Beiträge von Bibliomana

    Nach dem Klappentext und den ersten paar Seiten, habe ich mir eigentlich was ganz anderes erwartet, jedenfalls nicht so einen actionreichen Thriller, (es war mein erstes Buch von Coben). Einmal angefangen, habe ich es gleich an einem Tag durchgelesen, es ist sehr spannend gemacht, es läuft wie ein Film ab.
    Für meinen Geschmack, wurde aber das Geheimnis um das Mail zu schnell gelüftet, man erfährt relativ bald die Zusammenhänge, auch wenn die entgültige Lösung noch einige Wendungen bereit hält.

    Diesem Krimi wird immer wieder Langatmigkeit vorgeworfen, aber ich finde ihn klasse, ich habe mich kein bisschen gelangweilt, mir gefällt der eher langsame, bedächtige Stil, so konnte ich mich in die Atmosphäre des Dorfs so richtig gut einleben und die Bewohner bzw. die Ermittler besser kennenlernen.
    Die Lösung war für mich dann überraschend und gut .

    Dieses Buch trifft voll meinen momentanen Geschmack :thumleft: – es ist weniger Krimispannung, sondern viel Tiefgang und Atmosphäre, die es auszeichnen!
    Es ist sehr gut konstruiert, der ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist ein Stilelement, das ich sehr schätze. Auch die Ich-Perspektive mag ich generell sehr gerne, interessant ist, dass hier gleich mehrere Erzähler zu Wort kommen, und so die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.
    Es ist einerseits skurril und humorvoll zu lesen, wird aber besonders gegen Ende auch schwermütig, ein bisschen deprimiert hat es mich schon.
    Hakan Nesser steht jedenfalls auf meiner Leseliste heuer ganz weit oben, da ich erst 3 seiner Bücher kenne, habe ich noch viel zu entdecken *freu*

    Ja, das ist ein empfehlenswerter typisch englischer, eher gemütlicher Krimi, voll unterschiedlicher, durchaus authentisch wirkender Charaktere, schön was zum Mitraten.
    Gut gefallen hat mir, wie die rätselhafte Lebensgeschichte der Frau immer wieder zwischen die Handlung eingeschoben wird, bis sich am Schluss endlich ein Gesamtbild und eine logische Lösung für alle Fragen ergibt.

    Ich habe heuer gerne Familiengeschichten und Entwicklungsromane gelesen, besonders gut haben mir da die Romane von Wally Lamb (Die Musik der Wale ; Früh am Morgen beginnt die Nacht) und „Middlesex“ von Jeffrey Eugenides gefallen.


    Und ich habe wieder einige interessante Autoren für mich entdeckt - allen voran Kazuo Ishiguro (Was vom Tage übrig blieb, Alles was wir geben mussten) oder auch Michel Houellebecq (Die Möglichkeit einer Insel).


    Bei den Krimis haben mich die eher ruhigen, unblutigen begeistert zb. „Val Macdermid: Ein Ort für die Ewigkeit“, „Fred Vargas: Fliehe weit und schnell“ und „Anita Shreve: Das Gewicht des Wassers“.


    Ich könnte noch einiges aufzählen, denn mit meiner Buchauswahl war ich heuer sehr zufrieden, richtige Flops fallen mir gar nicht ein.

    Hallo Viktoria!


    Ja, Ich bin Bibliothekarin. Wo hast du dich denn beworben - in einer kleineren Bücherei oder in einer großen wissenschaftlichen Bibliothek ? Was sind eigentlich deine Vorstellungen und Wünsche?


