Beiträge von shia

    Inhalt: (Klappentext)
    Man kann einfach nicht in Frieden leben. Als eines schönen Sonntags Guerilla-Kämpfer in Mariquita einfallen und den Frauen ihre Männer stehlen, ist der Jammer groß. Verlassen von Gott und Regierung droht Mariquita im Elend zu versinken. Bis Doña Rosalba viuda de Patiño, die Frau des ehemaligen Dorfpolizisten, genug hat von all dem Chaos um sie herum. Resolut betritt sie das verwaiste Rathaus, lüftet kräftig durch und verteilt die Arbeit. Und siehe da, über die Jahre entsteht ein weibliches Utopia, das, so will es die Ironie, genau der Gesellschaftsordnung entspricht, für die die Guerillas morden und plündern. Wenn nur das Problem mit der Zeugung von Nachkommen nicht wäre, doch auch dafür scheint bald eine Lösung in Sicht, möge Gott dem Priester seine Sünden vergeben.



    Meine Meinung:
    "Der Tag, an dem die Männer verschwanden" ist ein ganz wundervolles Buch.
    Es ist ja für Autoren nicht immer ganz einfach, Unterhaltung und Ernsthaftigkeit bezüglich der Botschaft miteinader zu vereinbaren. Wird zu sehr versucht zu unterhalten, driftet das Buch in die Nichtigkeit ab. Wird das Thema zu ernst angepackt, ist Literatur für den Leser oft Arbeit und schwer zugänglich. Zumindest ist das meine Meinung über Literatur.
    James Canon ist diese Gradwanderung allerdings wunderbar gelungen. Das Buch ist von einem ungeheurem Witz und trotzdem lässt er dem Leid der Bevölkerung Komlumbiens während des Guerilla-Krieges seinen gebührenden Raum. Und ich denke, es ist eine beachtliche Leistung eines Autors, wenn er es schafft, dass der Humor die Tragweite des Leids der Menschen nicht schmälert.


    Die Lektüre war jedenfalls aufgrund der Skurilität sehr unterhaltend und amüsant aber die Botschaft war keinesfalls unterschwellig sondern sehr sichtbar.


    Wie ich gelesen habe, steht das Buch in der Tradition des magischen Realismus à la Marquez, dessen Bücher ich nun aufgrund der Lektüre dieses Romans möglichst bald auch lesen möchte.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Ich wünsche dem Buch noch viele Leser.

    Inhalt: (von Amazon kopiert)
    Ein strahlender Septembermorgen in einer Villa in Südfrankreich: Der Hausherr ertränkt mit Hilfe des Gartenschlauchs ganze Ameisenvölker, seine alkoholsüchtige Frau versucht unbemerkt an ihren ersten Brandy zu gelangen, während der fünfjährige Sohn auf dem Brunnenrand mit seinem Leben spielt - so sieht der ganz normale Alltag der Familie Melrose aus. Und das ist längst nicht alles, was sich hinter der sorgfältig aufgebauten Fassade der Upper-Class-Familie abspielt ...Eine ungeheuerliche Geschichte, ebenso komisch wie erbarmungslos.


    Meine Meinung:
    "Schöne Verhältnisse" ist ein ganz großartiges Buch. Ich hörte es als Hörbuch, gelesen von Matthias Schweighöfer, als wir mit dem Auto aus unserem Südfrankreichurlaub zurückfuhren. Es hat wirklich sehr gut gepasst.
    Was mich besonders beeindruckte, war die wirklich unglaubliche psychologische Tiefe der Charaktere. Kein einziger wirkt unrealistisch, nicht einen einzigen Moment. Jeder hat sein eigenes Kreuz zu tragen und das merkt man an den Personen an. Mir sind bisher nur wenige Romane untergekommen, bei denen das ähnlich intensiv war.
    St Aubyn schafft so ein wirklich hervorragendes und vor allem schonungsloses Portrait der englischen Upperclass, das übrigens, wie ich gelesen habe, autobiografisch geprägt sein soll. Ein absolut lesenswertes Buch; ich denke, ich werde es bald noch einmal lesen.


