Oliver Susami - S3: Spuk in der Bibliothek


  • Inhalt:
    Anfang Februar 2008 erzählte mir eine Mitstudentin, ihr sei im Untergeschoss der Universitätsbibliothek, im Buchbereich S3, etwas Unheimliches passiert. Schon zuvor hatte ich von unerklärlichen Ereignissen in diesem Bereich gehört. Ich entschloss mich, eine Art „Untersuchung“ zu S3 zu machen. Ich wollte herausfinden, was es mit diesem Bereich auf sich hat. Zwischen Februar und April 2008 führte ich mehrere Interviews mit Studenten und Mitarbeitern der Bibliothek, sammelte Berichte unheimlicher, unerklärlicher Erlebnisse. Auch verbrachte ich selbst viele Abende alleine auf S3. Es herrscht eine unheimliche Atmosphäre da unten. Es ist dunkler als in anderen Bereichen der Bibliothek, mir kommt es auch kälter vor. Und gerade abends ist es sehr ruhig, stundenlang keine Geräusche. Als gebe es keine anderen Menschen mehr, als wäre man allein auf der Welt.



    Meine Meinung:
    Ich gehöre zu den Personen, die nicht an Übernatürliches glauben, aber sage auch nicht, dass so was Humbug ist. Ich wollte mir alles offen lassen. Wahrscheinlich war das auch ein Grund, der mich an die Seiten gefesselt hat - dieses ungewöhnliche, nicht nachzuvollziehende geschähen das sich dort abgespielt haben soll - machte mich neugierig. Damit ich dieses beklemmende Gefühl nicht verliere, zum Beispiel durch Pausieren, habe ich "S3" in einem Rutsch durchgelesen und ich war begeistert. Diese Offenheit und Fantasie ist auch von eurer Seite aus gefragt, wenn ihr daraus ein gutes Gruselbuch machen möchtet.


    Die Story soll einer wahren Geschichte zugrunde liegen und das bringt der Autor hervorragend rüber. Die Interviews, die er mit mehreren Studenten/Studentinnen abhielt, sind durchaus realistisch dargestellt und von ihm nicht verschönert oder auch nur verändert worden (abgesehen von den Namen) - was er zu Beginn des ersten Interviews hervorhebt. Zufolge hat das, dass jeder Deutschlehrer auf die Barrikaden gehen würde, wenn er sich die geschriebene Unterhaltung durchliest. Für mich sonst auch ein Dorn im Auge - kann ich es hier verzeihen. In dem Fall lebt die Authentizität von den Fehlern und ist in dem Buch ein weiterer Stein dorthin. Nicht das ein falscher Eindruck entsteht - es dreht sich nicht nur um Interviews, sondern auch um die eigenen Erlebnisse und Gedanken von "Oliver". Und das alles ergibt ein Gruselwerk der besonderen Sorte.


    Erwartet keine Gewalt oder blutige Szenen, sondern, das Unmögliche.



    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

  • Ein Buch, das fesselt. Am Anfang, nicht bis zum Ende. Leider. Anfangs baut Susami eine enorme Spannung auf und man fragt sich wirklich, wie denn das Ende erst werden soll. Das groß angekündete Ende "Ich verbrachte 3 Nächte in S3. Nach der dritten Nacht, betrete ich S3 nicht mehr.". So oder so ähnlich wirbt der Klappentext.


    Aber zum Anfang: Der Erzähler hört von gruseligen Ereignissen in der Bibliothek (S3) und erinnert sich an ein Ereignis seiner Jugend, was ihn dazu bringt, Nachforschungen anzustellen. Also interviewt er Kommilitionen und Mitarbeiter der Bibliothek. Die ersten Berichte lösen auch eine ordentliche Gänsehaut aus. Dann lässt Susamis Fantasie aber leider nach. Die geschilderten Ereignisse werden plumper, langweiliger, unbedeutender.
    Dann kommt das Ende. Auf wenigen Seiten und leider extrem enttäuschend, um nicht zu sagen einfallslos und blass.


    Zur bereits angesprochenen Rechtschreibung/Grammatik: Ein Albtraum. Susami versucht dem Leser weiszumachen, dass es originale Mitschriften seien und die müssten nun einmal so aussehen, um authentisch zu sein. Nun ja. Das erklärt aber nicht die teilweise gravierenden Fehler auf den "normalen" Seiten, auf denen Susami in normaler Romanform schreibt.


    Für seinen geringen Umfang finde ich das Buch zu teuer und ziehen einen :bewertungHalb: ab. Da mich S3 trotz aller Kritik gut unterhalten hat erhält es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    „Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
    Stephen King - The Green Mile

  • Ich habe S3 als Wanderbuch gelesen (Danke nochmal an @Pinguinchen ). Es hat wirklich Spaß gemacht und war eine schöne, kleine Gruselgeschichte, die mich 200 Seiten sehr gut unterhalten hat.
    Dadurch, dass ein Großteil des Buches in Interviewform verfasst ist, wurde dem Ganzen ein wenig der Horror genommen. Man wusste ja dadurch auch gleich, dass den Personen nicht etwas wirklich Schlimmes passiert ist und sie ein normales Leben führen. Die Interviews fand ich aber gut und die Personen kamen richtig authentisch rüber. Einige Szenen gab es, die richtig toll waren, z.B. die Traumsequenz und auch auch am Ende gab es eine Gänsehaut.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Auch ich bin gerade durch mit den Buch (Danke @Pinguinchen :wink: ). Gruselstimmung kam bei mir allerdings eher nicht auf. Ich vermute, dass das an dem Schreibstil in Interviewform lag (für meinen Geschmack kam das Wort "äh/ähm" übrigens zu oft vor, ich musste immer an Boris Becker denken :totlach: ) . Trotzdem hat es mir gut gefallen, war mal was anderes. Von mir gibt es 3,5 :bewertung1von5: .

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)