Martin Walker - Bruno and the père noel

  • Um es vorwegzunehmen, dies ist wohl seit 35 Jahren mein erstes englisches Buch, das ich gelesen habe. Natürlich habe ich diverse Fachaufsätze und -dokumentationen in der Zwischenzeit gelesen, aber Belletristik ist doch etwas anderes.
    Animiert durch diverse Beiträge hier im BT, habe ich mich dazu entschlossen, es doch mal wieder auf englisch zu probieren. Es sollte ein vor allen Dingen kurzes Werk sein, weil ich nicht wußte, wieviel Mühe es mir machen würde. Gerne auch in einfacher, moderner Sprache geschrieben. Und es sollte als e-book zur Verfügung stehen. Denn da kann ich durch das integrierte Wörterbuch auf einfachste Art und Weise nachschlagen. Eine wichtige und sehr hilfreiche Funktion.


    Und dann habe ich mich halt für dieses Werk entschieden. Der Name des Autors hat entschieden dazu beigetragen. Die Serie des "Bruno" ist mir bekannt, habe aber noch kein Werk davon gelesen, auch nicht auf deutsch. "Egal" dachte ich mir und habe es begonnen - mitten im Juli.


    Worum geht es im Werk?
    It's the last market day before Christmas and Bruno, Chief of Police is preparing for a traditional gastronomic feast. But, never off duty for long, Bruno is called to action when he receives information that a prisoner on parole has gone missing, last seen heading for St Denis, where his ex-wife and son live. The goose, the oysters, his English girlfriend's Christmas pudding and Bruno's famous mulled wine will just have to wait... .
    And if Martin Walker's 'Bruno' novels have inspired you to visit this beautiful part of France yourself, keep reading for the author's own guide to "A Perfect Week in Perigord."


    Quelle: Amazon-Kurzbeschreibung



    Eigene, freie Übersetzung: (bitte entschuldigt, ich muss ja mein Englisch wieder auffrischen)
    Es ist der letzte Markttag vor Weihnachten und Bruno, der Polizeichef, bereitet sich auf ein traditionelles Festmal vor. Aber da er nie lange außer Dienst ist, wird Bruno zum Handeln aufgefordert, als er die Information erhält, dass ein Freigänger vermisst wird, der zuletzt auf dem Weg in Richtung St. Denis gesehen wurde, wo seine Ex-Frau und sein Sohn leben. Die Gans, die Austern, der Weihnachtspudding seiner englischen Freundin und Brunos berühmter Glühwein müssen jetzt warten... .
    Und falls Martin Walkers "Bruno"-Romane dich dazu angeregt haben, diesen schönen Teil Frankreichs zu besuchen, dann lies einfach weiter im vom Autor geschriebenen Reiseführer für "Eine perfekte Woche in Perigord".


    Tja, wie war eigentlich meine Erwartungshaltung? Klar steht deutlich auf dem Cover "Eine Weihnachtsgeschichte". Aber das überliest man ja schnell mal. Und auf Grund der Beschreibung hatte ich jetzt schon eine kurze Krimi-Geschichte erwartet. Aber weit gefehlt. Das ganze ist tatsächlich eine liebevolle Weihnachstgeschichte ohne große Knalleffekte. Aber dafür mit einer ausführlichen Anleitung, wie die Weihnachtsganz von Bruno zubereitet wird, sogar mit Bratzeit und -temperatur.


    Wie ist es mir nun ergangen bei meinem ersten englischen Buch? Auf den ersten zwölf oder dreizehn Seiten hatte ich doch erhebliche Lücken und musste die Wörterbuchfunktion doch häufig nutzen, aber ab da ging's dann doch wesentlich flüssiger, manche Dinge konnte ich mir zusammenreimen, manche musste ich doch wieder nachschlagen. Sicher wird der eine oder ander sagen, dass es auch ohne Nachschlagen geht, aber ich möchte ja auch meinen Wortschatz erweitern und mir nicht ein Wort einbilden, das nachher möglicherweise doch falsch ist. Das häufige Nachschlagen liegt sicher auch an der verwendeten Sprache von Martin Walker, die doch sehr vielfältig ist.


    Überraschend für mich war, dass ich zwar die Amazon-Kurzbeschreibung vor dem Kauf gelesen habe, ich aber dachte, dass dieser Reiseführer, auf den hier hingewiesen wird, ein separates Buch ist. Tatsächlich ist es aber der zweite Teil des Buches. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich diese Seiten dann nur überflogen habe, denn eine Solche Reise steht im Moment nicht an. Nichtsdestotrotz beschreibt der Autor hier eine 7-tägige Reise im Gebiet von Perigord mit vielen Sehenswürdigkeiten und Hintergrundwissen. Sogar die Kosten für einen Mietwagen und die Öffnungszeiten diverser Einrichtungen sind aufgeführt. So wie man es sich in einem professionellen Reiseführer wünscht.


    Alles in allem eine nettes Buch für alle Bruno-Fans, die mal kurz ein paar Seiten lesen wollen. Das ganze auch noch umsonst, zumindest derzeit. Ob ich mir jetzt allerdings Bruno als nächstes auf englisch vornehme, weiß ich noch nicht. Vielleicht doch wieder etwas kürzeres.


    Ich gebe für das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    „Dümmer wird man durchs Bücherlesen jedenfalls nicht“
    Christine Nöstlinger

  • @julibito
    gerade hatte ich den jüngsten Krimi von Martin Walker Children of War beendet, als ich Deine Eindrücke zu Bruno and the Père Noël las. Die Erzählung werde ich mir gleich auf den Kindle laden, sie war mir bisher entgangen, denn ansonsten habe ich alle Périgord-Krimis von Martin Walker gelesen. Sie sind recht unregelmässig, die ersten cosy mit viel Lokalkolorit und Rezepten :) später nervt mich ein Zuviel an Brunos Liebesleben.
    Eigentlich wollte ich Martin Walker nur noch eine Chance geben, doch mit Children of War hat er einen tollen Coup gelandet. Er geht auf die Problematik der Djihadisten im heutigen Frankreich ein, schreibt aber auch über die Schwerverwundeten des 1. WK und wie jüdische Kinder während der deutschen Besatzungszeit im 2. WK von Bauern versteckt wurden. Zum ersten Mal merkt man beim Lesen, dass hinter dem Krimiautor ein gewiefter politischer Journalist steckt.
    Dir weiterhin viel Spass beim Entdecken und Lesen von englischen Krimis.