Erich Maria Remarque - Im Westen nichts Neues

  • ist seit jahren eines meiner lieblingsbücher...
    kein anderes buch hat mich je so berührt und aufgewühlt.
    bedrückend vom anfang bis zum ende

  • Ich muss gestehen, daß ich nur die Verfilmung davon gesehen habe. Unser Deutschlehrer war -nicht nur bei diesem Buch- der Meinung, daß ein Film die Lektüre ersetzen kann.


    Aber schon der Film war sehr eindrucksvoll und erschütternd.

    Viele Grüße, Alianne


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    Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
    Francis Bacon

  • Leserausch & Alianne:
    Aber echt! Was war das denn für ein Deutschlehrer?
    Unser Lehrer hat immer versucht uns zu verdeutlichen, dass NICHTS so wundervoll Dinge verdeutlicht und einem näher bringt, wie ein Buch! Und damit hatte er recht.
    Zwar finde ich die Verfilmung von Remarque´s Klassiker echt gut gelungen - Respekt - aber nichts ersetzt ein Buch!

  • Ich habe "Im Westen nichts Neues" vor einer Woche zu Ende gelesen und bin
    noch ziemlich mitgenommen.
    Ich nehme solche Bücher immer sehr zu Herzen und dieses war wohl eins der schlimmsten.
    Ich habe mit im Graben gelegen und gesehen,wie einer nach dem anderen grausam stirbt für ein paar Meter Land,für nichts...
    Am meisten haben mich die ganz jungen Soldaten berührt,die als Kanonenfutter an die Front geschickt wurden :shock:


    Ein Meisterwerk und,da gebe ich Euch recht,es sollte wirklich Pflichtlektüre für
    einige Menschen sein...

  • Schoenchen:
    Finde es schön, dass du mit uns einer Meinung bist.
    Ja, ich finde, wenn bestimmte Leute, ich will an dieser Stelle keinen Namen wie George W. Bush erwähnen :-# , dieses Buch lesen und es sich zu Herzen nehmen würden, dann sähe es auf dieser Welt anders aus!

  • Obwohl ...,
    so wie die Leute, über die wir an dieser Stelle reden, drauf sind, wage ich zu bezweifeln,dass sie die Moral des Buches und seine Botschaft überhaupt verstehen bzw. ernst nehmen würden! :!:

  • Ist zwar schon ein wenig her aber das Buch hat mich sehr in seinen Bann gezogen. Remarque hat das alles sehr bewegend geschildert.
    Wobei, auch wenn das auf den zweiten Weltkrieg bezogen ist, ich Wolfgang Borchert besser finde. Besonders "Draußen vor der Tür" war noch intensiver.


    Sokrates

    Ich lese gerade: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod von Bastian Sick

  • Hallo "sokrates",


    obgleich Du Recht hast, komme ich nicht umhin zu schreiben, dass
    "Im Westen Nichts Neues" für "seine Zeit" als revolutionär anzusehen war und ist.
    Wünsche Dir noch eine gute Zeit, 723AMC :thumleft:
    http://hometown.aol.de/rvonameln/homepage/homepage.html

  • Zitat

    Original von Sokrates



    Wobei, auch wenn das auf den zweiten Weltkrieg bezogen ist, ich Wolfgang Borchert besser finde. Besonders "Draußen vor der Tür" war noch intensiver.


    Was wird denn hier verglichen? Man kann auch Marzipanpralinen mit Fleischwürstchen vergleichen. Immerhin sind beide essbar.


    Nur weil "Im Westen nichts Neues" und "Draußen vor der Tür" sich mit dem Krieg und seinen Folgen auseinandersetzen?
    Remarque hat einen Roman geschrieben, Borchert ein Drama. Hintergrund von Remarque ist der erste, von Borchert der zweite Weltkrieg. Die Situation der Protagonisten ist völlig verschieden. - Das sind jetzt nur drei rein äußere Merkmale.
    Völlig unvergleichbar: Die literarische Sprache. Bis heute ist Borcherts Sprache in der deutschen Literatur einzigartig und unerreicht.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Original von sSs


    Aber ich kann nicht recht vorstellen, wie dass Buch die Leute in den Bann gezogen hat. Klar, Kriege sind krass und Remarque hat das auch geschrieben, speziell ist es aber nicht.


    Diese Meinung kann ich nicht teilen.


    Remarque schildert in diese Buch, wie ein Schüler sich während des Ersten Weltkriegs an die Front meldet. Er musste hilflos zusehen, wie alle seine Freunde (sinnlos) sterben und verlor damit nicht nur seine Jugendlichkeit.
    Remarque schildert das Schicksal der Soldaten in den Schützengräbern und dies hat mich als Leserin sehr bedrückt.


    Wir haben das Buch damals nicht in der Schule gelesen, aber es wurde im Geschichtsunterricht angesprochen und deshalb habe ich es mir gekauft.
    Umso besser, dass ihr es in der Schule behandelt!


    Gruß
    Wilaja

  • Hallo @ll,


    muss meinen "Senf" dazugeben: Genau so sehe ich das auch. Für die damalige Zeit war und ist das Werk einmalig geblieben.
    Nur: Was haben wir in der Vergangenheit daraus gelernt: NICHTS..!!
    "Sinnlose" Kriege werden heute grausamer und härter geführt, als je zuvor.
    Lassen wir das "Dritte Reich" mal außen vor: Ob Irak, Afghanistan oder Tschetschenien - zurzeit nicht zu übertreffen.
    Politik ist schlimmer als die Mafia.
    Wünsche Euch eine gute Zeit, 723AMC :scratch:

  • Wenn Bücher nur noch geschrieben werden dürften, wenn die Menscheit daraus auch etwas lernt... sähe es vermutlich ziemlich mau aus im literarischen Himmel. Der Mensch war in dieser Hinsicht leider noch nie sonderlich lernfähig, umso wichtiger ist es deshalb für mich, dass solche Bücher geschrieben wurden und werden.


