Da habe ich mich so sehr auf den dritten Teil von J.R. Wards Familiensaga gefreut und dann hätte ich beinahe das Veröffentlichungsdatum verpennt!
Jetzt kann ich den dritten Band endlich auch als gelesen bezeichnen und im Regal bewundern. Hat sich das warten gelohnt? Doch, auf jeden Fall.
Die Handlung setzt direkt nach Band 2 ein und ich denke ohne die beiden anderen Bände gelesen zu haben steht man hier einfach auf verlorenem Posten. Zuviele Sachen werden aufgegriffen bzw. die Handlungen einiger Figuren machen sind sonst eher schlecht nachzuvollziehen.
Das Chaos hat die Familie Baldwine auch weiterhin noch fest im Griff. Lane kämpft noch immer verzweifelt darum die Familienfirma zu retten und die Schulden seines Vaters zu tilgen. Das ist leichter gesagt als getan, denn so gut alle Vorsätze auch sein mögen: Lane muss erstmal überhaupt alle Gläubiger finden, so verzweigt sind die Veruntreuungen der Gelder. Derweil kämpft Lanes Verlobte Lizzie darum in den ganzen Dramen nicht den Bezug zu ihrem eigenen Leben zu verlieren. Edward sitzt im Gefängnis und scheint sich mit seiner Rolle und seiner bevorstehenden Zukunft abgefunden zu haben.
Und als große Überraschung taucht plötzlich Max auf, der sich von der Familie losgesagt hat und den Kontakt zu seinen Geschwistern abgebrochen hat.
Auch der dritte Band hat mich sofort wieder innerhalb der ersten Seiten gepackt und das Lesen hat mir großen Spaß gemacht. Das Tempo ist hoch und mir ist erst jetzt wirklich bewusst geworden, dass sich alle Geschehnisse aus drei Bänden auf einen relativ kurzen Zeitraum konzentrieren. Es fühlte sich für mich immer an, als würden zwischen den einzelnen Dramen Wochen liegen. Die Geschehnisse geben sich die Klinke in die Hand und erfolgen Schlag auf Schlag, weshalb ich auch gar nicht allzu viel zum Inhalt schreiben möchte, um nicht zu viel zu verraten.
In bester "Dallas"-Manier gibt es auch in diesem Buch Enthüllungen, Drama, Tränen, Liebe, Versöhnung, Hoffnung, Mord - und natürlich ein Happy End. Das ganze hat J.R. Ward in eine mitreißende und sehr unterhaltsame Geschichte verpackt.
Ein bisschen enttäuscht war ich letztlich von der Auflösung um den Kriminalfall in der Geschichte. Nachdem alles ander eher spektakulär aufgebaut wurde habe ich mir an dieser Stelle auch irgendwas großes vorgestellt. Etwas wie einen finalen Showdown, mit einem irre lachenden Bösewicht, der seine vermeintliche Überlegenheit bei der Verhaftung allen Beteiligten ins Gesicht schleudert und sich auf diese Art alles aufklärt. Die letztliche Auflösung war etwas zu abstrus und passte nicht so wirklich zum Rest der Geschichte.
Insgesamt vergebe ich 4,5 Sterne für "Bourbon Lies".