Beiträge von Hotel

    Mir gefiel diese Mischung aus Familiengeschichte und Drama sehr gut, denn es wurde auf keiner Seite langweilig. Ein sehr gutes, Buch. Der Einstieg in die Handlung klappte sofort nach den ersten Seiten. Das Lesen ging flüssig und die Handlung ist gleichfesselnd. Der Schreibstill van der Kwasts ist sehr gut, kurzweilig, spannend und nachvollziehbar und ermöglicht einem die Geschichte fast in einem durchzulesen. Rundum eine wirklich gelungene Geschichte, die aus dem Leben gegriffen ist, die auch über das Leben erzählt. Die große Kunst des Autors ist es, Dinge und Probleme im Leben von Menschen wie sie in der Welt zu Hauf vorkommen, einerseits so spannend zu verweben, und anderseits den Leser gefühlstechnisch so zu involvieren, um beim Ausbruch am Ende von der Intensität überrascht mitgetragen zu werden. In diesem Buch werden sehr einfühlsam die Generationenkonflikte und die verloren gegangenen Werte von Freundschaft, Heimat und Familie geschildert. Das Buch zeigt auf, dass man egal wie viele Steine man in seinen Weg gelegt bekommt, kämpfen muss, weitermachen und weitergehen muss. Es geht vorwiegend um die Eigenständigkeit und den Mut, gewohnte Wege zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.. Veränderungen können Angst machen aber sie können auch wichtig und schön sein. Die Handlung ist exzellent beschrieben, sehr detailgetreu und die einzelnen Charaktere spiegeln das Thema und die Problematik sehr gut wieder. Der Leser lebt mit den Figuren und Charakteren. Viele Fäden verbinden sich und der Leser gewinnt Einblicke in die Strukturen der alten Traditionen in italienischen Familien. Und so gestaltet sich das Lesen dieses Buches quasi wie im Flug. Alle Charaktäre,mit ihren Stärken und Schwächen, konnten sich entwickeln, van der Kwast gibt ihnen den Raum und die Zeit im Roman. Dadurch schafft er es allen gerecht zu werden. Auch die eigentlich negativ besetzten haben ihren Stellenwert.

    Anna Bell - Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
    Knaur Taschenbücher - Seiten 395 - Jahr. 2016 -


    Abi ist sich sicher, in Joseph ihren Traummann gefunden zu haben. Mit ihm möchte sie alt werden und den Sonnenuntergang in Portsmouth beobachten. Joseph sieht das allerdings etwas anders und verlässt Abi von einem Tag auf den anderen mit der Begründung, sie seien zu verschieden. Abi ist am Boden zerstört und hofft, dass Joseph wieder zur Besinnung kommt. Als er ihr wenige Tage später allerdings eine Kiste mit ihren Sachen vor die Tür stellt, ist es amtlich: Er will nichts mehr mit ihr zu tun haben.
    In der Kiste findet Abi eine Bucket-List von Joseph, die sie nie zuvor gesehen hat: "Zehn Dinge, die ich vor meinem 40. Geburtstag getan haben möchte." Abi ist sich sicher: Wenn sie die Punkte auf Josephs Liste abarbeitet, wird er erkennen, dass sie die perfekte Frau für ihn ist.
    Dummerweise muss man ein sportbegeisterter Adrenalin-Junkie sein, um dabei zumindest ein bisschen Spaß zu haben. Surfen, mit dem Fahrrad an einem Tag um eine Insel radeln, Berge erklimmen und den höchsten Turm der Stadt besteigen? Oh Gott, denkt Abi und spürt, wie ihre Knie allein beim Gedanken daran weich werden. Doch sie gibt nicht auf und nimmt all ihren Mut zusammen. Alte und neue Freunde unterstützen sie, und so wächst Abi mit jeder kleinen und großen Herausforderung ein Stück weit mehr über sich hinaus. Sie ist mutig, verlässt ihre Komfortzone und überwindet Unsicherheiten. Als sie sich schließlich ihrer größten Angst - der Höhe - stellt, erkennt Abi, dass sie nur dann wirklich glücklich wird, wenn sie ihre eigenen Träume lebt. Und in denen spielt Joseph plötzlich gar keine Hauptrolle mehr




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    Zugegeben...die Handlungsidee dieses Romans ist nicht neu. Doch für mich wurde diese Idee auf ein neues wunderschön umgesetzt. Die Lebensziele der Protagonistin wurden nicht einfach nur nacheinander "abgearbeitet", sondern in einer wunderschönen und emotionalen Gesamtgeschichte miteinander verwoben. Auch der Ausgang der Handlung war schnell vorhersehbar, doch auch diese Tatsache störte mich nicht. Tolle Charaktere machen die Geschichte rund.


    Der Roman handelt von Selbstverwirklichung. Den Mut zu haben, seine Stärken zu erkennen und sie vor allem auch zu leben. Nicht immer den leichteren und bequemeren Weg zu gehen, sondern etwas in seinem Leben zu riskieren und umzumodeln. Eben den richtigen Weg für sich selbst zu finden. Er führt nicht immer geradeaus, manchmal biegt man auch falsch ab. Aber mit dem Glauben an sich selbst und einer Portion Mut, wird man schliesslich glücklich sein eigenes, erträumtes Lebensziel erreichen. Besonders gefällt mir, dass der Roman eine Message in die Welt hinausschickt. Eine, die zwar nicht neu ist, aber die im Alltag oft vergessen wird. Um zu leben und zu lieben, muss man sich Herausforderungen stellen. Man soll nicht immer den einfachen Weg wählen, nur weil er bequemer ist, sondern auch einmal etwas wagen, was einem Angst macht und bei dem man die eigene Komfortzone verlassen muss. Abi steht vor diesen vorwiegend sportlichen Aufgaben, die ihr genau das abverlangen. Was ihr davon gelingt oder nicht, muss jeder selbst lesen.
    Abi war mir als Protagonistin wirklich sehr sympathisch. Wir erleben die Geschichte aus ihrer Perspektive, sie erzählt sie und so konnte ich als Leser eine wirklich enge Beziehung zu dieser Figur aufbauen und so richtig mit ihr mitfühlen. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet, so authentisch kommt Abi rüber und es hat großen Spass gemacht, Abi auf ihrem Weg und den "abarbeiten" der Liste zu begleiten. Zu sehen, was ihr wie gelingt und was warum nicht. Wie sie sich entwickelt, verändert und wieder zu sich selbst findet. Und plötzlich glücklicher ist als jemals zuvor! Sie verliert ihre "Ängste" und wandelt nun endlich selbständig und auch selbstbestimmt durchs wahre Leben.
    Mit ihrem lockeren, aber gleichzeitig fordernden Stil, erschafft die Anna bell eine fast schon geheimnisvolle Atmosphäre, die absolut greifbar ist, bei der man aber gar nicht genau sagen kann, aus welchen Bestandteilen sie sich überhaupt zusammensetzt und sicherlich sind manche Aspekte der Geschichte vorhersehbar, aber irgendwie wäre man doch auch manches Mal ein wenig enttäuscht, wenn sie sich nicht so entwickeln würde, wie man es sich vorstellt. Dementsprechend freut man sich auf jede weitere Seite, jedes neue Wort und natürlich jede neue Herausforderung, der Abi sich stellt.
    Die Geschichte ist wunderbar flüssig, teilweise spannend und sehr empathisch beschrieben und kann sie jedem empfehlen, der gefühlvolle Geschichten liebt.

    Kim Wright - Die Canterbury Schwestern
    Seiten: 384 / Erscheinung 2016 / Ullstein TB


    Che kann es nicht fassen: Sie ist mit acht anderen Frauen auf dem Weg von London nach Canterbury. In einem Brief hat ihre exzentrische, willensstarke Mutter ihrer Tochter aufgetragen, dorthin zu pilgern und ihre Asche zu verstreuen. Außerdem hat sich gerade auch noch ihr Freund von ihr getrennt. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann, ist ein als Pilgerreise getarnter Selbstfindungstrip. In alter Pilgertradition soll jede der Frauen auf dem Weg eine Geschichte über die Liebe erzählen. Che ist skeptisch, als die Wanderinnen damit beginnen. Doch die unterschiedlichen Geschichten der Frauen berühren sie tief. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Che das Gefühl, ihren Weg zu kennen.


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    Kein Frauenroman, wie man ihn erwartet hätte. Mit dem ganzen Witz und Charme und den tollen Charakteren, in die man sich richtig gut hineinversetzen kann, ist das Buch in einem Rutsch gelesen, weil man es so gut wie nicht aus der Hand legen kann. Dadurch, dass die Autorin ihre Protagonisten so glaubwürdig rüber bringt, macht es richtig Spaß, das Buch zulesen.


    Auf ihrem "Pilgerweg" erleben die Frauen nicht nur Strapazen, sondern sie verändern sich auch innerlich. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und alle Probleme, die im Alltag durch hektische Betriebsamkeit übertüncht wurden, brechen auf.
    Der Schreibstil der Autorin spricht mich an, er ist flüssig und gut verständlich.Die Geschichte ist sehr realitätsnah und einfühlsam geschrieben und gleichzeitig lustig, traurig und spannend, die Wendungen durchwegs überraschend, man kann beim besten Willen nicht voraussehen, was genau passieren wird. Es gibt heitere Passagen und dann wieder Details, die zum Nachdenken anregen. Die unterschiedlichen Charaktere der Frauen sowie die breitgefächerten Lebenswege, die sie eingeschlagen haben, sind ansprechend und amüsant beschrieben. Dieser gute Mix aus unterschiedlichen Einstellungen zum Leben haben das Lesevergnügen erhöht. Die Protagonisten habe ich alle sehr sympathisch empfunden, sie sind nicht überzeichnet und man wünscht sich, Mitglied dieser Runde zu sein. Jede der Frauen bekommt ein Gesicht und ihre Persönlichkeiten wecken Sympathien im Leser und man begleitet die Frauen gerne auf ihrem Weg und der Reise zu sich selbst.
    Das Buch erzählt zwar seine eigene Geschichte, regt jedoch im Nachhinein sehr zum Nachdenken an, was im Leben wirklich wichtig ist und man auch in sich hineinhören muss und auf sein Gefühl vertrauen sollte, auch wenn man es mit dem Kopf so oft versucht zu verdrängen, da die Wahrheit und Realität meist nicht die sind, die man sich versucht einzureden.
    Ein wirklich toll geschriebenes Buch, das auf spannende Art erzählt was einem alles im Leben passieren kann und wie es sich auswirkt. Ein bischen Humor, liebe fürs Detail, gute Erzählkunst und viel Herz und Gefühl schaffen ein wunderbares Buch, das viel hintergründiger ist, als man vielleicht erwartet hätte. Die Geschichten könnten so aus dem Leben gegriffen sein, es ist nichts was es nicht so gibt erzählt, so das sich wirklich jeder in der einen oder anderen Person erkennen kann. Kim Wright hat mit ihren Roman "Die Canterbury Schwestern" ein unterhaltsames Werk präsentiert. Ihre Protagonisten können unterschiedlicher nicht sein. Nach dem Grundsatz, die Mischung machts, lernt man unterschiedlichste Charaktere mit ihren entsprechen Macken kennen. Im Mittelpunkt des Romans steht, neben den Frauen und der Reise an sich die Selbsterkenntnis, die die Frauen daraus ziehen.

    Was ich Euch nicht erzählte' erzählt die Geschichte einer Familie und ist ein Buch, das in einem sehr ruhigen und behutsamen Tempo geschrieben ist und lieber den Wert aufs Detail legt, anstatt von einer effektvollen Szene zur nächsten zu hasten. Die Atmosphäre ist zeitweilen traurig und düster, und nach und nach kommt auch immer mehr Spannung auf. Zwar ist natürlich nicht jedes Detail wichtig, aber so bekommt man ein sehr umfassendes Bild und nach und nach entfaltet sich das Buch zu einem richtig spannenden Werk.
    Das Buch liest sich von der ersten Seite an wie ein Tatzeugenbericht, sodass man nicht das Gefühl hat einen fiktionalen Roman vor sich zu haben, sondern ein Buch zu einem Ereignis, dass sich tatsächlich ereignet haben könnte. Das Spiel zwischen Drama und Krimi funktioniert absolut hervorragend. Das liegt zum einen an den lebensnahen Charakteren und zum anderen an der Art der Autorin zu schreiben: verstörend, unverblümt und direkt.


    Es ist ein schonungsloses Porträt einer Tragödie, ein Blick in die finstersten Regionen der menschlichen Seele, dort wo Verzweiflung, Resignation und Einsamkeit zu Hause sind. Eine Achterbahn der Gefühle. Man fühlt die Wut und die Hilflosigkeit der Protagonisten.
    Was mir an diesem Buch neben den gut beschriebenen Figuren und der Spannung sehr gut gefallen hat, war die Thematik der Geschichte und die sehr präzise Beobachtungsgabe der Autorin lässt es gelingen die verschiedenen Personen in diesem Buch zum Leben zu erwecken - sie beschreibt Menschen und ihre charakterlichen Eigenschaften sehr genau; ich konnte mir die verschiedenen Charaktere, sie sind vielschichtig und individuell aufgebaut, sehr lebendig vorstellen. Diese versteht die Autorin in die gut konstruierte Geschichte einzubauen, die für mich an keiner Stelle langweilig oder vorhersehbar war. Im Gegenteil, die immer wieder neue Sichtweise auf den Fall erhöht die Spannung und Celeste Ng gelingt es meisterlich eine fesselnde Geschichte um das Trauma der Familie zu schreiben, bei dem nach und nach die Sachlage aus verschiedenen Blickwinkeln entpackt wird. Nach und nach klärt sich dann der Blick - und auf verschlungenen Pfaden wird man zu dem tatsächlich Geschehenem geführt, welches viel verzwickter ist, als es oberflächlich erscheint.


    Neben der Charakterzeichnung hat mich auch der Schreibstil sehr gefesselt und dafür gesorgt, dass ich mich kaum von der Geschichte losreißen konnte. Celeste Ng hat einen eingängigen Stil, sie weiß mit Worten umzugehen und schafft es mühelos, Situationen plastisch zu schildern und den Leser in die Welt der Familie Lee mitzunehmen.

    Seiten : 444 / April 2016


    Inhalt: Die Fortsetzung des Überraschungserfolgs!
    Abwarten und Eiscreme essen. So oder so ähnlich könnte man Göran Borgs Lebensmotto zusammenfassen. Der Mittfünfziger aus Malmö ist nach seinem Jahr in Indien wieder im schwedischen Alltag angekommen - und mitten in einer Identitätskrise. Einziger Lichtblick: die bevorstehende Hochzeit seines besten Freundes aus Delhi, Yogi. Doch die wird immer wieder verschoben - aufgrund "horoskopieller" Umstände. Trotzdem reist Göran spontan nach Delhi und findet schnell heraus: Die Hochzeit mit der schönen Lakshmi wurde aus ganz anderen Gründen verschoben ...


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    Dies ist nach " Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte" der Zweite Teil um Göran Borg, der Ihn wieder nach Indien führt.
    Man darf keine ernst gemeinte, realistische Geschichte erwarten, dann wird man sofort enttäuscht. Vielmehr handelt es sich um eine total verrückte und unrealistische Geschichte, die so vorhersehbar ist, dass man dennoch nie erwarten würde, was als nächstes passiert, lustig und toll geschrieben. Unsere globalisierte Welt und das Leben in ihr sind Aufhänger dieses zwar witzigen, doch hintergründig auch absolut wahrhaften Romans, der wohl – so muss man sagen, verrückt ist, dennoch aber heiter und kurzweilig und mit viel Esprit und Wahrheit versehen, wenn man darüber nachdenkt, was der Autor mit seinen Worten hintergründig zwischen den Zeilen sagen möchte. Die unterschiedlichen Denkweisen zwischen Indern und Europäern werden aufgegriffen und in ganz alltäglichen Situationen herausgestellt Spitzfindigkeiten wechseln mit lustigen Szenen, immer ist der Witz im Vordergrund, doch das Lesen zwischen den Zeilen sollte man nicht vergessen … Mit unglaublichen Witz beschreibt der Autor seine Charaktere, abstruse Situationen und das dadurch entstehende zwischenmenschliche Miteinander seiner Protagonisten.
    Neben dem humoristischen Part hat der Roman auch eine ernstere Seite. Das wird durch die viele Bekanntschaften verdeutlicht, die Göran auf seiner unglaublichen Reise macht. Der Autor versteht es, heikle Themen sehr ansprechend zu verpacken, ohne sie dabei jedoch ins Lächerliche zu ziehen.
    Es ist die Mischung aus ungewöhnlichem Nonsens, lebendigem Humor und feiner Ernsthaftigkeit, die das Buch zu einem wahrlich irrsinnigen Lesetrip machen.

    Verlag: Drömer-Knaur / Seitenzahl: 316 / 2016


    Inhalt:
    Nach Kinlochbervie, einem Küstenort in den schottischen Highlands, verirrt sich niemand zufällig. Deswegen sorgt der deutsche Tourist Julian im einzigen Hotel der Gegend durchaus für Aufsehen. Verdreckt, durchnässt und völlig verstört bittet der Backpacker um Hilfe. Seine Frau Laura, mit der er einige Tage am Strand der einsamen Sandwood Bay verbracht hat, ist verschwunden. Die Polizei steht vor einem Rätsel, und bald gerät Julian selbst unter Verdacht. Dann wird südlich der Bay die Leiche einer Frau angespült; nackt und kaum mehr zu identifizieren ...


