"Sonnenlandung" von Michael Frayn

  • Zitat

    Was macht das Leben eigentlich schön, muß sich der Ministerialbeamte Brian Jessel fragen, als ein ganz besonderer Fall auf seinem Schreibtisch landet und in seine sonst so ereignislose Existenz mächtig Bewegung bringt. Mit Humor und liebevoller Freude am psychologischem Detail erinnert der britische Autor Michael Frayn an die Lektion, die uns das Leben längst erteilt hat: Wenn man nur will, kann man vom grauen Alltag abheben - und auf der Sonne landen.


    Ich habe dieses Buch heute zufällig in der Bibo entdeckt und es spasseshalber mal mitgenommen. Jetzt habe ich schon fast 100 Seiten gelesen und es kaum bemerkt. Der Ich-Erzähler Brian Jessel langweilt sich eigentlich Tag für Tag in seinem Büro und beobachtet ander Menschen in ihren Büros. Doch dann bekommt er einen Fall auf den Tisch, bei dem es sich um einen mysteriösen Selbstmord von einem Mann handelt, den Jessel von früher kennt. Und zufällig macht Jessel diesselbe Arbeit, die damals dieser Mann gemacht hat...


    Es ist wirklich amüsant wie Frayn es schafft einen Einblick in die Forschungsarbeiten des Brian Jessel zu gewinnen ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Ich habe jetzt zwar noch nicht laut gelacht beim Lesen (es stand unter "Heiteres" in der Bibo) aber der Autor schafft es wirklich, psychologisch absolut detailliert zu schreiben. Ich glaube, dass ist es was mir an diesem Buch so gefällt. Der Ich-Erzähler erlebt anhand seiner Forschungen das Leben des Verstorbenen noch einmal nach.


    Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht und freue mich über ein zufällig ergattertes Buch, welches mir sehr gut gefällt :cheers:

    "Gern lesen heisst, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens eintauschen."

  • Gestern habe ich das Buch fertig gelesen.


    Die eigentliche Handlung des Romans ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema "Lebensqualität". Hätte ich dies im Vornherein geahnt, wäre ich wohl nie dazu gekommen dieses Buch zu lesen, denn ich hätte es mir nicht ausgesucht. Und doch hat die sprachliche Gewandtheit des Autoren und die spannende Rahmenhandlung mich fast vergessen lassen, dass sie rein philosophischer Natur ist. Nach längeren Abschnitten taucht stets der Ich-Erzähler, Brian Jessel, auf und bringt wieder ein wenig "Erfrischung" in die Handlung um den Leser bei "Laune" zu behalten.
    Sieht man von einigen verwirrenden Ausschweifungen ab, ist "Sonnenlandung" ein großartiger Roman, der einen bleibenden Eindruck hinterläßt und zudem auch noch mit ein wenig britischem Humor gespickt ist.


    Auf meiner Liste erhält "Sonnenlandung" 4 von 5 Sternen :cheers: !

    "Gern lesen heisst, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens eintauschen."