Beiträge von Lukes Meinung

    „Der Beginn“ ist die zweite Anthologie der Reihe „Zombie Zone Germany“. Doch wieso beginne ich gerade mit diesem Buch? Die Antwort darauf ist ganz einfach: Weil in der ersten Anthologie bereits Hinweise und Erklärungen zu finden sind, was den ganzen Zombie-Schlamassel ausgelöst hat. Also liegt es nahe, wenn man einer Art Zeitstrahl in den Büchern folgen möchte, das man mit diesem Buch beginnt.


    Dies wird auch keine „Besprechung on the go“ werden, wie bei Anthologien eigentlich üblich, denn das Thema ist ja stets dasselbe: Die Zombies sind da, und die Menschen versuchen zu überleben! Was sollte man auch anderes erwarten, von einer Anthologie die sich um Zombies dreht.


    Deshalb beginne ich mit einem calling names, um die einzelnen Autoren zu nennen: Um die Herausgeberin Claudia Rapp scharen sich Lisanne Surborg, Sebastian Hallmann, Matthias Ramtke, Monika Loercher, Ian Cushing, Nicola Hölderle, Stephanie Richter, Christian Brune-Sieren, Oliver Bayer, Helena Crescentia, K.T. Jurka, Saskia Hehl, Carina Wiedenbauer, JD Alexander, Lydia Weiß, Stefan Schweikert, Jürgen Höreth, Carolin Gmyrek und Emily Tara Todd.


    Von einigen dieser Autoren sind auch bereits Romane/Novellen innerhalb der ZZG-Reihe erschienen, doch namentlich waren mir nur Ian Cushing und Jürgen Höreth bisher ein Begriff.


    Die räumliche Begrenzung des Ausbruchs der Apokalypse ist eine gute Angelegenheit, denn durch die Handlungseben Deutschland, kann sich fast jeder irgendwo in der Geschichte wiederfinden. Eine Story beginnt zum Beispiel in Hannover – meiner Wahlheimat – und somit ist man irgendwie näher an allem dran, als würde sich alles in Happensburgen/New Jesey abspielen.


    Von sarkastisch bis einfühlsam ist erzähltechnisch alles dabei. Die Zweckgemeinschaften sind von unterschiedlichster Zusammensetzung und die diversen Sichtweisen des Geschehens reichen vom Nerd bis hin zum Politiker, von der Aufopferungsbereitschaft bis hin zu absolutem Egoismus.


    Auch wird die eigentliche Bestie nicht vergessen – der Mensch. Denn selbst in der Apokalypse wird es eine große Menge an Menschen geben, welche die Situation noch scham- und gnadenlos für ihre eigenen Befindlichkeiten ausnutzen werden.


    Nicht jede der Geschichten konnte mich überzeugen und ein paar Erzählstile erschienen mir für meinen Geschmack zu holperig. Doch ist diese alles subjektiv, denn eine Anthologie lebt nun einmal von der Diversität der angebotenen Storys. Ich gehe dennoch davon aus, dass hier für jeden dystopischen Geschmack etwas dabei ist, denn die Mischung ist ansprechend zusammengestellt und nicht zu willkürlich ausgesucht.


    Hier beginnt sie also, die Zombie Zone Germany, und auch wenn diese nicht der erste Roman in der zeitlichen Erscheinungsweise gewesen ist, so möchte ich doch jedem anraten hier zu beginnen. Man erfährt ein wenig über die Hintergründe, ohne sofort alles offengelegt zu bekommen. Trotzdem sollte man die Augen nach seltsamen Maden offenhalten, denn diese scheinen eine große Rolle in der Zombiefizierung Deutschlands zu spielen.

    Die Stadt Jericho am östlichen Ausläufer der Sierra Nevada ist eine moderne Stadt. Die Häuser sind aus Stein, es gibt Anschluss an die Eisenbahn. Vermögende Holzunternehmen, Minengesellschaften und Viehbarone prägen das Erscheinungsbild. Hier gibt es keinen Platz für Geistergeschichten … Bis mehrere Funde von seltsam entstellten Leichen nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden können und Horace Whittmore auf den Plan rufen. Der Pinkerton-Agent gilt als Experte für Übersinnliches. Doch auch die Nighthunter ziehen die Ereignisse nach Jericho. Offenbar ist eine seit Jahrhunderten als besiegt geglaubte Macht wieder auferstanden und Whittmore glaubt den Vampir Louis Royaume dafür verantwortlich, den er seit 10 Jahren jagt.


    Der vierte Auftritt von Louis und Skinny lässt ein wenig auf sich warten, denn während die „Posaunen von Jericho“ bereits lautstark in voller Aktion sind, verschlägt es die beiden Nighthunter erst ab circa der Mitte des Romans in die laufende Handlung.


    Doch ist das keineswegs ein Manko, denn man erfährt in der Vorgeschichte des Ganzen eine Menge mehr über den Pinkerton-Mann, welcher Louis auf den Fersen ist und dies scheinbar auch bleiben will.


    Alle drei Kontrahenten bekommen es im vierten Teil der Serie mit den „Nunnupi“ zu tun. Was auf den ersten Blick nach Kuschelmonstern aus Jim Hensons Muppet-Werkstatt klingt, ist jedoch bei genauer Betrachtung eher eine Art Megagremlin auf Speed.


    Und genau diese „Nunnupi“ machen der Belegschaft einer Silbermine das Leben schwer, als sie ungewollter Weise aus ihrer unterirdischen Verbannung befreit werden.


    Die Geschichte spielt noch vor Band Eins der Serie, denn ACHTUNG SPOILER Louis hat sein ihn beschränkendes Amulett noch und verliert es erst hier auch erst an den Pinkerton Agenten.


    Der Roman schildert die Zusammenarbeit und Abhängigkeit von Lois und Skinny recht deutlich. Auch wird hier klar, wie mächtig Skinny eigentlich wirklich ist, und zu was er im Stande ist.


    Die Story ist spannend, denn die Wendungen sind nicht immer so einfach vorherzusehen, wie man es gerne hätte. Auch wird der tief verwurzelte Rassismus der Amerikaner unschön und ehrlich beim Namen genannt, denn die USA wurden auf dem Rücken von anderen Völkern aufgebaut und nicht von denen, die sich gerne damit schmücken.


    Hintergrundinformationen sind ebenfalls enthalten und nach der Lektüre des Romans tat sich für mich die Frage auf, inwieweit die ganze Sache noch gedeihen könnte, denn das große Ganze ist scheinbar viel ausufernder als ich gedacht hatte.


    Auch wenn es bereits Band 4 ist, so geht hier eigentlich erst alles scheinbar richtig los.

    Kennen Sie Custer? Natürlich, den die Sioux und Cheyenne am Little Big Horn River vernichtend geschlagen haben. Ja. Doch das war George Armstrong Custer. Kennen Sie Neil Armstrong Custer?


    Nein?


    Kein Wunder, denn seine Geschichte ist eines der bestgehüteten Geheimnisse des amerikanischen Bürgerkrieges.


    Bei ihrer Jagd auf den Pinkerton-Agenten Horace Whittmore, zwingt ein Blizzard die Nighthunter, zu einem außerplanmäßigen Halt und bringt sie auf die Spur dieses Mysteriums:


    Eine Kavallerieeinheit der Nordstaaten-Armee, die vor Jahren einen grausigen Pakt mit einem finsteren Wesen einging und seitdem immer noch Krieg führt. Und sie besitzen eine Macht, die selbst den Vampir und den Gestaltwandler an ihre Grenzen bringt.


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    Erst Ghule, dann Zombies und jetzt auch noch Geister!


    Louis und Skinny bleibt wirklich nichts erspart als sie sich in einer winterlichen Nacht plötzlich zwischen zwei Fronten befinden, welche eigentlich seit dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges nicht mehr existieren sollten.


    General Custer, und hiermit ist nicht George Armstrong Custer sondern Neil Armstrong Custer gemeint, spukt durch den wilden Westen und macht die Gegend für ehemalige Soldaten ein wenig mehr als unsicher. Und auch Louis ist diesmal nicht so ganz vor den Mächten des Bösen gefeit, wie er es gerne hätte.


    Nach dem wirklich gelungenen zweiten Band, wollte der dritte Teil bei mir nicht so richtig zünden. Die Story an sich ist interessant, doch fehlte mir ein wenig der Bezug zu den beiden Hauptdarstellern. Das mag vielleicht auch daran liegen, das sie erst (subjektiv) relativ spät auf der Bühne erscheinen.


    Der Hintergrund von Louis und Skinny wird ein wenig mehr ausgeleuchtet und der rote Faden wird wieder aufgenommen. Louis Jagd nach dem Amulett geht weiter und er erhält sogar einen weiteren Hinweis auf dessen Verbleib. Auch das Origin der beiden Nighthunter bekommt ein wenig mehr Fleisch, von dem ich mir erhoffe, das es in den kommenden Bänden noch umfangreicher ausgeweitet wird.