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    Der Stil von Karen Winter gefällt mir sehr gut. Sie hält sich nicht an Belanglosem auf, zieht das Geschehen nicht künstlich in die Länge. Durch die geschickt eingebauten Cliffhanger baut sie eine Spannung auf, die einem das Buch nicht mehr aus den Händen legen lässt. Es ist sehr spannend geschrieben und durch die vielen unvorhersehbaren Wendungen, will man auch immer weiter lesen, damit man weiß, wie es ausgeht. Die Kapitelenden sind super gesetzt, da so ziemlich jedes Kapitelende eine neue Frage aufwirft, die dann gleich drauf beantwortet wird, um dann wieder eine neue Wendung in die Geschichte zu bringen.
    Die Handlung geht zügig und stringent voran. Winter setzt Spannungshöhepunkte am Ende der Kapitel, lost diese jedoch alsbald auf ohne den Leser über dutzende von Seiten auf die Folter zu spannen. Die Ermittlungen werden wie ein spannendes Puzzle ausgebreitet. Die Einzelteile greifen so geschickt ineinander, das am Ende ein stimmiges Bild entsteht und keine Fragen offen bleiben. Die Sprache ist eingängig und bildhaft. Ganze Szenen laufen wie Kino im Kopf ab und würden sich sicher auch gut verfilmen lassen
    Hinzu kommt eine unwiderstehliche Kulisse und die Fähigkeit die unterschiedlichen Charaktere zu kreieren und sie in eine spannende und moderne Krimierzählung einzubinden, erklärt die Faszination von Karen Winters erstem Thriller. Ihre fiktiven Persönlichkeiten haben sorgfältig ausgearbeitete Strukturen und vermitteln ein ausgesucht feines Bild eines zutiefst menschlichen Charakters. Sie stammen aus verschiedensten Gesellschaftsschichten und haben sehr konträre soziale Hintergründe. Dennoch hat jeder Charakter seinen festen Platz im Gesamtwerk, welches durch die bunte Mischung menschlicher Eigenheiten an Überzeugung gewinnt.


    Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse bzw. die Ermittlungsergebnisse ein wenig und es kommt noch mal eine finale Geschwindigkeit auf. Ein wunderbarerer Krimi mit nicht allzu blutigen Details, sympathischen Ermittlern und einer fesselnden Story.

    - Verlag: Kein & Aber / Seitenzahl: 284 / 2016


    Inhalt:
    Es war, als hätten wir schon immer gewusst, dass wir uns treffen würden."
    Ein Sommer in Ligurien, Meret und Jan begegnen sich zum ersten Mal, beide sind verheiratet und haben kleine Kinder, beide haben ihre Familie am Strand zurückgelassen, um allein zu sein, da tun sich plötzlich neue Möglichkeiten auf. Als Jans gelangweilte Frau Romy dafür sorgt, dass sie immer mehr Zeit zu viert verbringen und, zurück in ihrer Heimatstadt, sogar Nachbarn werden, wird die gegenseitige Anziehung zwischen Meret und Jan zu einer Liebesgeschichte. Hat sich Romy das gewünscht, um Jan durch Merets Augen wieder begehren zu können? Hat Dres seine Frau unwiderruflich verloren? Was ist es, wonach die vier wirklich suchen? In einem langen Brief an Jan schreibt Meret ihre ganze Geschichte auf, die nicht länger als ein Jahr gedauert hat, und beginnt diese dabei immer besser zu verstehen.



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    Voller Ernsthaftigkeit und doch in plauderndem Erzählton wirft die Autorin Fragen zu Beziehungen auf. Fragen die über das Scheitern einer Ehe bis hin zum gefühlten Versagen der jeweiligen Familie gegenüber.
    Liebe. Ein wahnsinniges Gefühl. Sie lässt Herzen höher schlagen und ist gleichzeitig dazu imstande, sie auf brutalste Art zu brechen. Nichts ist schlimmer, als die Erkenntnis, nicht mehr geliebt und vom eigenen Partner hintergangen, belogen und betrogen zu werden.Und dennoch, trotz des Wissens um all jenes Leid, das dem Betrogenen zugefügt wird, ist die Bereitschaft eine Affaire einzugehen bei Vielen vorhanden. Ausgangspunkt dafür ist die unendliche Sehnsucht nach der großen, einzig wahren Liebe: Wenn Männer und Frauen alles miteinander teilen und dieses Teilen auch wollen, ja gar nicht anders können. Die den anderen zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Lebens machen und ihn das auch spüren lassen.
    Für Menschen, die an die Planbarkeit des Lebens glauben, muss die Lektüre dieses Romans schrecklich sein. Aber dem Leben sind unsere Absichten und Ziele meist ziemlich egal. Das muss auch Meret und Jan erfahren, die eigentlich beide verheiratet sind und eigentlich keine Affäre planten, die sie aus der stabilen Umlaufbahn wirft. Aber ein Moment verändert das Leben aller, die zu diesem Beziehungsnetz gehören und ihre Beziehung wird schnell viel mehr als nur eine Affaire. Beide behandeln sie sich in völlig unterschiedlicher Weise als etwa ihren jeweiligen Ehepartner und finden im Umgang miteinander die Erfüllung ihrer Sehnsüchte. Belastet wird die Beziehung der Beiden allerdings durch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren. Zu den wichtigsten gehören sicherlich Ehepartner, Kinder und das Gewissen. Eine solche Geschichte wäre heutzutage kaum der Erwähnung wert, wenn Mireille Zindel den gleichen Blickwinkel einnehmen würde wie die meisten Autoren. Aber genau das ist nicht der Fall, wie der Beginn schon klar macht. Wie Mireille Zindel diese Forschungsreisen ins Innerste beschreibt, ist ganz grosse Kunst und hebt sich völlig von dem ab, was ich der so genannten Betroffenheitsliteratur zuordne.


    Ein faszinierender Roman über eine scheinbar ziemlich alltägliche Geschichte. Aber wie der Titel bereits klar zum Ausdruck bringt, geht es der Autorin nicht einfach darum, eine Liebesaffäre zu beschreiben, sondern eine Affäre zu sezieren, um Mustern, Kräften und Ursachen von Wunden auf die Spur zu kommen. Mireille Zindel versteht es auf verblüffende Weise, die seelischen Abgründe eines Menschen offen zulegen. Hochinteressant ist bei diesem Titel, dass es in erster Linie vor allem um die Gefühlswelt der Protagonistin geht. Um die Frage um das Wesen der Liebe, der Verlust von Halt und Normalität im Alltag, der unaufhörliche Selbstzweifel und schließlich Schuldgefühle bei dem gleichzeitigen Empfinden von purem Glück. Thema ist daher die Anatomie menschlicher Beziehungen überhaupt. Beim Leser werden durch die Lektüre eine Vielzahl unterschiedlichster Emotionen geweckt. Darüber hinaus erfährt man eine Anregung, über eigene Beziehungen und Erlebnisse nachzudenken. Dazu zählen Erlebnisse des Scheiterns, emotionale Enttäuschungen und nicht zu vergessen das Verlangen nach exklusiver Liebe eines Partners.
    Ein starker Roman zu einem bewegenden Thema und somit eine Leseempfehlung.

    Verlag: List / Seiten: 476 / Jahr: 2016
    Ein Buch über zwei ungleiche Frauen, deren Freundschaft bis weit über den Tod hinaus andauert.
    Als Baby wurde Amy Snow ausgesetzt. Mittellos und von allen gehasst wird sie auf dem noblen Hatville Court aufgezogen. Die schöne Tochter des Hauses, Aurelia Vennaway, ist Amys einzige Freundin und der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Als Aurelia jung stirbt, bricht Amys Welt zusammen. Aber Aurelia macht ihr ein letztes Geschenk: Ein Bündel Briefe, das Amy auf Schatzsuche schickt. Einen Code, den nur Amy entschlüsseln kann. Am Ende erwartet Amy ein Geheimnis, das ihr Leben verändern wird. Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England.


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    Vielschichtig, schön, traurig, ergreifend, unvorhersehbar entwickelten sich verschiedene Handlungsebenen, die von Tracy Rees über die Seiten hinweg zu einem filigranen Netz gesponnen werden und am Ende ein schlüssiges und wundervolles Gesamtbild erfordern.
    Kurz bevor Aureelia stirbt erhält Amy Briefe von dieser und kommt dabei einem lang gehüteten Familiengeheimnis, das auch ihr Leben verändern wird, auf die Spur. Vergangenes wird durch diese aufgerührt und ein Geheimnis wird nach und nachgelüftet, von dem niemand wissen sollte, dass es dieses gibt. Man ahnt zwar ab der Hälfte, was das große Geheimnis sein könnte, aber ich war mir bis zum Schluss nicht sicher. Die Geschichte ist richtig spannend und sehr emotional. Nach und nach fügen sich die Puzzleteile zusammen, und man kann immer mehr erahnen, was damals geschehen ist. Es wird eine Reise mit viel Liebe, Hass, Verrat, Enttäuschung, unheimlicher Leidenschaft und eine Reise durch England des 1800 Jahrhunderts. Amys Schicksal geht ans Herz, und man fühlt mit ihr mit und so ist dieses Familiengeheimnis, in das Amy immer mehr eintaucht und von dem sie immer mehr versteht, eine ganz unglaubliche Sache die auch ihr Leben direkt beeinflussen wird, mehr als sie es sich je hätte vorstellen können. Tiefe, lebendige Sprachbilder und Dialoge, sowie eine äußerst klug durchdachte Struktur, die die Vergangenheit immer wieder mit dem gegenwärtigen Geschehen um Amy und ihrer Suche nach dem richtigen Leben parallelisiert, machen den Roman zu einem wahren Lesegenuss - kurzweilig und den Leser fordernd, mitzufühlen und mit Amy zu verstehen, was geschehen ist in dieser geheimnisvollen Familie. Die Autorin lässt die Protagonisten lebendig werden und schafft es eindrucksvoll die verschiedenen Charaktere wirken zu lassen. Sie sind wunderbar klar herausgearbeitet und passen sich wunderbar in die Geschichte ein. Jeder Charakter hat seine Stärken und Schwächen und wirkt auf mich, als Leser, real.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch einen gekonnten Spannungsbogen hielt mich der Sog bis zum Ende gefangen. Vor allem aber die Figuren sind sehr überzeugend - sie sind facettenreich und authentisch gezeichnet, so dass mir einige von ihnen regelrecht ans Herz gewachsen sind. Und so haben mich ihre Schicksale bewegt - ebenso wie die Auflösung des Geheimnisses
    Mit " Die Reise der Amy Snow " hat Tracy Rees eine wundervolle Familiengeschichte erschaffen, die dank der abwechslungsreichen Story mit vielen verschlungenen Wegen und Geheimnissen, den reizvollen Protagonisten sowie des ausdrucksstarken Schreibstils ein paar angenehme Lesestunden garantiert.

    Was für ein Leben! Geboren in einer Straßenbahn, fast nach Südamerika ausgewandert, beseelt von dem Drang, etwas Großes zu werden, und dann auf dem Weg durch die Niederungen des 20. Jahrhunderts.
    Wer ist jener Bernhard Mares, dessen (wahre) Geschichte dieser Roman erzählt? Einer, der immer die Wahrheit sagt. Er zieht als SS-Mann in den Krieg, gerät in Gefangenschaft, wird Parteisekretär in der tschechischen KP und landet erneut in Haft, wo ungeheuerliche Dinge geschehen. Er findet und verliert die unmögliche Liebe seines Lebens, die ihn nie loslässt. Endlich frei, betreibt er eine kleine Bar im Hamburger Hafen, forscht in Venezuela nach seinen Wurzeln, tanzt mit Simon Bolívar, bringt fremde Augen zum Leuchten. Zum Zurückschauen verleitet wird der zornige alte Mann von seinem gegenüber, dem jungen Schriftsteller, der fragt und insistiert und genau hinhört – und schließlich erzählt von diesem Leben, das nur überstehen konnte, wer das Leben liebt. Drastisch erzählt er, verspielt, burlesk, zart und gnadenlos, und zugleich wird das Erzählen für ihn zur Achterbahnfahrt durch die Abgründe des eigenen Lebens.


    Verlag.: Gekko - Seiten: 477 - 2016


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    Josef Formáneks "Die Wahrheit sagen" ist die Neuauflage des schon unter dem Namen erschienenen Roman "Die Wahrheit Sprechen" von 2008.



    Das Buch lebt von seiner großartigen Sprache und man ist in dieser Geschichte gefesselt ist und man lebt von der ersten bis zur letzten Seite mit dem Protagonisten Bernard Mares, man begleitet ihn mit Freude, Hass, Weinen, Neugier bei allem was ihm passierte. Man erlebt die Momente und fiebert mit - zudem ist die Story ist leichtfüssig aber nie flach, sie liest sich flüssig und ist trotzdem voller Tiefe. Während des Lesens hatte ich nicht das Gefühl, in meinem Sessel zu sitzen, sondern vom Protagonisten an die Hand genommen durch das Buch zu spazieren. Es kommen Geheimnisse ans Tageslicht, die bei der ersten Betrachtung vielleicht lieber im Dunkeln geblieben wären, auf den zweiten Blick aber zwingend aufgedeckt werden mussten . Keine Information zu wenig, kein Wort zu viel. In Lehrgängen für Kreatives Schreiben versucht man zu vermitteln, dass die Bilder nicht beschrieben sondern gezeigt werden sollen. Das ist hier mehr als gelungen. Packend wird die Geschichte Bernard Mares und seine Suche nach der (seiner) Wahrheit geschildert. Ein einfacher Roman für zwischendurch ist dieses Buch nicht! Es geht viel tiefer mit einer riesen Portion Spannung, Emotion und tiefgründigen und psychologisch stimmigen Charakteren, eingebettet in die historischen und politischen Ereignisse zum Ende des zweiten Weltkrieges. Josef Formánek geht ins Detail, wenn es um die Beschreibung der Handlungsorte geht und die geschichtlichen und politischen Ereignisse fügen sich perfekt ein. Er schafft es mit seinen Worten die Kriegsjahre, sowie den Kommunismus mit seinen Wirren und dem Leiden der Bevölkerung vor unsere Augen zu führen. Es ist nicht nur ein beeindruckendes Zeugnis menschlicher Lebens- und Leidensfähigkeit, es ist zugleich ein außergewöhnliches Zeitdokument was Auskunft gibt über die geschichtlich so bedeutsamen Ereignisse. Hier findet man auch evt. auch einen Einblick in unsere Väter oder Großväter; Warum passten Sie sich völlig gegen ihre Erfahrungen aus dem Weltkrieg wieder einem System an und gingen in Ihm auf, obwohl Sie anderen Idealen entsprachen und die Wirklichkeit verleugneten. Von Seite zu Seite öffnet sich die Geschichte und wird immer grösser bis sie sich schliesslich mit einem grossartigen Ende verabschiedet , eines dieser Bücher wo man sagt: schade, dass es zu Ende ist. Eine Geschichte erzählt im Stil der großen alten Erzähler der vergangenen Tage.

    WillHofmann: „Götter“


    Fabulus Verlag, 2016, 621 Seiten


    In Deutschland gibt es vier geheime Reservate, in denen, nach Geschlechtern getrennt, Männer und Frauen wie Sklaven gehalten und körperlich sowie sexuell durch sogenannte Götter ausgebeutet werden. Diese gebärden sich zu ihrem eigenen Vorteil als Herren über Leben und Tod und führen über ihre Untertanen ein strenges Regiment bis hin zur Todesstrafe.
    Diesem Terrorregime entfliehen unabhängig voneinander Agnes und Günter. Sie treffen sich zufällig in der Freiheit, tun sich zusammen und müssen das zivilisierte Leben von Grund auf neu lernen. Mithilfe von Freunden gelingt ihnen dieser Prozess erstaunlich schnell. Zugleich entsteht bei ihnen der Wunsch, die vermeintlichen Götter zu entmachten. Werden sie diesen Kampf erfolgreich bestehen?



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    Das Thema der Geschichte ist total faszinierend: Die Vision einer völlig veränderten Welt,die von einer neuen Generation geprägt und stark verändert wird.
    Der Schreibstil des Autors ist wirklich gut und flüssig und der Plot des Buches entwickelt sich sehr natürlich und erzeugt verschiedene Gedankenebenen. Es ist spannend, wie der Autor es schafft, den Leser mit der gerade handelnden Person zu identifizieren, so als würde ich mir die Frage stellen: Was hätte ich gesagt? Wie hätte ich reagiert? Die Charaktere sind wirklich interessante Persönlichkeiten und durch ihre Beziehungen zueinander wird es noch spannender.Und sehr geschickt verpackt: Das Leben, besser gesagt, die Politik, wie sie heute schon ist: Ein mit Patriotismus, mit Glauben ummantelter Machtkampf. Welche Folgen hat das Handeln des Einzelnen unter außergewöhnlichen Umständen? Wahrheit und Chaos, oder Lüge und Stabilität? Bedeutet Wahrheit Anarchie? Und Lüge das Normale? Will Hofmann ist es gelungen, verpackt in einen spannenden Roman, eine beeindruckende Parabel für unseren Umgang mit Minderheiten in einer Situation, wo grundlegende Menschenrechte von den Autoritäten missachtet werden, zu schaffen. Ein wirklich erstklassiges und zeitkritisches Buch.