    Was mich stört, allerdings nicht am Buch, ist, dass vielerorts vom "schwarzen Humor" St Aubyns zu lesen ist. Wo in diesem Buch Komik zu finden sein soll, ist mir rätselhaft. Ich erlebte es als sehr hart und dunkel.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

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    Als Student voller Pläne und Hoffnungen, mit künstlerischen und gesellschaftlichen Ambitionen kommt Frederic Moreau aus der Provinz nach Paris. Doch schon bald wird der empfindsame Moreau von der Liebe zu Madame Arnoux überwältigt, die seine Einbildungskraft gefangen nimmt und seine Tatkraft auf Jahre hinaus lähmt. Seiner revolutionären Begeisterung folgt die maßlose Enttäuschung über den Sieg der Reaktion von 1848. Er sinkt zu völliger Indifferenz und Mittelmäßigkeit ab und muss zuletzt desillusioniert auf ein gescheitertes Leben zurückblicken.


    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch aufgrund eines Zitates von Woody Allen aus dem Film "Manhattan" gelesen (und aufgrund der derzeitigen Begeisterung für Woody Allen) , wo gesagt wird:


    Zitat

    "Warum ist das Leben lebenswert? Eine gute Frage! Ich glaube, da gibt's ein paar Sachen... Groucho Marx, zum Beispiel... der zweite Satz der Jupiter-Sinfonie... der Potatohead-Blues von Louis Armstrong... die Education sentimentale von Flaubert..."


    Also: Macht das Buch das Leben lebenswert?
    Ich würde verneinen und andere Romane nennen, allerdings schreibt Henry James im Nachwort, dass es wohl zwei Arten von Flaubert-Lesern gäbe: die, die
    Madame Bovary und jene, die "Die Erziehung des Herzens" vorziehen. Ich gehöre wohl zu ersterer Gruppe; vor ca 1,2 Jahren habe ich "Madame Bovary" gelesen und ich war damals ziemlich begeistert.
    Was stört mich an dem Buch? Es ist die Mittelmäßigkeit eines bestimmten Menschenschlags (einer ganzen Generation?), die Flaubert vorführen möchte, das wird schnell klar. Moreau ist versucht, zum Tausendsassa zu werden, bringt aber nichts zu Ende und lässt sich von den Frauen zerstreuen. Eine eigene Meinung scheint er nicht zu haben; fast immer passt er sich den Meinungen der sehr politischen Freunde an.
    Dieses Vorführen gelingt Flaubert sehr gut. Auch ich finde mich in einem gewissen Maße in Frédéric Moreau wieder.
    Was mich allerdings störte, war, dass es ziemlich müßig war, über 600 Seiten von der Wechselhaftigkeit eines Menschen zu lesen, der keinen Charakter zu haben scheint. Ich begebe mich auf das dünne Eis und wage zu behaupten, dass es dem Klassiker nicht geschadet hätte, wenn einiges weggekürzt worden wäre.


    Fazit: Ein wirklich lesenswertes Buch, das dem Leser aber einiges an Arbeit bereitet.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich bin wirklich sehr beeindruckt von diesem Roman.


    Sprachlich und thematisch spielt Yates in der literarischen ersten Liga. Die sprachlichen Bilder waren ungewohnt stark und ungewohnt. Die Art, wie sie die Stimmung des Buches unterstrichen, konnte ich bisher bei noch keinem Buch erleben - der Leser spürt die Mittelmäßigkeit, die Unzufriedenheit und die Langeweile.


    Das Ende hat mich sehr überrascht aber es war ein sehr ... bedeutendes Ende. Das mächtigste, das ích mir vorstellen kann.


    Ich schließe mich allem an, das schon von den anderen Rezensenten gesagt wurde.


    Noch diese Woche werde ich mir die Verfilmung des Buches anschauen, mal sehen, ob die die gleiche Ratlosigkeit bei mir hinterlässt. Ansonsten möchte ich den Roman wirklich jedem empfehlen.

    Inhalt: (von Amazon kopiert)
    William Heller oder Lowboy, wie er sich nennt, ist sechzehn, schizophren und, so heißt es, gefährlich. Er soll eine Freundin vor die Subway geschubst haben. Und nun sind die Cops vom New York Police Department hinter ihm her, mitsamt seiner Mutter. Doch Lowboy hat ein viel schlimmeres Problem: Seit er aus der Anstalt ausgebrochen ist, strebt die Welt zügig auf die Selbstvernichtung zu, und nur er allein kann sie retten... Auf der Flucht und einer vagen Suche zugleich, immer verfolgt von einem Profiler, der eine ebensolche Vorliebe für Geheimschriften und Rätsel hat wie er, hetzt Lowboy durch die Tunnel und Katakomben der New Yorker U-Bahn - eine düstere Welt, deren Wahrnehmung stets ins Wahnhafte verschoben scheint und deshalb umso schillernder die Wirklichkeit spiegelt. John Wray, eines der großen jungen Talente der US-Literatur, schreibt mit der zwingenden Logik der Paranoia: apokalyptisch, visionär, in der Tradition von Malcolm Lowry, Hubert Selby und Jonathan Lethem.



