Abschnitte 48 - 67 (Seiten 383 - 512)

  • :ergeben: Ja, ich gestehe es. Ich habe kein Fernsehen geguckt, aber dafür gelesen....und zwar gestern das ganze Buch. Aber wie ihr bemerkt, ich diskutiere ja mit. Also entschuldigt bitte mein vorpreschen :ergeben: Ich werde jetzt Stück für Stück meine Eindrücke weiterschreiben.


    Kapitel 48
    Ein Déjà-vu Erlebnis bei Raffael. Ich wusste da grad nicht ob ich lachen, weinen oder den Kopf schütteln soll.
    Und aus dem Kopf schütteln komme ich nicht raus, als ich gelesen habe, dass Karl tatsächlich die Polizei nicht informieren möchte (dieser kleiner Feigling dieser....) und (!) die Leiche von Paola verstecken will. Ja, hat der sie noch alle? Angeblich tut er es für Raffael, weil er dessen Messer gefunden hätte. Damit hat die Familie -in meinen Augen- die letzte Chance vertan noch zu handeln. Und was für mich noch unverständlicher wird, Christine hilft ihm auch noch dabei? Sie erschien mir bis dato als die vernünftigste von beiden. Beim lesen dachte ich nur noch: Okay, die ganze Familie hat also was an der Klatsche.


    Kapitel 49
    Neri bezalt das Essen (das war ja ein teurer "Spaß") und sein Sohn geht mit Raffael was trinken bzw. zieht dann mit ihm um die Häuser. Unglaublich, dass Raffael wieder so macht, als wenn gar nichts wäre. Als wenn überhaupt nichts geschehen wäre.


    Kapitel 50
    Das Raffael nicht normal ist, wird Gianni recht schnell klar. Dieser Messerkauf war ja mehr als .. wie soll ich schreiben... abartig. Dieses streicheln, dieses zustechen. Ich dachte übrigens immer, dass Springmesser nicht mehr erlaubt wären. Nee, Moment stopp. Der Kauf ist erlaubt, aber nicht das benutzen als Waffe. Manchmal fragt man sich, was Gesetze eigentlich sollen.

    Kapitel 51

    Christine hilft doch tatsächlich Paolas Leiche zu verstecken. Und findet ihren Mann auch noch toll, wegen seiner guten Idee ](*,)


    Kapitel 52 bis 53
    Die Geschichte nimmt ziemlich an Fahrt auf. Für Raffaels Vater ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass sich sein Sohn an nichts mehr erinnern kann. Obwohl Raffael gegen Schluss des Kapitels eine wage Vorstellung hat, dass eventuell er etwas mit dem verschwinden zu tun haben könnte. Ich weiß langsam nicht mehr, was ich von dieser Familie halten soll.


    Kapitel 54 bis 56
    Die ganze Zeit über hatte ich hier Angst, dass Stella etwas passieren könnte. Das ihre Eltern ihr nichts von ihrer toten Schwester erzählt hatten (und von ihrem Bruder) kann ich nachvollziehen. Sie wollten, dass ihr Kind unbeschwert aufwächst. Nur, lässt sich halt die Vergangenheit nicht für alle Ewigkeiten verstecken. Irgendwann kommt es immer ans Licht. Das Mädchen steckt es recht gut weg. Die Geschichte dürfte wohl zu abstrakt sein. Und ich kann es gut verstehen, dass Christine Angst um ihre Tochter hat und es Raffael verbietet mit ihr jemals alleine irgendwo hinzugehen.
    Und dann auch noch die abgeschnittenen Haare der Kleinen. Und das ganze auch noch mit einem Messer!


    Kapitel 57
    Klar, dass Stella ihrem Bruder vertraut. Sie ist ja ein Kind. Und woher sollte sie sich der Gefahr bewusst sein? Die Geschichte mit dem Boot hätte auch anders ausgehen können.
    Karl und Christine haben zwar Angst vor ihrem Sohn, aber den Punkt zu handeln haben sie übergangen. Jetzt zu reagieren dürfte sehr schwer werden. Und auf Raffael rund um die Uhr aufzupassen ist wohl eher als utopisch anzusehen.


    Kapitel 58 bis 59
    Vasco macht eine Vermisstenanzeige und wird selbst zum Hauptverdächtigen. Irgendwie war mir das klar.
    Sein Wutausbruch gegen Karl und die Anschuldigung, dass er wohl ein Verhältnis mit seiner Paola hatte, bekommt Christine mit. Der es wohl langsam dämmert. Letztendlich sagt sie es Karl auf den Kopf zu, der -wie immer?- den Spieß umdreht und sie mit ihren Vorwürfen stehen lässt. Auf das versteht er sich recht gut.


    Kapitel 60 bis 61
    Gianni macht seinem Vater klar, dass Raffael ganz und gar nicht koscher ist. Gianni ist auch der Meinung, dass es nicht Vaso war, der Paola umgebracht hätte.


    Kapitel 62
    Stella finde ich wirklich süß. Und warum sie so gerne ins Bett geht, kann ich jetzt gut verstehen :)
    Und jetzt geht es langsam zum Höhepunkt. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn mir mein Sohn erzählen würde, dass er vom Direkt missbraucht worden war. Karl ist da derartig hart. Kein Wunder, dass die Szene eskaliert. Am liebsten würde er ihn rauswerfen, kann sich aber nicht beherrschen und erzählt Raffael von Paolas Leiche und das er Raffaels Messer neben ihr gefunden hat. Nicht genug, er provoziert Raffael immer mehr. Er soll sein Leben erst mal auf die Reihe bekommen. Ähm, ja wie soll er das denn schaffen? Immer wenn es schwierig wurde, wurde er abgeschoben. Nur sich nicht mit dem Kind beschäftigen. Nichts desto trotz hat jeder Mensch seine Verantwortung für seine Taten und ich mag es nicht in die Schiene: armes Mißbrauchsopfer, der seine Schwester auf schreckliche Weise per Unfall verliert, kann ja nur so werden wie es ist. Das wäre mir dann doch zu einfach.
    Es kommt wie es kommen muss, Karl sticht mit dem Messer zu.

    Kapitel 63 bis 64

    Christine wird unruhig, schaut nach ihrer Tochter (übersieht dabei Raffael) und findet ihren Mann. Was ich da nicht verstehen kann. Ein Rettungswagen kommt, ein Mann mit einer Stichwunde liegt da. Und niemand ruft die Polizei? Ähm, dass kann ich so nicht glauben.


    Kapitel 65 bis 66
    Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, wenn mir das verschwinden meiner Tochter auffallen würde und wenn mir klar werden würde, dass mein Sohn (vor dem ich nur Angst habe und von dem mir klar ist, dass er ein Mörder ist) mit deren Verschwinden zu tun hat. Ich würde in Panik ausbrechen. Nee, würde ich nicht. Ich bin eher der Typ, erst handeln und dann sehen wir weiter. Jetzt überstürzt sich ziemlich viel. Christine sieht den Beweis des Betrugses von ihrem Mann in der Hütte. Und dann geht sie zur Scheune. Passenderweise wiederholt sich eine Szene und sie findet ihren Sohn inmitten einer Schafsherde und dabei liegend (und scheinbar tot) ihre Tochter. Christine schlägt zu. Erschlägt ihren Sohn. Ich hätte mit allen gerechnet, aber nicht damit. Um sie geht es also in der Untersuchung!


    Kapitel 67
    Karl überlebte wohl den Angriff und (was mich gruselig ärgert) lebt trotz allem im Hotel weiter. So als wenn nichts wäre. Und Christine stirbt jeden Tag mit und an ihrer Schuld ein wenig mehr.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Ich habe noch eine Frage an Frau Thiesler. Warum heißt das Buch eigentlich "Bewusstlos"? Bewusstlos sein, hat für mich etwas mit Ohnmacht zu tun. Ist es so etwas in diese Richtung? Das die Protagonisten im Grunde handlungsunfähig sind? Sich allem ausgeliefert fühlen? Oder wie ist der Titel gemeint?

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  • Hallo Farast, Dir ist da ein kleiner Fehler unterlaufen, der andere Leser aber völlig durcheinander bringen könnte: Kapitel 62: Raffael sticht zu, nicht Karl.


    Raffaels Taten geschehen quasi in "Bewusstlosigkeit". Er kann in seiner Trunkenheit zwar handeln, aber am nächsten Tag ist alles ausgelöscht, er weiß nichts mehr, als ob er im Koma gelegen hätte. Er ist sich nicht "bewusst", was er getan hat. Er mordet ohne es zu wissen. Er hat kein Bewusstsein von seiner Schuld. Er war zwar nicht bewusstlos zum Zeitpunkt der Tat, aber er ist es im Nachhinein. - So ist der Titel gemeint.