    Mike Engel: „E.D.E.N.“




    Ich muss zugeben, das Buch hat mich wirklich bewegt. Tolle Dialoge, tolles Thema, tolle Gedankengänge. In so vielen Situationen fühlt man sich selbst angesprochen und oftmals beginnt man, sein eigenes Leben und seine Einstellung zu überdenken. Man beginnt sich mit "Stoller" "Anna" etc. zu identifizieren. Die Charaktere sind nie oberflächlich, sondern realistisch und authentisch. Auch die Nebencharaktere entwickeln ihre eigenen Geschichten und Probleme, die nicht untergehen, sondern immer neue Anstöße bieten. Ob Partnerschaften, Familie, Geld, Beruf oder Alter - die Menschen in diesem Buch haben Probleme, Träume, Sehnsüchte, die die meisten von uns auch schon einmal hatten oder gerade haben. Aber gerade diese Charaktere schaffen es durch ihre Unperfektheit und ihre (für die heutige Zeit) sehr realen Probleme und Ängste absolut menschlich zu erscheinen. Sie taumeln, sie zweifeln, sie zaudern und trotzdem helfen sie sich gegenseitig zurück in ein Leben das nicht nur Zwang, Pflicht und Routine ist. Was ist in unserer Welt echt und was ist nur Fassade? Spielen wir nicht alle ein Spiel? Verstecken wir nicht alle unsere Identität? Ein unglaubliches Buch in dem uns unser Leben noch mal vor Augen geführt wird und das Wirken Gottes auf eine ganz andere Art und Weise dargestellt wird. Auch wenn man sich nicht in einer der angesprochenen Lagen befindet, schafft es Mike Engek es dennoch, dass man sich in die Personen hineinfühlen kann und durch einen anderen Blickwinkel feststellt, dass wir viele Probleme des Alltags eigentlich selbstverschulden oder noch selber verstärkten. Es ist unglaublich vielschichtig und zeigt deutlich, wie sehr sich die Dinge ändern, wenn man einfach nur eine andere Perspektive einnimmt Meiner Meinung nach lesenswert für jeden - denn jeder braucht einen Ort, an dem er echt sein kann.
    Die Geschichte ist wirklich sehr intensiv geschrieben, was einen sehr deprimieren kann. Dennoch kann ich sagen,das es auch sehr lehrreich sein kann,und das man wirklich sehr viel aus dem Buch mitnehmen kann. Das Leben besteht nicht nur aus Sonnenschein und guter Laune. Es hat auch seine schlechten Seiten womit man leider klarkommen muss. Auch der Humor, der sich in den Dialogen widerspiegelt, teilweise etwas schwarz und unterschwellig ist, passt perfekt in dieses Bild. Die Abwechslung zwischen solch großartigen, lebendigen Szenen und den melancholischeren Stellen hat mir sehr gut gefallen und die Liebesgeschichte steht nicht an erster Stelle, doch zu der Botschaft an das Leben zu lieben gehört natürlich auch die Liebe. Es beinhaltet aber so viel mehr als diese Liebesgeschichte. Es ist tiefgründig, handelt von Trauer, Zufällen, Kraft, großen Gefühlen, Verlust, Hoffnung, der Liebe zum Leben.

    Stendal in den Dreißigerjahren: Hier kreuzen sich die Wege von Margo und Helene. Margo ist Lehrling in der Buchhaltung, Helene Fotografin. Sie lieben denselben Mann, werden durch den Krieg und die deutsche Teilung getrennt und bleiben doch miteinander verbunden. Die Geschichte zweier Frauen mit einem gemeinsamen Geheimnis, berührend, fesselnd und voller Überraschungen!
    Margo weiß, was sie will: eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Mit ihr taucht Alard von Sedlitz in Stendal auf, ein charismatischer junger Schlesier, in den sich beide verlieben. Sie werden durch Krieg und Verfolgung getrennt. Margo verliert auf der Flucht 1945 ihr Kind und beinahe ihr Leben. Mit Henri, dem der Krieg alle Illusionen geraubt hat, baut sie sich eine neue Existenz in Westdeutschland auf. Helene, die Buchenwald überlebt hat, wird in Ostberlin von der Stasi zur "Kundschafterin des Friedens" ausgebildet. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges treffen beide wieder aufeinander, verbunden durch ein Familiengeheimnis und gelenkt durch die Stasi. Doch selbst das Ende der DDR bedeutet kein Ende ihrer dramatischen Verstrickung, die noch bis ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts reicht.


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    Im Mittelpunkt steht deutsche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts - die Zeit des dritten Reiches, das Leben in West und Ost nachdem Krieg bis zum Mauerfall, also der Wende 1989, sowie der Zeit danach. Aber es geht auch darum, wie schwer die Menschen an dem Erlebten ihr Leben lang zu tragen haben und wie sehr dies auch ihre Nachkommen noch beeinflusst. Nebenher erfährt man hautnah, wie das Leben in Deutschland zu dieser Zeit war.


    Auf drei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte zweier Familien, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können und die großen Themen der Menschheit spielen natürlich auch in diesem Roman eine große Rolle: Liebe, Freundschaft, Familie, Vertrauen, Schuld, Neid, Eifersucht: alles, was das Leben zu bieten hat. Das pralle normale Leben von Menschen, die das Leben genießen wollen und denen die Geschichte einen Strich durch die Lebensplanung macht. Aber es geht auch um Schwachheit und Ohnmacht, das untätige Mitansehen, dass etwas aus dem Ruder läuft und man nur dabeistehen kann.
    Cora Stephan schreibt sehr intensiv und packend, vor allem in emotionaler Hinsicht. Was aber auf keinen Fall mit Kitsch verwechselt werden darf. Dieses Buch ist alles andere als kitschig, sondern sehr ehrlich. Sie schont ihre Figuren nicht und am Ende stellt man sich die Frage, ob es wirklich möglich ist, alles zu verzeihen und ob man das überhaupt muss.Nicht nur dass man auf wundersame Weise, beinahe nebenher, Zeuge der deutschen Geschichte wird, nein man ist sozusagen live dabei, wie Geschichte geschrieben wird. Die Charaktere sind dermaßen real, dass man glaubt sie zu kennen und mit ihnen zu leben. Nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch die Nebencharaktäre ziehen einen in den Bann und sind vielschichtig und hervorragend herausgearbeitet, sowie deren Schicksal den Leser voll Spannung, Anteilnahme und Bewunderung verfolgt, so sind sie das wahrhafte Gerüst dieses herausragenden Buches, Sie reifen und nehmen entschlossen den Platz ein den das Leben für sie bereithält und müssen sich in einer rasant verändernden Welt behände zurechtfinden. Das die Autorin die Politik nicht ausspart und die Rolle der Sozialdemokratie und ihrer Bewegung in diesen Roman mit einbringt hat mir als politisch interessierter Leser besonders gut gefallen. Cora Stephan gelingt es mit ihrer Protagonistin die Zeit wiederauferstehen zu lassen und macht deutlich, dass mit dem Fall der Mauer 1989 auch die Mauer des Schweigens einbrach, die so viele Familien vor der Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte abgehalten hatte. Dabei beweist die Autorin außerordentliches Geschick, wenn sie die Geschichte von den Anfängen des dritten Reiches über das 20. Jahrhunderts mit der Gegenwart des frisch geeinten Deutschlands am Ausgang des Jahrhunderts verbindet. Die Autorin geht sehr stark auf die politischen Vorgänge ein und man fühlt sich fast schon in diese Zeit versetzt. So manches kennt man noch aus dem Geschichtsunterricht, anderes wird durch die Geschichte deutlich und verständlicher
    Nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, sondern eine zu Herzen gehende Geschichte über Menschen und ihr Leben, von denen man wirklich das Gefühl hat, sie haben all dies wirklich erlebt und man hat mit ihnen gefühlt,.Für durchweg alle zum Lesen dringend empfohlen, aber vor allem für jene, die etwas über ein kleines Stück jüngerer deutscher Geschichte erfahren wollen, ohne trockene Geschichtsbücher wälzen zu müssen.

    Maggie Mitchell- The other Girl


    Lois und Carly May sind zwölf, als sie entführt und in einer abgelegenen Jagdhütte für zwei Monate eingesperrt werden. In diesem Sommer, unter dem wachsamen Blick des Entführers, gehen sie eine innige Freundschaft ein, die sie für immer verbinden wird. Aber nach ihrer Befreiung dürfen sie sich nicht mehr sehen und verlieren den Kontakt. Zwanzig Jahre später. Lois ist Professorin für Literatur und hat unter Pseudonym einen Roman über ihre Entführung geschrieben. Carly May kämpft in L. A. um Filmrollen und gegen den Alkohol. Bis sie ein Drehbuch in die Hände bekommt, das genau ihre Geschichte erzählt. Ihr wird die Rolle der Ermittlerin angeboten. Zufall? Es gibt nur eine Person, mit der sie jetzt sprechen will: Lois. Doch die ist nicht so leicht aufzuspüren. Nur eins ist deutlich: Die Vergangenheit ist nicht vorbei.




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    Dieser Thriller ist anders als das, was ich bisher aus diesem Genre gelesen habe. Hier geht es nicht hauptsächlich um das grausame Verbrechen an sich – auch wenn wir als Leser viel darüber erfahren – sondern es geht um das Leben der Frauen 20 Jahre später. Doch natürlich haben die Erlebnisse ihre Spuren hinterlassen. So ganz können sie damit auch nicht abschließen: und es geschehen einige Dinge, die sie wieder tiefer in den Strudel aus dem alten Grauen hinein ziehen.
    Die Charakteren spielten für mich diesmal eine große Rolle. Jede der Beiden fügt sich perfekt in die Geschichte hinein und wirkt auf den Leser völlig verschieden. Nicht nur das was „damals“ passiert ist, sondern auch die Folgeschäden, die eine elementare Rolle spielen, werden perfekt zum Leser transportiert.Durch die großen Gefühle und Emotionen, kommen dann diese noch besser zur Geltung und machen daraus einen perfekten Thriller. Maggie Mitchell führt den Leser meisterhaft in verschiedene Richtungen und zeigt die Entwicklung ihrer Hauptcharaktere, die sich ihren schlimmsten Albträumen und Ängsten stellen müssen.
    Und die Suche von Carly nach Louis ist recht spannend gestaltet, immer wieder passieren unverhoffte Wendungen.....
    Die Sprache, die die Autorin benutzt, lässt die Personen und Taten äußerst lebendig wirken. Spannend und gut beschrieben schildert die Autorin, was die Frauen nun alles wieder durchmachen müssen. Geschickt verflechtet die Autorin die Vorgeschichte mit den aktuellen Geschehnissen und schafft es dabei, die Protagonistinnen als Ganzes wachsen zu lassen. Neben der feinen psychologischen Komponente, entsteht aber auch sehr physische und handgreifliche Action, denn es gibt etliche explosive und sehr ungewöhnliche Nebenschauplätze. Die involvierten Personen handeln nie plump und "trashig", sondern empathisch, sensitiv und absolut nervenaufreibend! Hier wird sehr grausam und detailliert erzählt, was sie während ihrer Gefangenschaft alles erleben und ertragen mussten. Sehr gut gefallen hat mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. In immer wiederkehrenden Flashbacks wird angedeutet, was den Frauen vor 20 Jahren widerfahren ist. Und genau da liegt meiner Meinung nach eine weitere Stärke dieses Buches. Es wird nur angedeutet und nicht - wie so oft in letzter Zeit - in detailreichen Erzählungen ein genaues Bild erzeugt. Die Bilder entstehen im Kopf eines jeden einzelnen Lesers.


