Beiträge von findo

    Die Rechte an dem Cover hat zu allererst der, die das Cover gestaltet. Wenn das ein externer Grafiker ist, hat der Verlag sicher nur das Recht, das entwickelte Cover für die im Auftrag gegebene Auflage zu verwenden und weiter nicht. Ist das Cover verlagsintern entstanden, möchte man sicher bei Neu-Auflagen auch den Unterscheidungswert hervorheben und zu guter Letzt spricht man vielleicht mit einem anderen Cover auch andere Leser an, die vorher das Buch nicht beachtet haben. @Marie hat Recht. Eine Änderung mitten in einer aktuellen Auflage, nicht nur von der Gestaltung, sondern auch vom Format oder wenn das Buch plötzlich nur noch als Taschenbuch (oder umgekehrt) erhältlich ist. finde ich viel schlimmer. Anderer Grund für Cover-Wechsel können auch Verlagswechsel sein. So, z.B. bei den Alterra-Büchern. Da übrigens in einer besonders grauslichen Variante. Vom Nicht-weiter-Übersetztwerden wollen wir gar nicht erst sprechen. Ansonsten gilt, Geschmack ist Geschmack und jeder hat einen anderen. Wirklich allen rechtmachen, kann man es wohl niemals.


    Besonders schlimm finde ich, wenn Verlage es auf Teufel komm raus nicht einmal ansatzweise hinbekommen, eine vernünftige Gestaltung und Qualität zu bieten. Die Aufmachung, der Buchschnitt, das Cover, die Papierqualität und das eine oder andere Gimick werden immer wichtiger. Viele Verlage wissen das. Ein bestimmter Verlag im Vertrieb von Lizenzausgaben, und ich werde den Namen von Weltbild nicht nennen (ups), leider nicht.

    "Erotische Jahreszeiten". Ich hatte sie auf der Messe gefragt, welches Buch ich von ihr lesen solle, wenn ich noch keine Erfahrungen mit dem Genre habe.


    Gerade eine E-Mail an den C.H.Beck-Verlag geschrieben, dessen Verlagsvorschau für den Herbst raus ist. Das wird wieder ein Fest für Sachbuch-Liebhaber.

    @Jessy1963: Und du hast vollkommen Recht.Es sollten übrigens vier Sterne sein. Nur habe ich daneben geklickt. Wäre mir sonst nicht aufgefallen. Kommt auch daher, da ich auf meinen Blog keine Sterne-Bewertung habe und mich da sowie so schwer tue. Ein Text sagt ja auch völlig ohne Sterne-Bewertung etwas aus. Devina bekommt den vierten Stern völlig verdient.

    Heute einmal eine Rezension der ganz anderen Art als ihr es von mir gewohnt seid. Zum einem, da ich kaum Ahnung habe, was es auf dem deutschsprachigen Markt an erotischer Literatur so gibt (Übersetzungen mit eingeschlossen), zum anderen weil es mich auch ansonsten nicht interessiert. In meinen Vorstellungen ist vielleicht einiges Lesbares dabei, bleibt dabei aber auch so stark an der Oberfläche, dass es mich kaum packen dürfte. Und ein Buch nur als W****vorlage zu missbrauchen, ist mir ehrlich gesagt zu billig. Und für meinen Geldbeutel zu schade. Deswegen und weil sich die meisten Aufmachungen derart eh nur an das weibliche Publikum richten (Liebe klischeedenkende Verlage.) , wird mich das Genre weiterhin nur an den Büchertischen im Laden vorbeigehen sehen.


    Doch, dieses Buch habe ich gelesen. Als E-Book. Zum einem, weil man ja durchaus mal über seinen eigenen Schatten springen sollte, zum anderen... Ja, man weiß ja nie. Und auf der Buchmesse bei der Privatlesung für den Büchertreff habe ich mir einen Ruck gegeben und kam mit unserer BT-Autorin ins Gespräch. Der Deal, wir probieren es einfach einmal und schauen, was passiert. Ich hoffe nur, dass @Divina jetzt nicht zitternd vor dem PC sitzt, wenn sie das liest. Einen Grund dazu gibt es nämlich nicht.


