Christian-Lothar Ludwig - Mitternachtssonne

  • Genauso gibt es aber den wissenschaftlichen Beweise einer sozialen "kritischen Masse" - dieser besagt, wenn man etwa 5-10% (manche sagen 25%) einer Bevölkerung von einer Idee überzeugen kann, verbreitet sich diese wie ein Lauffeuer. Um eine Idee, die nur einer Masse von weniger als 5% zusagt zu verbreiten, benötigt man im Gegensatz in etwa so lange, wie das Universum besteht.

    Das kann ich mir durchaus vorstellen. Beeindruckend Ihr empirisches Hintergrundwissen.
    You are a very sophisticated person, wie der Lateiner sagt. :wink:

  • Ich hoffe ich konnte damit meinen Standpunkt besser darstellen.

    Natürlich - und mir sind "Anti-Mainstreamer" per se sympathisch (gibt doch nichts Schlimmeres als Trendsklaven).
    Die Frage ist halt, inwieweit man Kompromisse machen will, um eine "kritische Masse" zu erreichen.
    Steven Spielberg sagt einmal, er müsse seine tieferen Botschaften so verpacken wie man bittere Medizin in wohlschmeckende Karamelbonbons verpackt, damit sie den Kindern schmeckt. :wink:

  • Die Frage ist halt, inwieweit man Kompromisse machen will, um eine "kritische Masse" zu erreichen.

    Ich möchte ehrlich gesagt so wenig wie möglich eingehen. Dazu habe ich mir einige Dinge in Sachen Marketing überlegt, die bisher von keinem Autor gemacht wurden (zumindest meines Wissens nach). Da ich denke dass mein Produkt und vor Allem mein Schreibstil aus der Masse heraus sticht, bin ich der Meinung, dass das so funktionieren wird.



    Steven Spielberg sagt einmal, er müsse seine tieferen Botschaften so verpacken wie man bittere Medizin in wohlschmeckende Karamelbonbons verpackt, damit sie den Kindern schmeckt

    Das ist ein schönes Zitat, kann ich so unterschreiben!

  • Dazu habe ich mir einige Dinge in Sachen Marketing überlegt, die bisher von keinem Autor gemacht wurden

    Das klingt aber sehr interessant. ;-)

    mein Produkt und vor Allem mein Schreibstil aus der Masse heraus sticht,

    Produkt ja, Schreibstil finde ich jetzt nicht. Inwiefern?
    Ja, aus der ganz breiten Masse natürlich schon.

  • ie Leseprobe spiegelt nämlich nicht die Qualität der letzten Seiten wieder

    Das ist natürlich verkaufstechnisch ungünstig, weil das Marketing ja vorher "greifen" muss, nicht nachdem man das Buch schon fast durchgelesen hat. :wink:

  • Einen Versuch war es wert. Ich hab´auch mehr Spaß gemacht als es Ernst gemeint. :wink:


    Ich denke allerdings wirklich, dass meine Art zu schreiben gegen Mitte/Ende des Buches besser zur Geltung kommt. Ab dem Dritten Kapitel gibt es - storybedingt - mehr Gänsehautmomente und mein Schreibstil und Ideen kommen besser zur Geltung. Sie kennen die Leseprobe - die nur eine "Momentaufnahme" des Gesamtwerks wiederspiegelt und leider zwangsläufig Kapitel 1 sein muss - ein späteres Kapitel zu präsentieren wäre schlichtweg idiotisch - storybedingt. In Kapitel 1 war es für mich wichtig einen Charakter zu präsentieren, bei dem man sich einfühlen kann und mit dem man sich vielleicht sogar identifizieren kann, nebenbei soll Spannung aufgebaut werden - große Momente sind hierbei allerdings kaum möglich.

  • meine Art zu schreiben gegen Mitte/Ende des Buches besser zur Geltung kommt.

    Sie wissen, was Andreas Eschbach zu dem Thema gesagt hat?