    Nun möchte ich nicht, das der Eindruck entsteht, ich habe Band 3 als schlecht empfunden, denn dem ist nicht so. Nur nach dem wirklich sehr ansprechenden zweiten Band, ist er ein wenig vom Galopp in den Tritt heruntergegangen.


    Trotzdem bin ich schon auf Band 4, „Die Posaunen von Jericho“, gespannt.

    Sadie ist 25, arbeitet als Bibliothekarin und hat eine besondere Gabe: Sie ist empfänglich für das Übernatürliche.

    Ein Freund bittet Sadie, sich mit einem seltsamen Ereignis zu befassen. In einem angeblichen Spukhaus in der Stadt ist ein Mädchen verrückt geworden. Sie versucht seither sich umzubringen, weil sie, so behauptet das Mädchen, von dem Geist einer toten Frau terrorisiert wird. Diesen Geist nennt sie »die Madenmutter«.


    Obwohl sie ihre Gabe immer unterdrückt hat, möchte Sadie helfen und betritt das unheimliche Haus.


    Doch die Geschichte der Madenmutter ist keine Erfindung von einem… gestörten Teenager. Der Geist der Toten ist real – und sehr bösartig …


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    Der Festa Verlag ist bekannt für seine extremen Bücher und die meisten Leser verbinden ihn auch mit eher brutaleren Geschichten. Doch in letzter Zeit erscheinen immer wieder auch Romane, welche man eher zur Gruselliteratur zählen muss, denn zum wirklichen Ekelhorror.


    „Der Spuk von Beacon Hill“ zählt zu diesen Romanen.


    Die Hauptheldin des Buches ist, wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann, mit einer Gabe gesegnet, welche sie definitiv nicht als solche betrachten möchte. Sadie kann Geister sehen und auch scheinbar mit ihnen interagieren. Doch verunsichern sie die Gestalten eher und sie weiß nicht Recht wie sie mit ihrer Fähigkeit umgehen soll. Als eine Nachbarin ihrer verstorbenen Großeltern sie um Hilfe bittet, eskaliert alles und Sadie findet sich in einem Kampf um Leben und Tod wieder.


    Der Beginn des Buches lies mich schon fast ein wenig befürchten, dass es sich hierbei um eine aktuellere Version einer Schauerromantikgeschichte handeln könnte, doch nichts ist weit mehr gefehlt als das.


    Sadie und ihr Arbeitskollege August sind zwar keine hartgesottenen Streiter gegen das Böse, doch gerade das macht sie sympathisch und nachvollziehbar. Zwar bleibt August ein wenig blass im Hintergrund zurück, aber die Geschichte von Sadie wird im Laufe des Buches immer umfangreicher und prägnanter.


    Autor Ambrose Ibsen nimmt sich Zeit, die handelnden Figuren menschlich werden zu lassen, denn man steckt stets im Kopf von Sadie und erlebt ihre Sicht der Dinge, und die emotionale Achterbahnfahrt, in vollem Umfang mit.


    Nachdem der Spielplatz vorbereitet und die Personen vorgestellt wurden entsteht der Grusel, welcher sich langsam anschleicht um sich ab der Mitte des Buches vollständig zu entfalten.


    Ich bin nicht umhin gekommen mich zu versichern das die Übersetzung keine eigenbrötlerischen Züge hat und habe den Auszug des englischen Origina0sl bei Amazon gelesen. Dort musste ich feststellen, das der Stil von Ambrose Ibsen wirklich ein wenig verschroben ist und nicht immer zeitgemäß erscheint. Trotz alledem haben mich die vielen „Just“ in der Übersetzung ein wenig befremdet.


    „Der Spuk von Beacon Hill“ endet Open End, denn die Abenteuer von Sadie sind noch lange nicht vorbei. Die Serie namens „The Beckoning Dead“ hat laut der Webseite des Autors bisher drei Titel, wobei es sich beim zweiten um einen Ausflug in das in diesem Buch bereits erwähnte „Rainier Asylum“ zu Handeln scheint.


    Ich hoffe das die beiden Folgebände ebenfalls bei Festa erscheinen werden, und man nicht mitten in der Geschichte abgebrochen wird.

    Nachdem Emilia von den Angehörigen einer anderen Gruppe entführt wurde, wird ihr schnell klar, dass die Infizierten nicht die größte Gefahr sind. Während der Winter ihren Freunden die Suche erschwert, lernt Emilia in Estebans Hand die Abgründe der menschlichen Seele kennen. Als ihre Verbündeten die Gemeinschaft endlich finden, hecken sie einen gefährlichen Plan aus, um Emilia zu helfen. Doch kurz darauf geht alles schief und Emilia ist nicht mehr die einzige, die in Lebensgefahr schwebt. Um Mark und Sven, aber vor allem Anna zu beschützen, muss Emilia harte Entscheidungen treffen, denn Estebans Grausamkeit übertrifft selbst ihre schlimmsten Erwartungen.


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    Weiter geht es mit der Geschichte um Emilia, Anna, Sven und Mark. Das bisher beschauliche Leben auf Emilias Bauernhof wird abrupt unterbrochen, als eine Gruppe von Männern Emilia auf einer Plünderungstour gefangen nimmt und zu einer Sekte verschleppt.


    Anna schafft es gerade so eben noch den Häschern zu entkommen, sie berichtet zuhause was vorgefallen ist, und die Freunde müssen sich auf die Suche nach Emilia begeben, welche alles andere als einfach verläuft.


    Die Sekte fand bereits im ersten Band Erwähnung, denn sie fängt Kannibalen/Verrückte ein. Wie sich herausstellt, werden die Kannibalen zur Belustigung der Sektenmitglieder benötigt und auch Emilia findet sich schon bald in einer Situation wieder, die ihr alles abverlangt.


    Der erste Teil liegt bereits ein wenig hinter mir und dennoch war es bereits nach den ersten paar Seiten als würde ich „nach Hause kommen“. Das Setting benötigt nicht lange um beim Leser die Welt des Goliath-Virus erneut komplett vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.


    Der Splatter und Gore-Faktor wurde mächtig erhöht und die Darstellung von Gewalt ebenfalls ziemlich ausgeweitet. Nun ist nicht mehr viel mit dem Friede-, Freude- und Eierkuchengedanke des ersten Bandes, die noch härtere Realität hält Einzug in die Geschichte und das Töten eines Kindes, geschehen in Band Eins, zieht auch einen gewaltigen Rattenschwanz hinter sich her.


    Nicht nur die Kannibalen machen den Lebensgefährten die postapokalyptische Szenerie zur Hölle, auch die „Bestie Mensch“ erhebt ihr widerliches und egomanisches Haupt. Die Schilderung vom Emilias Leiden und den Umständen mit denen sie sich herumschlagen muss ist körperlich spürbar, denn Autorin M.E. Pandura gewährt dem Leser erneut einen Einblick in die Köpfe von Mark und Emilia. So ist man stets mittendrin, statt außen vor zu bleiben und alles aus der Vogelperspektive betrachten zu müssen.


    Ab und an kommt Emilia einem wie Rambo vor, was die Autorin aber selbst eine ihrer Figuren ein wenig ironisch kommentieren lässt, indem sie Emilia als „Lara Croft Verschnitt“ bezeichnet.


    „Surviving Goliath“ zeigt wie weit der Mensch bereit ist/wäre zu gehen um erstens seinen eigenen Vorteil zu nutzen und zu missbrauchen, und zweitens wie weit Menschen in der Lage sind/sein können unmenschliche Dinge zu ertragen um sich und andere zu schützen.


    Auf den 486 Seiten des zweiten Band meint man das ein oder andere Logikloch zu entdecken, je länger die Geschichte voranschreitet. M.E. Pandura schließt diese aber bis zum „Fortsetzung folgt“ vollständig und lässt keine Frage offen.


    Teilweise war ich ein wenig verwirrt ob der Änderungen des moralischen Kompasses einiger Figuren. Dies jedoch hier zu sezieren, würde zu viel von der Handlung verraten und ich möchte nicht spoilern. Außerdem sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen, inwiefern er solche Schwankungen in den Charaktereigenschaften der Protagonisten bereit ist zu akzeptieren, und gegebenenfalls auch nachvollziehen kann.


    „Surviving Goliath“ zeigt das sich die Autorin erzähl- und storytechnisch ein großes Stück weiter entwickelt hat. Der dritte Band ist bereits erschienen und ich bin gespannt wie die Geschichte um Emilia und Co. weiter voranschreitet, denn die Vorzeichen stehen nicht wirklich gut.

    2306.


