Katharina Hagena - Der Geschmack von Apfelkernen

  • Kaba, mir ging es auch so. Das Buch verzaubert und ist viiiiieeel zu kurz. :wink:


    Du sagst es, Karthause. Ich würde mich selber ja eher für einen langsamen Leser halten, aber dieses Buch habe ich in knapp zwei Tagen ganz gelesen, und das will schon was heißen! Aber es liest sich auch einfach so schön und leicht und flüssig. Ich mag den Schreibstil der Autorin wirklich sehr gerne. Es ist ein wirklich wundervolles Buch. Und die leisen Töne dieser Geschichte sind so eine schöne Abwechslung zur alltäglichen Hektik. – Herrlich!

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Eine Bekannte von mir hat das Buch bei LovelyBooks gewonnen und sich total drauf gefreut und war dann maßlos enttäuscht. Sie fand es kitschig und langweilig. Jetzt bin ich unentschlossen, ob ich das Buch auf die Wunschliste packen soll, oder nicht... :-k

  • JuleBule


    Prinzipiell reagiere ich ja ein wenig allergisch auf Kitsch, wobei ich sagen muss, dass die Definition von Kitsch ja auch sehr individuell ist. Ich empfand dieses Buch nicht als kitschig. Zwar verliebt sich die Protogonistin, aber auch diese Beziehung war nicht rührselig. Wenn man verliebt ist, sieht die Welt schon ein wenig anders aus, aber zumindest ich fand in dieser Hinsicht nichts Störendes an dem Buch. Ein Rezensent hat bei Amazon ja ähnliches geschrieben, da fiel der Vergleich mit Rosamunde Pilcher, das ist für mich nicht nachvollziebar.

  • Kitschig? Also das Wort würde mir auch ganz und gar nicht zu diesem großartigen Roman einfallen! [-( Ich fand das Buch wunderschön, sehr gut geschrieben und einfach nur gut. Ich hab es im Urlaub in einem Rutsch gelesen und es hat mich restlos begeistert.
    Ich schließe mich den Meinungen an, dass es ganz anders ist, als man erwartet. EIne Familiengeschichte, die weder abgedroschen ist noch abgedroschen erzählt wird, ganz im Gegenteil. Auch die Liebegeschichte habe ich als schön, nicht aber als kitschig empfunden.
    Toll finde ich, dass das Buch so richtig sommerlich-leichte Stellen hat (am See zum Beispiel), dann aber wieder ein bisschen was mysteriöses hat (die Färbung der Johannisbeeren etc.), mal ganz traurig und sehnsüchtig ist und dann wieder doch ganz anders... Hagena stellt die Stimmungen ihrer Erzählerin immer sehr schön dar, finde ich.
    Eindeutig fünf Sterne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Eine Bekannte von mir hat das Buch bei LovelyBooks gewonnen und sich total drauf gefreut und war dann maßlos enttäuscht. Sie fand es kitschig und langweilig. Jetzt bin ich unentschlossen, ob ich das Buch auf die Wunschliste packen soll, oder nicht... :-k

    Ich werd's mir auf jeden Fall kaufen, dann kannst du es dir ja mal ausleihen. :wink:

  • Werde ich jetzt gehauen, wenn ich sage, das mir das Buch bis jetzt noch nicht sooo gut gefällt? *duck*
    Noch bin ich nicht sonderlich weit, aber ich finde mich einfach nicht so wirklich in das Buch rein, es packt mich einfach nicht.
    Außerdem stört mich die Art, wie die Autorin die wörtliche Rede "kenntlich" macht.
    :-?

    Mal sehen, vielleicht packt es mich ja noch, wenn ich weiter bin.

    Def. Moudschegiebchn: Des's'säggssch ün heest Marienkäfer.

    »Ich stupste sie zusammen, ließ sie klimpern, klickern, Lachstein und Buchstein kicherten sich eins.
    Natürlich. Lachstein erzählte Buchstein einen Witz.« Ulla Hahn, Aufbruch

  • Man nehme eine große Familie die aufgrund von Heirat und anderen Ereignissen weit verstreut ist, lasse die Großmutter sterben und diese Familie beim Begräbnis alte Erinnerungen ausgraben. Dazu streue man eine Prise Heimatverbundenheit , Heimweh und Sehnsucht und viel vom dem Gefühl, dass „früher sowieso alles besser war“. Natürlich darf eine platte, vorhersehbare Liebesgeschichte nicht fehlen, wie könnte es anders sein – der früher gar nicht wahrgenommene Bruder der besten Freundin muss herhalten. Über allem steht ein Apfelbaum, der zweimal im Jahr blüht und über Nacht reife Äpfel trägt, weil sich unter ihm ein Paar liebte.


    Dies alles und noch viel mehr ergibt ein Buch, das meiner Meinung nach von den Rezensenten überbewertet wird. Die Autorin gibt sich seitenlangen Detailschilderungen von Apfelschalen, Apfelblüten und Apfelmusdüften hin, wird nicht müde Flur und Heide in bester Pilcher-Manier anzupreisen und liefert ein Buch ab, von dem zugegebenermaßen eine gewisse Faszination ausgeht, das insgesamt jedoch bald in Vergessenheit geraten wird.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • :cry::cry::cry: Huhu, @ Rosalita,
    jetzt gefällt mir einmal in zehn Jahren ein gefühlvolles Buch. Und dann assoziierst Du Pilcher. :cry:


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich fand, das Buch war ganz nett zu lesen. Für mich nicht mehr u nicht weniger. Zwar habe ich mich nicht gelangweilt, aber das erwartete Lesehighlight war es für mich leider nicht. Als leidenschaftliche Freizeitgärtnerin musste ich manchmal die Augen zusammenkneifen, denn etliche der sehr sinnlich beschriebenen Pflanzen haben beim besten Willen noch nicht nebeneinander bzw. gleichzeitig geblüht, da bin ich dann vielleicht zu kritisch...dann kommt mir all die Sinnlichkeit aufgesetzt vor. Ich grüble dann immer, ob die Autorin vermutet hat, dass sich so etwas bei uns weiblicher Leserschaft besonders gut verkauft.. Damit meine ich jetzt nicht die Stellen, an denen magische Dinge geschehen, die eine jeweils symbolische Bedeutung haben. Die fand ich wiederum interessant, sprich die Johannisbeeren, die Spontanreifung der Äpfel..
    Es gibt bessere gefühlvolle Bücher (für mich :wink: !)
    Würde mal knappe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: herausrücken..
    :winken:

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

    Einmal editiert, zuletzt von cheriechen ()

  • sorry, Marie! Aber mir war das einfach zuviel des Guten! :kiss:

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich fand das Buch einfach nur toll. Am Anfang etwas verwirrend mit den ganzen Namen und Zuordnungen, aber als dann klar war wer wer ist etc. einfach schön. Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen, ich habe sogar abends im Bett meinem Freund Passagen, die ich Mittags gelesen habe, nochmal vorgelesen. Es sind einfach schöne Gedankengänge darin enthalten. Der Absatz über das Schwimmen ist einfach nur schön :D
    Ich kann es nur empfehlen und werde es auch ganz fleissig weiter empfehlen und verleihen :lol:
    Erst fand ich es zu kurz, aber ich denke, das ist gut so, denn irgendwann wäre es "zu viel des Guten" geworden...

    "Wenn es nicht geht wie es soll, dann soll es wie es geht!" Kluun

  • Ich habe das Buch im Urlaub gelesen und muss sagen das ich mich richtig reingefühlt habe.
    Was mich fasziniert ist, dass es in dem Buch eigentlich nicht um eine große Handlung geht, es entführt einen eher in ein kleines Dorf mit der Beschreibung um ein verwunschenes Haus.
    Was mich allerdings auch gestört hat, war die Kennzeichnung der wörtlichen Rede....seltsam fande ich auch, dass die Hauptperson sich immer alte Kleider von den Tanten angezogen hat :/


    Ansonsten muss ich sagen das ich es schade finde, es schon fertig gelesen zu haben denn es zieht einen wirklich in den Bann!!

  • Wunderschön! Das Buch lässt einen in eine andere Welt eintauchen, man fühlt und denkt mit den Personen und riecht und schmeckt wie im Buch beschrieben und spürt die gleiche Liebe zum Haus wie die Hauptfigur.
    Grenzenlos empfehlenswert!

  • Ich hab das Buch vor etwa 1 Monat gelesen und ich muss sagen- ich war restlos begeistert. Der teils mystische Touch (Johannesbeeren, die Funken von Inga, Reifung der Äpfel, die alten Kleider im Haus...) und das sehnsüchtige, die Erinnerungen und die erzählten Geschichten. Jede Geschichte war einzigartig und hat mich auf ihre Art in den Bann gezogen, jedes Familienmitglied hatte seine eigene, individuelle und unverwechselbare Geschichte die mich in ihren Bann gezogen hat.


    Und dann natürlich noch die Gedankenspiele der Autorin. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich bei dem Buch lächeln, breitest grinsen musste weil ich irgendeinen Gedanken oder irgendeine Spielerei so toll fand...ein besonders gutes Beispiel fand ich hierfür...



    Ich hatte bisher bei noch keinem Buch so derart klare Bilder im Kopf, sowohl von den Chrakteren als auch von der Umgebung und dem Haus... ich habe bei anderen Bücher durchaus eher "schemenhafte" Bilder von den Charakteren im Kopf, aber hier waren diese Bilder bei mir sehr deutlich- und wie andere schon geschrieben hatten, man konnte die Äpfel fast schmecken, die Dielen fast knarren hören usw.


    Absolute tolle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir und wenn ich könnte, würde ich wahrscheinlich noch mehr geben. :bounce:

    Things need not have happened to be true. Tales and dreams are the shadow-truths that will endure when mere facts are dust and ashes, and forgot.

    Neil Gaiman


    :study: T.R.Richmond - What she left




  • Ein wundervolles Buch. Ich hatte anfangs etwas Bedenken, dass mich die Geschichte langweilt und mich nicht mitreissen kann. Doch ich lag falsch mit dieser Annahme. Die Autorin entführte mich in eine märchenhafte Welt...


    Toll fand ich die alten Kleider die Iris aus den Kleiderschränken ihrer Tanten holte und anzog, der Apfelbaum der plötzlich blühte, die eingemachten Tränen und ihre Gedanken beim schwimmen im See (nächsten Sommer werde ich genau an diese Stelle im Buch denken, wenn ich mich das erste Mal vom Ufer abstosse und in den See gleite.)


    Da es ein dünnes Buch ist, ist es wunderbar zum für ein, zwei Tage abzutauchen...ich kann es nur empfehlen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Tut mir leid, wenn ich diesen Thread wieder hochstubse, aber dieses Buch steht schon seit geraumer Zeitauf meiner Wunschliste - bis jetzt habe ich aber immer einen Bogen drum gemacht.
    Mein "Problem": Es hört sich sehr traurig/melancholisch an. Ist das so? Oder kann man es bedenkenlos einer Heulsuse anvertrauen? 8-[