Susanne Mischke - Schneeweiss, Blutrot

  • Nach dem Abi hat sich Milenas Clique in alle Winde verstreut. Da passt es doch wie die Faust aufs Auge, dass einer ihrer Freunde die ganze Clique auf die Berghütte seines Onkels einlädt, um dort ein paar Tage über Silvester zusammenzuverbringen, ordentlich zu feiern und nachzuhaken, was jeder Einzelne so in den letzten Monaten getrieben hat. Ein idyllischer Urlaub sollte es jedoch nicht werden. Das wird Milena spätestens klar, nachdem sie eingeschneit sind, ein toter Hase vor der Haustür gefunden wurde und der erste aus ihrer Clique nach einer Erkundungstour nicht mehr zurückkehrt ist.


    In Deutschland herrscht gerade Hochsommer mit Temperaturen von über 30° Grad und da kommt dieser Jugendthriller als Abkühlung gerade recht. Obwohl ich zurzeit nicht einmal eine Schönwetter-Wolke am Himmel sehe, geschweige denn eine Schneeflocke, konnte ich mir das Schneeszenario sehr gut vorstellen. Susanne Mischke beschreibt die Umgebung um die Berghütte sehr anschaulich, so dass ich die Isolation der Charaktere, die Schluchten und Abhänge, sowie die Schneemassen bildlich vor mir sah. Neben dem Winterfeeling konnte die Autorin aber auch ein Gruselfeeling erzeugen, denn ein toter Hase vor der Haustür, merkwürdige Kreaturen vor dem Fenster und ein Schneesturm, der die jungen Erwachsenen von der Außenwelt abschneidet, sorgen durchaus für spannende Unterhaltung..


    Das Szenario (eine Gruppe junger Erwachsener ist in einer einsamen Berghütte gefangen) ist nicht neu, trotzdem bietet dieses Setting, welches an die Agatha Christie Romane erinnert, immer wieder Potential. Es liegt am Schriftsteller daraus eine interessante Geschichte zu spinnen und dieses ist Mischke gelungen. Milena ist die Protagonistin des Romans. Die Autorin hat daher den Fokus des auktorialen Erzählers auf die junge Frau gelegt, aber auch die anderen Figuren kommen nicht zu kurz. Somit habe ich ausreichend Informationen über die Clique erhalten, um mir ein Bild von ihnen machen zu können. Der Roman besitzt keine langweiligen Passagen. In der Truppe ist sofort eine gewisse Spannung zu spüren, die sich durch den Schneesturm, Essensmangel und unvorhergesehene Ereignisse immer weiter steigert und nach kurzer Zeit bereits das Leben einiger Figuren bedroht. Die Auflösung des Thrillers hat mir sehr gefallen, da ich im Zusammenhang mit der Geschichte überhaupt nicht auf diese Idee gekommen war und die Autorin mich somit überraschen konnte.



    Fazit: Ein toller Schreibstil, ein gelungenes Motiv und reichlich Spannung sorgen für einen gelungenen Jugendthriller mit Winterfeeling - selbst bei einer aktuellen Temperatur von über 30° Grad. Das Buch ist also "like ice in the sunshine" - eine willkommene Abkühlung, von der man immer mehr will. 5/5 Sterne.


    Broschiert: 376 Seiten
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
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  • Über das Buch:

    Verlag: Arena
    Genre: Thriller
    Format: E-Book
    Preis: 10,99 Euro
    Seiten: 376
    Erschien: 2013
    ISBN: 9783401068459
    Originalsprache: Deutsch

    Inhalt:

    Früher haben Milena und ihre Clique die Regeln gemacht. Doch während eines Ausflugs in die Berge, in völliger Isolation, ohne Handys und umgeben von nichts als Schnee, kommen Geschichten ans Licht, die Milena am liebsten vergessen hätte. Schreckliche Wahrheiten nehmen ihren Platz ein. Und Milena ahnt nicht: Die Spielregeln von damals gelten längst nicht mehr.

    Das Cover:

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es gibt auch die Farben, des Titels wieder.

    Die ersten 3 Sätze:

    Milena verbannte sein Gesicht vom Bildschirm, schnitt seine Stimme ab, klickte ihn aus ihrem Leben. Keine Sekunde länger hätte sie diese zerknirschte Miene ertragen, diesen reumütigen Hundeblick, diese schlechte Schauspielerei. Außerdem war jedes weitere Wort überflüssig und auf keinen Fall sollte Lukas sie weinen sehen.

    Meine Meinung:

    Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, habe ich mich riesig darauf gefreut, mal wieder ein Buch von "Arena Thriller" zu lesen. Aber diesmal hat es mich nicht so gepackt, wie sonst. Ich kam sehr schwer in die Geschichte rein. Aber ab der Hälfte ging es doch noch, deshalb auch 3 Mäuse.
    Als ich dann aber in die Geschichte reingefunden habe, wurde es spannend. Und man überlegte sich wer nun der Opfer ist und wer der Täter.
    Man muss sich mal überlegen, da oben in den Bergen zu sein, ohne Handy in völliger Isolation. Das alleine wäre ja schon für machen ein riesiger Horror. Aber was dann die Clique erlebt hat, war für mich manchmal zu viel. Das kann doch nicht alles passieren. Da würde ja jeder den Verstand verlieren.
    Die Protagonisten sind alle etwas seltsam. Jeder hat seine Macken und das sie Freunde sind, merkt man nicht so wirklich. Man hat eher das Gefühl, das sie gezwungen werden, zusammen zu sein.
    Auch das Ende der Geschichte, fand ich nicht so gut. Mir blieben viele Fragen offen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Schade eigentlich. Ich weiß nämlich, das die Arena Thriller sonst besser sind. Für mich ist dieser Teil auf jeden Fall, der schwächste.

    Fazit:

    Ich habe schon bessere Thriller von Arena gelesen.

    Über die Autorin:

    Susanne Mischke wurde 1960 in Kempten im Allgäu geboren. Mit vier konnte sie "Max und Moritz" auswendig, mit acht Jahren entschloss sie sich, zu publizieren: eine Geschichte über ihren Hamster. Später studierte sie BWL und unternahm einen zweiten Schreib-Anlauf: Seit 1993 arbeitet sie als freie Schriftstellerin, 2001 wurde sie mit dem Frauen-Krimipreis der Stadt Wiesbaden ausgezeichnet. Sie ist Präsidentin der Sisters in Crime Deutschland.

    Wie viele Sterne?

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    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


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