    Siedlung der »Dreckdigger« am Fuß des Grüngebirges: Trotz seiner Angst vor der Dunkelheit verbringt Mateo sein halbes Leben damit, in Gebäude aus der »Alten Zeit« einzusteigen und vergessene Hochtechnologie zu plündern. Er verkauft sie an Zwischenhändler aus dem Neu-Babeler Einzugsgebiet, was gerade so zum Überleben reicht.


    Da erhält er die Chance seines Lebens: Der professionelle »Hunters of Ancient«-Squad engagiert ihn für den größten Auftrag, den er je hatte. Nur noch dieses eine Mal, so hofft Mateo, muss er sich in die gefürchtete Dunkelheit wagen.


    Doch in der Gruppe um »Diggerjunkie« Benson und dessen skrupellosen Sicherheitschef hat Mateo einen schweren Stand. Von Anfang an muss er sich gegen Schikane und Anfeindung behaupten; zu allem Überfluss verliebt er sich Hals über Kopf in die Technikexpertin des Teams.


    Und dann kommt es tief unten im Forschungsbunker der Takashi Corporation zur Katastrophe.


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    Der Ausflug #3 zu den Erben Abaddons benötigt zuerst einmal eine kurze einleitende Erklärung, welche ich mir dreisterweise bei der Wortbedeutung ausleihe:


    „Skotophobie (Deutsch)

    Wortart: Substantiv, (weiblich)

    Silbentrennung: Sko|to|pho|bie, Mehrzahl: Sko|to|pho|bi|en

    Wortbedeutung/Definition:

    krankhafte Angst vor Dunkelheit

    Übergeordnete Begriffe:

    Phobie“

    (Quelle: https://www.wortbedeutung.info/Skotophobie/)


    Und englisch dann eben „Skotophobia“, weil es besser klingt – denke ich mal!


    Die Handlung spielt im selben Jahr wie auch bereits der Vorgänger „Remedium“ und was dort irgendwie vorbereitet wurde, ist hier erneut zu finden – Die Stadt namens „Neu Babel“. Zwar spielt die Geschichte nicht dort, doch wird immer wieder Bezug auf sie genommen und die Menschen, welche sie bewohnen.


    Mateo ist ein Dreckdigger, welcher mit seinem bisherigen Leben nicht wirklich glücklich ist. Dreckdigger sind Menschen die in die sogenannten „Historys“ eindringen um dort die Schätze der Vorzeit zu bergen und in Neu-Babel zu verkaufen. Wie alle Erben Abaddons hat er viel Leid und Entbehrungen hinter sich gebracht. Alles begann, als sich ein Vater das Leben nahm, seine Mutter ihn und seinen Bruder verstieß, dieser nicht damit zurechtkam, Mateo für alles Leid der Welt verantwortlich machte und ihn dies auch körperlich spüren ließ.


    Und wir sprechen hier nicht von ein paar erzieherischen Backpfeifen des älteren Bruders sondern von Gewaltausübung der härtesten Art. So kommt es Mateo also gerade Recht, das er für einen Einsatz als Türöffner gebucht wird, denn dieser soll ihn und seine Teamkollegen reich machen, und Mateo könnte sein bisheriges Leben endlich hinter sich lassen. Doch, denn alles andere wäre auch langweilig, kommt es anders als gedacht und erhofft.


    Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser und Thomas Karg ziehen in “Skotophobia“ die Samthandschuhe aus und schildern die brutale Realität ihrer dystopischen Welt bis ins kleinste Detail. Es wird gemordet, verstümmelt, gequält und auch ansonsten treten fast alle menschlichen Abgründe zutage, von denen man erwartet, das sie nach dem Niedergang der bekannten Zivilisation zum Alltag gehören werden. Stichwort: Bestie Mensch.


    Was zuerst wie eine Exkursion in die Zeit nach uns doch vor den Erben Abaddons anmutet, wird schnell zu einer klaustrophobischen Reise in die menschlichen Abgründe. Die Charaktere sind erschreckend nachvollziehbar angelegt, gerade weil sie nichts anderes als überzeichnete Abbilder der heutigen Zivilisation darstellen, aus der man sämtliche moralische Bedenken entfernt hat. Und auch wenn sich diese Bedenken einmal den Weg an die Oberfläche bahnen, werden sie relativ schnell von den Protagonisten wieder unter selbige gedrückt.


    Was sich das Autorentrio da ausgedacht hat, ist nicht so abwegig, als das es uns nicht in Zukunft ereilen könnte, denn der Mensch ist keine friedliebende Rasse an sich und er wird immer weiter in Richtung der effektivsten Vernichtung seiner Gegner forschen, auch wenn es sein Ende bedeuten könnte.


    Dunkle Gedanken? Ja, definitiv, denn „Skotophobia“ ist keine Feel-Good-Dystopie, sondern ganz im Gegenteil. Wer es eher nicht so düster mag, den sollte besser die Finger von diesem Roman lassen. Wer einen guten Stiefel an Brutalität und Untergangsstimmung ab kann, der sollte definitiv zuschlagen. Mir hat der Roman gefallen!

    Der zweite Band der Anthologiereihe aus dem Verlag Torsten Low trägt den Titel „Die Klabauterkatze“, welchen sie von der ersten Geschichte des Buches bekommen zu haben scheint.


    PERRY RHODAN-Veteran Arndt Ellmer schildert darin die Gesichte eines Heilers, welchem das Böse in Gestalt einer kleinen Katze über den Weg läuft. Die fantasyartige Geschichte beginnt gut und… endet extrem abrupt, in dem Moment in dem es erst richtig interessant zu werden scheint. Ich blieb mit meiner Fantasie alleingelassen zurück und widmete mich der zweiten Geschichte…


    …welche den Titel „Goldene Locken, kaltes Herz“ trägt und von Matthias Töpfer verfasst wurde. Wo mich die Klabauterkatze recht ratlos zurückließ, machte sich diese Story erst gar nicht die Mühe mich irgendwie gefangen zu nehmen. Der Funken wollte nicht überspringen und ihr Open End kam für mich auch nicht wirklich überraschend.


    Die „Spuren im Watt“, welche Johannes Harstick hinterlassen hat, bewegen sich schon eher auf den Spuren des Altmeisters. In der Ich-Form erzählt, ist der Schrecken der Suche nach einem verschwundenen Wissenschaftler sehr surreal und unterhaltend.


    „Bausteine aus Le(h)m“ von Thomas Backus, die vierte Geschichte, empfand ich als sehr unausgegoren. Scheinbar konnte sich der Autor nicht entscheiden ob er ein Familiendrama, eine Horrorstory oder eine Hommage an HPL abliefern wollte. Alles ist vorhanden, doch leider ohne das es wirklich zusammen passen würde.


    „Das Ding“ von Bettina Ferbus schildert die Geschichte einer sehr ungewöhnlichen Schwangerschaft und das darauffolgende „Faustpfand“ von Matthias Töpfer stellt die für mich bisher subjektiv ansprechendste und umfangreichste Story des Buches dar. Beide sind in ihrer Form sehr gelungen, unterschiedlich wie Tag und Nacht, und die Geschichten an sich gut durchdacht.


    Weiter geht es mit der „Besprechung on the go“…


    …und „Das Lied des Meeres“ von Sabrina Hubmann. Eine nette kleine Story über einen Teil des Planeten, der nicht wirklich so erforscht ist, wie man es sich vielleicht vorstellen mag. Es wäre also möglich, dass es die Dinge dort unten gibt, die dem Großvater des Protagonisten eine Heidenangst eingejagt haben.


    „Schwarzes Glas“ von Chris Schlicht verbindet HPL mit den Mayas und Azteken. Während einer Ausgrabung kommt es zu ungewöhnlichen Vorfällen, die einen Mitarbeiter der Miscatonic University schwer in Mitleidenschaft ziehen.


    „Der Fang“, den Benjamin Nemeth in seiner Geschichte an Bord eines Schiffes bringt, erinnerte mich an den Schatten über Innsmouth, während Martin Beckmanns „O Bruder Mein“ eher wieder eigenständig für sich daherkam.


    Das „Treibgut“ von Carsten Steenbergen war nett und kurzweilig, blieb mir aber nicht wirklich im Gedächtnis haften.


    „Die perfekt Musik“ erklingt zwar erst recht spät in der Geschichte von Sabine Völkel, doch sprach mir der geschilderte Weg dorthin genau so an, wie es bisher nur das „Faustpfand“ vermochte.


    Und jetzt möchte ich mich selbst, aus der Besprechung zum ersten Band, zitieren:

    „Mit „3,5“ von Samuel White und „Symbiose“ von Chris Schlicht begegneten mir die ersten beiden Storys, von denen ich gerne viel mehr gelesen hätte. Das jeweilige Grundthema der beiden Geschichten würde jede für sich Möglichkeiten für längere Romane, oder sogar Serien hergeben. Wobei gewisse Dinge in „Symbiose“ mich doch sehr an VENOM aus SPIDER-MAN erinnerten.“


    Mit der Geschichte „Krieg der Kraken“, von Samuel White, liegt genau das vor, eine Fortsetzung der Geschichte „3,5“ aus Band 1. Erneut packte mich die Story und erneut ist das Ende offen wie ein Scheunentor. Bleibt abzuwarten, ob man in Band 3 wird durch es hindurch gehen können.


