Silke Schütze - Rosmarintage

  • Klappentext:
    An seinem 76. Geburtstag findet Max Engel im Internet die Liebe seines Lebens wieder, die Französin Rosalie. Also überredet er die unkonventionelle Altenpflegerin Tamara Finke, die in seinem Seniorenheim jobbt, mit ihm nach Südfrankreich zu fahren, um Rosalie zurückzugewinnen. Für beide beginnt eine Reise, auf der sie lernen, dass die Tage im Leben am schönsten sind, die nach Rosmarin duften.


    Meine Meinung:
    Mich kann man ja schnell mit schönen Covern überzeugen - vor allem wenn Gewürze darauf sind; dazu ein vielversprechender Titel samt neugierig machendem kurzen Klappentext. So war es kein Wunder, dass mich das Buch ansprach und ich es unbedingt lesen wollte.


    Max langweilt sich im Seniorenheim. Genug Zeit um sich einen Plan auszudenken, wie er baldmöglichst nach Frankreich kommt, um "einen Freund" zu besuchen. Max überrumpelt Tamara, eine Pflegerin des Heimes, Ferien zu nehmen und ihn nach Südfrankreich zu fahren. Sein Freund lebe in Tanneron und mache Honig. An alles hat er gedacht und so fahren sie los; auch das Auto passt perfekt zu einer Frankreich-Reise. Unterwegs gesellen sich spontan zwei weitere Mitfahrer dazu.


    Das Roadmovie beginnt und erzählt uns die Lebensgeschichte von Max - in der Frankreich eine grosse Rolle spielt - wie auch die Geschichten, Probleme und Fragen seiner sehr unterschiedlichen Mitreisenden. Sie haben verschiedene Nationalitäten, liegen altersmässig weit auseinander, und doch ermutigen sie einander und lernen voneinander, hören zu, sind da.
    Sie lassen sich ein auf diese Auszeit, von der niemand weiss, wie lange sie genau dauert und was sie danach erwartet. Die Fahrt auf der Autoroute du Soleil ist der Beginn eines neuen Lebensabschnittes für alle.
    Max, der noch einen grossen Wunsch im Leben hat; die alleinerziehende Tamara, die einen Schicksalsschlag zu verkraften hat und lieber einen anderen Job hätte; Jakob, der noch keine Lust hat, nach Holland zurück zu gehen; die beiden Friedler, Luis und weitere Protagonisten, die mir alle sympathisch waren.


    Der Roman ist ein kleines Juwel: "Rosmarintage" ist eins der seltenen Exemplare, in dem alles stimmt: Titel, Cover, Klappentext und Inhalt passen perfekt zusammen.
    Dazu inhaltlich überzeugend, emotional, humorvoll und mit einer fröhlichen Grundstimmung. Bei mir hat der Roman einen bleibenden Eindruck hinterlassen und wird sicher eins meiner Jahreshighlights werden. Die Geschichte ist wundervoll atmosphärisch und dennoch humorvoll geschrieben.
    Eine Fortsetzung würde ich sofort lesen, denn die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen und ich würde gerne ihren weiteren Lebensweg mitverfolgen.


    Fazit: Ein etwas anderes Roadmovie - eine einfühlsam und wunderschön erzählte Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Tage, die nach Rosmarin duften.
    5 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Zum Buchtrailer geht es hier entlang.

  • Danke @talisha für die Rezension. Wir haben ja bei "dieser Art Bücher" ungefähr den gleichen Geschmack, daher - ab auf den Kindle damit :friends: !

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall