Jennifer Crusie - Die Naschkatzen

  • Hallo,


    Sophie Demsey dreht gemeinsam mit ihrer Schwester Amy einen Kurzfilm im verschlafenen Kleinstädtchen Temptation. Damit stehen die Schwestern augenblicklich im Mittelpunkt des Lebens der Bürger in Temptation, was sich noch verschlimmert, als Gerüchte entstehen, sie würden einen Pornofilm drehen. Einige Mitglieder des Stadtrats sehen die Moral in Temptation mehr als gefährdet und setzten alles daran, dass der Skandal aufgedeckt und verhindert wird.
    Noch mehr Aufregung entsteht, als der junge und attraktive Bürgermeister Phin Tucker mit Sophie ausgeht und zu guter Letzt auch noch eine Leiche gefunden wird...


    Jennifer Crusie hat mich mit diesem Roman und der blendenden Situationskomik öfter zum Lachen gebracht. Die Charaktere haben mir gut gefallen, deshalb möchte ich euch ganz kurz einige von ihnen vorstellen:
    - Sophie Dempsey: Sie ist eigentlich immer die Vernünftige, stürzt sich aber trotzdem (oder gerade deswegen) in eine Affäre mit dem Bürgermeister
    - Phin Tucker: Er trat in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters und wurde Bürgermeister dieses Nestes. Aber plötzlich entdeckt er, dass es vielleicht doch nicht das ist, was er möchte...
    - Liz Tucker: Sie ist die egozentrische Mutter Phins, die für nichts anderes lebt als für die Kommunalpolitik. Natürlich ist ihr Sophie ein Dorn im Auge.


    Dann gibt es noch den Polizeichef Wes, der sich in Sophies verrückte Schwester Amy verliebt, Dillie, Phins Tochter und viele viele mehr...
    Die Dialoge zwischen den Freunden Phin und Wes sind einfach herrlich und menschlich, es macht Spaß, dieses Buch zu lesen.
    Man erhält auf rund 450 Seiten eine Parodie auf die Kommunalpolitik, eine Parodie auf das Leben in der Kleinstadt, eine herrliche Liebesgeschichte und dazwischen jede Menge Irrungen und Wirrungen...
    ... und eine Leiche...


    Viel Spaß beim Lesen
    wünscht euch
    Wilaja :flower:

  • Diesen Liebesroman habe ich letztens zur Entspannung gelesen und fand ihn ganz okay. Er kam (meiner Meinung nach) bei weitem nicht an "Liebe und andere Zufälle" heran, bot aber solide Unterhaltung.


    Die Grobhandlung ist klar nachvollziehbar und für Freunde des Genres "Love & Crimes" sicher ein Muss, aber mir war der Krimiplot fast ein bißchen zu viel (aber ich lese auch sonst Krimis eher ungern). Das schlimmste war, dass mir nicht ganz klar war, warum sich die Stegszene zwischen Phin und Sophie so entwickelt, wie sie sich entwickelt. Aber vielleicht fehlt mir die Phantasie für sowas...


    Trotzdem habe ich mich gut amüsiert und außer den zwei Punkten eigentlich nichts zu bemängeln gehabt. Evtl. noch die Tatsache, dass es für mich etwas zu vorhersehbar schien. Der Roman war jedoch genau richtig zum Abschalten und Seelebaumeln lassen.


    Besonders gut gefiel mir Dillie. :D


    PS: Der Originaltitel des Romans lautet übrigens: Welcome to Temptation!

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Nach einigen Crusie-Romanen ist mir dieser sehr lebendig im Gedächtnis haften geblieben, weil die story in einem für amerikanische Verhältnisse hohen Maße (selbst)ironisch und unverblümt daherkommt.


    Ein bunter Reigen des alltäglichen Wahnsinns in einer amerikanischen Kleinstadt, köstlich!