    Meine Meinung:
    Ddiesem Buch wünsche ich sehr viele Leser, denn es ist wirklich großartig.
    Die Geschichte um den 16-jährigen William (oder auch Lowboy genannt), der wirklich sehr authentisch gezeichnet ist, packt einen nach spätestens 50 Seiten ganz und gar. Seine Reise durch das New-Yorker-U-bahn-System ist wirklich faszinierend und aufregend und seine zugehörigen Gedanken erst recht.
    Doch auch der zweite Strang um die Suche der Mutter Williams steht dem ersten in nichts nach. Um die Person der Mutter und um die ganze Familie Heller entsteht ein Mythos und man ist wirklich gespannt, was für Geschehnisse den Weg Williams in die Schizophrenie geprägt haben. Die Mutter enthüllt sie langsam.
    Das Ende ist fantastisch und kommt absolut unerwartet.
    Auf dem Klappentext des Buches steht: "Über diesen John Wray wird man noch viel sprechen müssen." Das kann ich so nur unterschreiben; ich werde definitiv irgendwann "Die rechte Hand des Schlafes" lesen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Vor einigen Wochen habe ich diesen Genazino nun auch gelesen.


    Und wieder muss ich sagen: Genazino ist wirklich nicht für jeden etwas. Die Intensität und Absurdität mit der er in die einfachsten Alltagsgedanken eindringt und sie verdreht, mag einige nerven und zu an den Haaren herbeigezogen vorkommen. Aber ich finde, dass Genazino den Blick für das Kleine, Schöne im Leben schärft.
    Aber einfach weglesen kann man einen Genazino nicht. Nach einigen Seiten ist man immer satt und muss pausieren. Oder geht das nur mir so?


    Trotz der wirklich wieder großen, kleinen Beobachtungen ging mir dieses mal aber die Nutzlosigkeit, Faulheit und Sprunghaftigkeit des Protagonisten ein wenig auf die Nerven.
    Deswegen: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Was für ein Buch! Ich bin sehr beeindruckt.


    Anfangs hat mich der Schreibstil Saramagos ziemlich genervt und ich dachte mir, dass ich dem Buch, auch wenn es mir super gefällt, nicht mehr als 4 Sterne geben kann.
    Letztendlich habe ich mich dann doch ziemlich daran gewöhnt und konnte ganz und gar der außergewöhnlichen Geschichte hn geben.


    Die Handlung ist einmalig und die meiste Zeit während der Lektüre war ich unheimlich traurig, wie die Menschheit verkommt, nur, weil ihnen das Augenlicht abhanden gekommen ist. Und das ist auch meine Interpretation: Wir sind blind gegenüber unserer wahren Natur, beziehungsweise gegenüber dem, was in uns schlummert und durch Zivilisation verdrängt wurde. Wir sind nur Tiere in Anzügen und dessen sind wir uns nicht bewusst.
    Das wäre meine Interpretation. Aber es gibt wohl ebenso viele, wie es Leser gibt...


    Auch das Ende fand ich nicht enttäuschend.


    Fazit: Absolut lesenswert! (Besonders für Fans der Endzeitszenarien, wie ich einer bin.) :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Nun muss ich mir noch irgendwoher den Film besorgen. (Auch, weil der absolut bezaubernde Gael Garcia Bernal da mitspielt. :) )

    Ein tolles Buch ist das!


    Ich habe zwar einige Zeit gebraucht, um mich in die Geschichte und in janes Charakter hineinzufinden, aber dafür war dann das Ende umso schöner. Ich muss zugeben, dass ich sogar ein oder zwei Tränchen vergossen habe, als


    Ich muss auch zugeben, dass ich einige Parallelen zu Austens Mr.Darcy ziehen konnte. Bin ich die einzige? Mr. Rochester war mir im übrigen überhaupt nicht unsympathisch, auch wenn einige seiner Aktionen moralisch wohl nicht ganz koscher waren. Ich fand ihn toll. :roll:


    Jane dagegen war mir zu stur und manchmal zu "bockig".


    Ich wundere mich ein bisschen, dass mir das Buch so gut gefallen hat; es ist doch recht kitschig. Aber wunderbar. Ich werde definitiv weitere Romane der Bronte-Schwestern lesen!


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: