Beiträge von Hotel

    Ayana Mathis - Zwölf Leben


    Während des Lesens kann man Hatti förmlich vor sich sehen, wie sie lacht und weint, sich wundert oder auch ärgert. Sie ist auch die eigentliche "Hauptfigur" dieses Romans, der sich mit den vielen unterschiedlichen Gesichtern und Hintergründen der Wahrheit beschäftigt. Mathis malt kein Schwarz-Weiss-Bild, sondern zeigt auch einzelne Lebensgeschichten ihrer Kinder, und wie sie verknüpft sind. Es beginnt mit der Hoffnung auf ein besseres Leben von Hatty und dem Wunsch das die Zukunft leichter wird, aber dieses Buch gestattet, neben der Fmailiengeschcihte - mehrere Lesarten: da ist zum einen die politische. Die bisherige illegale Opposition kommt an die Macht, die Schwarzen erhoffen sich Gerechtigkeit auf allen Ebenen. Es stellt sich aber heraus, daß das große Wunder ausbleibt: die guten Jobs gehen weiterhin an Weiße und – neuerdings – an reiche Schwarze, weil diese sich die teuren Privatschulen und -universitäten leisten können, die dem Gros der Bevölkerung verschlossen sind. Korruption und Freunderlwirtschaft gehen unter anderem Vorzeichen weiter, wie vorher. Und Hattys Zukunftsträume lösen sich in Luft auf, dennoch muss Sie weitermachen, gebiert Kinder und versucht mit viel Mut das Beste aus Ihrem Leben zu machen.


    Die wundersame Lebens-Leidensgeschichte einer Frau in den Zeiten der Great Migration - für die diese Zeit nicht die Zuckerseite bereit hält, die immer wieder die Tücken des Lebens und dieser schweren zeit für Schwarze meistern muss und mit Ihren Kindern einen langen Weg beschreitet aber in Wirklichkeit kein schönes Leben lebt, da Ihre Hoffnungen alle zerstreut wurden, dennoch schafft sie es, sich und ihre Kinder mit Liebe und Achtung in der Welt zu behaupten und nach einem neuen Schicksalsschlag wieder neuen Mut zu schöpfen. Das Buch ist mitreißend, spannend und in einer außerordentlich guten literarischen Sprache geschrieben.
    Eine ergreifende Geschichte über das Leben, die Begierde und Hoffnung, das Berechnende im Menschen, das Enttäuscht-Werden, das Ins-Leben-Geworfen-Sein und nicht zuletzt die Liebe, sowie Familienzusammenhalt.
    Doch die Autorin schafft noch mehr ' und beweist damit, dass sie zu den wirklich talentierten NachwuchsautorInnen gehört. Ayana Mathis Buch bringt uns zum nachdenken, lachen und traurig sein, und das ist das eigentlich Schöne an diesem Buch. Dieser ständige Wechsel zwischen Melancholie und Leichtigkeit.
    Mathis Sprache besticht und wird zum Suchtmittel.
    Ein intelligent geschriebener Roman für alle, die hinter die Fassade dieses wunderschönen aber auch erschreckend brutalen und damit komplizierten Landes blicken wollen, das einen packt, sobald man anfängt, sich damit zu beschäftigen. So wie mich der Roman gepackt hat: nach der ersten Seite konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Aber es Aber es sind nicht nur die Episodengeschichten über Hattis Kinder superspannend, und der Aufbau raffiniert, sondern zwischendrin gibt es bisschen geschichtlichen Hintergrund zur Unterfütterung, was sehr zum Verständnis der Situation dieses Landes beiträgt und damit den Leser in angenehmer Weise an die Hand nimmt.