    Im Prinzip ist es auch relativ irrelevant, ob die heutigen Kriege grausamer und härter geführt werden oder nicht... (zumal ich persönlich das sogar noch bezweifeln würde, Kriege werden moderner und aufgrund der allgemeinen Weiterentwicklung in ihren Dimensionen größer, aber an der Brutalität ändert sich nie etwas - ein Krieg ist immer brutal, ein Krieg ist immer grausam, und wer kann/will/soll/darf schon entscheiden, wer auf welchem Schlachtfeld am grausamsten gestorben ist? Ich möchte so eine Wertung nicht vollziehen udn eigentlich auch nicht vollzogen sehen.)


    Und in meinen Augen ist das Buch auch sehr wohl speziell, ebenso wie das beschriebene Schicksal, das ja nur stellvertretend ist für eine ganze Generation. Auch heute noch - zumindest für den Durchschnittsjugendlichen in Deutschland, der normalerweise nicht in die Verlegenheit kommen wird, ein ähnliches Schicksal zu durchleben wie Paul Bäumer (zumindes hoffe ich, dass es so sein wird).

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • "Im Westen nichts Neues", wahrlich keine leichte Kost, aber genial erzählt.


    Mich hat das Geschehen in den Bann gezogen, bis zur letzten Minute, in der ich dann endlich den Titel des Buches verstanden habe.


    Ich denke das Geschehen ist in jeden Krieg übertragbar, nicht nur auf den 1. Weltkrieg, in dem das Buch spielt.


    Mir hat auch die filmische Umsetzung recht gut gefallen, auch wenn diese nicht die Dramatik des Buches erreichen kann.


    Mein Gesamteindruck: =D>

  • Da hier ja noch keine wirklich ausführliche Rezi über das Buch vorliegt, übernehme ich das jetzt einfach mal.


    Inhalt:
    Der Protagonist von "Im Westen nichts Neues" ist Paul Bäumer, ein junger Kriegsfreiwilliger, der zusammen mit seinen ehemaligen Schulkameraden an der Westfront des Ersten Weltkrieges steht. Die Gruppe, die auch noch 4 bereits ältere Männer einschließt, erlebt die Schrecken des Stellungskrieges hautnah in den Schützengräben, und die Kameradschaft untereinander ist das Einzige, das sie bei Sinnen bleiben lässt. Doch es ist Krieg, Soldaten sind in den endlosen Materialschlachten nichts als Kanonenfutter, und nach und nach erwischt es jeden von ihnen und die Gruppe wird immer kleiner.
    Zwischendurch wechselt der Schauplatz von der Westfront in Pauls Heimatstadt, wo er auf Urlaub ist. Es wird eindringlich geschildert, wie distanziert und entfremdet Paul seiner Heimat und seiner Familie gegenübersteht, jetzt, wo er soviel Grauen gesehen hat. Die jungen Soldaten wissen nicht, wie sie nach Kriegsende wieder ins normale Leben zurückkehren sollen, denn im Gegensatz zu ihren älteren Kameraden, die bereits einen Beruf und zum Teil auch schon Familie haben, gibt es für sie nichts, in das sie sich zurückfinden können. Doch leider stellt sich für die meisten diese Frage gar nicht mehr, da sie, entgegen Remarques Einleitungssatz, eben nicht den Granaten des Krieges entkommen.


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch im Rahmen eines Germanistikseminars zum Thema "Die Wiederkehr des Weltkriegs in der Literatur" gelesen, in dem wir Bücher lesen und besprechen, die zu denen gehören, die etwa 10 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs erschienen sind, und damals die ersten waren, die sich mit der Thematik des Krieges befassten. Ich kannte das Buch schon aus meiner Schulzeit und ich muss sagen, dass es mir damals beim ersten Lesen deutlich besser gefallen hat. Die Schilderungen sind allesamt sehr emotional und weit entfernt von wertfrei, und das gefiel mir einfach nicht mehr, nachdem ich das nüchterne, fast schon reportagenhafte Buch "Krieg" über dieselbe Thematik von Ludwig Renn gelesen hatte. Selbstverständlich ist Remarques Buch eine erzählerische Meisterleistung, weshalb es wohl auch derart viele Leser für das beste Buch über den Ersten Weltkrieg halten, aber ich hätte mir etwas weniger Emotionalität und dafür mehr nüchterne, wertfreie Fakten gewünscht.

  • Ich kann mich daran erinnern, dass wir "Im Westen nichts Neues" im Deutsch-Gundkurs 11. Klasse durchgenommen hatten. Unser Lehrer fand das wahrscheinlich recht passend für unseren Kurs, da nur ein kleiner Anteil Damen vertreten war.
    Nach anfänglicher Skepsis meinerseits, da ich ja nun nicht wirklich viel mit Kriegsliteratur anfangen konnte, muss ich sagen, dass ich das Buch doch intressant fande. Der Erzählstil ist recht einfach gehalten, aber bringt einen die Geschichte duch die detaillierte Erklärung sehr nah.
    Auch in meinem Kurs wurde dieses Buch begeistert aufgenommen. Das Buch hatte mir sogar so gut gefallen, dass ich es meinen kleinen Bruder für seinen Buchvortrag empfohlen hatte. Selbst er als Lesemuffel fand es super geschrieben.