Die Erben des Imperiums
Erster Teil einer Trilogie aus dem Star-Wars-Universum
Genre: SciFI/Fantasy-Unterhaltung
ISBN: 3442352517
Vader und der Imperator sind tot, ihr Imperium ist auf ein Bruchteil seiner ursprünglichen Größe geschrumpft und der Held Luke Skywalker hat längst damit begonnen, die Jedi in eine verheißungsvolle Zukunft zu führen. Es könnte nicht besser laufen, glaubt die Generalität der einstigen Rebellen fünf Jahre nach dem großen Erfolg, doch jede Medaille hat eine zweite Seite:
Der Aufstieg der Neuen Republik entwickelt sich unvermittelt zur rasanten Talfahrt; der neuinstallierte Rat fällt Intrigen und Spionage zum Opfer und noch haben die Reste des Imperiums ihren verzweifelten Kampf gegen den Feind nicht aufgegeben. Mehr noch: in einem der unscheinbarsten Winkel des Universum wittert der strafversetzte imperiale Großadmiral Thrawn seine Chance, das Imperium wieder zur einstigen Macht zu führen - bald wird deutlich, daß der abgebrühte, geheimnisvolle Thrawn zur ersten ernsthaften Bewährungsprobe der Neuen Republik verkommt - und schon daran droht sie zu scheitern.
Als leidenschaftlicher Skeptiker habe ich diesen, mir empfohlene Roman, zunächst mit Argwohn und Bedacht in die Hand genommen, schließlich vermutete ich dahinter nur einen weiteren Bestandteil der horrenden
Merchandisingspirale des Lucas-Universums, doch nach der anfänglichen Zurückhaltung mußte ich eingestehen, daß es Zahn durchaus gelungen ist, einen glaubwürdigen und spannenden Plot zu entwerfen.
Die Schreibe Zahns ist in Ordnung, solides Handwerk will man sagen, ohne Glanzlichter, dafür aber so flüssig wie Wasser. Wer sowohl künstlerich wie inhaltlich (ob nun metaphysisch und philosophisch oder technisch und wissenschaftlich) höhere Ansprüche an ein Stück Unterhaltungsliteratur richtet, kann hier im Nachhinein nur enttäuscht werden, deshalb genügt der Hinweis, daß ein Zahn eben lange kein Dick, Asimov oder Bradbury ist und die Star-Wars-Reihe zumindest deutlich mehr Elemente fantastischer Literatur in einem zukünftigen Szenario vereint, als es der Titel auf den ersten Blick vermuten lässt. Für Liebhaber kritischer SciFi-Literatur ist das Buch in meinen Augen nicht lohnenswert - es sei denn, man möchte sich für zwei Tage von einem X-Flügler oder TIE-Fighter entführen lassen.
Und bei dieser Art Geschichte ist es wie mit der Portion Eis nach dem Hauptgang: ein Bällchen passt immer.
Meine Bewertung: 74 von 100