    Am Schluss wird es nochmal überaus spannend und turbulent. Hier nimmt die Geschichte eine Wendung, die ich so nicht erwartet hätte.

    • Verlag: Hanser, Seitenzahl: 139, 2016, ISBN-13: 9783446250550, ISBN-10: 3446250557

    INHALT:
    irgendwo in einer großen Stadt, in Westeuropa. Ein kleines Mädchen kommt auf den Markt, hat Hunger. Sie versteht kein Wort der Sprache, die man hier spricht. Doch wenn jemand "Polizei" sagt, beginnt sie zu schreien. Woher sie kommt? Warum sie hier ist? Wie sie heißt? Sie weiß es nicht. Yiza, sagt sie, also heißt sie von nun an Yiza. Als Yiza zwei Jungen trifft, die genauso alleine sind wie sie, tut sie sich mit ihnen zusammen. Sie kommen ins Heim und fliehen; sie brechen ein in ein leeres Haus, aber sie werden entdeckt. Michael Köhlmeier erzählt von einem Leben am Rande und von der kindlichen Kraft des Überlebens - ein Roman, dessen Faszination man sich nicht entziehen kann.
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    Mit " Das Mädchen mit dem Fingerhut " erzählt Michael Köhlmeier eine fiktive Geschichte, die jedoch eine unglaubliche Authentizität aufweist. Dem Leser erscheint es so, als würde er Yiza begleiten, den täglichen Überlebenskampf, die Sorgen und Freuden des Mädchens hautnah erleben. Wie in jeder seiner Geschichten begeistert es mich, dass er die Story schonungslos ehrlich präsentiert, nichts wird geschönt, aber es wird auch nichts dramatisiert. Die Thematik wird glaubwürdig aufgegriffen und ausgearbeitet. Durch die Hauptprotagonistin Yiza wird dieses Thema nicht nur sachlich interessant, sondern auch emotional und fesselnd, denn ihre Geschichte berührt beim Lesen. Außerdem wird einem durch dieses Buch klar, dass diese Kinder viel zu wenig beachtet werden und wenn sie wahrgenommen werden, dann nur in Form eines abschätzenden, angeekelten Blickes. Es wird wirklich sehr deutlich, dass das Leben auf der Straße für ein Kind in keiner Weise ein Zuckerschlecken, sondern ein harter Kampf ist, denn die Situation dieser Kinder, vor allem Yizas, ist so hautnah und lebensecht dargestellt, das man wirklich meint, man stehe daneben und müsste all dies mitansehen. Die Entbehrungen, die ein Mensch in seinem Leben erleiden muss und ertragen kann. Die Rückschläge, die einen ereilen und nach denen man sich immer wieder aufrappeln muss. Die Art wie Kohlmeyer uns dieses alles präsentiert lässt einem zwar den Atem stocken, aber er bleibt beständig auf einer Ebene die es auch einem glücklich und gesund lebenden Westeuropäer erlaubt dieses Buch mit Neugier zu lesen. Es beschleicht einen die Fassungslosigkeit und die Hilflosigkeit eines Aussenstehenden, aber die Grenze des Erträglichen wird nicht überschritten, zugleich kann Yizas Geschichte als vorbildliches Beispiel für die Kraft, die Tapferkeit und die Überlebensfähigkeit von Menschen unter extremsten Lebensbedingungen stehen. Mutig und aufrecht bezwingt siw die Gefahren und Enttäuschungen und gibt die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf.






    Der Schreibstil des Autors hat mich auch sehr angesprochen. Unverfälscht, sachlich, emotional und spannend bringt der Autor die Charaktere und ihre Schicksale näher. Er wirkt sehr nüchtern auf den Leser, zeigt wie die Realität nun einmal aussieht. Aber auch die vielen Nebencharaktere, die in diesem Buch vorgestellt werden, wurden sehr lebhaft dargestellt. Natürlich gibt es anfangs Charaktere, die man eher mag und jene, die man nicht so gerne leiden kann, aber sie wurden so gut ausgearbeitet und beschrieben, dass man sich teilweise mit jedem ein Stück identifizieren konnte.




    Brillant geschrieben. Sprachlich und dramaturgisch hohes Niveau, spannend erzählt, bewegend und authentisch. Eine echte Bereicherung für Leser, die sich über Wertevorstellungen des Lebens Gedanken machen möchten.

    INHALT:


    Ullsteiverlag, Seitenzahl: 384, 2015, ISBN-13: 9783550080616, ISBN-10: 3550080611


    Journalistin Annika Bengtzon ist die Ermittlerin der Stunde. Annika Bengtzon gilt unter ihren Kollegen als tough und unbestechlich. Sie liebt ihre Arbeit als Reporterin. Als sie zur Villa des Politikers Ingemar Lerberg gerufen wird, betritt sie eine andere Welt: wertkonservativ, traditionell und gediegen. Auf den erfolgreichen Geschäftsmann wurde ein Anschlag verübt. Für die Journalistin ist er kein Unbekannter, denn ein durch die Presse hochgeputschter Steuerskandal hatte Lerberg zum Rücktritt gezwungen. Annika Bengtzon folgt bald schon einer ganz eigenen Theorie und bringt gegen alle Widerstände Licht in ein Dunkel aus Gier und Verlogenheit.


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    DieHandlung war zu Beginn des Buches ein wenig verwirrend. Erst nach und nachwerden alle bisherigen Ereignisse aufgedeckt, der Leser weiß zu Beginn nichtdirekt alles was geschehen ist und erfährt alles Stück für Stück, teils ebensodie Figuren. Da wir die Handlung aus Sicht der Hauptfigur verfolgen, weiß auchsie nicht mehr als der Leser. Ich habe zwischenzeitlich immer überlegt, woraufdas alles hinauslaufen kann, wer hier wohl ein falsches Spiel spielt und wieso.Dabei habe ich so viele Intrigen gesponnen, dass ich dachte, ich müsste dochauf jeden Fall mit irgendeiner dieser Gedanken richtig liegen. Nun, dem warnicht wirklich so. Ein paar Dinge habe ich mir richtig zusammen gesponnen, dasmeiste allerdings nicht. Leicht vorhersehbar ist die Handlung also nicht und trotz der fast 400 Seiten kommtkeine Langeweile auf. Und jedes Mal wenn man glaubt man kommt der Lösung einengewaltigen Schritt näher muss man einsehen dass die Unstimmigkeiten aber nochimmer zu gravierend sind. Erst dachte ich schon am Anfangdass der Fall völlig klar ist in Bezug auf den Täter und es im Verlauf derGeschichte nur noch um das Motiv gehen wird. Weit gefehlt denn so einfach istes tatsächlich nicht und die Lösung ist am Ende sowohl überraschend. Der Täterwird bis zum Schluß nicht verraten und der Leser wird immer wieder zu anderenSchlüssen kommen und selber seine eigene Ermittlungen im Kopf vornehmen.Miträtseln ist also angesagt. Das gefällt mir!


    DiePersonen wurden von der Autorin sehr gut ausgearbeitet. Alle Personen haben dienötige Tiefe, es gibt zu allen wichtigen Protagonisten genügend Informationendamit sich auch ein guter Rahmen um die Geschichte bilden kann und man trotzdem 10ten Bengtzon-Fall einen guten Einstieg findet.


    Marklundschreibt mit einer unglaublichen Hingabe zu den Details - die bei solch einemThema natürlich unabdingbar sind - aber in keinster Weise langatmig sind oderstörend auf den Lesefluß einwirken. Dieses detailverliebte Schreiben ist aberauch nur dann möglich, wenn man sich im Vorfeld eingehend mit dem Thema - undalles was noch dazu gehört – beschäftigt hat, und das hat sie. Sie bringt dieSzenerie und die Figuren direkt in die heimischen vier Wände und erzeugt eineArt Heimkino auf Papierform. Sie beschert dem Leser ein paar spannende Stundenund verleiht ihm das Gefühl, vollständig in die Geschichte involviert zu sein.


    Der Thrillerüberzeugt also durch eine tolle Idee, eine hervorragend aufgebaute Handlung unddurch den packenden Erzählstill, der einfachabsolut mitreißend ist. Die Spannung ist bis zum Schluss hoch undunter Hochspannung pendelt man zwischen Tatort, Verdachtsmomenten,Gefühlswallungen und Fahndungserkenntnissen hin und her.

