Sorry, ich bin leider nicht so schnell im lesen wie ihr
Meine Einstellung zum Buch war am Anfang der Leserunde ja sehr positiv. Der Schreibstil hat mich direkt zu Beginn angesprochen (wie ja jetzt auch schon öfters erwähnt).
Doch so langsam kippt meine Stimmung beim Lesen doch etwas. Diese viele Abschweifungen und verschachtelten Sätze erschweren mir das Lesen etwas. Ok, klar denkt der protagonist viel zurück, wenn er von seinem Leben
erzählt. Allerdings denkt er da an viele Sachen die für mich unwichtig
erscheinen.
Lester schrieb:
Zitat
Ich glaube, wenn ihr alle in dieser Situation wärt, würden eure
Gedankengänge nicht anders verlaufen. Auch das ist Teil dessen, was wir
als "authentisch" betrachten!
Das würde ich so nicht unterschreiben. Vieles scheint mir überspitzt und nicht sehr realistisch. Also ich meine nicht realistisch im Sinne von, "dass die Dinge so passiert sind". Das mag sein. Ich meine damit, als Leserin habe ich den Eindruck, dass so lange an den einzelnen Sätzen herumgebastelt wurde, bis sie sich toll anhören und überall möglichst viele Stilmittel eingebaut sind. Das finde ich auf Dauer doch etwas "nervig".
Was mich ganze besonders stört ist, dass alle Rettungsassistenten dargestellt werden, als wären sie besser als der Rest. Klar, sie machen einen tollen Job und ich bin froh, dass es sie gibt. Aber trotz allem sind sie keine Götter die sich alles erlauben dürfen. Irgendwie werden alle Menschen, und zwar ausnahmslos, als Gaffer, Geldgierig oder Herzlos dargestellt. Natürlich gibt es solche Menschen, aber es sind längst nicht alle so!
An wen richtet sich das Buch? Der Leser wird immer direkt angesprochen: "Haben SIE nicht auch schon....", "Mal ehrlich, sind SIE nicht auch..." usw. Ich denke, dass Buch ist nicht an jemanden wie mich gerichtet. Ich fühle mich kein bisschen angesprochen, sondern empfinde es eher als etwas unverschämt alle Menschen die nunmal keine Rettungsassistenten sind, über einen Kamm zu scheren.
Und ich will auch nicht glauben, dass alle rettungsassistenten so über ihre Patienten denken. Und davon genervt sind, wenn sie mal wieder jemanden "abholen" müssen. Wären die Leute alle gesund und nicht auf deren Hilfe angewiesen, wären sie alle Arbeitslos.
Mir gibt das Buch bisher eigentlich nur das Gefühl, dass rettungsassistenten furchtbar arrogant sind. Allerdings will ich das, wie gesagt, nicht glauben.
Zu der Sache, wie schlimm es denn sei, wenn jemand nicht mit den Rettungsassistenten mitfahren will:
Als ich bisher eure Kommentare darüber hier gelesen habe, war ich auch sehr verwundert. Jetzt bin ich aber an der entsprecchenden Stelle im Buch angekommen. Es ist doch verständlich, dass der alte Mann nicht mitkommen will. Er weiß doch selber nicht, was um ihn herum geschieht. Er handelt sicher nicht aus böser Absicht so, er kann doch gar nicht anders, er ist krank! Menschen wie er, haben einfach keinen Einfluss auf ihr Handeln. mehr oder weniger. Er weiß doch selber nicht mehr was er sagt. Und dafür soll man ihm einen Vorwurf machen? Natürlich behindert das die Assis (ich hoffe das ist ok, wenn ich das so schreibe?) bei ihrer Arbeit, aber ist er deswegen jetzt ein schlechter Mensch?
Ich bin ja noch nicht besonders weit gekommen, deswegen hoffe ich, dass sich das Bild, das ich bisher bekommen habe, im weiteren Buchverlauf noch ein wenig entschärfen wird.
Ich hoffe es fühlt sich jetzt niemand hier irgendwie von mir angegriffen oder so, ich sag nur meine Meinung zum Buch
Gruß, Zores