Thomas de Padova - Das Weltgeheimnis (Start: 01.04.2017)

  • Kapitel 13

    So nun wie versprochen, meine Kommentare zu diesen Kapitel erstmal. Eigentlich wollte ich gestern schon etwas schreiben, aber mir entgleitet derzeit immer wieder die Zeit :uups: Erstmal stand der Hausputz an und dann wollte der Kühlschrank auch gefüttert werden. Beim einkaufen konnte ich nur wieder den Kopf schütteln, wenn ich so sehe was die Menschen in ihren Einkaufswagen haben [-([-( *Hallo* es ist doch nur ein Tag mehr, wo die Geschäfte geschlossen haben...Ganz abgesehen vom geschiebe und gerangle...Jaaaaa, jaaa und morgen geht die Welt unter

    Mit dem Tod des Tycho Brahe anno 1601 rückt Kepler im Alter von 30 Jahren an dessen Stelle (ist ja gar kein schlechter Karrieresprung), und soll sich um dessen unvollendete Arbeiten kümmern. Es ist ein schweres Erbe, das er antritt, soll er doch den sehnlich erwarteten "Himmelskatalog" herausgeben.

    Zumal er nicht gleich auf alle Schriften des Herrn Brahe zurück greifen konnte, da die Erben das zu verhindern wussten. Muss das für Kepler frustierend gewesen sein

    Die permanente Beobachtung der Marsbahn und eine geringfügige Differenz lässt ihn erkennen, dass sie nicht kreisförmig ist. Was andere vielleicht als Meßfehler abgetan hätten, spornt Kepler indes besonders an, in aller Demut "endlich die wahre Form der Himmelsbewegungen" aufzuspüren.

    Mit jedem Abschnitt, jeden Satz bewundere ich Kepler mehr :uups: Er lässt sich fast durch nix aus der Bahn werfen, versucht immer wieder durch neue Ideen an sein eigentliches Ziel zu kommen. Lässt sich auch durch Rückschläge nicht abhalten. Auch frage ich mich....Welche Gedanken trägt er in sich, wenn immer wieder keine Rückantwort von Galilei in *seinen Briefkasten* vorzufinden ist und trotzdem steht er hinter diesen Galilei :evil:

    Erinnert Ihr Euch wie wir uns damit bei unserem letzten de Padova mit Leibniz und Newton geplagt haben?)

    Bitte erinnere mich nicht daran,manchmal bekommt heute noch mein Gehirn davon eine Achterbahnfahrt gratis :totlach:

    Ein sehr schönes Kapitel war das wieder, fast hätte ich das Gefühl, persönlich bei der Entdeckung der Planetenbahnen dabei gewesen zu sein.

    :thumleft:

    Im neuesten Geo Heft (Nr. 5) habe ich gestern mittag einen neuen Bericht angefangen über "Die Schatzsucher". Da entdeckten Schwammtaucher nahe der Ägäisinsel Antikythera einen verblüffenden Mechanismus. Gefunden wurde auch unter anderem ein schwerer Arm einer Bronzestatue und viele andere interessante Dinge.

    Das habe ich die Woche irgendwo im Internet gelesen und war echt überrascht bzw. fasziniert davon :love: Was heute noch so alles aus Meer und Boden geborgen wird. Wie weit schon die Leute viele Jahre vor Christi gewesen sind und was alles im Laufe der Menschheit verloren ging.

    So, bin auch wieder up-to-date, nachdem mir meine Couch gestern einen bösen Streich gespielt hat.

    Ich kann dir so gut nach fühlen seit dem wir seit ca. 2 Wochen eine neue Couch haben :-,

    Ich bin immer noch überrascht, dass man die Physik damals der Philosophie zuordnete. Aber gleichzeitig versuche ich immer daran zu denken, dass die physikalischen Gesetze, die für uns so selbstverständlich sind, damals ja mehr oder weniger fast alle unbekannt waren, so außer der Mechanik.

    Du sprichst mir so aus der Seele, dieses umschalten im Kopf deinem Gehirn zu sagen:" Es ist noch ganz am Anfang der Wissenschaft, es sind gerade diese Leute von dem du gerade liest die all diese Gesetze entwickelt haben!"
    Aber wie sind wie immer tapfer hier in der MLR und schaffen das gemeinsam.. :friends:


    Fasziniert war ich auch, dass er - wenn ich das alles richtig verstanden habe - sein Buch parallel anfing zu schreiben während er die Marsbahn untersuchte und darin seine Leser quasi an allen Prozessen, Fortschritten und Rückschlägen teilhaben lässt.

    Wo bitte schön nimmt der gute Mensch die Zeit her? Schläft er überhaupt einmal???



    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • allerdings fand ich seltsam, dass er die beiden Töchter noch im Kindesalter ins Kloster verfrachtet hat. Möglich, dass er keine ausreichende Mitgift für die beiden in petto hatte, dann wären sie ihm vielleicht noch ewig auf der Tasche gelegen. So waren sie wenigstens versorgt, wie es ihnen dabei erging, interessierte den guten Mann schon wieder nicht mehr.

    Noch so ein tiefes Loch in Galileis Charakter, aber war irgendwie zu erwarten. Genialer Wissenschaftler und toller Familienvater lässt sich ja schwer miteinander in Einklang bringen.

    Für Galilei steht die Richtigkeit des kopernikanischen Systems durch seine Beobachtungen mittlerweile außer Frage, die Erde hat ihre Sonderstellung verloren. Die Geistlichkeit hingegen bevorzugt das Modell des Tycho Brahe, in dem sich wohl die Planeten, nicht aber die Erde bewegen.

    Ich kann die Geistlichkeit sowas von verstehen. Mir fällt es auch immer noch schwer, mir vorzustellen, dass sich die Erde so schnell bewegt bzw. überhaupt bewegt.

    Und damit meine ich beide, Galilei und Kepler. Dabei war Kepler, glaube ich, einsamer als Galilei

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Einsamkeitsempfinden bei beiden recht unterschiedlich war. Während Galilei ja eh schon ein Einzelgänger ist, scheint Kepler den Kontakt zu anderen Wissenschaftlern zu suchen und teilweise zu erzwingen ( :wink: ). Ich denke also, das subjektive Empfinden spielt hier eine größere Rolle. Objektiv betrachtet hatte Kepler wahrscheinlich sogar mehr Kontakt zu anderen Menschen als Galilei.

    Aber ich verüble ihm noch immer, dass er die Fernrohre zwar großzügig an allerlei hohe Herrschaften verteilte, aber Kepler so völlig außen vor lies.

    :evil: Da kann ich mich mit dir gemeinsam aufregen. An der Stelle hätte ich Galilei am liebsten eins übergebraten. Frechheit!

    Und zufrieden ist Galilei ja schon wieder nicht - kaum ist er in Florenz, ist er zum einen kaum am Hof und zum anderen richtet er sein ganzes Streben Richtung Rom. Er gehörte wohl zu der stets unzufriedenen Sorte Mensch

    Scheint wohl so. Karrieresüchtig scheint mir hier auch das passende Wort (hat Sylli glaube ich erwähnt)

    Mich wundert, dass Galilei ausgerechnet seinen Sohn bei der Mutter gelassen hat

    Das hat der Sohn wohl seinem geringen Alter zu verdanken. Vermutlich war es Galilei zu anstrengend, einen Vierjährigen mitzunehmen und hat den Kleinen deswegen bei seiner Mutter gelassen.


    Galilei befindet sich gerade gefühlt auf dem Höhepunkt seines Lebens - wenn jetzt mal nicht direkt der Tiefpunkt hinterherkommt.

  • jetzt haben wir beide wieder was gelernt

    Ich auch! :ergeben:
    Epizyklisch wäre mir nicht eingefallen, aber intuitiv habe ich es so aufgefasst wie die liebe Hiri es ganz fachmännisch erklärt hat.


    Wie ich sehe, ist bereits Kapitel 15 Thema.

    Sicher, wir treiben die Sache unaufhaltsam voran ... :applause:

    Es wäre schlauer gewesen, wenn sich die beiden einäugigen Riesen zusammengetan hätten, vielleicht wären sie dann zu einem gut sehenden verschmolzen.

    Ja, da sagst Du etwas sehr Wahres. :thumleft: Leider wollte es der Galilei halt nicht kapieren.

    Die Schweinchen-Nase ist mir aufgefallen, aber dass die künstlich war, muss ich überlesen haben.

    Dass es bei Leserunden oft so schön ins Detail geht, gefällt mir unheimlich gut.

    allerdings steige ich bei der Erklärung dazu, wie er darauf gekommen ist, aus.

    Da befindest Du Dich in bester Gesellschaft, :friends: wobei ich glaube, dass sich das nicht nur auf Teilnehmer dieser LR bezieht. Falls ich den Autor unseres tollen Buches richtig verstanden habe, ist das auch für heutige Wissenschaftshistoriker nicht bis ins Detail nachvollziehbar.

  • erster Messetag ist rum und wir haben Plattfüße

    So ist es richtig an solchen Tagen


    es ist doch nur ein Tag mehr, wo die Geschäfte geschlossen haben...

    Darüber regt sich mein Mann, der bei uns für die Einkäufe zuständig ist, auch immer sehr auf. :wuetend:


    Mit jedem Abschnitt, jeden Satz bewundere ich Kepler mehr

    und trotzdem steht er hinter diesen Galilei

    Der Johannes Kepler war wirklich eine ganz außergewöhnliche Persönlichkeit, den ich ohne dieses schönes Buch und unsere interessante LR nie so intensiv wahrgenommen hätte.

    Bitte erinnere mich nicht daran,manchmal bekommt heute noch mein Gehirn davon eine Achterbahnfahrt gratis

    Ja, das war ein ganz schöner Brocken! :loool: Aber wir haben uns sehr tapfer geschlagen, finde ich. :tanzensolo:

    Es ist noch ganz am Anfang der Wissenschaft, es sind gerade diese Leute von dem du gerade liest die all diese Gesetze entwickelt haben!"
    Aber wie sind wie immer tapfer hier in der MLR und schaffen das gemeinsam.

    Das muss ich mir auch immer wieder vor Augen halten - und ... sicher schaffen wir das :thumleft:


    Wo bitte schön nimmt der gute Mensch die Zeit her? Schläft er überhaupt einmal???

    Angeblich brauchen die Superschlauen unter uns nur ganz wenig Schlaf. War damals wohl auch schon so. :sleep:


    Genialer Wissenschaftler und toller Familienvater lässt sich ja schwer miteinander in Einklang bringen.

    Heute wie damals, wenn sicher aus unterschiedlichen Gründen.


    Während Galilei ja eh schon ein Einzelgänger ist, ....

    Wenn Du Dich allerdings an den Anfang des Buches erinnerst, haben wir gelesen, dass der Galilei anfangs (als er noch Professor in Padua war) ein sehr großes Haus führte und so gut wie nie alleine war.
    Vielleicht hat sich das dann ja im Laufe der Zeit, als er mit seinen Forschungen so befasst war, etwas relativiert. Allerdings hatte er sich sehr wohl ein gutes soziales Netzwerk geschaffen, um seine Karriere voranzutreiben. So ganz kann ich daher an den Einzelgänger nicht glauben, der stets durch sein Fernrohr guckte und an nichts anderes dachte.

    Das hat der Sohn wohl seinem geringen Alter zu verdanken.

    Das wäre denkbar, allerdings wird er ja auch Dienstboten gehabt haben. Die genaue Ursache wissen wir also nicht.

  • Ich hab jetzt mal wild Zitate zusammengesammelt - also nicht wundern, wenn es etwas durcheinander geht. Da mach ich euch jetzt einfach mal den Kepler und schreibe etwas konfus durcheinander :lol:

    Auf die mahnenden Worte seiner Freunde, die befürchten, er könne in Florenz auch mit der Kirche in Konflikt geraten, hört er nicht. Und nimmt auch keine Rücksicht auf seine Familie. Warum Marina Gamba nicht mit ihm an seinen neuen Bestimmungsort ging, wissen wir nicht; allerdings fand ich seltsam, dass er die beiden Töchter noch im Kindesalter ins Kloster verfrachtet hat. Möglich, dass er keine ausreichende Mitgift für die beiden in petto hatte, dann wären sie ihm vielleicht noch ewig auf der Tasche gelegen. So waren sie wenigstens versorgt, wie es ihnen dabei erging, interessierte den guten Mann schon wieder nicht mehr.

    @Castor hat es ja schon geschrieben: so ganz ohne Mitgift konnte er sie da auch nicht abschieben. Aber er war sie los und musste kein schlechtes Gewissen haben (in seinen Augen) - sie waren ja gut versorgt. Erschreckend fand ich nur, in welch jungem Alter er das den Mädels zumutet und vor allem, die Erkenntnis, dass Beziehungen und Geld schon immer die Welt regiert haben. Ein Zustand, der sich wohl nie ändern wird (es sein denn, das Geld wird irgendwann abgeschafft)

    Für Galilei steht die Richtigkeit des kopernikanischen Systems durch seine Beobachtungen mittlerweile außer Frage, die Erde hat ihre Sonderstellung verloren. Die Geistlichkeit hingegen bevorzugt das Modell des Tycho Brahe, in dem sich wohl die Planeten, nicht aber die Erde bewegen.
    Dass Galilei mit seinen Ansichten bereits die Inquisition auf sich aufmerksam gemacht hatte, wird er bei seinem erfolgreichen Rombesuch 1611 noch nicht bemerkt haben. Schließlich hat er seine Entdeckungen so gut präsentiert, dass er überall mit Herzlichkeit empfangen wurde und nur Bewunderung geerntet hatte.