    Der Aufbau des Romans ist schnell erklärt. Mehrere Kurzgeschichten, die kapitelmäßig in verdauliche Häppchen serviert werden, unter dem Motto der Jahreszeiten, in denen sie spielen. Es gibt dabei keinen Zusammmenhang. Jede Geschichte kann für sich gelesen werden, immer abwechselnd aus der Sicht der jeweiligen Hauptprotagonisten. Diese sind mehr oder weniger allesamt sympathisch und nachvollziehbar gestaltet. Und, zur Freude für mich, mit zumindest einer solchen Tiefe gestaltet, dass ich sie ernstnehmen konnte. Wenn auch das eine oder andere Augenrollen bei mir auftauchte. Das beziehe ich aber eher auf die dem Genre typischen Eigenheiten. Die erste Geschichte hat mir übrigens am besten gefallen. Trotzdem schadet wohl die eine oder andere kühle Dusche zwischendurch nicht, um sich wieder zusammenzureißen, um die nächste Kurzgeschichte zu lesen. Auch, dass es eine Handlung gibt und nicht nur die Sache mit der Sache beschrieben wird (welch schönes Wortspiel), mochte ich.


    Der lieben Divina Michaelis danke ich für die Zur-Verfügung-Stellung des Rezensionsexemplares. Fan des Genres bin ich noch immer nicht, doch glaube ich nun auch, dass es in diesem Bereich durchaus Ernstzunehmendes an Lesestoff gibt und ich bin bereit auch weiteres von der Autorin zu lesen. Wenn es nämlich einen Kritikpunkt gibt, dann diesen, dass die Kurzgeschichten zu kurz waren. Schön natürlich, um mal etwas anderes auszuprobieren, aber ich möchte gerne wissen, wie @Divina ihre Charaktere und Geschichten entwickelt, wenn sie noch mehr Raum und Seiten einnehmen dürfen. In sofern wird das nächste Exemplar, dann auf der Leipziger Buchmesse 2018, auch regulär erworben werden.

    Gestern ist mir was im Garten passiert, was mich sehr erheitert hat. :love: Ich saß da und las, da bewege ich mich nicht viel, auf einmal stand ein Reh vor mir :shock: Ich bewegte mich immer noch nicht, so dass er unerschrocken näher kam . War das herrlich, einen Reh aus der Nähe zu betrachten. Das hat sich vorgewagt, doch dann habe ich eine Bewegung gemacht, und es ist davon geflitzt. Weiter in die Tiefen des Gartens und dann über den Zaun und in den Wald. Weg war es. :)

    Ich hätte da eher Angst vor Tollwut, wobei Deutschland ja tollwutfrei ist. Dass Wildtiere so nahe kommen, ist nicht normal. Es sei denn, sie haben gute Erfahrungen mit Menschen gemacht.


    In meiner Kindheit haben wir mal im Harz Urlaub gemacht und sind in Richtung Brocken gewandert. Na ja, wandern kann man das nicht nennen. Es war eher so eine Art Tagesausflug. Jedenfalls stand plötzlich mitten auf den Waldweg ein Fuchs, der sich auch nicht wegbewegte. Erst als ich mit meiner Kamera (damals noch mit Film undo so) ein Foto machen wollte und der Blitz kam, ist der weggerannt. Das Foto ist natürlich nichts geworden. Das waren noch Zeiten als man eben mal nicht so schnell auf's Display schauen konnte und die Hälfte der Fotos für die Katz' gewesen ist. Jedenfalls haben wir eine Stunde später an einer Station der Brockenbahn Rast gemacht und da fand sich ein Schild mit einem Fuchs-Foto und die Aufschrift: "Das ist Hans, unser zahmer Fuchs. Wir füttern ihn und pflegen ihn." Sozusagen, das Maskottchen der Bahnhofstation. Fand ich sehr toll. Füchse waren damals meine Lieblingstiere.