    Wenn die Liebe hinfällt - Luisa Buresch


    Ich danke das ich das Buch "vorablesen" durfte.
    Ein so wunderschönes Buch, welches schnell und flüssig zu lesen ist, die richtige Unterhaltung Perfekt für einen verregneten Sonntag auf der Couch. Herzschmerz, Liebe, unendlich viel Gefühl, Freundschaften und alles ohne überflüssigen Kitsch und Gefühlsduselei. wunderbare, authentisch wirkende Figuren und eine clevere Erzählperspektive, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann dieses Buch guten Gewissens weiter empfehlen! Es berührt die Seele und das Herz, regt zum nachdenken an und nimmt einen mit auf eine spannende Reise. Von Kapitel zu Kapitel erfährt man mehr von Alia und Leander und taucht ein in ihre Welt und ihre Liebe und die Freundschaften. Bis sich am Ende alles klärt und wendet, lebt man einfach mit ihnen mit. Die Autorin Luisa Buresch hat es wundervoll geschafft, Alias Gefühlsleben in keinster Weise kitschig rüberzubringen, sondern dass man mit ihr fühlt und denkt, man ist mitten drin in der Geschichte, gleichzeitig konnte ich mir aber auch alle anderen Figuren gut vorstellen. Man kann gar nicht aufhören zu lesen und rauscht nur so durch die Seiten. Ein wunderschönes Buch, was richtig gut tut , und am Ende stellt man fest, dass es wichtig ist, das Leben zu leben, denn "...man steht auch immer wieder auf..."

    Mit 120 Seiten ist der erste Band gut und schnell, sowie flüssig zu lesen - und die E-Book Versionen sind gut runterladbar, wenn man weiss wie ;-)
    Hervorragende Recherchen machen dieses Buch nicht nur glaubwürdig sondern zu einem Meisterwerk des seltenen Dokumentationsromans.
    Eine sachliche Darstellung der Ereignisse, die niemals abgleitet und dennoch spannend und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite ist.
    Fred Breinersdorfer führt dem Leser sowohl Familie, wie Opfer eindringlich vor Augen, ebenso den Tatort und das jeweilige Milieu, in dem das Verbrechen geschah. Seine Bücher sind eine lohnende Lektüre von Band 1 bis Band 6. Wobei ich nun gerade bei band 3 bin - und gar nicht mehr aufhören will zu lesen - absolute Unterhaltung, ob Film, Bühne oder Buch ist gut wenn sie kurzweilig ist. Gut ist es, wenn es vorüber ist, man sich wundert und man mehr will, weil es einen gepackt hat und man in die Welt der Geschichte hineingezogen wurde. Umso spannender, als auch packender ist es hier, dass das Buch auf einer wahren Begebenheiten beruht, wer ab und zu die Nachrichten verfolgte, weiß, dass dieser Fall leider keine Fiktion ist und es die Medien auch heute noch beschäftigt.
    Fred Breinersdorfer schafft hier den Spagat zwischen Sachbuch und Roman, es handelt sich um ein außergewöhnlich Fakten- und emotional reiches Buch. Breinersdorfer vermittelt einen interessanten Einblick erklärt alles in einer erzählerischen Art und Weise, die an einen Krimi- Roman erinnert. Zu keinem Augenblick dee Bücher sind Fakten oder Erläuterungen und die mit und darum gewebte Geschichte der Kim langweilig, sondern sind umspült von Spannung und Erwartung, keine Befriedigung reiner Sensationsgier und keines Klischees. Stattdessen ausführliche und sachliche Informationen zu den Hintergründen des Falls Uwe Barschel, der ja nie geklärt wurde.
    Einfach klasse!

    Schon nach den ersten Sätzen hat sich jede weitere Frage erübrigt. Sprachlich ebenso einfach, wie eindringlich zieht Utlu den Leser in seinen Bann. Er schreibt kunstvoll wie eine Spinne webt. Und nach wenigen Seiten habe ich mich unausweichlich in seinem Netz verfangen. Man hat die Protagonisten sehr schnell lebendig vor Augen und erlebt die Dinge mit ihnen. Den Spagat zwischen Migrationsgeschichte, typischer Berlin-Kreuzberg-Nummer, Medien-Roman und Liebesstory bekommt Utlu wirklich gut hin, er hat ein besonders scharfes, wie auch humorvolles Auge, nicht nur für die Gefühlswelt seiner Protagonisten und dessen Weggefährt-Innen, sondern auch für die Komplexitäten der Welt in der Migration, Prekarität und die Sehnsucht nach grossen und kleinen Revolutionen im Road Movie des Lebens aufeinander treffen.
    Utlu ermöglicht mit seinem Buch einen völlig neuen Blick in die Gastarbeiterszene gleich nach der Wende hinein. Wir bekommen einen Eindruck von dem, was die Menschen denken, über sich, ihr Land und uns hier im Westen. Jeder, der erst spät nach Deutschland gekommen oder sogar hier als Kind von Gastarbeitern geboren wurde, kann in den Ausführung des Autors immer wieder parallelen in seinem Leben erkennen-.


