Es ist eine durchaus bewegende, an keiner einzigen Stelle aber rührselige Geschichte, die Gregoire Delacourt in seinem neuen kleinen Roman erzählt. Eine der vielen literarischen Annäherungen an die Liebe zwischen einer Frau und einem Mann und an die Abgründe, in die sie Menschen manchmal stürzt
Da wird erzählt von Jocelyne und ihrem Ehemann Jocelyn. Sie betreibt einen kleinen Laden und nebenbei einen Blog, in dem sie Hausfrauen berät. Er ist ein Angestellter mit Aufstiegschancen (oder sind es doch nur –hoffnungen?). Sie haben zwei Kinder, ein drittes hat Jocelyne verloren, worunter ihre Ehe eine Zeit lang gelitten hat. Aber alles hat sich wieder eingerenkt und sie träumt weiter von Wünschen. Doch es sind nicht ihre eigenen Wünsche, sondern sie träumt davon, „ihm“ alle Wünsche erfüllen zu können, vielleicht einen Porsche, eine Kreuzfahrt oder eine exquisite Uhr.
Eine auf den ersten Blick sehr stabile Familie, so wie es unzählige gibt. Eine Ehe, die sich eingependelt hat, in der Mann und Frau nichts mehr Großes erwarten und zufrieden sind mit dem was sie haben. Alltag eben.
Doch eines Tages gerät diese Stabilität ins Wanken und das Leben der beiden gerät aus den Fugen. Denn Jocelyne hat im Lotto gewonnen, eine große Millionensumme.
Delacourt lässt seine Protagonistin mit einfachen Worten ihre Geschichte erzählen. Eine traurige Geschichte zwar, aber eine, die auf eine geheimnisvolle und poetische Weise Hoffnung vermitteln kann. Ein wunderbares Buch.