    „Fleischmanns Trophäe“, von Jan-Christoph Prüfer, ist eine klassische HPL-Geschichte in die Neuzeit übertragen. Das Büro in der Universität erinnerte mich sofort an dessen Pendant in „The Call of Cthulhu“.


    „Wo die Straße dunkel ist“ von T.S. Orgel entführt den Leser in die staubigen Gefilde der USA, in denen sich in der Hitze des Tage und dem herannahen eines Wirbelsturmes so mache Fata Morgana vor einem auftun kann.


    Und frei nach dem Motto „Save the Best for Last“ konnten mich der „Zauber der Karibik“ von Andreas Zwengel und Matthias Töpfers „Das Knusperhäuschen“ wieder versöhnlich stimmen, in dem sie einen runden Abschluss des Buches lieferten.


    Die Qualität der Geschichten ist sehr unterschiedlich und nicht jede der Storys konnte mich wirklich überzeugen. Dies ist aber der Fluch einer Anthologie, denn man kann es nicht durchgehend jedem Recht machen, und das muss man auch nicht. Trotz alledem ist das Buch jedem Liebhaber des Werkes von HPL zu empfehlen.

    Die Toten erheben sich und fallen über die Einwohner des beschaulichen Städtchens Pine Hill her.


    Normalerweise Fremden nicht besonders gastfreundlich gesonnen, kommt ihnen die Ankunft der Nachtjäger Louis Royaume und Geistwolf in dieser Situation gelegen. Nach anfänglichem Zögern bitten sie die beiden um Schutz.


    Doch bald stellt sich heraus, dass der Preis für den Beistand schrecklicher sein könnte als die Bedrohung durch die Zombies.


    Denn in dieser Stadt ist niemand frei von Schuld.


    ...


    Ein Vampir und ein Skinwalker kommen in eine Bar…


    Ok, diesmal stimmt es sogar, wobei es eigentlich ein Saloon ist, obwohl der Betreiber des Etablissements seinen Laden nicht als solchen betrachtet.


    Louis und Geistwolf kommen auf ihrer Suche nach dem Amulett, welches Louis durch einen Pinkerton „gestohlen“ wurde, in einem kleinen verschlafenen Städtchen an. Hinter den weiß getünchten Fassaden scheinen sich nur gottesfürchtige Menschen aufzuhalten, dennoch spuckt die Hölle gerade an diesem Ort ein Horde von Untoten aus, welche sich hungrig auf den Marsch in Richtung Frischfleisch machen. Der Bürgermeister bittet Louis um Hilfe, doch ist nicht alles so, wie man es den beiden Nighthuntern weiß machen will.


    Auch wenn die Zombies titelgebend für den zweiten Ausflug in die Geschichte der ungewöhnlichen Buddys sind, so spielen sie dennoch nur eine relativ untergeordnete Rolle. „Die Zombies von Pine Hill“ versteht sich eher als ein Sittengemälde der damaligen Zeit und die Charakterisierung der einzelnen Protagonisten geht Autor Anton Serkalow leichter und glaubwürdiger von der Hand, als es noch im Vorgänger der Fall gewesen ist.


    Die Schlüsselszene des Romans wirkt mit ihren gekonnten Erzählebenenwechseln wie die schnelle Schnittfolge einer Filmsequenz. Serkalow ermöglicht dadurch nicht nur einen sehr guten Zugang zu seinen beiden Haupthelden, sondern bringt auch viel Menschlichkeit in die Handlungsweisen der Auslöser der Zombieepedemie.


    Die spürbare Entwicklung des Autors, im Vergleich zu Band 1, ist im Schreibstil, dem Storyfluss, sowie der Charakterisierung zu finden. Ebenfalls erwartet den Leser ein eher unerwartetes Ende, welches mir sehr gut gefiel.


    Wem der erste Band noch ein paar Probleme bereitet hat, der sollte – meiner Meinung nach – trotzdem am Ball bleiben, denn qualitativ liegen zwischen Band 1 und Band 2 Welten.


    Fans von Splatter und Gore kommen hier ebenso auf ihre Kosten, wie jemand der eher Wert auf eine gut durchdachte Story legt und lieber mit den Protagonisten gemeinsam durch die Story marschiert.

    Horrorwestern at it´s best – möchte ich einfach einmal subjektiv behaupten.

    H. P. Lovecraft gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Phantastik. Obwohl er seit 80 Jahren tot ist und kein allzu umfangreiches Prosawerk hinterließ, beeinflusst er noch immer unzählige Autoren. Einer von ihnen ist Fred Ink, der seinem Vorbild mit den drei hier versammelten Novellen Tribut zollt.


    Das Grauen in den Bergen: Ein frisch aus dem Sanatorium entlassener Mann erfährt von einer gewaltigen Erbschaft. Doch an den Erhalt des Vermögens ist eine rätselhafte Bedingung geknüpft. Die Suche nach Antworten belastet schon bald mehr als seinen Verstand.


    Wurmstichig: Mit Waffengewalt soll ein Arzt dazu gebracht werden, seinem Peiniger den Bauch aufzuschneiden. Die Geschichte, die der Mann zur Begründung vorbringt, beginnt auf der Schwäbischen Alb und endet in den schlimmsten Albträumen.


    Der Untergang von Godly Gulch: Ein Schatten liegt auf dem Heimatort des kleinen Ben. Er und seine Ma sind Entbehrungen und Kummer gewohnt. Doch erst als ein Fremder bei ihnen auftaucht, erkennen sie nach und nach die unaussprechlichen Schrecken, die Godly Gulch in ihren Klauen halten.


    Erleben Sie die klassische Gruselatmosphäre der Erzählungen und folgen Sie gemeinsam mit Fred Ink Lovecrafts Fußspuren!


    ...


    „Die Alten waren, die Alten sind“ ist das zweite Buch aus der Feder von Fred Ink, welches ich gelesen habe. Die Empfehlung hierzu kam vom Autor selbst, als ich ihn einmal fragte welche seiner Romane am nächsten am Werk Lovecrafts dran wäre.


    Die drei im Buch befindlichen Geschichten „Das Grauen in den Bergen“, „Wurmstichig“ und „Der Untergang von Godly Gulch“ sind keine Trilogie im herkömmlichen Sinne, doch kann man sie als Trilogie des Grauens betrachten und auch so verstehen.


    „Das Grauen in den Bergen“ handelt von einem Mann, der sein Schicksal, welches seinem Leben gerade erst eine unerwartete und positive Wendung gegeben hat, auf die dümmste Weise herausfordert, welche man sich vorstellen kann – durch die Neugier auf das Unbekannte und Verbotene! Er ist nicht in der Lage der letzten testamentarischen bitte seines Vaters nachzukommen, und stürzt sich und sein Umfeld ins Verderben. In „Wurmstichig“ ist es erneut die Neugier, die einen Mann an den Rand seiner Existenz bringt und dessen was er in der Lage ist zu verkraften. „Der Untergang von Godly Gulch“ schildert die Geschichte eins Jungen, dem ebenfalls die Neugier zum Verhängnis wird.


    Somit hatten alle drei Novellen für mich die Verbindung in der Neugier und der Schlussfolgerung das Unwissenheit teilweise besser sein kann, als dem Drang nachzugeben, alles bis ins kleineste Detail zu ergründen.


    Die Geschichten steigern sich in allen Belangen. Ist die erste Novelle noch recht gesittet, was den Gore-Faktor und die Brutalität angeht, so sind die beiden darauffolgenden jeweils um ein gewisses Maß gesteigert zu ihrem jeweiligen Vorgänger. Das ist natürlich rein subjektives Empfinden und kann von anderen Lesern nicht so empfunden werden.


    Fred Ink geht in der Charakterisierung seiner jeweiligen Protagonisten sehr in die Tiefe. Die Verwendung der Erzählweise welche Lovecraft benutzte, also aus der Ich -Perspektive in einer Erzählung, lässt viel Spielraum für den inneren Monolog des Hauptakteurs. So kann man, auch wenn ich wie von drei der Erzählenden nicht wirklich sympathisch fand, mitfiebern und versuchen zu verstehen, warum XYZ gerade so gehandelt hat, wie es denn geschehen ist.


