Markus Grimm/Martin Kesici - Sex, Drugs & Castingshows. Die Wahrheit über DSDS, Popstars & Co.
Ich habe vor ein paar Wochen ein Interview mit den beiden im Radio gehört und mir daraufhin spontan das Buch gekauft. Ich selbst bin gar kein Fan dieser Shows, zappe da höchstens mal durch, aber das Buch hat mich schon gereizt.
Zum Inhalt (amazon):
Sie sind peinlich, oberflächlich und schlecht für die Jugend, doch sie haben die höchsten Einschaltquoten, die meisten Fans und steigern stetig den Umsatz der Medienkonzerne: Castingshows wie Deutschland sucht den Superstar, Popstars, Star Search oder Das Supertalent.
Zigtausende Jugendliche pilgern zu den landesweiten Vorauswahlen und hoffen auf den »Recall« - und die große Karriere. Sie wollen auf der Bühne stehen, Interviews geben, Autogramme verteilen und natürlich reich und berühmt werden.
Zwei, die es geschafft haben, zunächst Kandidaten und später »Popstars« zu werden, haben all dies tatsächlich erlebt: den Erfolg, von dem Millionen andere träumen, Auftritte vor Tausenden Fans, unzählige Fotoshootings und Interviews. Nur, reich und glücklich sind sie damit nicht geworden.
Martin Kesici und Markus Grimm erzählen von der oft bitteren Realität des gecasteten Popstardaseins, wo Vorstrafen unerwünscht sind und Produktionsteams auch mal die Wohnung der Kandidaten umstellen; vom Aufstieg zum »Kurzzeitsuperstar« und von der nicht minder steilen Rückfahrt ins normale Leben; von großen Hoffnungen und großer Enttäuschung.
Markus Grimm und Martin Kesici erzählen von Ihren Erfahrungen mit Castingshows, wie alles anfing, Recall, Shows, über den Sieg und wie es nach den Shows weiterging.
Das Buch erscheint sehr unstrukturiert, daß die beiden eher Sänger als Autoren sind merkt man recht schnell am Stil und auch der Ausdrucksweise - was aber dem eigentlichen Inhalt keinen Abbrucht tut. Manchmal hat man zwar das Gefühl, daß es einfach nur ein aneinander gereihtes Gejammer ist, auf der anderen Seite ist da aber auch eine gnadenlose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Schonungslos werden die Machenschaften der Musikindustrie offen gelegt, auch Kritik an anderen Teilnehmern bleibt nicht aus.
Dieses Buch müßte eigentlich Pflichtlektüre für alle die werden, die sich unbedingt für so ein Format bewerben möchten. Am Ende des Buches befinden sich auch Originalverträge - wer da dann noch mitmacht, ist wirklich selber Schuld ;)
Es wird in diesem Buch sehr deutlich, daß man als Castingteilnehmer in Deutschland keine großen Chancen hat, sondern mit einem negativen Stempel versehen wird, der einem sämtliche Chancen nimmt, noch als ernstzunehmender Künster Fuß zu fassen (was in anderen Ländern z.B. ganz anders ist, da ist man stolz auf seine Gewinner - aber da geht es in erster Linie ja auch noch wirklich um gesangliches Talent).
Gerade deswegen wünsche ich Menowin in dieser Staffel, daß er NICHT gewinnt, sondern anderweitig im Musikbusiness Fuß fassen kann!!!
und habe deswegen "Das Druidentor" gekauft. Ich habe ungefähr ein Drittel dieses Buches quasi verschlungen, weil es so klasse und spannend war - tja, und dann kam irgendwie nichts nach. Ich habe mich bis zum Ende wirklich durchgequält. 