    Da hat der Erfolg ihn mal wirklich blind gemacht. Aber das ist einer der wenigen Punkte, bei denen ich ihn gut verstehen kann. Endlich findet er die Anerkennung, die er sich gewünscht hat und das auch noch in Rom - das kann einem schon zu Kopf steigen.

    Aber es war wieder herrlich zu lesen, wie mit Kepler mal wieder die Begeisterung durchging .

    In diesen Szenen kommt er mir immer vor, wie der begeisterte Student und nicht wie ein selbst schon renommierter Wissenschaftler. :lol: Aber das macht ihn sehr sympathisch... also uns als Lesern. Seinen Forscherkollegen ja wohl eher nicht. :mrgreen:

    Und wenn das in der Bibel steht, ist es natürlich richtig und darf nicht angezweifelt werden .

    Amen.

    Kepler hätte sich bei all seiner Fragenflut doch schon über einen winzigkleinen Brief gefreut und der von Galilei hat einfach keinen Bock drauf. Und als er dann mal ein paar Zeilen verfasst, dann ist das eine einzige egozentrische Lobhudelei an sich selbst. Nein, charakterlich kommt Galilei bei mir in diesem Kapitel gar nicht gut weg

    Du sagst es: der Galilei sammelt wirklich keine Charakter-Pluspunkte. :roll:

    Wobei ich mir bei der Stelle nicht so ganz sicher bin, ob sie da wirklich schon Galilei auf dem Kieker haben oder nicht erst mal andere und einfach die Verbindungen untersuchen

    Doch, ich glaube schon. Es steht da, dass sie Erkundigungen über ihn eingeholt haben. Das heißt für mich, sie wollen was über den Burschen selbst wissen.

    Wäre Galilei ein Wissenschaftler unserer Zeit, würde man ihn vermutlich regelmäßig im Fernsehen sehen und sich bei jeder Gelegenheit produzieren. Er würde ein Heidengeld verdienen.

    Stimmt. Der wäre Gast in jeder Talkshow. Welch ein Glück für ihn, dass er diesen Niedergang der Kultur nicht erleben musste.

    Das hat mich auch gewundert. Die Männer sind auf die männliche Frucht ihrer Lenden ja immer ganz besonders stolz.

    Aber den hätte er nich so einfach ins Kloster abschieben können. Und sich um ihn kümmern? Galilei doch nicht... nicht zu dem Zeitpunkt.

    Genialer Wissenschaftler und toller Familienvater lässt sich ja schwer miteinander in Einklang bringen.

    Das würde ich so pauschal nicht sagen, dafür fehlen mir die Vergleiche. Aber schon Kepler hat ja ein Familienleben vorzuweisen, dass wohl so schlecht nicht war. Das entscheidende ist eher, dass es eine Familie braucht - und das hat Galilei ja erfolgreich vermieden.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Da mach ich euch jetzt einfach mal den Kepler

    :totlach:
    Dem schließe ich mich einfach mal an :mrgreen: .


    Beim einkaufen konnte ich nur wieder den Kopf schütteln, wenn ich so sehe was die Menschen in ihren Einkaufswagen haben *Hallo* es ist doch nur ein Tag mehr, wo die Geschäfte geschlossen haben...

    Tja, die einen kaufen Lebensmittel, als ob die Welt untergeht, die anderen Bücher :-, .
    Der Unterschied ist allerdings, dass Lebensmittel schlecht werden, wenn sie nicht verbraucht werden, und Bücher nicht :twisted: .

    Und wie geht das Zitat weiter? Denn so würde es ja bedeuten, dass die stillstehende Sonne das kopernikanische Bild unterstützt :-,

    Das Zitat wurde immer sozusagen als letztes Argument für ein geozentrisches Bild gebraucht, in dem sich alles andere - Sonne, Mond, Sterne, - bewegte und die Erde eben nicht. Ach, schau mal, das ist sogar ein Zitat von "uns Luther": Klick, und bezieht sich auf Kopernikus.


    Erschreckend fand ich nur, in welch jungem Alter er das den Mädels zumutet

    Kinder wurden in der damaligen Zeit sehr schnell erwachsen und wurden schon sehr früh als Erwachsene behandelt. Eine Kindheit, wie wir das heute kennen, bzw. also Kinder, die wirklich Kinder sein können, das gibt es erst, seit Kinder nicht mehr so früh wie möglich mit für den Lebensunterhalt der Familie sorgen müssen (als 6jährige den Grubenwagen im Bergwerk ziehen müssen). Und ob Kindern was zugemutet werden kann - darüber hat sich doch erst recht keiner Gedanken gemacht :( .


    Tycho Brahe, der in Dänemark ein kostspieliges Observatorium betrieben hatte,

    Wahnsinn, oder? Ich habe mal nach Uraniborg gegoogelt, ich wollte wissen, wie das aussieht: Klick. Sehr beeindruckend :drunken: .

    Was helfen die Grundlagen für ein neues Weltbild, wenn es nicht gelingt, Fachkollegen zu überzeugen, wenn niemand da ist, der das Neue, das Ungeheuerliche annehmen will?

    Wenn man wenig Selbstbewusstsein hat, zweifelt man dann auch an sich selbst, ob man wirklich was Bahnbrechendes, Neues, ge- oder erfunden hat, oder ob man - naja, nicht so richtig tickt. Allergrößte Hochachtung dafür, dass er weiter an sich selbst geglaubt hat, obwohl es mit der Resonanz und dem Verständnis in seiner Umgebung oder bei Fachkollegen nicht so weit her war :pray: . Unter dem Aspekt ist es doch weitaus besser verständlich, wie er sich an Galilei gehängt hat, weil er bei dem doch Verständnis für seine Forschungen und sein Weltbild erhofft und erwartet hat.


    Als dieses Phänomen 1631 tatsächlich beobachtet wurde, interessierte es niemand so richtig. Es herrschte Krieg - und Kepler war bereits seit einem Jahr tot.

    Das weiß ich noch aus der Schule: 30jähriger Krieg von 1618 - 1648 O:-) .


    Auf die für ihn typische Art geht er mit echtem Interesse an alles Neues heran, reagiert phantasievoll und kreativ auf jede Anregung von außen.

    Kepler wird mir immer sympathischer :friends: .

    Galilei hat sich nie zu irgendeiner von Keplers Arbeiten geäußert, im Gegenteil, sein Buch über die Optik macht er sogar vor einem Gast lächerlich. Womöglich hat er sich darüber geärgert, dass Kepler auch den optischen Code des Fernrohrs geknackt und in seinem Buch vorgelegt hat.

    Was nicht für Galilei gilt :evil: . Oller Neidhammel!

    Habt Ihr gewusst, dass er erkannte, dass die Bilder auf der Netzhaut entstehen, und nicht, wie bisher angenommen in der Linse?

    Ich bin froh, dass ICH mich an die Tatsache erinnern konnte, da kann man nicht von mir verlangen, dass ich weiß, wer das entdeckt hat :totlach: .

    Rudolf rüstet entgegen seiner Zusage nicht ab, löst das Söldnerheer nicht auf, bezahlt die Soldaten aber auch nicht, weshalb die Landsknechte schließlich wie Heuschrecken über die Bevölkerung herfallen, und sich nehmen, was sie brauchen.

    Es waren ja die Vorläufer des 30jährigen Krieges (und, das weiß ich auch noch, dieser wurde durch den "Prager Fenstersturz" ausgelöst - da war Kepler schon nicht mehr in Prag). Ich finde es irgendwie - ja, erschreckend, wie man wieder auf den Boden der Tatsachen, also des Krieges, zurück geholt wird. Auch etwas, was Padova wirklich gut macht: Nicht nur die Wissenschaftler, die den Kopf in den Wolken bzw. in den Sternen haben, sondern auch das, was "in der wirklichen Welt" passiert :thumleft: .

    Nicht nur der Tod seiner Frau,

    :cry:

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • die anderen Bücher

    Ich kaufe lieber Bücher als Lebensmittel, und mag auch keine Supermärkte. Gut, dass Mr. Sylli für die Nahrungsbeschaffung zuständig ist ... :)

    Und ob Kindern was zugemutet werden kann - darüber hat sich doch erst recht keiner Gedanken gemacht .

    Da habe ich mal vor Jahrzehnten ein ganz tolles Buch über die Stellung des Kindes in der Gesellschaft von der Antike bis ins 19. Jahrhundert gelesen. Würde man gar nicht glauben, wie sich das Verhältnis umgedreht hat. Die Kindersterblichkeit spielte eine große Rolle, das weiß ich noch, weil sich die Mütter durch die vielen Geburten und den häufigen Verlust emotional gar nicht so sehr an das einzelne Kind binden konnten.
    Falls Ihr wissen wollt wie das Buch heißt: keine Ahnung! ?(

    ich wollte wissen, wie das aussieht:

    Ja, ich auch, aber bei diesem Link komme ich nur zum Hilton (was mir schon gefallen würde) oder kann bei Kohl's einkaufen. :wink:

    Wenn man wenig Selbstbewusstsein hat, zweifelt man dann auch an sich selbst, ob man wirklich was Bahnbrechendes, Neues, ge- oder erfunden hat

    Das war aber auch keine Kleinigkeit damals das Weltbild so auf den Kopf zu stellen. Jedenfalls noch gravierender, als ob heute ein Wissenschaftler mit aller Überzeugung die Multiversumtheorie vertreten würde.

    wie er sich an Galilei gehängt hat, weil er bei dem doch Verständnis für seine Forschungen und sein Weltbild erhofft und erwartet hat.

    Ja, ist wirklich zu verstehen, das man sich mit solchen Erkenntnissen austauschen will.

    30jähriger Krieg von 1618 - 1648

    Wie lange dauerte der 30-jährige Krieg? - Na 30 Jahre, das weiß doch jeder! (hieß die Antwort der ganz Schlauen).

    da kann man nicht von mir verlangen, dass ich weiß, wer das entdeckt hat .

    Ist aber toll, dass wir es jetzt wissen, bloß weiß man nicht, wie lange.

    Ich finde es irgendwie - ja, erschreckend, wie man wieder auf den Boden der Tatsachen, also des Krieges, zurück geholt wird.

    Ja, das ist immer ein kleiner Schock :shock: weil man mit unseren Sternguckern und Planetenberechnern ganz vergisst, dass es einen wenig erfreulichen Alltag auch noch gibt. Aber den Kepler hat es ja ganz schön auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt mit den Zuständen in Prag, und dann auch noch der Tod der Frau. Aber der war halt ein häufiger Gast zu jener Zeit ... :cry:

    Auch etwas, was Padova wirklich gut macht:

    Und ob! Der macht überhaupt alles perfekt :thumleft:

  • Wie lange dauerte der 30-jährige Krieg? - Na 30 Jahre, das weiß doch jeder! (hieß die Antwort der ganz Schlauen).

    Mein Geschichtslehrer hatte die erstaunliche Antwort "15 Jahre - weil die ja nachts geschlafen haben!" :roll: .

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Mein Geschichtslehrer hatte die erstaunliche Antwort "15 Jahre - weil die ja nachts geschlafen haben!"

    Auch nicht schlecht! Allerdings frage ich mich, ob man im Krieg nicht auch mit nächtlichen Aktionen rechnen musste? :-k

  • Ich kaufe lieber Bücher als Lebensmittel, und mag auch keine Supermärkte. Gut, dass Mr. Sylli für die Nahrungsbeschaffung zuständig ist ... :)

    Da es keinen Herrn Castor gibt, bin ich für jegliche Nahrungsbeschaffung zuständig, und zwar sowohl für das leibliche als auch für das seelische Wohl. Stört mich aber auch nicht sonderlich.


    Da habe ich mal vor Jahrzehnten ein ganz tolles Buch über die Stellung des Kindes in der Gesellschaft von der Antike bis ins 19. Jahrhundert gelesen. Würde man gar nicht glauben, wie sich das Verhältnis umgedreht hat. Die Kindersterblichkeit spielte eine große Rolle, das weiß ich noch, weil sich die Mütter durch die vielen Geburten und den häufigen Verlust emotional gar nicht so sehr an das einzelne Kind binden konnten.Falls Ihr wissen wollt wie das Buch heißt: keine Ahnung! ?(

    So habe ich das auch in Erinnerung, also den Zusammenhang zwischen der Stellung des Kindes und der Kindersterblichkeit.
    Ich habe eben mal bei Amazon geschaut, ob ich ein Buch finde, das dazu passen würde, aber Fehlanzeige.


    Ja, ich auch, aber bei diesem Link komme ich nur zum Hilton (was mir schon gefallen würde) oder kann bei Kohl's einkaufen. :wink:

    ?( Ist ja seltsam. Ich füge mal einen Link zum Wikipedia-Eintrag zu Uraniborg ein: Klick, und ansonsten kann man ja in die Suchleiste Uraniborg eingeben und auf "Bilder" gehen :wink: . Auf jeden Fall, ein sehr beeindruckendes Bauwerk.


    Auch nicht schlecht! Allerdings frage ich mich, ob man im Krieg nicht auch mit nächtlichen Aktionen rechnen musste?

    Mit Sicherheit, sonst hätten die Jungs und Mädels (wir wissen ja noch aus der Preisendörfer-LR, wer alles zum Tross gehört hat :wink: ) ja keine Wachen aufstellen müssen.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Stört mich aber auch nicht sonderlich.

    Ist alles nur eine Sache der Gewohnheit. Meinen Mr. Sylli :love: gibt es ja auch erst seit 11 Jahren, vorher musste ich ebenfalls alles selber erledigen. Damals war das auch selbstverständlich, obwohl man sich an die angenehmen Seiten des Lebens auch wieder rasch gewöhnt.