    Ink verstehe es hervorragend mit der Form der Sprache umzugehen, welche mich an Lovecraft so begeistert. Und auch wenn die zweite Geschichte in der relativen Gegenwart angesiedelt ist, so benutzt er auch hier keine konventionelle Umgangssprache in der Erzählung des Protagonisten, sondern lässt ihn bereits zu Beginn feststellen, das er Wert auf gehobene Aussprache legen und diese von ihm auch hierbei benutzt würde.


    Inks dreifacher Ausflug in die literarische Welt des H.P. Lovecraft lässt einen am Ende des Buches mit genau dem Gefühl zurück, welches man vom Altmeister der Horrorliteratur gewohnt ist: Am Ende kommt man nicht wirklich dem Grauen davon, es ist immer und ewig vorhanden.


    Sprachlich kann er sich ebenfalls mit Lovecraft messen und muss sich nicht verstecken. Dunkel, düster und bedrückend sind die Welten des Fred Ink hier und, wie gewollt, nicht wirklich dazu angetan eine gute und gar fröhliche Stimmung beim Leser zu erzeugen.


    Nicht nur für Lovecraft-Fans möchte ich hier eine „Riskiert mal ein Auge“-Empfehlung aussprechen. Ich hatte meine Spaß, auch wenn man diesen eigentlich in Anführungsstriche setzen sollte.

    Montague McGallagher, der TORwächter und seine Gefährtin Sunny erkämpfen sich einen Weg in das kleine Dorf Glainach – nur um dort mit unfassbarem Schrecken konfrontiert zu werden!Die Magie der Necrotitanen hat die ganze Gegend verseucht – und aus den Gräbern erheben sich die verwesten Leiber der Toten, beseelt von purer Mordlust und der Gier nach Menschenfleisch…Das Dorf ist dem Untergang geweiht, sollte es den zwei Kämpfern des Lichts nicht gelingen, die untoten Horden zu besiegen.Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt – und nicht alle werden diesen Kampf überleben…


    Das Dorf Glainach ist nicht gerade ein überbevölkerter Moloch, dennoch ist dort das abgrundtief Böse beheimatet. Der TORwächter Montague McGallagher hat nach dem Erscheinen einer Gruppe Necrotitanen alle Hände voll zu tun, um den Höllenwesen habhaft zu werden. Dies gestaltet sich allerdings alles andere als einfach. Und so gelingt es Montague nur seine magischen Finger auf einen von ihnen zu legen, doch der hat es in sich.


    Die auf dem Cover abgebildeten Zombies spielen nur eine relativ untergeordnete Rolle in der Geschichte. Zwar sind sie wichtig für den Verlauf und Aufbau der Story, doch erwartet den geneigten Leser hier keine Zombiehatz, sondern eine stimmige Fortsetzung des ersten Romans, welcher sich mehr um wesentlich mächtige Höllenwesen drehte, als um die stinkenden Schlurfern, die man eher zu den niederen Dieners Satans zählen kann.


    Die Geschichte an sich begann mich immer mehr an den guten Tony Ballard zu erinnern. Zwar ähneln sich die Schreibweise von Cwanderay und Morland nicht wirklich, aber „Grauen in Glainach“ brachte bei mir das Tony Ballard-Feeling der achtziger Jahre des vergangenen Jahrtausends zurück.


    Montague ist nicht allmächtig, was ihn umso sympathischer macht, und er Autor Cwanderay verzichtet darauf, seinen Helden kurz vor Ende der Story sich das Hemd auf zu reißen zu lassen um ein Symbol des Guten zu aktivieren, welches dann die Dämonen der letzten gefühlten 1234 Seiten wieder zurück in die Hölle schickt. Das ist insofern erfrischend, denn dieses Vorgehen ist bei vielen Geisterjägern Gang und Gebe gewesen. „Hey, ich habe keine Ahnung wie ich die Geschichte jetzt schnell beendet bekomme, also schicke ich eine Allmacht in rennen und fertig!“. Ich hoffe das dieses literarische Schicksal dem guten Montague weiterhin erspart bleibt.


    Und nebenbei bemerkt sind Katzen ab und an richtige Drecksäcke!


    „Wie bitte? Jetzt dreht er vollkommen durch!“


    Mitnichten, denn der zweite Band der Gruselserie hat eine Bonusstory im Anhang, in der sich eine Katze in dem betätigen darf, was sie am besten zu können scheint, nämlich fies sein.

    Zu viel will ich über „Geisterspuk und Katzenschreck“ – so der Titel der Bonusstory – nicht verraten, denn das wäre spoilern.


    Fazit: Auch der zweite Band konnte mich gut unterhalten. Was ein wenig auffiel, waren die vielen Schreibfehler, welche wohl der Necrotitan des Lektorats übersehen zu haben scheint. Tut dem Spaß an der Story keinen Abbruch, fällt aber dennoch ein wenig unangenehm auf.


    Ich hoffe auf einen baldigen dritten Band, denn es gibt noch viele Necrotitanen wieder in die Gefilde der Hölle zurückzuschicken, und da möchte ich doch gerne mir dabei sein.

    „576 Seiten sind doch ein Klacks!“


    Wer so denkt, der hat nicht den „Zweiten Krieg der Welten“ gelesen, denn dieses Buch ist rein haptisch ein, wie ich so gerne zu sagen pflege, wahrer Backstein mit dem man problemlos jeden Marsianer zur Strecke bringen könnte.


    H.G. Wells „Krieg der Welten“ ist wohl neben der „Zeitmaschine“ und dem „Unsichtbaren“ das bekannteste Werk des Autors, welches einen nicht unerheblichem Einfluss auf die Science-Fiction Literatur gehabt hat. Mehrfach verfilmt, gab es auch in achtzigerjahren des vergangenen Jahrtausends eine TV-Serie, welche sich als Fortsetzung der Originalgeschichte verstand. Und auch als Buch gibt es bis dato ein paar Fortsetzungen, welche allerdings alle einen anderen Ansatz verfolgen.


    Der erste Krieg der Welten ist seit über 100 Jahren vorbei und die Erinnerung im Gedächtnis der Menschheit hat sich soweit zurückgezogen, das die meisten Menschen fast schon daran glauben, das alles niemals geschehen ist. Als sich die Anzeichen für eine zweite bevorstehenden Invasion durch die Marsianer häufen, nehmen nur wenig Menschen davon Notiz. Einzig eine kleine Behörde der britischen Regierung erkennt die Vorzeichen und versucht zu handeln, doch niemand scheint ihnen glauben zu wollen und so nimmt der erneute Versuch sich die Erde untertan zu machen seinen Lauf.


    Alles beginnt wie ein Agententhriller mit kinoreifer Kulisse und eigentlich liest sich das komplette Buch wie das Drehbuch eines Kinofilms oder einer TV-Serie. Die britische Behörde fühlt sich wie die COUNTER MEASURES aus dem DOCTOR WHO Universum an. Und somit vergehen die fast 600 Seiten Umfang fast wie im Fluge, denn es gibt keine langatmigen Strecken, die man eigentlich bei solch einem Umfang erwarten würde. Jedes der Kapitel hat seinen individuellen Reiz und selbst am Ende des Buches schafft es Autor Andreas Zwengel noch die ganzen Geschichte mit unerwarteten Dingen aufzupeppen, die nicht konstruiert wirken, sondern sich nahtlos und logisch in das Gesamtgefüge einpassen.


    Zwengel legt nebenbei auch sehr viel Wert auf nachfühlbare Charakterisierung, welche er selbst bei Protagonisten anwendet, die kurz nach ihrer Einführung bereits auf die eine oder andere unerfreuliche Art und Weise das Zeitliche segnen. Ebenfalls lässt er keine Fragen offen, was die Hintergründe der in der Jetztzeit agierenden Protagonisten betrifft.


    Auch die zahlreichen Nebenschauplätze lenken nicht von der Hauptinvasionsgeschichte ab, sie bereichern sie um den Aspekt dessen, was der Normalbürger während solch einer Invasion denn erleben und durchleben könnte.


    Ebenfalls erwartet den Leser nicht nur Military-Action. Die menschlichen Hinter- und Abgründe werden ebenso ausgeleuchtet, wie die martialische Verteidigung der Menschheit. „Der Mensch ist des Menschen Wolf!“ ist der wohl passende Satz für die Dinge, welche sich neben der Invasion durch die Tripods, Digger und Catcher ereignen.


    Auch wenn man die Geschichte von Wells eigentlich auswendig kennt und sofort klar ist um was es sich zu Beginn der ganzen Sache handelt, so gibt Andreas Zwengel allem trotzdem noch einen Sense of Wonder mit auf den Weg, welcher alles spannend bleiben lässt – selbst wenn man das Grundlagenbuch streckenweise aus dem Stegreif rezitieren könnte (welches ich bis auf die Einführungssätze nicht in der Lage bin).


    Für mich die bisher beste Fortführung der Geschichte, welche sich von den eher militärisch angehauchten Ansätzen ihrer Konkurrenten erfrischend wohltuend abhebt.

