Seitenzahl: 257

Hardcover

Seitenzahl: 288

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:46h

Was ich euch nicht erzählte in anderen Sprachen

  • Deutsch: Was ich euch nicht erzählte (Details)
  • Englisch: Everything I Never Told You (Details)
  • Französisch: Tout ce qu'on ne s'est jamais dit (Details)

Besitzer des Buches 89

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