    Brundo Varese ist mit dem Roman " Die Tote am Lago Maggiore " ein sehr guter Krimi- -Auftakt gelungen. Er hat einen angenehmen Schreibstil und vor Allem mit seinen Beschreibungen der oberitalienischen Orte und Landschaft gelingt es ihm schnell, den Leser direkt in den Roman hineinzuziehen. Die Beschreibungen von Cannobio und Umgebung machen Lust, sich alles sofort anzugucken.
    Ein ehm. Polizeipsychologe " Matteo Basso " - ist der Mittelpunkt der Erzählung, ihn begleitet der Leser zum Tatort, zu den Zeugen und Verdächtigen und zu seinen Piemonter Lieblingsorten. Der Charakter wird einem dabei besonders durch seine Verhaltensweisen nahegebracht und ist sehr sympathisch. Er gehört nicht zu der Sorte von Ermittlern, die sich – durch irgendein schreckliches Erlebnis traumatisiert oder völlig desillusioniert – durch den Tag quälen. Matteo Basso mag sein Leben, seine "neue" Stadt und seinen, wenn auch nicht immer einfachen, Neuanfang im beruflichen, nach der Übernahme des elterlichen Metzger-Betriebes. Dabei geht er aber durchaus nicht unkritisch durch die Welt, bildet sich seine eigene Meinung und steht auch dazu. Ein intelligenter Mann, der mir mit seiner trockenen und oftmals ironischen Art ans Herz gewachsen ist. Auch Kommissarin Zanetti, ist sympathisch und glaubwürdig. Hier wird keine Heldin dargestellt, sondern eine ganz normale Frau mit all ihren Emotionen, Ängsten und Eigenheiten. Auch das berufliche Umfeld wird mit seinen stetig wechselnden Anforderungen sehr gut dargestellt.


    Dieser Krimi ist wunderbar unterhaltsam und zeichnet sich durch einen flüssigen Schreibstil aus. Mag es vom Plot her spannendere Krimis geben, hier stehen Lokalkolorit und italienische Lebensart im Vordergrund, dazu ein Schuss Philosophie und herrliche Dialoge. Die Geschichte ist also nicht spektakulär, im Gegenteil - eigentlich ganz einfach, wie sie sich wohl jeden Tag zutragen könnte.Aber die Art, wie Varese schreibt, geht dennoch unter die Haut. Die Stärke liegt in der Erzählung, den Typen und der Stimmung, während die Handlung stringent und ohne unnötige Verstrickungen voran geht. Es gibt keine blutrünstigen oder schockierenden Elemente, sondern einen klassischen Fall und eine bodenständige und nachvollziehbare Geschichte zum mitraten. Selbst wenn der Leser im letzten Drittel langsam eine Ahnung bekommen kann, lässt Varese den Leser durch neue Wendungen gekonnt im Dunkeln tappen. Was also genau geschehen war, wusste ich bis zum Schluss nicht. Seine Protaganisten überzeugen absolut und man kauft diesen alles ab, was sie sagen und tuen, beim Lesen des Buches muß man sich allerdings daran gewöhnen, daß der Kriminalfall und die Ermittlungen zwar ständig laufen, aber trotzdem irgendwie das Zwischenmenschliche und nicht die Lösung des Falles den Leser in den Bann zieht. Vor allem schafft der Autor es, einen wirklich spannenden Krimi in einer kleinen italienischen Stadt spielen zu lassen, ganz ohne Mafia-Intrigen und ältliche, notgeile, rauchende, rumlabernde Kommissare.
    Eine beeindruckende Neuentdeckung für die europäische Krimilandschaft - mehr davon!

    • Verlag: Suhrkamp, Seitenzahl: 169, 2016, ISBN-13: 9783518425275, ISBN-10: 3518425277

    INHALT:
    Ihre Mutter ist tot, und Blanca fährt nach Cadaqués, auf den Sommerfamiliensitz am Meer. Beide Exmänner sind da, die gemeinsamen Kinder, Freundinnen, der Geliebte, sie alle füllen das Haus mit Leben. Für Blanca beginnt eine entrückte Zeit: Stunden auf dem Boot, Frühstück unterm blauen Himmel, Gespräche bis tief in die Nacht, Alkohol, Sex. Und es wäre alles wie immer - würde die verstorbene Mutter ihr nicht auf Schritt und Tritt begegnen und Blanca dazu zwingen, sich zu einer folgenreichen Einsicht durchzuringen.


    Auch das wird vergehen ist gravitätisch und leicht, melancholisch und komisch, sanft und heftig, es ist die ergreifende Geste eines langsamen Abschieds - ein wahrhaftiger Roman über Mütter und Töchter, über die Bodenlosigkeit der Trauer und die vertrackten Schönheiten des Lebens.





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    Zugegeben...die Handlungsidee dieses Romans ist nicht neu. Doch für mich wurde diese Idee auf ein neues wunderschön umgesetzt. Die Lebensziele der Protagonistin wurden nicht einfach nur nacheinander "abgearbeitet", sondern in einer wunderschönen und emotionalen Gesamtgeschichte miteinander verwoben. Der Roman ist sehr berührend und erzählt von einer interessanten Mutter-Tochter-Beziehung, die inniger nicht sein könnte. Es gibt neben den bewegenden Szenen aber auch humorvolle Momente und es ist unglaublich spannend zu sehen, wie sich Blancas Leben verändert. Zwar ist der Ausgang der Handlung schnell vorhersehbar, doch auch diese Tatsache störte nicht.


    Tolle Charaktere machen die Geschichte rund. Charaktere, die ich am Ende mit einem leichten Kloss im Hals, ungerne gehen ließ.Milena Busquets hat mit ihrem Roman viele verschiedene Themen im Leben einer erwachsenen Frau aufgegriffen und die Reise durch Höhen und Tiefen sehr gut und anschaulich beschrieben. Der Verlust eines lieben Menschen ist nie leicht, die Trauer legt sich über einen und man weiß weder ein noch aus. Doch was Blanca hier widerfahren ist, haben vermutlich noch nicht allzu viele Leser erlebt.
    Im Laufe der Zeit lernt man Blanca und ihr Umfeld immer besser kennen und spürt, dass ihre Mutter ganz genau wusste, was eigentlich in ihrer Tochter steckt, was diese aber viel zu lange verborgen hat. Man wächst emotional immer mehr in die Geschichte hinein und kann und will sich überhaupt nicht mehr davon trennen, so ergreifend und mitreißend ist das Geschehen. Mit ihrem lockeren, aber gleichzeitig fordernden Stil, erschafft die Autorin eine fast schon geheimnisvolle Atmosphäre, die absolut greifbar ist, bei der man aber gar nicht genau sagen kann, aus welchen Bestandteilen sie sich überhaupt zusammensetzt.


    Blanca war mir als Protagonistin wirklich sehr sympathisch. Wir erleben die Geschichte aus ihrer Perspektive und so konnte ich als Leser eine wirklich enge Beziehung zu dieser Figur und dem Umfeld aufbauen und so richtig mit ihr mitfühlen. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet, so authentisch kommt Blanca rüber. Es hat großen Spass gemacht, Blanca auf ihrem weiteren Lebensweg zu begleiten. Zu sehen, was ihr wie gelingt und was warum nicht. Wie sie sich entwickelt, verändert und wieder zu sich selbst findet.

    Der Roman handelt von Selbstverwirklichung, um Liebe - Bedingungslose und ehrliche Liebe - , weiter darum den Mut zu haben, seine Stärken zu erkennen und sie vor allem auch zu leben. Nicht immer den leichteren und bequemeren Weg zu gehen, sondern etwas in seinem Leben zu riskieren und umzumodeln. Eben den richtigen Weg für sich selbst zu finden. Er führt nicht immer geradeaus, manchmal biegt man auch falsch ab.


    Aber mit dem Glauben an sich selbst und einer Portion Mut, wird man schliesslich glücklich sein eigenes, erträumtes Lebensziel erreichen.

    Hasso Longnose - Hund Couture Episode 1 - 4
    Seitenzahl: 286 - Erscheinung: Januar 2016

    Dieser Mops hat Stil, Charme und ziemlich kurze Beine. Und er hat eine Mission. Nämlich möglichst viele Leckerli zu verputzen.
    Okay, auch die Welt möchte er nebenbei noch retten. Und seine große Liebe. Seine erste Fashionshow sollte ebenfalls ein Erfolg werden. Und wenn alles schief geht, muss er sich bald auch noch um die Nachkommen seines hyperintelligenten Hamsterfreundes Turing kümmern. Was also tun? Erst mal ein Leckerli essen? Lies selbst ...
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    Meine Meinung:
    Die Geschichte ist oberflächlich und das Ganze noch in 4 aneinanderreihenden Bänden. Die Dialoge der Protagonisten sind wie das klischeehafte Beispiel einer schlechten Seifenoper im Fernsehen. Das Tier, in dem Falle der Mops Hasso und seines Zeichens Modeschöpfer , eine Elster und ein Hamster und Pudel Victoria...werden in diesem Buch total vermenschlicht. Ach, die Schlangen sind nicht zu vergessen... Genau das führt aber heute im Bereich der Tiererziehung und Haltung immer wieder zu Problemen. Es führt und fördert in entsprechenden und dafür empfänglichen Zielgruppen regelrecht ein völlig falsches Tierverständnis. "Es ist z.B. geradezu unglaublich, dass heute in einem Buch ein Hund mit dem Kopf wackelt, um eine an ihn gestellte Frage zu verneinen....."
    Die Geschichte reißt nicht mit.
    Es ist fraglich, ob die Zielgruppe dieses Buchs die tatsächlichen und nicht zu unterschätzenden Fähigkeiten eines Hundes und der anderen Tiere die jedoch völlig anders geartet sind, (unter anderem ist der Hamster schwul) realistisch einschätzt. Vielmehr ist zu befürchten, dass die Vermenschlichung von Tieren mit diesem Literatürchen weiter gefördert wird und ein falsches Verständnis weiter untermauert.