  • Danke für Ihre Antwort, Frau Thiesler!


    Erwischt :mrgreen: Ja, da ist mir beim Beitrag schreiben tatsächlich ein Fehler unterlaufen. Ich hatte da wohl zu sehr an Karl gedacht :wink:

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  • Hallo Farast, Dir ist da ein kleiner Fehler unterlaufen, der andere Leser aber völlig durcheinander bringen könnte: Kapitel 62: Raffael sticht zu, nicht Karl.


    Raffaels Taten geschehen quasi in "Bewusstlosigkeit". Er kann in seiner Trunkenheit zwar handeln, aber am nächsten Tag ist alles ausgelöscht, er weiß nichts mehr, als ob er im Koma gelegen hätte. Er ist sich nicht "bewusst", was er getan hat. Er mordet ohne es zu wissen. Er hat kein Bewusstsein von seiner Schuld. Er war zwar nicht bewusstlos zum Zeitpunkt der Tat, aber er ist es im Nachhinein. - So ist der Titel gemeint.

    Dann hätte "Filmriss" eigentlich besser gepasst, um Raffaels dauernde Aussetzer zu beschreiben. :wink:


    Raffael hat Paola umgebracht, allerdings nicht aus dem Grund, den ich vermutet hätte: ich hätte erwartet, dass er es tut, um Karl die Schuld in die Schuhe zu schieben. Durch seine Observierung wusste er von dem Verhältnis seines Vaters mit Paola und hätte diese Gelegenheit nutzen können, um sich an seinen Eltern zu rächen: Vater unter Mordverdacht und Ehe wegen des neuerlichen Fremdgehens kaputt.


    Karl denkt typischerweise mal wieder nur an sich. Aus Angst um seine eigene Haut bürdet er seiner Frau die Ungeheuerlichkeit auf, die Leiche verschwinden zu lassen und behauptet auch noch, es ginge nur um Raffaels Wohl. :puker:
    Wenn ich Christine persönlich kennen würde, würde ich ihr raten, sowohl ihrem Mann als auch ihrem Sohn den Schädel einzuschlagen.


    Mich würde noch interessieren, ob Oma Gloria wirklich dement ist, oder ob sie nur simuliert, um dem armen Neri das Leben zur Hölle zu machen. In den anderen Büchern fand ich Neri einfach nur strunzdumm (der Loser vom Dienst), aber diesmal tut er mir richtig leid.
    Ich hoffe, dass wenigstens dem armen Gianni nichts passiert. Er hatte im letzten Buch mit der durchgeknallten Nachtprinzessin genug Stress.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Bis Kapitel 50


    Ich bin entsetzt von Christines Reaktion. Wie kann sie Karl zustimmen, dass sie nichts tun? Und dann lassen die beiden auch noch Raffael einfach weiterschlafen und schauen nicht mal nach, ob der noch da ist? Das ist für mich etwas unglaubwürdig.


    Und dann lassen sie den armen Gianni einfach mit ihrem Sohn losfahren, den sie für einen brutalen Mörder halten - wie sind die denn drauf?
    Gianni merkt auf der Kneipentour durch Siena und bei dem Messerkauf recht schnell, dass mit Raffael was nicht stimmt. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät!

  • Kapitel 51-59


    Kann sich Raffael an seine "Aussetzer" tatsächlich gar nicht mehr erinnern? Ich hatte den Filmriss am Anfang verdrängt bzw. auf den Suff geschoben.
    Aber weiß er wirklich nicht mehr, was er so alles getan hat? Wie gruselig!
    Und wie er sich dann an seine kleine Schwester ranmacht, ihr die Haare abschneidet, sie in Gefahr bringt... mir lief es echt kalt den Rücken runter. Aber mir leuchtet auch überhaupt nicht ein, wie die Eltern da zusehen können. Sie wissen doch, wozu Raffael fähig ist und müssten erkennen, dass es nicht reichen wird, ihn rauszuwerfen!


    Karl und Christine sind ja wohl echt eklig - die Leiche in ein Weinfass zu kippen? Was glauben die denn, was da drin passiert? So schnell wird sich die Leiche da drin doch nicht zersetzen und allein der Gedanke daran, dass die da drin rumschwimmt - igitt!