    In kleinen Episoden spiegelt der Autor die Bundesdeutsche Moralität der Nachwendezeit und des Berliner Lifestyles. Exemplarisch schildert es ein Stück Zeitgeschichte. Die Geschichte ist sehr authentisch geschrieben. Die Kapitel sind divergent geschrieben dennoch, sie runden ein gesamt Konstrukt von der Geschichte ab. In jeder Episode ist etwas Interessantes zu entdecken, die einzelnen Passagen beinhalten ein Stück Affinität vom Humor und Tragik. Die Erzählungen sind mal traurig und dann wieder frohsinnig. Es regt zum nachdenken an, eine empfehlenswerte Lektüre.

    Dieser kleine Roman besticht durch eine ganz außergewöhnliche Sprache. Kim Thúy hat mit ‘Der Geschmack der Sehnsucht‘ ein zauberhaft poetisches Buch geschrieben. Es ist, als sei - neben der Nahrung - die Sprache ihre ganz besondere Heimat, und ich habe beim Lesen manches Mal innegehalten, um ihre Worte nachklingen zu lassen. Ich habe selten so wunderbar formulierte Sätze gelesen. Inhaltlich ist es ein eher stilles Buch. Figuren, die zurückhaltend, ruhig, fein lächelnd ihr Schicksal ertragen und doch belastet sind von den Erinnerungen des Krieges und der Entfremdung durch das Exil. Wegen einer arrangierten Ehe muss die Vietnamesin Man nach Kanada. Dort führt Sie ein sorgenfreies , auf ihren Mann ausgerichtetes Leben ohne Liebe. Sie gibt mit der unterstützung Ihrer Freundin Julie Kochkurse, aber erst, als sie ihre vietnamesischen Rezepte zu Buche bringt, in dem Kräuter und Gewürze ihre eigenen Geschichten erzählen kommt der Erfolg. Der Erfolg führt die Protagonistin bis nach Paris und als dort ein Fremder in ihr Leben tritt, lernt sie, was Liebe bedeutet..Sprache und Inhalt ergänzen sich wunderbar! Absolute Leseempfehlung für Alle, die mal etwas wirklich Besonderes lesen wollen!

    Das Buch kam am 18.03.2014 und ich habe gleich begonnen und da es nicht allzu dick und schön aufgemacht ist, gut in der Hand liegt und in dem und die Verse einfach zu lesen sind.
    Mir ist jedoch gleich zu beginn die "krasse" Ausdrucksweise sauer aufgestossen und es ist nicht mein "Niveau", auch wenn diese Ausdrucksform natürlich die Gefühle und Emotionen wiederspiegeln sollen, sowie nichts beschönigen.
    Hassan dichtet etwa über die moslemischen Einwanderer, "die zum Freitagsgebet gehen, aber an den anderen Tagen stehlen, hehlen, saufen und huren." über jene Verhältnisse in "zerrütteten moslemischen Familien" wie seiner eigenen, schreibt er nun rücksichtslos, manchmal wirkt es wie ein lyrisches Tagebuch und er hat niedergeschrieben, was er fühlt, was ihn beschäftigt. Er hat es geschafft mit 150 Gedichten ein Lebensgefühl zu beschreiben, das bewegt, wenn auch negativ. Liest man Annette Hellmuts und Michael Schlehs Übersetzungen, dann zeigt sich, dass seine Wut keineswegs nur der Religion oder den Gewaltverhältnissen in seiner Familie gelten, sondern ebenso den Institutionen in Dänemark, den Heimen, den Sozialarbeitern.