    Was diese Aufgabe/Mission jedoch ist und woher die beiden kommen, beziehungsweise wie sie so geworden sind wie sie jetzt sind, bleibt im Dunkeln der Prärienacht verborgen. Doch tut dieses Nichtwissen dem Spass der Story keinen Abbruch, denn man muss ja nicht immer sofort alles wissen – besonders wenn es sich um eine Serie handelt.

    Aber ein bisschen etwas zum Grundgerüst der Geschichte sollten wir doch wissen, um einen Bezug zu Deiner Rezension herstellen zu können. Deshalb hier eine sehr knappe Angabe von Amazon:

    Da man mir hier einmal nahegelegt hatte, die Rezensionen nicht zu ausführlich werden zu lassen, lasse ich den Klappentext immer weg.

    Ein Vampir und ein Skinwalker kommen in eine Bar…


    So könnte ein ziemlich seltsamer Witz beginnen. Allerdings handelt es sich beim NIGHTHUNTER nicht um einen Witz, sondern um einen Western, einen Horror-Western, um genau zu sein. Und wie soll das mit dem Vampir und dem Skinwalker gehen? Sind Vampire und Werwölfe denn keine Todfeinde?


    Verwirrt genug? Ja? Sehr schön!


    Zuerst einmal finde ich das Paar, bestehend aus dem Vampir Louis Royaume und dem Skinwalker Geistwolf – auch Skinny genannt, sehr unterhaltsam, denn die beiden geben ein gutes Buddy-Movie-Gespann ab. Sie ergänzen sich in dem was sie in der Lage sind zu tun, und beide scheint eine gemeinsame Aufgabe/Mission zusammenzuschweißen.


    Was diese Aufgabe/Mission jedoch ist und woher die beiden kommen, beziehungsweise wie sie so geworden sind wie sie jetzt sind, bleibt im Dunkeln der Prärienacht verborgen. Doch tut dieses Nichtwissen dem Spass der Story keinen Abbruch, denn man muss ja nicht immer sofort alles wissen – besonders wenn es sich um eine Serie handelt.


    Autor Anton Sekalow kennt sich in den Weiten des wilden Westens scheinbar bestens aus. Die Beschreibungen von Land und Leuten sind ausführlich genug um sie optisch nachzuvollziehen, aber nicht zu ausführlich, damit sie nicht in eine überflüssige Geschichtsstunde abrutschen.


    Die Geschichte wird schnell erzählt und die Waage zwischen Action und ruhigen Momenten ist sehr ausgewogen. Serkalows Schreibe ist erfrischend unkompliziert und er scheint so zu erzählen wie ihm auch der Schnabel gewachsen zu sein scheint.


    Die titelgebenden Ghule sind ekelig, der Vampir blutrünstig, der Skinwalker edel und der Rest der Westmen und Wimen wie man sie sich vorstellt, mit dem Halbwissen eines Karl May eben.


    Doch ist der Vampir auch nicht wirklich so, wie man ihn sich oberflächlich denkt, denn er hat eine „gute“ Seite, indem er nur diejenigen aussaugt, die es auch seiner Meinung nach verdient haben – also das raubende und brandschatzende Gesockse dem ein Leben nichts Wert ist und das auch vor den wirklich üblen Dingen im Leben nicht zurückschreckt.


    Die Fußnoten hätte es für mich nicht gebraucht, da ich über ein gewisses Wissen des Wilden Westens verfüge, welches der Lektüre und des Ansehens von Karl May geschuldet ist. Sie sind aber für Horrorfans ohne jedes Wissen über den kurzen Abschnitt amerikanischer Geschichte durchaus lesens- und wissenswert.


    Ales ist offen wie das Tor zum Westen, denn die Hintergrundstory von Louis und Skinny wird nur minimal angekratzt und es bleibt bei vagen Andeutungen zwischen den Zeilen.


    Bisher sind zehn Bände erschienen, welche die erste Staffel darstellen. Band 2 steht bei mir bereits in den Startlöchern, auch wenn Zombies eher langsame Vertreter der Nachtwesen sind.

    Es wuchs zusammen, was zusammen gehörte, oder so ähnlich.


    Der großen Gruppe um Mirko und Andreas ist es gelungen sich aus den Kaserne und den Fängen Thors und seiner Rocker zu befreien. Sie haben Unterschlupf auf einem Hof gefunden, doch müssen sie vor dort aus Exkursionen starten, da nicht alle der Gruppe unbeschadet aus der letzten Konfrontation mit Freaks und Rockern hervorgegangen sind.


    Andreas Faber nutzt die etwas ruhigere Periode des Anfangs dazu, seine Protagonisten über ihr neues Leben sinnieren zu lassen. Und dabei ergehen sich einige in Fatalismus, denn so wirklich etwas an den Zuständen ändern, kann keiner von ihnen.


    Die Handlung spaltet sich in zwei Ebenen auf. Während der eine Teil der Gruppe den Hof, dessen Möglichkeiten sowie dessen Umgebung erkundet, muss sich ein anderer Teil auf den Weg machen um notwendige, medizinische Mittel zu besorgen, da einer der Kameraden an der Schwelle des Todes steht.


    Auf diesen Exkursionen gibt es einige neue Dinge zu entdecken. Diejenigen, welche auf dem Weg ins Krankenhaus sind, werden nicht nur mit einer neuen Abart der Zombies konfrontiert, sie müssen auch feststellen, das sich die menschlichen Gegner der Gruppe weiterhin auf ihren Fersen befinden. Auch die Hofbewohner erweitern gezwungenermaßen ihren Horizont, was die Bedrohung durch die Zombies angeht.


    Auch wenn die untoten Freaks ein wenig in den Hintergrund gedrückt werden, so ist die Bedrohung durch sie ständig vorhanden. Andreas Faber lässt es sich im dritten Band der Reihe nicht nehmen, den Leser am Ende mit mehr Fragen als Antworten zurück zu lassen.


    Was hat es mit der geheimnisvollen Hütte im Wald neben dem Hof auf sich? Wieso scheinen die Zombies sich weiterzuentwickeln und Abarten zu bilden? Steckt hinter allem mehr als es den Anschein hat und war die Verbreitung des Virus vielleicht sogar gewollt?


    Es bleibt spannend, auch wenn sich Andreas Faber diesmal mehr Zeit für die weitere Charakterisierung der Gruppenmitglieder genommen hat, und sie einem noch mehr ans Herz wachsen.

    David Williams Leben ist ein wahrer Alptraum. Seine Frau hat ihn und den gemeinsamen Sohn Danny kurzentschlossen verlassen, um ein neues Leben zu beginnen Da Danny in dieses neue Leben nicht hineinzupassen scheint läßt sie ihn in Davids Obhut. Dieser verzweifelt so langsam an diesen Leben und gib ebenfalls alles bisher aufgebaute auf, um sich der Renovierung eines uralten Herrenhauses zu widmen. Die Auftraggeber wollen das Haus schnellstmöglich verkaufen, und wollen es in einem passablen Zustand anbieten. Kurz nachdem David und Danny dort eingezogen sind, beginnen sich seltsame Dinge in ihr Leben zu schleichen. Die Geräusche welche vom Dachboden zu kommen scheinen sind noch das harmloseste, und als dann auch noch die Studentin Liz im Leben der beiden auftaucht, beginnt sich eine Spirale zu drehen, in der nicht nur David, Danny und Liz alle Mühe haben am Leben und bei guter geistiger Gesundheit zu bleiben.


    Es gibt Leser, welche es einem Autoren verübeln, wenn er sich am Erbe eines großen Meisters der jeweiligen Erzählkunst bedient. Bei Graham Masterton ist das hier jedoch eine vollkommen andere Sache.


    Masterton nimmt sich ein paar wenige Versatzstücke von Lovecrafts Geschichte der „Träume im Hexenhaus“ und spinnt die Geschichte vollkommen neu weiter.


    Die Handlung von „Die Opferung“ spielt einmal vor (1886) und einmal nach (1992) „Träume im Hexenhaus“, also ist es gleichzeitig die Vorgeschichte, so wie auch Sequel des Ganzen.


    Er schafft es auch spielend, das man die Story an kein Gerne festbinden kann. Es handelt sich hier um eine Mischung aus Gruselhausstory, einem Psychodrama sowie einem Coming of Age.


    Seine Charaktere haben allesamt irgendwie ein stressiges Vorleben, bevor sie auf der Bildfläche der Geschichte erscheine. So ist es auch nachvollziehbar, das niemand zu Beginn so wirklich an übernatürliche Begebenheiten glauben mag. Doch je mehr sich ereignet, desto fester wird er Glauben aller, das es bei der Ganzen Sache nicht mit rechten Dingen zu geht.