    Vor dem Hintergrund einer schwachen Handlung und dem falsch verstandenen und leider auch falsch vermittelten Tierverstand betrachte ich das Buch sehr kritisch und kann es auf keinen Fall empfehlen. Es kommt mir so vor, als hätte der Autor die Geschichte nicht durchdacht und Satz für Satz geschrieben ohne ein Ziel zu haben wissen, was er von ihnen will. Vollkommen unrealistisch.


    Einzigst Positiv war die Darstellung der Herrchen der Pudeldame Victoria, sowie des Tierarztes die Ihre eignen Interessen verfolgten....



    Das Buch war enttäuschend. Während der Lektüre fühlte ich mich "für dumm verkauft" und kann mir einfach nicht vorstellen, dass es Menschen gibt die Gefallen an einer derart fiktiven, gehaltlosen Geschichte finden. Der Roman hat keinerlei Realitätsbezug - Das komplette Lesen dieses Romans war eine pure Qual für mich und Hassos mehrfach im Buch gestellte Frage, ob man weiterlesen möge, ist wohl nicht ganz unberechtigt, aber prima war das der Schreibstil schön einfach und sehr klar ist und man somit auch schnell durch das Buch durch war ;-)


    Jean Hanff Korelitz -Du hättest es wissen können



    Am Anfang kann man sich noch kein Bild machen um was es in diesem Buch geht, aber wenn man die ersten Kapitel überwunden hat wird das Buch richtig interessant und man mag es am Ende nicht aus der Hand legen, denn erst am Ende gibt es die Auflösung des Rätsels oder eher gesagt, es ist spannend bis zum Ende. „Du hättest es wissen können“ von Korelitz ist ein, ich nenne es mal Familiendrama, wie man es kaum besser hätte schreiben können, um schon während des Lesens großen Eindruck zu hinterlassen, und für Nachhaltigkeit nach Beendigung zu sorgen, düster, morbide und er hinterlässt keine optimistische Grundstimmung, jedoch wäre dies angesichts der problematischen Handlung auch unpassend. Dieser Thriller ist eine Mischung aus Psychogram, unsagbarem Leid und geschehener Gewalt, faszinierend auch die Abgründe einer harmonischen Kleinstadt und die Psychologie der Familie, die nach außen hin erscheint wie eine Bilderbuchfamilie.. Die extreme Tiefe und die Intensität die der Autor der Geschichte eingehaucht hat, sorgen für ein Nägel kauendes Feeling, bereiten dem Leser spannende Lesestunden, und zeichnen diesen Roman schlussendlich aus. Ein Psychothriller der vor allem auch auf der sprachlichen Ebene vollkommen überzeugt hat. Frei von allem Geschwafel und Banalitäten beschreibt Korelitz vor allem die äußeren Geschehnisse und überlässt es dem Leser, Rückschlüsse auf Motive und Befindlichkeiten der Charaktere zu ziehen. Und während sich vieles erschließt, bleibt anderes doch geheimnisvoll und macht gerade so den enormen Reiz des Buches aus.
    Natürlich tragen die Charaktere ihren Part dazu bei. Gut gezeichnete Figuren, denen man ganz nahe sein kann, sind unabdingbar, denn eben ohne diese avanciert keine Geschichte zu einem echten Highlight. Korelitz jedenfalls hat es geschafft, diese ins Leben zu rufen. Er lässt den Leser vollends in Grace Reinhardts Leben eintauchen. Man lebt ihr Leben und verinnerlicht es. Einen Roman wie diesen, so intensiv und mitreißend von der Story her, die Charaktere so vielschichtig, habe ich lange nicht mehr gelesen, und nach anfänglichen Schwierigkeiten, mich mit der Story anzufreunden – mir erschien sie zu Beginn noch ein Stück weit fade - habe ich jede einzelne Seite genossen, auf der ich Grace auf ihrer ganz eigenen Odyssee begleiten konnte. Ihre Art wie sie sich gibt, und mit anderen Charakteren kommuniziert - sehr natürlich und nicht aufgesetzt - spricht für sich. So muss sich eine Frau verhalten, die sich einer ausweglosen Situation wie dieser, einer Gegebenheit diesen Ausmaßes gegenüber sieht.



    Wer Bücher mag, in denen es um psychologische Probleme und (oft unterschwellige) menschliche Abgründe geht, der liegt mit dem Roman sicher nicht ganz falsch, aber wer einen typischen Thriller mit Hochspannung, Action und blutiger Gewalt sucht, ist hier möglicherweise falsch beraten

    Selim Özdogan - Wieso Heimat, ich wohne zur Miete

    Inhaltsangabe:


    Freiburg-Istanbul und zurück - Krishna Mustafa wird von Laura verlassen, weil er seine Identität noch nicht gefunden hat. Aber wer hat das schon? Doch Krishna lässt es auf einen Versuch ankommen. Kurz entschlossen tauscht er mit seinem türkischen Cousin das WG-Zimmer und zieht vorübergehend von Freiburg nach Istanbul.
    Über das Leben zwischen zwei Kulturen - Auf der Suche nach seiner Identität, der verlorenen Liebe und guter Schokolade beginnt für Krishna in der Türkei eine unvergessliche Reise. Neugierig auf das Leben und stets leicht zu begeistern taucht er in das turbulente und pulsierende Leben der Großstadt ein. Über seine Wurzeln weiß er ein halbes Jahr später zwar immer noch nicht mehr, dafür aber eine ganze Menge über die Türken und die Deutschen, über Erdogan und den Gezi-Park, über Moscheen und Starbucks, darüber, wie man mithilfe von Gebets-Apps zum guten Moslem und mithilfe des richtigen Haarschnitts zum Islamisten wird.
    Provokant, scharfsinnig und witzig - Faszinierend spielerisch, berührend und herrlich politisch unkorrekt erzählt Selim Özdogan vom Leben zwischen zwei Welten. In leichtem Ton bringt er dem Leser den Alltag in Istanbul aus zugleich deutscher und türkischer Sicht näher, schildert provokant, scharfsinnig und witzig die vermeintlichen Eigenheiten der Deutschen, der Türken und all derjenigen, die zwischen den Kulturen leben. Ein grandios kluger und grandios komischer Roman über die Menschen mit ihren Sehnsüchten, ihren Vorstellungen und Vorurteilen, ihren Konflikten und Leidenschaften. Ein Roman über das Leben selbst.


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    Meine Meinung:
    Ein sehr aufschlußreiches, interessantes Buch, das Einblicke gibt und damit hilfreich ist für die gegenseitige Völkerverständigung, manchmal ist es traurig und immer wieder stecken in Selim Özdogans Detailschilderungen so tiefgründige gesellschaftliche Analysen und so prägnante Beschreibungen von deutschen und türkischen Charaktereigenschaften. Mit einer leichten, lebendigen Sprache und selbstironischem Unterton führt uns der Autor durch eine Welt, die wohl noch wenigen bekannt sein dürfte. Gerade deshalb ist es ein gelungener Einstieg in ein aktuelles und teils brisantes Thema: die Eingliederung junger Deutschtürken in die deutsche Gesellschaft, sowie deren " Suche nach dem eignen Heimatgefühl" und der Frage "wo gehöre ich hin" und endlich einmal Einblick in die Widersprüchlichkeiten des türkischen Lebens unter den Rahmenbedingungen einer Hegemonialkultur, wo nicht das Drama (Unterdrückung, Zwangsheirat, Ehrenmord) im Vordergrund steht. Das Buch hat mich total begeistert. Und was mich am meisten fasziniert ist die Glaubwürdigkeit, mit der der Autor schreibt, er schafft dadurch auch einen mentalen Entlastungsraum für junge Migrantinnen, die noch mitten drin in der Bewältigung ihrer Doppelidentität stecken und gerade in der aktuellen Debatte, kann man es eigentlich nicht hoch genug hervorheben.
    Fast alles wirkt authentisch, nichts aufgesetzt und künstlich. Bei allen Übertreibungen vermittelte er immer wieder neue, spannende und wichtige Erkenntnisse. Die große Kunst von Selim Özdogan ist es, unterhaltsam zu schreiben ohne flach zu werden. Obwohl die Geschichte im Großen und Ganzen linear erzählt wird, kommt keine Langeweile auf. Besonders gut hat mir gefallen, wie Beobachtungen zu sehr eindrücklichen Bildern verdichtet werden.- Sehr zu empfehlen -