    Christine hat kurzzeitig die richtige Fährte aufgenommen und verdächtigt ihren Mann des Seitensprungs und sogar des Mordes. Aber sie lässt sich schnell wieder davon abbringen und entschuldigt sich sogar.
    Karl ist echt eiskalt.
    Ich frage mich immer mehr, ob Raffael seine psychischen Probleme auch ohne Svenjas Tod entwickelt hätte, bei solchen Eltern...

  • Kapitel 60 bis Ende


    Puh, am Ende bringt also Christine ihren Sohn um. Warum sie dafür lebenslang in Haft kommen soll, verstehe ich allerdings nicht, das war doch quasi Notwehr, Raffael hatte gerade beinahe Karl umgebracht und außerdem Stella in seiner Gewalt, auch wenn er ihr (noch?) nichts angetan hatte, was Christine aber ja nicht wissen konnte.


    Was ich nicht verstanden habe: sie ruft den Notarzt, gibt an, dass ihr Mann niedergestochen wurde und da kommt nicht die Polizei gleich mit??


    Karls Reaktion, als Raffael ihm von dem Missbrauch erzählt, ist echt hart. Werde fertig damit, komm drüber weg, Punkt. Kein Wunder dass Raffael da sein Messer zückt. Mit Karl hab ich echt wenig Mitleid. Dass der nun mit Stella weiter einfach im Castelletto leben darf, finde ich ja ungeheuerlich. Müsste er nicht wenigstens wegen Leichenschändung, Behinderung von Polizeiarbeit oder so was eine Strafe bekommen?


    Die Wahrheit um Paolas Tod wird nun nur durch Christines Geständnis aufgeklärt, oder?
    Da war der arme Neri ja mal wieder auf der völlig falschen Spur mit seinen Vasco Verdächtigungen. Vielleicht sollte Gianni nach seiner Therapie Polizist werden, sein Bauchgefühl ist auf jeden Fall deutlich besser als das des Vaters!

  • Warum sie dafür lebenslang in Haft kommen soll, verstehe ich allerdings nicht, das war doch quasi Notwehr, Raffael hatte gerade beinahe Karl umgebracht und außerdem Stella in seiner Gewalt, auch wenn er ihr (noch?) nichts angetan hatte, was Christine aber ja nicht wissen konnte.

    Ich kenne mich mit der italienischen Justiz nicht aus, aber hier in Deutschland würde sie auf keinen Fall lebenslänglich dafür bekommen. Mord wäre es nur, wenn sie geplant hätte, Raffael umzubringen. Notwehr war es auch nicht, da Raffael sie nicht angegriffen hat. Es würde auf Totschlag hinauslaufen, aufgrund der besonderen Situation könnte ich mir auch mildernde Umstände vorstellen.


    Dass der nun mit Stella weiter einfach im Castelletto leben darf, finde ich ja ungeheuerlich. Müsste er nicht wenigstens wegen Leichenschändung, Behinderung von Polizeiarbeit oder so was eine Strafe bekommen?

    Ich muss sagen, dass ich mit diesem Ende überhaupt nicht einverstanden bin. Selbst wenn Christine Karls Rolle beim Verstecken der Leiche der Polizei gegenüber verschwiegen hätte, um ihrer Tochter wenigstens nicht den Vater und das Zuhause zu nehmen, müsste die Polizei von selbst darauf kommen, dass Christine Paolas Leiche nicht allein verschwinden lassen konnte.


    Da war der arme Neri ja mal wieder auf der völlig falschen Spur mit seinen Vasco Verdächtigungen. Vielleicht sollte Gianni nach seiner Therapie Polizist werden, sein Bauchgefühl ist auf jeden Fall deutlich besser als das des Vaters!

    Jetzt muss ich Neri mal in Schutz nehmen. Wenn er in den bisherigen Büchern der Autorin quasi der Trottel vom Dienst war, kann man ihm hier keinen Vorwurf machen. Im Gegensatz zu seinem Sohn Gianni, der Raffaels wahres Gesicht gesehen hat, hat Neri selbst ihn bei "Omas Schwachsinn" nur als höflichen jungen Mann erlebt. Karl und Christine haben der Polizei gegenüber nichts Negatives über Raffael geäußert und den Mord an Paola gedeckt.
    Andererseits war Vasco dafür bekannt, dass ihm öfter mal die Sicherung durchbrennt. Da ist es normal, erstmal zu vermuten, dass er Paola zu heftig verprügelt und dabei (eventuell unabsichtlich) getötet hat.