    Masterton schildet beklemmend die Atmosphäre des ehemaligen Waisenhauses „Fortyfoot House“. Auch sind seine Charaktere weder schwarz noch weiß, denn jeder von ihnen hat irgendwo eine Leiche im Keller vergraben.


    Der Wechsel zwischen blankem Horror und leichtem Grusel gelingt Masterton wie erwartet perfekt. In einem Moment hat man noch eine wohlige Gänsehaut, wenn sich die Protagonisten auf die Suche nach dem Verursacher der Geräusche geben, und im nächsten Moment bekommt man brutalen Splatter präsentiert, welcher niemals als Mittel zum Zweck eingesetzt wird und auch nur sehr spärlich vorkommt.


    Wer also auf Lovecraft steht, der kommt an dieser Interpretation der „Dream in the Witchouse“ nicht vorbei. Uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits.

    Wie der Herausgeber des Buches bereits im Vorwort so treffend bemerkt, würde es ohne H.P. Lovecraft die moderne Horrorliteratur, wie wir sie kennen, nicht geben. Deshalb ist es also auch vollkommen legitim ihm eine Kurzgeschichtensammlung zu widmen, welche mehrere Autoren versucht haben im Stil des Altmeisters zu verfassen. Das Buch erschien 2009.


    Dies wird, wie bei Anthologien bei mir so üblich, eine Besprechung on the go. Ich versuche auf jede einzelne Story mit ein paar Worten einzugehen, und am Ende ein Resümee des kompletten Buches zu ziehen.


    Eröffnet wird der bunte Reigen von Christian Damerow, dessen Story „Der gute Gott“ einen Pfarrer zurück zu seinen Wurzeln bringt. So wirklich konnte mich die Story nicht überzeugen und der Satz “Es geht alles viel zu schnell!“, welchen man innerhalb der Story kursiv gesetzt vorfindet, gibt die Geschichte an sich schon sehr gut wieder.


    „Die Schokolade des Herrn Bost“ schmeckte nicht nur Autor Jan-Christoph Prüfer, sondern auch mir. Diese Geschichte verströmt schon mehr den Charme eines Lovecraft. Sie weiß trotz der Kürze mit dem in ihr lauernden Horror zu überzeugen.


    Der dritte ist Carsten Steenbergen, welcher mit „Der Fluch des Zulu“ das klassische Ebenbild einer Lovecraft-Geschichte abliefert. Vermutete ich zuerst einen „Arthur Jermyn“ hinter allem, so entpuppte sich die Story schnell als Eigenläufer. Von der ersten drei Storys bisher mein Favorit.


    „Zombies für einen Tag“ von Nina Horvath lies mich ein wenig ratlos zurück, denn die Geschichte auf den wenigen Seiten wollte so gar nicht in dieses Buch passen, denn sie erschien mir eher wie ein Modeleitfaden für Zombiecosplayer.


    Thomas Backus zeigt danach mit „Die versunkene Stadt“ dass man dasselbe Thema – wie in „Zombies…“ – auch auf spannende Weise an den Leser bringen kann.


    Danach geht es mit „Die Ausstellung“ von Sabrina Eberl in die Welt der Archäologie und auch „Der Kontaph des Kagemni“ von Marco Bianchi ist dort angesiedelt.


    Mit „3,5“ von Samuel White und „Symbiose“ von Chris Schlicht begegneten mir die ersten beiden Storys, von denen ich gerne viel mehr gelesen hätte. Das jeweilige Grundthema der beiden Geschichten würde jede für sich Möglichkeiten für längere Romane, oder soagr Serien hergeben. Wobei gewisse Dinge in „Symbiose“ mich doch sehr an VENOM aus SPIDER-MAN erinnerten.


    „Die Anstalt“ von Markus Niebios und „Portrait eines sterbenden Mannes“ von Christian Stobbe sind wieder recht nah an den Altmeister angelehnt, wobei sich Niebios eher auf den Wahnsinn und Stobbe auf die Art und Weise der Erzählung beziehen.


    Die letzten drei Geschichten, „Der Journalist“ von Sascha Erni, „Das Erbe“ von Robin Haseler und „Der Veränderte“ von Tomi Bader, gehen ohne große Umschweife sofort auf das Titelthema des Buches ein,


    Nach dreizehn Geschichten, lässt mich die Anthologie ein wenig mit gemischten Gefühlen zurück.


    Auf der einen Seite findet man das Titelthema „Metamorphosen“ in jeder Geschichte wieder, auf der anderen Seite sind sie mir teilweise ein wenig zu weit von den Spuren Lovecrafts entfernt gewesen.

    Nun kann man bei einem solchen Buch nicht erwarten, das einem jede Geschichte gleich gut gefällt und ich denke das jeder Lovecraft-Fan hier auf die eine oder andere Story stoßen wird die ihm subjektiv zusagt.


    In dieser Reihe sind bisher vier Bände erscheinen, der letzte 2019, und ich bin gespannt was „Die Klabauterkatze“ zu bieten haben wird.

    Schweine sind nicht nur Allesfresser, sie sind auch noch recht schlau. Zoologen attestieren ihnen die ungefähre Intelligenz von Primaten, aber definitiv sollen sie intelligenter als Hunde sein. Und die Schweine in U.L. Brichs „Die Rotte“ sind noch ein wenig schlauer.


    Irgendwo in Deutschland wird in einem Jagdgebiet ein Jäger von einer Rotte Wildschweinen getötet, was natürlich die anderen Jäger der Umgebung auf den Plan ruft. Unter ihnen ist auch Erik Maurer, seines Zeichens Privatier und leidenschaftlicher Hobbyjäger. Doch Erik sieht in der Jagd nicht das tumbe abschlachten irgendwelcher Tiere, sondern er ist in der Ausübung seines Hobby seiner Beute gegenüber sogar noch fair. Erik präferiert die Jagd mit dem Bogen und dem Messer, um dem Wild noch eine Chance zu geben. Auch hält er sich strikt an die Regeln, welche sich ehrenhafte Waidmänner auf die Fahne geschrieben haben. Als Erik mit zwei weiteren Jägern versucht der Rotte habhaft zu werden, geschieht ein weiter Tötungsakt durch die Wildschweine und Erik betrachtet die Jagd von nun an als seine persönliche Rache – zumindest einem der Schweine gegenüber.


    U.L. Brich kennt sich Metier der Jäger aus, das kann man in jeder Zeile herauslesen. Doch er versteht es auch, ein Waidmannsgarn zu spinnen, welches Anfangs vollkommen an den Haaren herbeigezogen erscheint, sich aber ab der Mitte des Buches als „warum eigentlich nicht?“-Story mit einer Menge Action und Spannung entpuppt.


    Der Schauplatz Wald gibt auch eine Menge Atmosphäre her, die sich für die Jagd auf vollkommen durchgedrehte Wildschweine extrem gut eignet. Auch kennen sicher viele das Feeling eines Maisfeldes, wenn man sich zwischen den fast fertig ausgebildeten Stauden bewegt und jedes Knacken ein Wildschwein sein könnte, dem man eigentlich besser nicht begegnen möchte. Wer dies nicht kennt, der mag dem Schreiber dieser Zeilen glauben, das so ein Maisfeld in der Dunkelheit an sich schon ziemlich gruselig und angsteinflößend sein kann, wenn man dann noch Jägern begegnet die einen zusammenpfeifen, weil man ja in so einem Feld eigentlich nichts zu suchen hat, betritt man so ein Ding nach Anbruch der Dunkelheit nie wieder freiwillig. Soweit das Geplauder aus dem Nähkästchen.


    Obwohl ich kein Freund der Jagd bin, hat mir dieser Redrum Cut ausnehmend gut gefallen. Zum einen, weil die Jäger nicht wirklich die Jäger sind, und zum anderen, weil U.L. Brich es recht schnell geschafft hat, mir den Hauptcharakter sympathisch nahe zu bringen und er die Jagd an sich nicht glorifiziert, sondern eine realistische Betrachtung von allem abliefert. Ich möchte sogar so weit gehen, dass der Autor im Charakter des Erik Maurer seine eigenen Ansichten der Jagd gegenüber definiert hat.


    Die niedliche Wutz auf dem Titelbild kommt nicht einmal annähernd an die rasenden Killer im Innenteil des Buches heran!


    Auch für Nichtjäger ein sehr unterhaltender Horrorroman, der bei mir keine Wünsche offen ließ. Die Geschichte ist rund und stimmig, der Schreibstil flüssig, es gibt keinen erhobenen Zeigefinger oder unnötige Splattereinlagen.

    Wälder. Viele Geschichten und Sagen ranken sich um die Dinge, welche in ihnen zu finden sind. Doch nicht alle diese Dinge sind niedlich, haben Flügelchen oder flatulieren eventuell sogar Regenbögen unter ihren Schweifen hindurch.


    Im Hoia Baciu-Wald findet man keine netten Bewohner, denn in ihm ist das blutrüstigste Grauen zuhause, das man sich vorstellen kann. Autor Jean Rises spielt nicht nur mit einer Möglichkeit, wie man seine Protagonisten bedrohen und ihnen das Leben schwer machen kann, er wirft gleich mehrere Dinge in die Waagschale des Bösen.


    Und diese Waagschale bringt die Waage nach circa der Hälfte des Romans ziemlich abrupt aus dem Gleichgewicht. Zuerst lernt man noch in aller Ruhe die Darsteller des Schauspiels und die Umgebung in der sich alles abspielt kennen, sucht sich eine Favoriten heraus und dann geht alles ganz plötzlich Schlag auf Schlag.


    Rises hat für sich scheinbar den Dreh gefunden, welchen es braucht um ausgewogen zwischen Ruhepausen für den Leser und darauffolgenden Actionsequenzen glaubhaft und ansprechend zu wechseln.


    Man hat das Gefühl einen sehr gut gemachten „Gespenster-Krimi“ aus den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrtausends zu lesen, der in die Jetztzeit transportiert wurde. Damit möchte ich den Roman und den Schreibstil von Jean Rises nicht abwerten, sondern eher aufwerten, denn gerade diese alten Heftromane hatten sehr oft eine Menge Flair und Atmosphäre zu bieten.


    Erfreulicherweise steht hinter dem „Ende“ der letzten Seite ein Fragezeichen (?), also besteht die Hoffnung, dass es einen neuen Ausflug in die Welt des Forest geben könnte. Wünschen würde ich es mir, denn ich habe den Roman an einem Sonntagnachmittag regelrecht verschlungen.


    Für Freunde von Filmen wie „The Cabin in the Woods“ sehr zu empfehlen und für andere Liebhaber guter Horrorunterhaltung ebenfalls.

    One Lovecraft a day, keeps Cthulhu away!


    Vorwelt: Substantiv, feminin. Bedeutung: [erd]geschichtlich weit zurückliegende Zeit[en] und ihre Relikte.


    Soweit www.duden.de!


    Das Hardcover „Schauer der Vorwelt“ aus dem KOVD Verlag beinhaltet dreizehn Geschichten aus der Feder des Autors Tobias Bachmann. Jede der Geschichten wurde nicht neu für dieses Buch verfasst, sondern sie erschienen alle bereits in diversen Anthologien bei anderen Verlagen, doch wurden sie vom Autor überarbeitet und liegen somit in der (von mir vermuteten) Neufassung vor. Über den Unterschied zu den jeweiligen Erstauflagen kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich hier zum ersten Mal mit Tobias Bachmann und seinem Werk in Kontakt gekommen bin.


    Dreizehn Ausflüge in die Welt(en) des H.P. Lovecraft bieten sich auf dreihundertfünfundfünfzig Seiten dem geneigten Leser der Phantastik zum Verweilen in ihren jeweiligen Momenten an. Keine Geschichte gleicht der anderen, und somit ist eine Menge dunkler Abwechslung gewährleistet.


    Doch auch wenn man merkt das sich Bachmann in einigen Geschichten von seinem Lehrmeister Lovecraft gelöst hat, so schwebt der Altmeister dennoch stets durch die Erzählungen. Sei es nun durch die Erwähnung von dessen Protagonisten, dem vielbesagten Necronomicon oder nur in der Art und Weise an Feeling, das die jeweilige Story vermittelt.


    Bachmann ist in der Lage in jeder Geschichte eine sehr dichte Atmosphäre aufzubauen. Auch wenn mir von den dreizehn Angeboten nur zwölf wirklich gut gefallen haben (der Ausreißer heißt „De Profundis“), so ist das Buch an sich sehr stimmig, und man hat zu jeder Zeit das Gefühl einen Episodenfilm zu erleben, der sich zwar in derselben Welt, aber stets an anderen Orten abspielt.


    Jetzt muss ich auch mal auf die Haptik der Bücher von KOVD eingehen, denn das habe ich bisher sträflich vernachlässigt!


    Wie in jedem Hardcover des Verlages, das ich bis jetzt mein Eigen nennen darf, sind die Innenseiten liebevoll gestaltet und es gibt nicht nur Trennzeichnungen zwischen den verschiedenen Kapitel zu bewundern. KOVD versteht sich als Sammlerverlag, denn die Hardcover erscheinen ohne ISBN und werden als „Privatdruck“ ausgewiesen.


    Inhalt und Ausdruck des „Schauer der Vorwelt“ kann man nur als wirklich einzigartig und gelungen bezeichnen. Jedem Lovecrafter sei diese Buch ans Leserherz gelegt und jedem Sammler guter Phantastikliteratur ohnehin.

    Ein mutiertes Tollwutvirus löscht in „Facing Goliath“ – „Goliath“ ist der Name des Virus – den Großteil der Menschheit aus. Diejenigen die es nicht umbringt, verwandelt es schnurstracks in menschenfressende Bestien. Genannt werden diese Kreaturen „Kannibalen“ oder „Verrückte“, denn man hat es nicht mit Untoten zu tun, sondern einfach nur vollkommen durchgedrehten Menschen, die auf ihresgleichen Jagd machen um sie nach dem erlegen aufzufressen, wie sie es auch mit ihren eigenen Toten zu tun pflegen.


    In dieser Welt trifft der Leser auf Emilia, Anna, Mark und Sven – ein Grüppchen, das charakterlich unterschiedlicher nicht sein könnte. Dennoch finden sie zusammen und müssen versuchen gemeinsam in diesem apokalyptischen Umfeld zu überleben.


    Zuerst einmal, sei erwähnt, dass man sich mit diesem Buch problemlos gegen die Kannibalen würde verteidigen können, denn es ist mit seinen 600+ Seiten ein wahrer Backstein aus Papier.


    Als zweites mag dann sicherlich die Frage aufkommen „Wie will man so eine Story über so viele Seiten strecken, ohne sich zu wiederholen? Und es gibt auch noch Teil 2, der genau so umfangreich ist!“.

    Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Indem man eine ausgewogene Mischung aus Action, Weltenerschaffung und Charakterbildung anbietet.


    M.E. Pandura nutzt den Umfang des Buches geschickt aus, um den Leser zuerst an die Figuren emotional andocken zu lassen – denn da ist für jeden Geschmack etwas dabei – um dann mit den Protagonisten und Kannibalen ein angenehmes Katz- und Maus-Spiel zu veranstalten.


    Auch spart sie sich das Vorgeplänkel auf, denn bereits auf Seite Vierzehn macht man mit dem ersten Kannibalen Bekanntschaft. Danach teilt sich die Erzählung in zwei Ebenen auf. Die eine wird von Emilia, einer Österreicherin mit eigenem Bauernhof, bestritten, und die zweite von Mark, einem Sozialarbeiter aus NRW, den es nach Österreich verschlägt. Ebenfalls spielt auf Emilias Ebene deren beste Freundin Anna eine große Rolle, welche auf Marks Ebene von dessen bestem Freund Sven ausgefüllt wird.


    Zwar ist „Facing Goliath“ eine Dystopie, doch möchte ich sie nicht zur denen mit härterer Gangart zählen. Sicherlich werden Menschen gefressen was das rennende Büffet nur hergibt, es werden Kinder getötet und auch sonst ist M.E. Pandura nicht zimperlich mit der Darstellung von Gewalt. Doch schafft sie es vollkommen ohne Splatter und Gore auszukommen, indem sie sich mehr auf die soziale Komponente des Weltuntergangs konzentriert, statt auf das heraufbringen des Mageninhaltes des Lesers.


    Emilia erinnerte mich mit ihren beiden Äxten ein wenig an Lady Sybil Ramkin von der Wache aus Terry Pratchetts Discworld. Und die Fantasy ist ein fester Bestandteil der ganzen Geschichte, denn immer wieder lesen die Figuren Fantasy-Bücher, oder das Genre wird irgendwie erwähnt. Auch scheint mir Emilia autobiographische Züge zu haben, denn gerade dieser Charakter ist extrem ausgearbeitet. Nicht dass es den restlichen drei Hauptprotagonisten an Tiefe fehlen würde, ganz im Gegenteil, aber gerade Emilia wirkt besonders lebendig und kann mit ihrer Gedankenwelt sehr leicht nachvollzogen werden.


    Man sollte sich also bewusst darüber sein, dass man hier keine kurz angebundene Zombiehatz mit viel Splatter und Gore angeboten bekommt, sondern eine gut durchdachte und eindrucksvoll durchdachte Darstellung eines Lebens nach dem Untergang der Zivilisation. Wer sich jedoch die Zeit nimm, zusammen mit dem Quartett durch das apokalyptische Österreich zu streifen, der wird mit guter Unterhaltung bis zur letzten Seite belohnt.


    Fortsetzung folgt…