    Ich habe eben mal bei Amazon geschaut, ob ich ein Buch finde, das dazu passen würde, aber Fehlanzeige

    Das denk ich mir. Ich hatte es aus der Bücherei und das ist sicher schon 20 Jahre her, wenn nicht länger.

    und ansonsten kann man ja in die Suchleiste Uraniborg eingeben und auf "Bilder" gehen

    So schön habe ich mir das nicht vorgestellt! :pray:

  • Huhu :winken:


    Ich hab mich immerhin bis hierhin mal durchgelesen, bin selbst aber mit Kapitel 15 nicht fertig. Muss ich alles morgen Abend nachholen, wenn die Jungs losgefahren sind :wink: Aber immerhin bin ich hier nicht so sehr hinterher wie befürchtet :totlach:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich hab mich immerhin bis hierhin mal durchgelesen

    ... was schon viel ist. :thumleft:
    Außerdem ist das Ende ja bereits in Sicht, und wir liegen gut in der Zeit. Kann man ja auch noch nachher drüber diskutieren, ehe wir alle zu anderen LR-Verpflichtungen auseinanderstreben.

  • Im Vergleich mit Einstein erklärt uns Thomas de Padova, dass selbst mit der Entdeckung der richtigen Formel noch nichts gewonnen ist. Was helfen die Grundlagen für ein neues Weltbild, wenn es nicht gelingt, Fachkollegen zu überzeugen, wenn niemand da ist, der das Neue, das Ungeheuerliche annehmen will?

    Ich fand es irgendwie gut, dass er auf diese Weise Einstein und Kepler auf eine Stufe gestellt hat. So gehört sich das.

    Und Kepler hatte es mit der Anerkennung noch schwerer als Einstein. Zeit seines Lebens wurde sie ihm nicht zuteil, obwohl er das Erscheinen des Merkur vor der Sonne zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Hilfe seiner Ellipsentheorie richtig voraussagte. Als dieses Phänomen 1631 tatsächlich beobachtet wurde, interessierte es niemand so richtig. Es herrschte Krieg - und Kepler war bereits seit einem Jahr tot.

    Das ist wirklich tragisch. Hätte er noch gelebt, dann hätte er wenigstens seine Bestätigung bekommen und die Welt auch darauf aufmerksam machen können. Selbst in Zeiten des Krieges hätten die anderen Wissenschaftler dies zur Kenntnis genommen. So ging es einfach sang- und klanglos unter.

    Auf die für ihn typische Art geht er mit echtem Interesse an alles Neues heran, reagiert phantasievoll und kreativ auf jede Anregung von außen. Sehr beeindruckt hat mich, was er auf dem Gebiet der Optik zustande brachte.

    Und ich fand es sensationell, dass er gleich ein Buch darüber geschrieben hat und sowohl Funktionsweise der Linsen und auch den Aufbau des Fernrohrs beschrieben hat. Das war mal echt doof für den Galilei.

    Galilei hat sich nie zu irgendeiner von Keplers Arbeiten geäußert, im Gegenteil, sein Buch über die Optik macht er sogar vor einem Gast lächerlich. Womöglich hat er sich darüber geärgert, dass Kepler auch den optischen Code des Fernrohrs geknackt und in seinem Buch vorgelegt hat.

    Natürlich hat ihn das geärgert. Da war sein Wissensvorsprung auf dem Gebiet eben mal dahin.

    Doch da war es schon zu spät. Rudolf muss seine Krone als unfähiger Herrscher an seinen Bruder abtreten, und lebt nun beinahe wie ein Gefangener im eigenen Palast.

    Eigentlich hat er da noch richtig Glück gehabt. Das Regieren hat ihm doch eh keinen Spaß gemacht, er durfte weiter im Palast leben und sich seinen Interessen widmen. Andere unfähige Monarchen wurden da gewaltsamer entsorgt. :wink:

    Der Unterschied ist allerdings, dass Lebensmittel schlecht werden, wenn sie nicht verbraucht werden, und Bücher nicht .

    Aber Bücher kann man nicht essen... :|

    Kinder wurden in der damaligen Zeit sehr schnell erwachsen und wurden schon sehr früh als Erwachsene behandel

    Das stimmt schon, aber der Autor erwähnt, dass die beiden selbst für die damalige Zeit eigentlich zu jung waren. Ich bin mir gerade nicht sicher, aber ich meine es war von 6 und 8 Jahren die Rede?

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Das Zitat wurde immer sozusagen als letztes Argument für ein geozentrisches Bild gebraucht, in dem sich alles andere - Sonne, Mond, Sterne, - bewegte und die Erde eben nicht. Ach, schau mal, das ist sogar ein Zitat von "uns Luther": Klick, und bezieht sich auf Kopernikus.

    Okay - jetzt hab ich das auch verstanden, nach dem ich es im Zusammenhang gelesen habe. Vorher war ich dann doch ein bisschen verwirrt, weil er ja eben die Sonne anhält. Aber mit der Erklärung, dass es nur ein zeitweiliges Anhalten war, wird mir der Sinn klar. So bibelfest bin ich dann doch nicht. :wink:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Es ist doch unglaublich wie die Zeit verfliegt, aber heute hätte ich fast aufs Lesen vergessen. :-, Bin erst zu Mittag draufgekommen, und hab mich schnell ans Werk gemacht.


    Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts kommt es also zu einem großen Umbruch in den Naturwissenschaften, ein neues Weltbild bahnt sich den Weg. Wenn es um die Neubestimmung der Grundbegriffe geht, wollen die Gelehrten die Aussagen kompetenter Forscher hören, weshalb sie Kepler und Galilei ermutigen, ihre Werke gegenseitig zu beurteilen. Das ist verständlich, doch haben sie dabei auf die falschen Pferde gesetzt.
    Sehr gut führt uns Thomas de Padova noch einmal die grundlegenden Unterschiede zwischen den beiden Männern vor Augen. Galilei ist einem fruchtbringenden Dialog ja von Anfang an aus dem Weg gegangen, während der leidenschaftliche Kepler geradezu auf eine Diskussion brennt. Kepler lebt für die Wissenschaft, während Galilei immer wieder deutlich macht, dass er auch von dieser leben muss. An ihrem unterschiedlichen Temperament und ihren individuellen Ambitionen scheitert letztlich auch jede Kommunikation. Galileis Gebiete sind die Mechanik und das Experiment, Keplers astronomisches Hauptwerk ist bereits geschrieben, als Galileis Arbeit mit dem Fernrohr erst beginnt. 1611 lassen die politischen Ereignisse, aber auch familiäre Umstände Kepler verstummen, während Galilei in Rom Triumphe feiert. Der einstige kaiserliche Mathematiker muss sich dagegen mit einem Nebenschauplatz in Linz begnügen. Die Anstrengungen der letzten Jahre sind aber auch an Galilei nicht spurlos vorübergegangen und haben seine Gesundheit angegriffen. Kontrahenten und Neider gibt es viele am Hofe der Medici in Florenz, und er wird auch vermehrt in die Debatten der Gelehrten hineingezogen. Das dies alles am Nervenkostüm zehrt, ist nur zu verständlich.
    Im Jahre 1612 informiert Galilei im vermutlich letzten Schreiben seinen deutschen Kollegen über die Beobachtung der Sonnenflecken, geht aber nicht auf die astronomischen Studien Keplers ein, obwohl dieser die Rotation der Sonne vorhergesagt hatte, und nun auf eine Bestätigung durch Galileis Fernrohr wartet. Doch zu diesem Zeitpunkt hat er Prag bereits verlassen und in Linz gibt es nicht einmal eine Post.
    Witzig muss er auch noch gewesen der Johannes, wenn er schreibt, dass seine Planetentheorie Grund hätte sich zu gratulieren, könnte man die Drehung der Sonne mit dem Fernrohr erkennen. Andere Gratulanten hätte es ja auch gewiss keine gegeben.
    In Bezug auf die Ellipsentheorie Keplers legt sich Galilei nicht fest, geht er in seinen Experimenten doch von den Kreisbahnen aus. Nach seinen Sonnenfleckenbeobachtungen greift er zwar auf Keplers zentrale These von der motorischen Antriebskraft der Sonne zurück, doch dürfte er sich selber nicht schlüssig gewesen sein. Die Theorie hält er zwar für vernünftig, löst den Widerspruch aber nie auf, auch nicht in seinem berühmten "Dialog", über den der Streit mit der Kirche ausbricht.
    Seit Galilei das freie geistige Umfeld der Universität Padua verlassen hat, und in Florenz in den Einflussbereich der Kirche geraten ist, wird sein Standpunkt immer schwieriger, genauso, wie es ihm Wohlgesonnene ja bereits befürchtet haben.
    Galilei ist seit der Entdeckung der Venusphasen von der Richtigkeit des kopernikanischen Modells ja völlig überzeugt, doch wie das der Geistlichkeit unterbreiten? Dass er den Theologen Roms die Bibel auslegen und erklären will, sodass die kopernikanische Theorie mit dort beschriebenen Ereignissen (wie dem Anhalten der Sonne) in Einklang zu bringen sei, macht ihn erst recht verdächtig und angreifbar. Für den Chefinquisitor in Rom, Kardinal Bellarmino, der Galilei als Naturwissenschaftler sehr schätzt, ist das kopernikanische Modell eine rein mathematische Hypothese.
    Obwohl Galilei 1615 bei der Inquisition angezeigt wird, agiert er wenig geschickt, und geht in die Offensive. Er versucht in Rom sogar neue Beweise für die kopernikanische Theorie vorzulegen, worauf die Schriften des Kopernikus 1616 vom Heiligen Offizium verboten werden. Gegen Galilei gibt es (noch) keinen Prozess. Kardinal Bellarmino ermahnt ihn lediglich, die kopernikanische Lehre nicht als Tatsache zu vertreten. (Aber was will die Kirche mit einer rein mathematischen Hypothese anfangen? - Wusste sie wohl selber nicht!)
    Zu diesem Zeitpunkt hatte man von Galilei jedenfalls noch eine so hohe Meinung, dass man den Anschuldigungen kein Gehör schenkte. Irgendwie hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass die Kirche Galilei lediglich für ein (vielleicht durch das viele in den Himmel gucken) geistig ver(w)irrtes Schäfchen hielt, das man wieder auf den rechten Weg bringen muss. Momentan wollte man also noch nachsichtig sein, 17 Jahre später sah die Sache bereits anders aus.

  • Ich wollte nur kurz Bescheid sagen, denn ich hinke ein wenig her, aber das werde ich bestimmt wieder aufholen :winken: Mir fehlen noch Kapitel 15 + 16 zum nachlesen. Ich werde mich entsprechend wieder melden. :)

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Aber Bücher kann man nicht essen... :|

    Wenn die Bücher spannend genug sind, kann man durchaus das Essen vergessen. Ich erinnere mich noch, als ich "Harry Potter und der Halbblutprinz" gelesen habe, da musste man mich vom Buch zwangsamputieren (das ging erst, als ich es durch hatte, und da hatte ich mehrere Mahlzeiten verpasst :-, ).


    Das stimmt schon, aber der Autor erwähnt, dass die beiden selbst für die damalige Zeit eigentlich zu jung waren. Ich bin mir gerade nicht sicher, aber ich meine es war von 6 und 8 Jahren die Rede?

    9 und 10 waren die beiden Mädels, habe eben nochmal nachgeschaut. Und das offizielle Eintrittsalter waren 16 Jahre. Wahrscheinlich, damit man sich dieser Entscheidung auch voll bewusst ist.
    Ich habe aber auch schon von Waisenkindern gelesen, die in Klöstern aufgewachsen sind, aber die sind dann offiziell auch erst als Jugendliche aufgenommen worden.

    So bibelfest bin ich dann doch nicht.

    Das sind noch die Reste aus meiner Kindheit, Jugendzeit und der Zeit als junge Erwachsene. Ich hatte eine Kinderbibel, die ich so oft gelesen hatte, dass ich sie fast auswendig konnte (die Bilder habe ich jetzt noch vor Augen), und ich war sehr gläubig. Später hatte ich mich sehr kritisch mit dem Christentum und der Kirchengeschichte auseinandergesetzt.
    Was u.a. den Vorteil hat, dass ich irgendwelchen Sekten"vertretern" doch sehr gekonnt das Wort im Mund herumdrehen kann :twisted: .

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Kepler lebt für die Wissenschaft, während Galilei immer wieder deutlich macht, dass er auch von dieser leben muss.

    Kepler ist ein Idealist, Galilei ein Realist.

    Galilei ist einem fruchtbringenden Dialog ja von Anfang an aus dem Weg gegangen, während der leidenschaftliche Kepler geradezu auf eine Diskussion brennt.

    Klar. So wie ich Herrn Galilei einschätze, wollte er keinen Dialog, sondern einen Monolog halten, während ihm seine Anbeter beipflichten. Kepler wollte hingegen eine Diskussion unter Gleichen, auf Augenhöhe.
    Ich kann mir nicht helfen, Genie hin, Verfolgung durch die Inquisition her, aber Galilei wird mir immer unsympathischer :-? .

    Im Jahre 1612 informiert Galilei im vermutlich letzten Schreiben seinen deutschen Kollegen über die Beobachtung der Sonnenflecken, geht aber nicht auf die astronomischen Studien Keplers ein,

    Klar. Siehe oben.
    Was ich sehr faszinierend fand, war die Schilderung, wie Galilei das Fernrohr "umbaute", um mehr Tiefenschärfe zu bekommen. Und mit dem damaligen Kenntnisstand die Sonnenflecken zu entdecken (wie hat er nur direkt in die Sonne schauen können, ohne dass es die Augen geschädigt hat 8):-k ?), das fand ich auch grandios.

    Momentan wollte man also noch nachsichtig sein, 17 Jahre später sah die Sache bereits anders aus.

