Berthold Auerbach – Dorfgeschichten

  • Original : 1843-54 (für die « Dorfgeschichten » ; 1844–1848 für die Kalendergeschichten in « Der Gevattersmann »)


    KLAPPENTEXT :
    Berthold Auerbach (1812-1882) wurde in ganz Deutschland und in vielen anderen Ländern als Dichter verehrt und gefeiert. Aber die »Schwarzwälder Dorfgeschichten«, die seinen Weltruhm begründeten, spielen fast allein in seinem schwäbischen Heimatort Nordstetten. Er erzählt von den Menschen in diesem Dorf, von großen und kleinen Bauern, aber auch von den meist Handel treibenden jüdischen Einwohnern, zu denen seine eigene Familie gehörte: Bilder einer versunkenen Epoche - aber die geschilderten sozialen Konflikte und psychischen Probleme sind nicht nur Vergangenheit.


    BEMERKUNGEN :
    Meine Ausgabe besteht aus zweierlei Arten Texte : vier, fünf der so genannten Dorfgeschichten von gewisser Länge, gefolgt von kleinen Kalendergeschichten, die halt den Raum einer Kalenderseite einnehmen.


    Die Dorfgeschichten bestehen mit ihrem Bezug zu einem Dorf aus einem Querschnitt einer Gesellschaft : Menschen tauchen in verschiedenen Epochen und Konstellationen wieder auf. Insofern erinnern sie an Balzacs « Menschliche Komödie », oder Winesburg/Ohio von Sherwood Anderson.


    Die « Geschichten » sind einfach, teilweise mundartlich geprägt, was eventuell hier und da den Nichtschwaben Schwierigkeiten bereiten dürfte… Auf ersten Blick kommen diese kleinen Stücke etwas naiv daher, doch dann erkennt man auch ein Potenzial an Gesellschaftskritik. Auerbach legt den Finger in bestehende Wunden der Gesellschaft, und bezieht dabei immer den Standpunkt des Kleinen. Humor und Ernst, Persönliches und Gesellschaftliches halte sich die Waage. Und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.


    Die Kalendergeschichten sind geraffter und kurz. Was für eine Kunst, in aller Knappheit eine Geschichte zu erzählen, eine Pointe zu setzen.


    Mir hat diese Begegnung mit Auerbach gut gefallen, immerhin zu seiner Zeit ein anerkannter Schriftsteller.


    AUTOR :
    Berthold Auerbach wurde am 28. Februar 1812 in Nordstetten/Schwarzwald geboren. Er stammte aus einer kinderreichen jüdischen Familie, besuchte 1824 die Talmudschule in Hechingen, 1827 die Rabbinerschule in Karlsruhe zum israelitisch-theologischen Studium. 1832 begann er das Jura-Studium, danach der Philosophie in Tübingen, ab 1833 in München. Als Mitglied der verfolgten Burschenschaften wurde er von der Universität verwiesen und verbüßte eine zweimonatige Haft auf dem Hohenasperg. Als Vorbestrafter war ihm dadurch der Weg ins Rabbinat verschlossen und er wandte sich notgedrungen der Schriftstellerei zu. Er schloß sein Studium in Heidelberg ab. Auerbach wurde am 3. Oktober 1838 in die Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröte in Frankfurt am Main aufgenommen, die ihm in einer Trauerloge am 26. Februar 1882 bestätigte, dass er dem „Bruderbunde bis an sein Ende unwandelbare Treue bewahrt hat“.
    Bereits 1841 erschien seine Übersetzung der Sämtlichen Werke des Philosophen Baruch Spinoza aus dem Lateinischen. Er lebte in Weimar, Leipzig, Dresden, Berlin, Breslau und Wien. Auerbach starb am 8. Februar 1882 in Cannes.
    (Quellen : amaz.de und siehe ausführlicher hier : https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_Auerbach )
    Meine Ausgabe war tatsächlich verkehrt herum gedruckt worden. Macht aber nichts, war quasi nur am verkehrt ausgerichteten Lesebändchen zu erkennen.


    Gebundene Ausgabe: 200 Seiten
    Verlag: Klöpfer + Meyer GmbH + Co. KG (23. Mai 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3940086703
    ISBN-13: 978-3940086709