    Die Tatsache, dass ein filmendes Schwesternpaar, das sonst auf Familienereignisse spezialisiert ist, eine Pornodarstellerin in ihrer heimatlichen, kleinstädtischen Umgebung filmen soll, ist schon für sich allein gesehen seltsam. Und dass das dokumentarisch angedachte Projekt dann zu einem wirklichen Porno mutiert, macht die ganze Sache doch ziemlich skurril. Dass dann auch noch der Bürgermeister, seines Zeichens Frauenkenner mit Bindungsangst, eine Vorliebe für die ältere Schwester Sophie entwickelt, birgt schon ordentliches Problempotential. Und dann auch noch eine Leiche...die es fast nicht gebraucht hätte bei soviel an Handlungsfäden und Nebenakteuren.


    Dabei ist die Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Kleinstadt-Mief Crusies Romanen gemeinsam und auch hier sind die Charaktere zahlreich und mit Sorgfalt gezeichnet.


    Wie immer witzig und einfallsreich von der Autorin geschrieben, teilweise fühlt man sich an britische Autorinnen und ihren Humor erinnert. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gefallen, es ist witzig, sexy, etwas undurchsichtig und die Strasse zum Happy End manchmal ziemlich holprig, alles Zutaten zu einem sehr gelungenen Roman!


    LG, moonrose

    Es ist schwer, es zugleich der Wahrheit und den Leuten recht zu machen.
    Thomas Mann


    :study: Robin Young, Die Blutschrift
    :study: Christine Feehan, Dunkle Macht des Herzens

  • Die Charaktere der Schwestern sind unterschiedlich und doch haben sie einige Gemeinsamkeiten. Schwestern eben. Sophie scheint zwar die bodenständigere zu sein, doch auch sie hat ihre verrückten Momente. So scheint jeder Charakter aufgebaut zu sein, verrückt eben, jeder auf seine Art. Und das macht den Witz des Buches aus. Das Aufeinandertreffen der unterschiedlichsten Charaktere. Sophie (Hauptfigur) ist zwar ein sehr sympathischer Charakter, doch es ist (für mich) schwer sich in sie hineinzuversetzen, weil sie ihre spezielle Art hat.


    Die Verrücktheit der Dempsey-Schwestern scheint wichtiger wie die Story. Das gesamte Buch scheint eben nur auf die Charaktere zu zählen. Natürlich entstehen durch die Geschichte witzige Situationen, aber die Charaktere haben den größten Einfluss auf die Komik. Die Liebesgeschichte ist wiedermal sehr vorhersehbar, doch durch die sympathischen Charaktere sehr angenehm zu lesen.


    Nachdem ich Filme auch liebe, haben mir vor allem die immer wiederkehrenden Filmzitate der Dempsey-Schwestern gefallen. Es gibt sehr viele verschiedene Charaktere, die alle ihre eigene kleine Geschichte haben. Dadurch scheint mir die Liebesgeschichte der Hauptcharaktere Sophie und Phin etwas zu kurz gekommen. Außerdem bin ich ein großer Fan von Geschichten aus Kleinstädten. Immer wieder ein Schmunzeln wert.

  • Ich habe das Buch frisch ausgelesen und kann zu dem Geschriebenen nicht viel hinzufügen - möchte mich aber mal wieder über das Cover und den Titel auslassen.


    Wer bitte schön wird auf sowas losgelassen?! Ich hatte es bei diversen Büchern schon, daß das Cover und auch der Titel so überhaupt nicht paßte.
    So macht das Buch auf mich den Eindruck, daß mich hier eine kitschige Liebesgeschichte erwartet...


    Was wäre an dem Titel "Willkommen in Temptation" so falsch? Warum das Buch "Die Naschkatzen" heißt erschließt sich mir jedenfalls nicht. Gut, die Kirschen könnte man mit der Tapete in der Küche assoziieren, aber da hätte der Leuchtturm meines Erachtens besser gepaßt (natürlich fleischfarben :loool: ).


    So umgehauen hat mich das Buch jetzt nicht, aber es ist eine ideale Urlaubslektüre oder wenn man einfach mal Lust hat etwas locker leichtes zu lesen.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Naschkatzen subbt schon eine ganze Weile bei mir rum. Ich hab vor längerer Zeit mal reingelesen, aber die ersten Seiten haben mich nicht wirklich überzeugt, seither liegt es wieder auf meinem SUB. Vielleicht solle ich dem Buch doch nochmal eine Chance geben :-k