    Ich habe mal wieder gegoogelt :mrgreen: . Zu dem Zeitpunkt war Papst Paul V. der oberste Kirchenfürst, dem das wahrscheinlich herzlich egal war. Die Verurteilung erfolgte unter Papst Urban VIII., und dahinter verbirgt sich einer der Kardinäle, die Galilei zu Zeiten des ersten Prozesses gewarnt haben. Und zu dem Zeitpunkt war die Inquisition schon so mächtig, dass noch nicht mal ein Papst was dagegen tun konnte :( .

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Ich hab jetzt immerhin ein wenig aufgeschlossen zu Euch :uups:

    Im Nachhinein betrachtet, ist es also ein großes Wunder, dass Kepler die Ellipsenbahn der Planeten überhaupt entdeckt hatte, und in Prag daran ging, die Bahn eines einzelnen Planeten zu berechnen. Diese Meisterleistung hat ihm Einsteins Bewunderung eingetragen, und uns bewusst gemacht, dass wir seine Arbeit heute kaum ausreichend zu würdigen vermögen.
    Erschwerend für Kepler kam ja noch hinzu, dass er an eine göttliche Ordnung und ewige Harmonie im Schöpfungsplan glaubte, die sich mit physikalischen Gesetzen erklären lassen. Das die Planeten aus geradezu chaotischen Zuständen im Weltraum hervorgegangen sind und das Sonnensystem keineswegs stabil ist, konnte Kepler ja noch nicht wissen. Seine Hartnäckigkeit kann man deshalb gar nicht hoch genug schätzen.

    Keplers Leistung in allem können wir gar nicht genug schätzen. Einsteins Bewunderung muss für uns ein Maßstab sein, wie hoch Keplers Leistung war, denn zumindest ich kann es kaum mehr einschätzen, kann mich nur verneigen und bewundern :pray::pray::pray:

    Im Vergleich mit Einstein erklärt uns Thomas de Padova, dass selbst mit der Entdeckung der richtigen Formel noch nichts gewonnen ist. Was helfen die Grundlagen für ein neues Weltbild, wenn es nicht gelingt, Fachkollegen zu überzeugen, wenn niemand da ist, der das Neue, das Ungeheuerliche annehmen will?
    Und Kepler hatte es mit der Anerkennung noch schwerer als Einstein. Zeit seines Lebens wurde sie ihm nicht zuteil, obwohl er das Erscheinen des Merkur vor der Sonne zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Hilfe seiner Ellipsentheorie richtig voraussagte. Als dieses Phänomen 1631 tatsächlich beobachtet wurde, interessierte es niemand so richtig. Es herrschte Krieg - und Kepler war bereits seit einem Jahr tot.

    Das ist für mich so unendlich traurig, dass Kepler diese Bestätigung seiner Berechnungen nicht mehr erleben durfte. :( So ein Meilenstein und er stirbt kurz vorher. :(

    Mit Tycho Brahe, der in Dänemark ein kostspieliges Observatorium betrieben hatte, ist eine Ausnahmeerscheinung auf dem Gebiet der astronomischen Beobachtung verschwunden. Unmittelbar danach gab es niemanden, der Keplers berechnete Ellipsenbahn auch hätte überprüfen können. Und seine Planetentheorie ist für die wenigen Kollegen, die sich seines Werkes annehmen, völlig unglaubhaft. An der Schwelle zum 17. Jahrhundert ist die Erde für die Wissenschaft noch immer Mittelpunkt des Kosmos, und die Planeten bewegen sich immer noch auf Kreisbahnen. Kepler ist seiner Zeit also um Lichtjahre voraus, und so dürfen wir uns nicht wundern, wenn ihn seine Zeitgenossen nicht verstanden.

    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Brahe all diese Berechnungen anstellte ohne ein Fernrohr - welche Messinstrumente er wie einsetzte um die Planeten zu "sehen" und ihre Positionen zu bestimmen. ?(:?: und für Kepler war es ganz doof, dass ausgerechnet der einzige, der ihn hätte bestätigen können, nun nicht mehr lebte um ihm den Rücken zu stärken. Auf die späteren Kollegen wie Newton konnte er ja nicht hoffen….

    Sehr beeindruckt hat mich, was er auf dem Gebiet der Optik zustande brachte. Habt Ihr gewusst, dass er erkannte, dass die Bilder auf der Netzhaut entstehen, und nicht, wie bisher angenommen in der Linse? Aber leider bleibt seine wegweisende Erkenntnis auch in diesem Fall für Jahrzehnte ungenutzt.

    Nein, das wusste ich alles nicht. Und wenn ich mir überlege, dass er so für uns alltägliche Dinge wie ein Teleobjektiv gleich mal mit entwickelte :lechz: Dass seine medizinische Leistung - die Feststellung, wie Bilder auf der Netzhaut entstehen und weitergeleitet werden, niemand zu würdigen weiß, wundert mich erst recht nicht. Damals waren die anatomischen Kenntnisse noch lange nicht so weit, dass man das überprüfen konnte. Mikroskope waren noch sehr grob und Untersuchungen der Augenhintergründe mitsamt der Unterteilung in ihre Funktionen waren noch weit weit weg...

    Keplers angenehmer Charakter zeigt sich sehr schön, als er sich Gedanken um ein Geschenk für seinen Freund Wackher macht. Die kleine Episode verrät viel über den Umgang mit seinen Mitmenschen, finde ich, und hat mir sehr gut gefallen.

    Das war eine sehr schöne Anekdote und es bringt uns Keplers angenehmes Wesen wiedermal näher :D

    Die Mitteilung Galileis, dass sich auch die Venus um die Sonne bewege, stürzt Kepler erneut in Euphorie, stützt sie doch die Richtigkeit des kopernikanischen "Philosophierens" weiter ab. Keplers Freude hat aber noch einen weiteren Grund, da ihn Galilei in die Runde der Kopernikaner aufnimmt. Damit sieht er auch sein "Weltgeheimnis" von Galilei bestätigt, doch dürfte er sich mit dieser Interpretation geirrt haben. Galilei hat sich nie zu irgendeiner von Keplers Arbeiten geäußert, im Gegenteil, sein Buch über die Optik macht er sogar vor einem Gast lächerlich. Womöglich hat er sich darüber geärgert, dass Kepler auch den optischen Code des Fernrohrs geknackt und in seinem Buch vorgelegt hat.

    Hat Kepler wirklich nicht erkannt, wie herablassend Galilei ihn da abtut oder hat er das bewusst verdrängt? Diese Frage kann uns niemand mehr beantworten. 8-[ Ich jedenfalls empfinde Galilei als extrem hochmütig, tut er Kepler doch als Philosophen ab, der in die richtige Richtung dachte (das klingt so negativ bei ihm [-( ) und verweigert ihm damit doch jede Anerkennung als Wissenschaftler von Rang und Namen. Für mich ist das auch ein Indiz, dass er sich nicht wirklich mit Keplers Forschungen und Berechnungen auseinandergesetzt hat - und falls doch, dann macht es ihn nur noch unsympathischer wie auch die Episode über Keplers Optrimetik :wuetend:

    Allerdings könnten auch die sich verschlechternden Lebensumstände im Jahre 1611 zum Schweigen des Johannes Kepler beigetragen haben.