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  • Bis zum Ende


    €nigma
    Du hast recht, Totschlag war es wohl schon, aber unter Berücksichtigung der Umstände...


    Und zu Neri: der kam für mich hier keineswegs wie ein Trottel rüber und Vasco war ja auch durchaus naheliegend als Verdächtiger, aber dennoch ist es am Ende ja wieder so, dass Neri sich auf den Falschen eingeschossen hat.
    Ich hab die letzten 1-2 Bücher ausgesetzt, die Sache mit seinem Sohn hab ich wohl verpasst (war das in "Die Nachtprinzessin"?), aber irgendwie ist er ja am Ende meist auf der falschen Fährte gewesen und die Szene, als er den Durchsuchungsbefehl für Vascos Wohnung beantragt, zeigt ja auch deutlich, dass man ihn immer noch nicht so ganz ernst nimmt... mir tut er ja schon regelrecht leid!

  • die Sache mit seinem Sohn hab ich wohl verpasst (war das in "Die Nachtprinzessin"?),

    Ja, das war in "Die Nachtprinzessin".

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  • So, ich hab heute nichts mehr geschafft, wollte unbedingt das Ende wissen.


    Ich muss aber €nigma zustimmen, das Ende fand ich nicht mehr so stimmig, das ganze Buch wird "Vollgas" gegeben, man tut sich schwer das Buch für kurze Zeit aus der Hand zu lesen und dann zack ist es aus.
    Soviele offene Fragen bleiben zurück.


    Christine nimmt alles so hin, der erneute Betrug ihres Mannes. Dieser lebt "glücklich und zufrieden" mit seiner Tochter weiter auf dem wunderbaren Anwesen und verprasst das Geld seiner Frau. Paolas Leiche interessiert niemand mehr usw.
    Irgendwie schade, ein wenig mehr "Auflösung" wäre schön gewesen. Das wirkt für mich sehr abgehackt.


    Das und die Tatsache das Raffael trotz sehr harten Gewalttaten nie polizeilich aufgefallen ist, hinterlässt bei mir ein wenig einen faden Beigeschmack, ansonsten hätte mich dieses Buch wirklich zu 100% überzeugt!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • bis zum Ende


    Mein Eindruck stimmt mit eurem überein, dass das Buch zum Ende hin nicht mehr ganz so stimmig ist und viele Fragen offen bleiben. Allerdings habe ich auch das Gefühl, der Roman "zerfasert": Erst wird auf die Polizeiarbeit in Deutschland eingegangen, und dann findet sie gegen Ende nicht einmal mehr Erwähnung. Wenn man einen Handlungsstrang beginnt, sollte man ihn auch in ihrendeiner Weise zu Ende führen - und wenn es nur in zwei, drei Sätzen geschieht.


    Neri kam mir auch nicht als "Trottel" vor, ich mochte ihn irgendwie, und er tat mir leid, weil er als "Trottel" hingestellt wird. Erstaunlich - oder vielleicht auch aufgrund seiner Erfahrungen nicht - fand ich, dass Gianni Raffaels wahres Gesicht erkennt, andere hingegen nicht.


    Und was Christine's und Karl's Verhalten betrifft: Die beiden sind offenbar auch nicht nach "normalen" Maßstäben zu messen. Es ist furchtbar, dass Christines Leben zerstört wird, und Karl glücklich und zufrieden auf ihrem Besitz weiterlebt, obwohl er sie nach Strich und Faden betrogen hat. Das hat bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.


    Mein Gesamteindruck ist, dass der Roman zwar besonders in der Mitte absolut packend und bezüglich der Lilo-Geschichte emotional erschütternd ist, aber nicht völlig durchdacht und "rund". Der flüssige Schreibstil hat mir jedoch gefallen.

  • Erstaunlich - oder vielleicht auch aufgrund seiner Erfahrungen nicht - fand ich, dass Gianni Raffaels wahres Gesicht erkennt, andere hingegen nicht.


    Das fand ich nun gar nicht erstaunlich, sondern nachvollziehbar: Gianni war mit Raffael auf Sauftour und hat gesehen, wie dieser sich mit steigendem Alkoholpegel im Blut benimmt (Messerkauf). Sein Vater sah ihn nur auf der Feier, wo Raffael für seine Verhältnisse noch ziemlich nüchtern war und sich halbwegs normal benahm.