  • “It only becomes art if it touches other people.”


    Das ist bei mir vermutlich gegen Mitte bzw. Ende des Buches der Fall - falls sie darauf raus wollten. Ansonsten lautet meine Antwort "Nein" - ich musste selbst diese Zitat nachschlagen.

  • Er hat gesagt: wenn das stärkste Kapitel weiter hinten/ in der Mitte / am Schluss ist, dann muss dieses Kapitel - ohne wenn und aber - an den Anfang, weil sonst der Leser gar nicht so weit liest, dass er zu Ihrem stärksten Kapitel kommt.

  • Es macht Sinn was der verehrte Herr da von sich gibt - im richtigen Kontext - für mich ist es haltlos. Wenn man darüber genauer nachdenkt und die andere Seite der Medaille betrachtet, kommt meiner Meinung folgendes raus:


    Stellen Sie sich sein Zitat im Umkehrschluss vor: Von sieben Kapitel sind die ersten drei der helle Wahnsinn, nicht zu überbieten - die letzten vier jedoch Mittelmaß und führen zudem zu einem langweiligen Schluss.
    Hätte sich Herr Eschbach damit nicht selbst ins Knie geschossen? Würde jemand weitere Bücher kaufen - "weil die ersten Kapitel immer so gut sind" - Ich denke nicht!


    Für mich geht es vielmehr darum, den Leser "bei der Stange zu halten" und "in die Welt der Geschehnisse abtauchen zu lassen" bis die Geschichte reif ist für die großen Momente. Der Leser muss in die niedergeschriebene Welt gezogen werden und aus dieser nicht mehr fliehen wollen, bis er nicht weiß wie die Geschichte endet.

  • Würde jemand weitere Bücher kaufen -

    Es geht erst mal darum, dass er das erste kauft. Wenn er das nicht kauft (aufgrund des schwachen Anfangs) , erfährt er auch nichts von seinem Glück, das ihn dazu veranlassen könnte, weitere Bücher des Autors zu kaufen.
    Bevor Sie den Leser "bei der Stange halten", müssen Sie ihn erst mal haben. Sie setzen voraus, dass Sie ihn schon haben.

    Der Leser muss in die niedergeschriebene Welt gezogen werden und aus dieser nicht mehr fliehen wollen, bis er nicht weiß wie die Geschichte endet.

    d`accord. Und was zieht ihn rein? Doch der Anfang. :wink:


    Natürlich meint Eschbach den Erstautor, der noch keinen Namen hat. Etablierte genießen ja einen gewissen Vertrauensvorschuß. Da liest man schon mal weiter, auch wenn einen der Anfang nicht vom Sockel haut, und schaut, was noch kommt. Aber als Erstautor muss man diesen Weg gehen. Man muss also Kompromisse machen, auch wenn man es anders lieber hätte. Aber so ist der Leser. So sind wir alle.

  • Nicht von Allen Büchern gibt es eine Leseprobe. Der Käufer entscheidet sich also aus anderen Gründen als Kapitel 1 für den Kauf - Cover, Klappentext, Empfehlungen etc. Im Allgemeinen gibt er aber Geld aus und will lesen.


    Er fängt mit dem Buch an, jetzt gibt es (laut dem Zitat und meinem fiktiven Fallbeispiel oben) zwei Möglichkeiten A und B:


    A) Kapitel 1-3 sind sehr gut. Der Leser ist gefesselt - allerdings sinkt die Spannungskurve ab Kapitel 3 immens, der Schluss ist alles andere als befriedigend. Was hängen bleibt, sind hierbei wohl nicht die schönen Anfangsstunden, sondern die weniger schönen Stunden gegen Ende. Meiner Meinung nach, wird der Käufer/Leser von einem erneuten Kauf de Autors absehen.


    B) Kapitel 1-3 sind durchschnitt, ziehen den Leser aber in seinen Bann (wie oben beschrieben; wir reden nicht von so grottenschlecht, dass der Käufer nach Kapitel 1 das Buch verbrennen möchte) und die Spannungskurve steigt ab Kapitel 3-4 immens an, den Leser erwartet ein Schluss, der ihn "vom Hocker reist". Hierbei ist der Käufer doch weit mehr gewillt, ein anderes Buch des Autors zu kaufen, als bei Beispiel A.

  • Mal was anderes. Mir gefällt das Foto, auf dem Sie so in die Sonne (?) / Kamera blinzeln.
    Auch die leichte Schrägstellung des Kopfes - das hat so was entspanntes. Passt das zum Buch?

  • Hallo CLL,


    tatsächlich war deine Buchvorstellung die Erste, die ich in diesem Thread hier gelesen habe und sie hat mir wirklich gut gefallen.
    Ich mag den Titel "Mitternachtssonne" total gerne, aber auch den Namen der Reihe "Lichtertanz". Ich habe eine Schwäche für so tiefgründige Titel.
    Das Cover ist ebenfalls ansprechend gestaltet, so wie das Layout des Buches. Mir gefällt auch die Tatsache, dass du aus der Ich-Perspektive schreibst, das verleiht dem Ganzen eine eigene Note (auch wenn ich normalerweise kein Fan von Ich-Erzählern bin). Dein Schreibstil ist ebenfalls flüssig und angenehm zu lesen, wobei ich meinem Vorgänger Recht damit geben muss, dass der Anfang nicht wirklich spannend zu lesen ist, auch wenn der Schreibstil an sich gut ist. Es erweckt irgendwie keine Neugierde... Auch die Kurzbeschreibung ist irgendwie nichtssagend, wie ich finde.
    Dennoch finde ich es gut, dass du versucht hast deinem Werk ein Genre zuzuordnen, denn das ist vorab das Wichtigste: Eine Zielgruppe für dein Buch festzulegen und dazu gehört eben auch eine Schublade, auch wenn Schubladen-Denken an sich totaler Mist ist.


    Ich wünsche dir jedenfalls noch viel Erfolg!


    Liebe Grüße,
    Meli

  • Passt das zum Buch?

    Das Bild hat nichts mit dem Buch zu tun, nein. Es war einfach das erste auf dem ich meinen viel zu langen Bart abgeschnitten hatte und musste daher herhalten. Entspannt bin ich dafür generell :D



    Ich wünsche dir jedenfalls noch viel Erfolg!

    Vielen lieben Dank für die Komplimente und die konstruktive Kritik. Ich bin zurzeit zeitlich echt eingespannt aber ich schau auch einmal über deine Buchvorstellung :lechz:


    Dass das erste Kapitel keine Neugierde bei dir weckt, finde ich schade - du bist bisher auch beinahe die Einzige, die mir das so sagt :-k In der Zwischenzeit haben mir einige Leute ihr Fazit zu dem Buch abgegeben und beinahe 100% haben es auf einen Schlag durchgelesen - "weil sie nicht aufhören konnten". Bei Buch Nummer 2 habe ich den Start etwas anders geplant - hier wird es spannend ab Zeile 1.


    Der Titel Mitternachtssonne ist übrigens bewusst gewählt, auch wenn einem nach dem ersten Buch alles andere als klar ist warum. Die Reihe wird sich folgendermaßen aufteilen: Mitternachtssonne - Mondlicht - Sternenhimmel - Lichtertanz. Den Sinn hinter der Namensgebung werde ich allerdings erst im letzten Teil verraten 8)

  • Kein Problem, gerne gemacht. :) Haha vielen Dank, das ist lieb. :3


    Hm... also ich muss ehrlich sagen, dass ich bisher nur einmal grob drübergelesen habe (ist so meine Art, bin eine selektive Leserin), aber dann werde ich es noch einmal ausführlich lesen und schauen, ob du mich vom Gegenteil überzeigen kannst. :D


    Uhh die Titel gefallen mir alle sehr, da hast du sehr meinen Geschmack getroffen. :3