    Ich bin in einer großen Bibliothek, wo jeder Mitarbeiter seinen ganz speziellen Aufgabenbereich hat, ich zb. arbeite in der Abteilung Medienerwerb und Bearbeitung, meine Hauptaufgabe ist das Katalogisieren u. Inventarisieren der neu eingelangten Bücher d.h. ich erstelle am Computer nach bestimmten Regeln die bibliographischen Datensätze für den (Online-)Bibliothekskatalog. Wichtig ist dabei natürlich vor allem Konzentration und große Genauigkeit, d.h. gefragt ist in der Praxis weniger eine perfekte Kenntnis der Rechtschreibregeln, sondern perfektes Abschreiben - es ist also keine Tätigkeit für Legastheniker, denn wenn ich mich im Titel oder Autorennamen vertippe oder gar eine falsche Signatur ins Buch schreibe, kann es sein, dass das Buch dann unauffindbar ist. Man braucht keine große sprachliche Ausdrucksfähigkeit, die habe ich auch nicht, aber ein gewisses Gespür für Fremdsprachen ist von Vorteil.
    Meine tägliche Arbeit ist ruhig und wenig spannend, es ist auch nicht so, dass ich viel Zeit habe in den Büchern zu schmökern ... wobei sich auf meinem Schreibtisch sowieso kaum Belletristik sondern eher trockene Fachliteratur findet - aber ich mag meinen Beruf.
    Natürlich gibt es noch viele andere Aufgabenbereiche in einer Bibliothek, auch für Leute mit Rechtschreibschwäche, zb. in der Buchausgabe, Lesesaalaufsicht, Magazin oder auch handwerkliche Tätigkeiten wie Einbandstelle, Buchbinderei oder Restaurierung.
    In kleineren Bücherein ist der Aufgabenbereich für den einzelnen Mitarbeiter abwechslungsreicher und man hat intensiveren Kontakt zu den Lesern.
    Lass dich von einem verpatzten Vorstellungsgespräch nicht abschrecken, ich habe seinerzeit auch einen schriftlichen Aufnahmetest versaut und hatte dann in einer anderen Bibliothek Glück. Dass das Bewerbungsschreiben natürlich korrekt geschrieben sein muss, ist wohl selbstverständlich, aber das gilt ja für alle Berufe. Ich möchte dir auch dringend raten an der Verbesserung deiner Rechtschreibung zu arbeiten, schlampiges Schreiben macht sich nirgends gut.
    Wenn du noch spezielle Fragen hast, kannst du mir gerne eine PN schreiben.

    *hochschubs*


    Ich liebe lange und/oder geheimnisvolle Titel, die leicht ins Pathetische gehen zb.:


    Das Licht brennt ein Loch in den Tag / Wilhelm Genazino
    Die Obdachlosigkeit der Fische / -" -
    Das Herz ist ein dunkler Wald / Tobias Wolff
    Die verlorene Sprache der Kräne / David Leavitt
    Elias oder das Gefecht mit den Nachtigallen / Maurice Gilliams

    Danke für die ausführliche Rezi Rosalita, du hast mich jetzt darin bestärkt mir endlich das Buch zu kaufen.
    Ich habe es vor einigen Monaten mit der englischen Originalfassung aus der Bibliothek versucht, aber bald aufgegeben - wenn Alex erzählt ist ja einfach zu lesen, aber der Teil über das Schtetl war mir mit meinen eingerosteten Englischkenntnissen dann doch zu anstrengend, da hat mir leider die nötige Konzentration und Geduld gefehlt :uups:

    Das war jetzt mein erstes Buch von Mankell (abgesehen von einem abgebrochenen Wallander-Krimi) - und ja es hat mir gut gefallen.
    Ich finde es immer interessant, wenn die Nachforschungen die Protagonisten in verschiedene Länder führen. Mir gefällt Mankells Menschlichkeit und sein Einfühlungsvermögen mit der er die traurige persönliche Situation der Frau beschreibt und sein humanitäres Anliegen, die Leser für die Probleme Afrikas zu sensibilisieren.
    Auch wenn man bald ahnt worauf die Geschichte hinausläuft, war sie für mich sehr spannend zu lesen. Das Ende ist leider etwas abrupt und unbefriedigend, aber

    Ich habe Mary Higgins Clark früher recht gerne gelesen, ihre Bücher waren für mich immer nette (ent)spannende Krimiunterhaltung - aber dieser Titel hat mir jetzt überhaupt nicht gefallen.
    Der Fall war für mich total vorhersehbar und daher nicht sonderlich spannend. Aus dem Stoff hätte man ja einiges machen können, aber leider wird alles nur sehr oberflächlich abgehandelt.

    Herzlichen Dank euch allen für die vielen interessanten Vorschläge! :cheers:
    Da ist ja einiges für mich dabei, was ich mir vormerken will, ich werde dann mal mit „Die Germanistin“ und „Carol“ anfangen ...


    Fezzig, Lieben Dank für dein Angebot :flower:, aber ich habe die Möglichkeit mir das Buch aus der Bibliothek zu leihen.

    Hallo @all!

    Mir ist momentan auch nach einer tragischen Liebesgeschichte. Die bisherigen Tipps sprechen mich persönlich leider nicht so an, aber bevor ich noch einen weiteren Thread aufmache, hänge ich mich hier mal dran, mit der Bitte um weitere Vorschläge. [-o<
    Mir schwebt ein zeitgenössischer Roman vor - dramatisch, melancholisch, leidenschaftlich, intensiv und sehr emotional - aber nicht süßlich-kitschig. Die Protagonisten sollten nicht dem gängigen Traumfrau/mann-Klischee entsprechen, sonderen eher ungewöhnliche Außenseitertypen sein. Es kann gerne auch eine homoerotische Liebesgeschichte sein.
    Leider fällt mir jetzt als Beispiel kein Buch ein, sondern nur Filme - zb. „Die Liebenden von Pont Neuf“ , „Happy together“, „Leaving Las Vegas“ oder „Gegen die Wand“ . ..