    Es ist furchtbar, dass Christines Leben zerstört wird, und Karl glücklich und zufrieden auf ihrem Besitz weiterlebt, obwohl er sie nach Strich und Faden betrogen hat. Das hat bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

    Da fehlen mir auch eindeutig Informationen: hat die Polizei Paolas Leiche gefunden, hat Christine dazu Aussagen gemacht und welche?
    So ist das Ende jedenfalls unbegreiflich, denn Karl ist genauso wie, bzw. eigentlich in höherem Maße straffällig geworden als seine Frau.

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  • bis zum Ende


    Ja, nachvollziehbar ist es aus den von dir beschriebenen Gründen auf jeden Fall, €nigma. Aber bei einem Polizisten hatte ich doch ein gewisses "Gespür" oder auch ein "Gefühl" für andere Menschen erwartet, das Neri ahnen lässt, wie Raffael wirklich ist. Vielleicht hat er sich aber wirklich einfach von der Fassade blenden lassen, weil er sich für Gianni so gefreut hat, dass dieser schnell Kontakt gefunden hat.

  • Und aus dem Kopf schütteln komme ich nicht raus, als ich gelesen habe, dass Karl tatsächlich die Polizei nicht informieren möchte (dieser kleiner Feigling dieser....) und (!) die Leiche von Paola verstecken will. Ja, hat der sie noch alle? Angeblich tut er es für Raffael, weil er dessen Messer gefunden hätte. Damit hat die Familie -in meinen Augen- die letzte Chance vertan noch zu handeln. Und was für mich noch unverständlicher wird, Christine hilft ihm auch noch dabei? Sie erschien mir bis dato als die vernünftigste von beiden. Beim lesen dachte ich nur noch: Okay, die ganze Familie hat also was an der Klatsche.

    Kapitel 48:
    Das habe ich auch überhaupt nicht verstanden.
    Karl denkt zuerst einmal an sich, Christine vertraut ihm völlig, obwohl er ihr doch die gesamte Ehe keinen Grund mehr gegeben hat, ihm zu vertrauen (eigentlich hat sie sich nur durch den Ehevertrag seine Treue gekauft, aber der Rest ist doch ein einziges Lügengebäude).
    Vor allem: Plötzlich gibt er vor, sich um seinen verloren geglaubten Sohn kümmern zu müssen, wobei er sich doch all die Jahre nicht für ihn interessiert hat.
    Christine hegt zwar etwas später kurz einen Verdacht, schlägt ihr Misstrauen aber schnell wieder in den Wind.
    Und eigentlich haben sie ja auch schnell gemerkt, dass mit Raffael etwas nicht stimmen könnte. Wer schützt einen potenziellen Mörder, der es auch auf einen selbst abgesehen haben könnte?


    Kapitel 49
    Neri bezalt das Essen (das war ja ein teurer "Spaß") und sein Sohn geht mit Raffael was trinken bzw. zieht dann mit ihm um die Häuser. Unglaublich, dass Raffael wieder so macht, als wenn gar nichts wäre. Als wenn überhaupt nichts geschehen wäre.

    So wie sich das später ja zeigen wird, war Raffael ja wirklich ahnungslos, was den Mord an Paola betrifft. Da hatte er wohl wirklich einen Filmriss.
    Dennoch finde ich es schon aberwitzig, dass sich Raffael mal wieder fast keine Gedanken um sein verlorenes Messer und seine schmutzige Kleidung macht... Gut, er hat kein Gewissen mehr, aber ich habe noch nicht einmal das Gefühl gehabt, dass er Sorge um seine eigene Haut haben könnte...


    Kapitel 50
    Das Raffael nicht normal ist, wird Gianni recht schnell klar. Dieser Messerkauf war ja mehr als .. wie soll ich schreiben... abartig. Dieses streicheln, dieses zustechen. Ich dachte übrigens immer, dass Springmesser nicht mehr erlaubt wären. Nee, Moment stopp. Der Kauf ist erlaubt, aber nicht das benutzen als Waffe. Manchmal fragt man sich, was Gesetze eigentlich sollen.

    Mir kam es immer mehr so vor, als ob Raffael das Messer brauchen würde wie die Luft zum überleben, denn hätte er damals ein Messer gehabt, hätte er Svenja retten können. So wird das Messer für Raffael zu einem Schutzschild für ihn, das ihn gegen alles Böse schützen kann...
    Wobei ich nicht nachvollziehen kann, warum diese sexuelle Komponente in das Messer hineingelegt worden ist. Nur um den Leser zu schocken? Nur um des Effekts willen? Sollte das eine Anspielung auf den sexuellen Missbrauch sein?


    Kapitel 51
    Christine hilft doch tatsächlich Paolas Leiche zu verstecken. Und findet ihren Mann auch noch toll, wegen seiner guten Idee

    Oh ja, da kam ja so ein Spruch wie "Karl weiß doch immer, was zu tun ist" o. ä.


    Kapitel 52 bis 53
    Die Geschichte nimmt ziemlich an Fahrt auf. Für Raffaels Vater ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass sich sein Sohn an nichts mehr erinnern kann. Obwohl Raffael gegen Schluss des Kapitels eine wage Vorstellung hat, dass eventuell er etwas mit dem verschwinden zu tun haben könnte. Ich weiß langsam nicht mehr, was ich von dieser Familie halten soll.

    Vielleicht soll die Darstellung der Familie zeigen, dass die Gewaltbereitschaft bereits in den Genen begründet ist?
    Und nicht nur in der Erziehung? Das hat sich Raffael ja schon die ganze Zeit gefragt.
    Mir hat es ehrlich gesagt nicht so gut gefallen, dass im Italienabschnitt plötzlich von Raffaels Gewaltausbrüchen auf die kriminelle Bereitschaft von Raffaels Familie umgeschalten wird. Mit so einer Wende in der Geschichte hatte ich nicht gerechnet.


    Kapitel 54 bis 56
    Die ganze Zeit über hatte ich hier Angst, dass Stella etwas passieren könnte. Das ihre Eltern ihr nichts von ihrer toten Schwester erzählt hatten (und von ihrem Bruder) kann ich nachvollziehen. Sie wollten, dass ihr Kind unbeschwert aufwächst. Nur, lässt sich halt die Vergangenheit nicht für alle Ewigkeiten verstecken. Irgendwann kommt es immer ans Licht. Das Mädchen steckt es recht gut weg. Die Geschichte dürfte wohl zu abstrakt sein. Und ich kann es gut verstehen, dass Christine Angst um ihre Tochter hat und es Raffael verbietet mit ihr jemals alleine irgendwo hinzugehen.
    Und dann auch noch die abgeschnittenen Haare der Kleinen. Und das ganze auch noch mit einem Messer!

    Aber dann muss man auch das "Kindermädchen" anweisen, die Kleine nie und nimmer aus den Augen zu lassen...
    Irgendwie hatte ich nie das Gefühl, dass Raffael seiner neuen Schwester etwas antun könnte...



    Kapitel 62
    Stella finde ich wirklich süß. Und warum sie so gerne ins Bett geht, kann ich jetzt gut verstehen
    Und jetzt geht es langsam zum Höhepunkt. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn mir mein Sohn erzählen würde, dass er vom Direkt missbraucht worden war. Karl ist da derartig hart. Kein Wunder, dass die Szene eskaliert. Am liebsten würde er ihn rauswerfen, kann sich aber nicht beherrschen und erzählt Raffael von Paolas Leiche und das er Raffaels Messer neben ihr gefunden hat. Nicht genug, er provoziert Raffael immer mehr. Er soll sein Leben erst mal auf die Reihe bekommen. Ähm, ja wie soll er das denn schaffen? Immer wenn es schwierig wurde, wurde er abgeschoben. Nur sich nicht mit dem Kind beschäftigen. Nichts desto trotz hat jeder Mensch seine Verantwortung für seine Taten und ich mag es nicht in die Schiene: armes Mißbrauchsopfer, der seine Schwester auf schreckliche Weise per Unfall verliert, kann ja nur so werden wie es ist. Das wäre mir dann doch zu einfach.
    Es kommt wie es kommen muss, Karl sticht mit dem Messer zu.

    Aber wer lässt denn sein Kind noch im eigenen Zimmer schlafen, wenn man befürchtet mit einem Mörder Tür an Tür zu wohnen?
    Wenn ich Mutter wäre, würde ich da mein Kind mit ins eigene Schlafzimmer nehmen...


