Vorweg: Überall steht bei der deutschen Ausgabe dabei, es handle sich um Band 4 - das finde ich ziemlich missverständlich, es ist nämlich ein Prequel zur Trilogie!
Zum Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 950 v.Chr. und die Königin von Saba hat ein Problem: König Salomo aus dem fernen Jerusalem möchte sie unbedingt zur Frau haben und er lässt sich von all ihren Zurückweisungen überhaupt nicht beeindrucken. Nun versucht er es sogar mit Erpressung, denn der König ist daran gewöhnt, dass er seinen Willen immer durchsetzen kann – schließlich ist er im Besitz eines magischen Ringes, mit dessen Hilfe er alles tun kann, was er nur will, einschließlich der Zerstörung der Königreiche, die sich in irgendeiner Form mit ihm anlegen wollen. Also stellt er Balkis, der Königin von Saba ein Ultimatum: entweder fügt sie sich seinem Willen, oder er legt ihr Land in Schutt und Asche.
Nun ist die Königin weder an dem einen, noch an dem anderen irgendwie interessiert und deswegen beschließt sie, ihre Leibwächterin Asmira zu Salomo zu schicken. Das Mädchen soll den König töten, noch bevor es zum Angriff auf Saba kommt – und das bedeutet, dass Asmira sich beeilen muss, wenn sie ihr Land und mit ihm ihre Königin, der sie treu ergeben ist, retten will.
Doch der Weg nach Jerusalem steckt bereits voller Gefahren, und Asmira ist zum ersten Mal auf einer solch gefährlichen Mission unterwegs. Da könnte sie schon ein bisschen Beistand gebrauchen. Nicht, dass sie das zugeben würde. – Und nicht, dass der Dschinn, den sie unterwegs eher zufällig kennenlernt, ihr gern und aus freien Stücken helfen würde…
Denn Bartimäus findet, er habe lange genug auf Erden geweilt und er würde sich jetzt eigentlich gern wieder ein bisschen erholen. Natürlich kann er verstehen, dass man ihn, geistreich, stark, witzig und unerreichbar wie er nun mal in aller Bescheidenheit ist, immer wieder zu Arbeiten heranzieht, aber… Nun ja, um ehrlich zu sein, ist er nicht deswegen immer noch als Sklave für seinen derzeitigen Herrn im Einsatz, sondern deswegen, weil er sich wie immer nicht beherrschen kann, jähzornig und respektlos ist und eigentlich immer irgendwo ein Schlupfloch findet bei dem, was er eigentlich machen soll. Dass er dann Asmira begegnet, die von Zauberei wenig versteht, aber mehr, als ihm lieb sein kann, macht die Sache auch nicht gerade leichter – und schon hat Bartimäus einen nicht ungefährlichen, ja, eigentlich geradezu unmöglichen Auftrag zu erfüllen…
Meine Meinung
Ich liebe „Bartimäus“. Auch mit diesem Band, der als Prequel zur Trilogie unabhängig von ihr gelesen werden kann, ist Jonathan Stroud wieder ein Buch gelungen, das einfach nur Spaß macht.
Die Geschichte ist, wie man es von Stroud erwartet, gut konstruiert, hat einige überraschende Wendungen im Gepäck und ist sowohl spannend als auch sehr lustig! Wie man es schon aus den anderen Bartimäus-Bänden kennt, werden einige der Kapitel aus der Ich-Perspektive des Dschinn erzählt und diese sind einfach am besten – sie sind sehr lustig und Bartimäus’ Kommentare in den Fußnoten sind so bitterböse und lustig wie eh und je. Die anderen Kapitel werden personal aus Asmiras Sicht erzählt und eines gibt es aus Salomos Perspektive. Die Mischung macht es einfach.
Ich persönlich hätte ganz und gar nichts dagegen, wenn Mr. Stroud sich noch mehr Geschichten rund um Bartimäus einfallen lassen würde und lege so lange jedem dieses Buch ans Herz, es ist wirklich sehr kurzweilig und macht viel Spaß!