    Ich halte das für den Hauptgrund - vermutlich war Kepler doch viel zu loyal seinen Kollegen gegenüber, um einfach so zu schweigen. Und Galilei hat er so lange den Rücken gestärkt, ich glaube nicht, dass er von jetzt auf gleich sich völlig zurückzieht von der wissenschaftlichen Ebene.

    Krieg, Anarchie und Seuchen bedrohen das Leben der Bewohner, auch das Keplers und seiner Familie. Und was tut der Kaiser? Sitzt tatenlos in seiner Burg auf dem Hradschin und schaut ratlos ins Chaos. Wieder einmal kann er sich zu nichts entschließen, sodass sich die Prager Bürger in ihrer Verzweiflung sogar an des Kaisers Bruder Matthias wenden. Vier Wochen dauert es, bis der Kaiser aus seiner Lethargie erwacht, und nun doch plötzlich Geld hat, um die Söldner auszubezahlen und somit zum Abzug zu bewegen. Doch da war es schon zu spät. Rudolf muss seine Krone als unfähiger Herrscher an seinen Bruder abtreten, und lebt nun beinahe wie ein Gefangener im eigenen Palast.
    Diese schlimmen Zustände haben auch Auswirkungen auf Kepler, der seit einiger Zeit gar kein Gehalt mehr bekommen hat. In Sorge um seine Existenz sieht er sich genötigt Prag zu verlassen. Kaum zu glauben, dass er nur eine Zusage erhält und zwar aus Linz. Nicht nur der Tod seiner Frau, auch die Haltung des Kaisers verhindern vorerst noch Keplers Abreise.

    Eine schlimme Zeit, wenn ein so unfähiger Herrscher an der Macht war - da geht es uns doch ziemlich gut, auch wenn wir dauernd schimpfen. Ich frage mich noch immer, wie Kepler all diese Jahre finanziell überbrückt hat und warum er nicht einfach mit Sack und Pack abreiste…. finanziell konnte es ihm doch nur besser gehen, egal wo.

    Bitte erinnere mich nicht daran,manchmal bekommt heute noch mein Gehirn davon eine Achterbahnfahrt gratis

    :mrgreen::mrgreen::mrgreen:

    Ich kann dir so gut nach fühlen seit dem wir seit ca. 2 Wochen eine neue Couch haben

    gell, das ist verführerisch :uups:

    Vielleicht hat sich das dann ja im Laufe der Zeit, als er mit seinen Forschungen so befasst war, etwas relativiert. Allerdings hatte er sich sehr wohl ein gutes soziales Netzwerk geschaffen, um seine Karriere voranzutreiben. So ganz kann ich daher an den Einzelgänger nicht glauben, der stets durch sein Fernrohr guckte und an nichts anderes dachte.

    Ich denke, Einzelgänger ist das falsche Wort - Egozentriker trifft es besser. Galilei wollte sein Wissen für sich behalten, um das Beste für ihn allein herauszuholen und die anderen klein zu halten. Per se ist der Gedanke an die eigene Absicherung nachzuvollziehen, aber die Art und Weise, wie er es tat, eben nicht mehr. Zumal diese Ruhmsucht ihm die Sympathien abgräbt.

    Da hat der Erfolg ihn mal wirklich blind gemacht. Aber das ist einer der wenigen Punkte, bei denen ich ihn gut verstehen kann. Endlich findet er die Anerkennung, die er sich gewünscht hat und das auch noch in Rom - das kann einem schon zu Kopf steigen.

    Das ist der eine Punkt, den auch ich nachvollziehen kann, zumal die Anerkennung eben auch von Kardinälen etc kam und er von allen hofiert wurde. :wink:

    In diesen Szenen kommt er mir immer vor, wie der begeisterte Student und nicht wie ein selbst schon renommierter Wissenschaftler.

    mir sogar wie ein begeistertes Kleinkind mit neuen Spielzeugen :uups:

    Das war aber auch keine Kleinigkeit damals das Weltbild so auf den Kopf zu stellen.

    Das muss ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die beiden eben wirklich das gesamte Weltbild auf den Kopf stellten - jeder auf seine Weise. Für uns klingt das ja immer nach so alltäglichen Dingen, viel mehr als bei Leibniz und Newton, dass ich mich immer bewusst in die Zeit und das damalige Wissen zurückversetzen muss.

    Aber den Kepler hat es ja ganz schön auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt mit den Zuständen in Prag, und dann auch noch der Tod der Frau. Aber der war halt ein häufiger Gast zu jener Zeit ...

    Da tat er mir so leid im Nachhinein - er hatte wirklich kein leichtes Leben. :-?

    Das ist wirklich tragisch. Hätte er noch gelebt, dann hätte er wenigstens seine Bestätigung bekommen und die Welt auch darauf aufmerksam machen können. Selbst in Zeiten des Krieges hätten die anderen Wissenschaftler dies zur Kenntnis genommen. So ging es einfach sang- und klanglos unter.

    Ja, so empfinde ich das auch - so viel Arbeit, solche Leistungen und seinen Erfolg erlebt er nicht mehr :cry:

    Und ich fand es sensationell, dass er gleich ein Buch darüber geschrieben hat und sowohl Funktionsweise der Linsen und auch den Aufbau des Fernrohrs beschrieben hat. Das war mal echt doof für den Galilei.

    Richtig doof :twisted:

    Natürlich hat ihn das geärgert. Da war sein Wissensvorsprung auf dem Gebiet eben mal dahin.

    und ein Buch konnte er auch nicht mehr drüber schreiben :twisted:

    Okay - jetzt hab ich das auch verstanden, nach dem ich es im Zusammenhang gelesen habe. Vorher war ich dann doch ein bisschen verwirrt, weil er ja eben die Sonne anhält. Aber mit der Erklärung, dass es nur ein zeitweiliges Anhalten war, wird mir der Sinn klar. So bibelfest bin ich dann doch nicht. :wink:

    Ich brauchte auch die Nachhilfe, mir war das nämlich auch nicht verständlich :-,

    So wie ich Herrn Galilei einschätze, wollte er keinen Dialog, sondern einen Monolog halten, während ihm seine Anbeter beipflichten. Kepler wollte hingegen eine Diskussion unter Gleichen, auf Augenhöhe.

    Mit dieser Einschätzung triffst Du wohl den Nagel auf den Kopf :thumleft:

    wie hat er nur direkt in die Sonne schauen können, ohne dass es die Augen geschädigt hat

    Nun, vermutlich hat es seine Augen geschädigt, zumindest ist er ja später erblindet…. :-k

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier