Akif Pirincci - Göttergleich

  • Göttergleich ist der 8. Band der Felidae-Reihe

    Inhaltsangabe laut Amazon:
    »Keine Zeit, keine Zeit . . .« Nach einem Unfall läuft für Kater Francis plötzlich nicht nur die Zeit rückwärts, nein, die gesamte Welt funktioniert von nun an »umgekehrt«. Leidet er an Halluzinationen, ist er einfach senil oder gibt es dieses höchst mysteriöse Universum, in das ihn sein neuer Bekannter Pi einführt, wirklich? Der Klugscheißer scheint auserkoren, das große Geheimnis um die Herkunft seiner Art zu lösen – unter Einsatz seines Lebens.


    Kater Francis steht in der Tat vor einer schwierigen Aufgabe, denn die Zeit läuft zwar rückwärts, doch das jeweils nur exakt 8 Minuten und 56 Sekunden lang, dann ist alles wieder wie gehabt. Zudem sind nicht alle Zeitsprünge so ohne Weiteres nachvollziehbar, was das Leben deutlich erschwert. Im Grunde fühlt sich Kater Francis eh viel zu alt für solche Abenteuer. Doch kneifen geht nicht. Denn da warten noch Pi und der Geheimbund der Schwarzen: Zwar sehen sie aus wie normale Katzen, tatsächlich verfolgen sie aber eine gefährliche Mission. Jedem, der die Zeitsprünge am eigenen Leib erfahren hat, trachten sie nach dem Leben. Und das ohne Ausnahme. Erbarmungslos. Beim ersten Mal entkommt Francis seinen Häschern nur durch Zufall. Dann ist sein Pioniergeist entfacht. Er will dieses große Geheimnis lüften. Koste es, was es wolle. Nur so viel sei verraten: Katzen sind keine gewöhnlichen Haustiere.


    Über den Autor:
    Akif Pirinçci wurde 1959 in Istanbul geboren und wuchs in der Eifel auf. Mit seinem Katzenkrimi Felidae, der als Trickfilm auch das Kinopublikum eroberte, schrieb er sich in die Herzen einer internationalen Fangemeinde. Die folgenden Romane stürmten ebenfalls die Bestsellerlisten, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und erzielten weltweit Millionenauflagen. 2010 wurde Akif Pirincci mit dem Katzen-Krimi-Ehrenpreis ausgezeichnet. Der Autor lebt in Bonn.



    Meine Bemerkungen dazu:


    Schon bei Band 7 war ich am Überlegen, ob ich das Buch (Felipolis) noch unter der Rubrik Krimi rezensieren soll oder eher bei Science Fiction. Damals habe ich mich für Krimi entschieden. Bei DIESEM Buch habe ich nicht einmal einen Moment gezweifel: Das Buch gehört unter Fantasy/Science Fiction, mit einem Krimi hat das ger nichts mehr zu tun. Eine so abstruse Handlung habe ich wirklich nicht erwartet #-o


    Die Geschichte beginnt noch relativ normal: Francis sonnt sich im Garten, lernt eine mysteriöse Katze namens PI kennen, wird gleich darauf in einen Unfall verwickelt und landet am OP-Tisch. Er schläft medikamentbedingt ein und wird wieder im Garten wach, als wäre nichts gewesen... Aber eines ist dann doch anders, plötzlich läuft die Zeit für wenige Minuten rückwärts und nur ihm fällt es auf. So weit so gut. Es wäre nicht Francis, wenn er versuchen würde, die Sache aufzulösen: Sind diese Zeitrückschritte tatsächlich passiert? Sind es Nachwirkungen durch die OP? Oder etwas ganz anderes?


    Und damit landen wir nun bei einer sehr abstrakten Geschichte. All die Thesen und Gespräche zum Thema Zeit und Zeiterfassung setzen meiner Meinung nach größeres Physik- oder Philosophieinteresse voraus. Ich muss gestehen, ich habe beides nicht. All diesen Ausführungen konnte (und ja, wollte!) ich nicht folgen. Hochbegabt waren die Katzen in den Felidae-Romanen schon immer, aber hier nähern wir uns einer utopischen Erzählung an. Am allerschrägsten war mM nach Francis und die Atombombe. McGyver kann sich da ein Scheibchen abschneiden :totlach: Aber der Hälfte des Buches ist klar, wie die Geschichte eigentlich nur enden kann (und so war es dann auch).


    Was ich Pirincci/Francis zu Gute halten muss: sein Sarkasmus und teilweise sehr treffsichere Bemerkungen. In diesem Buch zB zum Thema technische Geräte. Mein persönliches Highlight:


    "Das Zeichen des Herrn prunkte auf allen bereits oben erwähnten liturgischen Gerätschaften: der doofe Apple-Apfel.... - ... All diese iGeräte schienen zu sprechen, gerade zu schreien "Betrachte uns, spiel mit uns, beschäftige dich mit dem cleveren Quatsch, den wir uns für dich ausgedacht haben. Verschwende deine wertvolle Lebenszeit mit uns, denn erst auf dem Sterbebett wirst du dahinterkommen, dass wir dich mit all dem Kinderkram die ganze Zeit nur verarscht haben, damit die Kasse von Steve, Gott hab ihn selig, gut gefüllt sind."..."


    Mit einem guten Felidae-Krimi hatte das Buch leider gar nichts mehr zu tun. Ich vergebe 3 Sterne, nur Francis und Blaubart wegen.


    Aus heutiger Sicht muss ich auch sagen, dass ich nicht weiß, ob ich einen weiteren Felidae Roman lesen würde. :-k