    Jeder halbwegs vernünftige Mensch würde versuchen, so eine Situation nicht eskalieren zu lassen. Stattdessen provoziert Karl Raffael weiter, beschimpft ihn, stellt ihn wie den letzten Versager hin, wie einen Jammerlappen.
    Da braucht man sich wirklich nicht zu wundern, dass Raffael versucht hat, ihn zu erstechen.


    Kapitel 63 bis 64
    Christine wird unruhig, schaut nach ihrer Tochter (übersieht dabei Raffael) und findet ihren Mann. Was ich da nicht verstehen kann. Ein Rettungswagen kommt, ein Mann mit einer Stichwunde liegt da. Und niemand ruft die Polizei? Ähm, dass kann ich so nicht glauben.

    Vielleicht haben sie ja erzählt, er wäre in den Messerblock gelaufen, oder so was in der Art :wink: ?


    Kapitel 67
    Karl überlebte wohl den Angriff und (was mich gruselig ärgert) lebt trotz allem im Hotel weiter. So als wenn nichts wäre. Und Christine stirbt jeden Tag mit und an ihrer Schuld ein wenig mehr.

    Christine beschuldigt ihren Mann wohl nicht des Vertuschens des Mordes an Paola, damit ihre Tochter nicht ohne Eltern aufwachsen muss.


    bis zum Ende

    Mein Eindruck stimmt mit eurem überein, dass das Buch zum Ende hin nicht mehr ganz so stimmig ist und viele Fragen offen bleiben. Allerdings habe ich auch das Gefühl, der Roman "zerfasert": Erst wird auf die Polizeiarbeit in Deutschland eingegangen, und dann findet sie gegen Ende nicht einmal mehr Erwähnung. Wenn man einen Handlungsstrang beginnt, sollte man ihn auch in ihrendeiner Weise zu Ende führen - und wenn es nur in zwei, drei Sätzen geschieht.

    Das ist mir auch aufgefallen.
    Die Ermittlungen der deutschen Polizei verläuft für den Leser völlig im Sande.
    Die Polizei kommt Raffael zudem überhaupt nicht auf die Schliche, obwohl er immer schlampig und im Affekt gehandelt hat und sicherlich genug Spuren hinterlassen hat.


    Ich muss auch sagen, dass ich das Ende nicht so ausgeklügelt fand.
    Klar, dass sich am Ende herausstellt, dass Christine als Täterin auf der Anklagebank sitzt und nicht Raffael, ist so ein kleiner M. Night Shyamalan- Griff, aber dass deshalb am Ende so vieles offen bleibt, finde ich für einen Thriller nicht so geeignet.


    Alleine Paolas Verschwinden.
    Muss doch jemand mitbekommen haben, dass Paola bei Karl und Christine Zuflucht gesucht hat, dann der Totschlag an Raffael, da muss doch die Polizei vielleicht einen kleinen Verdacht hegen, dass die beiden oder Raffael vielleicht auch etwas mit Paolas Verschwinden zu tun haben könnten.
    Finde ich schade, dass da so vieles offen gelassen worden ist...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Zitat von »Farast«
    Kapitel 63 bis 64
    Christine wird unruhig, schaut nach ihrer Tochter (übersieht dabei Raffael) und findet ihren Mann. Was ich da nicht verstehen kann. Ein Rettungswagen kommt, ein Mann mit einer Stichwunde liegt da. Und niemand ruft die Polizei? Ähm, dass kann ich so nicht glauben.


    Vielleicht haben sie ja erzählt, er wäre in den Messerblock gelaufen, oder so was in der Art :wink: ?


    Der war gut :totlach:


    Das Ende des Buches hat mich sehr unzufrieden zurück gelassen. Zu vieles wurde für mich einfach nur angedeutet und nicht weiter ausgeführt bzw. nicht wirklich stimmig. Natürlich kann man sich für alles irgendwie eine Erklärung konstruieren, aber was ist z.B. mit Gerlinde (das war die Zeitungsausträgerin). Warum wurde sie eigentlich getötet?
    Und Christine ist jetzt völlig fertig und handlungsunfähig? An ihrer Stelle würde ich aber ganz schnell aufwachen und mir einen guten Anwalt besorgen. Und Karl kommt mit allem davon? Keine Konsequenzen für das Verschwindenlassen einer Leiche? Von Beweisstücken wie das Messer? Seines Ehebruches?

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  • ist so ein kleiner M. Night Shyamalan- Griff


    Was ist ein M. Night Shyamalan-Griff? Das habe ich noch nie gehört.

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