    @Divina: Siehst du. Du musst gar nicht so lange warten. Da haben es andere Autoren mit ihren Büchern schwerer aber ich brauchte jetzt auch mal Abwechslung und etwas völlig anderes, nach "Ein wenig Leben". Und vielleicht beende ich dein Buch auch heute noch.

    Ich habe jetzt meine Rezension zu "Ein wenig Leben" geschrieben und bin dabei sehr ins Philosophieren geraten aber ich hoffe, ich kann euch damit ein paar Eindrücke geben. Einige von euch haben das Cover erwähnt. Komisch, ich bin absolut kein Cover-Käufer. Mir ist das egal. Bis auf Weltbild-Cover-Ausgaben. Die versuche ich zu vermeiden.

    Autorin: Hanya Yanagihara
    Titel: Ein wenig Leben
    Seiten: 960
    ISBN: 978-3-446-25471-8
    Verlag: Hanser Berlin
    Übersetzer: Stephan Kleiner


    Autorin:
    Hanya Yanagihara wurde 1974 in Los Angeles/Kalifornien geboren und ist eine US-amerikanische Journalistin und Autorin. Sie arbeitete als Redakteurin eines amerikanischen Reisemagazins, bevor sie stellvertretende Herausgeberin der Wochenbeilage T: The New York Times Stile Magazine wurde. Davor lebte sie in Maryland und Texas. Yanigaharas erster Roman erschien 2013. Ihr Roman "A little life" erschien 2015. Das 2017 im Deutschen erschienene Werk stand auf der Shortlist verschiedener Literaturpreise und wochenlang auf den Bestsellerlisten.


    Inhalt:
    "Ein wenig Leben" handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern in New York, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. "Ein wenig Leben" ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe. Es begibt sich an die dunkelsten Orte, an die Literatur sich wagen kann, und bricht dabei immer wieder zum hellen Licht durch. (Verlagstext)

    Rezension:
    Kein anderer Roman schafft es, das Leben seiner Leser so durcheinander zu wirbeln, so in Frage zu stellen, wie "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara. Der Werbesatz des Hanser-Verlages: "Sie werden darüber reden wollen.", ist kein Gerede, sondern Programm. Nach Beenden der Lektüre wird man sein Leben, seine Freundschaften, seine Beziehungen hinterfragen wollen und nicht nur die der Protagonisten. Dabei beginnt alles recht harmlos.


    Wir begleiten vier Freunde, die sich auf den College kennengelernt haben über Jahrzehnte durch ihren Alltag. Erleben ihr privates Glück und ihre Fehlschläge, ihren beruflichen Werdegang und die kleinen Gemeinheiten des Alltags. so weit, so normal. Der Knall natürlich, erfolgt schnell und erwischt den Leser kalt. Jude, ein charismatischer junger Anwalt, ist die Hauptfigur des Romans, Fixpunkt des Vierergespanns. Alle anderen umkreisen ihn. Niemand kommt nah an ihn heran. Denn, Jude ist es auch, der eine tragische Vergangenheit vor seinen Mitmenschen verbirgt. seite für Seite erfährt der Leser darüber mehr, viel mehr als er wissen möchte, und sieht sich einer Abwärtsspirale ausgesetzt aus der es kein Entkommen gibt.


    Dicht ist die Abfolge der beschriebenen Ereignisse, erzählt aus den wechselnden Perspektiven der einzelnen Protagonisten. Feinfühlig geht Yanagihara mit ihren Figuren um, allesamt mit Ecken udn Kanten und einer tiefe, die man so manch anderen Roman wünschen würde Doch, es ist schwere Kost, welche die Autorin hier vorsetzt. Sensible Gemüter, die keine psychologischen Querelen aushalten können, sei die Geschichte nicht empfohlen. Wer sich aber auf sie einlässt, erlebt vielleicht mit eines der besten Werke der vergangenen Jahre.


    "Ein wenig Leben" erzählt so viel, dass man alles das bekommt, was man erwartet und noch eine ganze Portion mehr. Natürlich ist man ab und an genervt von den Protagonisten. Natürlich ist es unmöglich, dieses Buch in einem Rutsch zu lesen, ist man nicht gerade so gefühllos wie ein Teelöffel und natürlich wird dieser Roman nicht so schnell verdrängt werden können, zumal die erzählten fiktiven Ereignisse zu nahe gehen dürften aber diese Erfahrungen sind es schon wert, sich darauf einzulassen. Das gesammelte Elend trifft hier einen einzigen Menschen, der sich sein Leben lang nicht freimachen kann und doch ist es ein Text für eben dieses. Alleine, wer lebt wird triumphieren. Manchmal aber, will man diesen Sieg nicht haben. Aus guten Gründen.


    Hanya Yanagiharas Roman lässt uns unser Leben hinterfragen und sollte daher nur mit Beipackzettel verkauft werden. Entweder die Nebenwirkungen sind positiv und negativ. Persönlich gesehen finde ich, abgesehen von einigen Längen in den Kapiteln, ist der Autorin ein großartiges Meisterwerk gelungen. Wieder andere werden den Roman aufgrund seiner Dichte, Abfolge der Ereignisse, geschilderten Grausamkeiten womöglich hassen. Eben wie in unser aller wenig Leben.

    Mit Zähneknirschen, ja. Da alle anderen Regionen ja konkret als real definiert sind, kannst du das hier machen. Ist einfach Interpretationsspielraum und den sollt ihr ja nutzen.
    Bei allen anderen Aufgaben gilt grundsätzlich, keine Fantady und wenn man Fantasy liest, ist das Land ausschlaggebend, woher der Autor kommt oder wo er lebt.

    Meiner Mutter gerade eben gratuliert, obwohl sie nicht so einen Wert darauf legt, was sie jedes Mal betont. Sie ist da auch nicht böse, wenn man's mal vergisst.
    Außerdem haben wir ohnehin dieses Jahr unser großes Mutter-Sohn-Event. Kreta-Urlaub, nur wir beide. Ich hatte sie ja eingeladen. Das wird schön werden.

    Heute möchte ich mindestens 60 Seiten lesen, dann habe ich nächste Woche nur noch 100 Seiten und dann bin ich endlich durch. Habe jetzt auch mal langsam wieder Lust, etwas anderes zu lesen.
    Aber, dieses Buch geht bei mir gerade durch die Decke.

    Im Vorowort ist von sieben Menschen die Rede, von denen wir wissen, dass sie überlebt haben. Es haben wohl noch mehr überlebt aber der Autor stellt die Geschehnisse anhand von Menschen dar, von denen wir sicher wissen, dass sie den Ausbruch des Vesuvs überlebt haben und zu denen er auch etwas erzählen kann. Das ist ein Unterschied.


    Das Datum anhand der Funde ist strittig, lässt sich aber auch nicht mehr genau sagen. Ich finde die Argumente des Autoren aber schlüssig.


    Der Bildteil ist faszinierend. Hat mich so ein wenig an Kreta erinnert. Die Ausgrabungsstätten von Knossos fand ich nicht so doll, weil dort viel nach Gutdünken rekonstruiert wurde, während Festos so belassen wurde, wie man es ausgegraben hat. Das fand ich interessanter. Es ist toll die Orte zu sehen, an denen sich all das abgespielt hat. Wird in Pompeji nicht anders sein.


    Sorry, für's Dazwischenkrätschen. Viel Spaß mit der Leserunde. Ihr werdet es nicht bereuen. Es ist ein großartiges Sachbuch.

    Dieses kann ich wirklich nicht weiterempfehlen. Da hat mir die Cormoran Strike - Reihe sehr viel besser gefallen...

    Wirklich? Schade. Mir hat es gefallen, weil Rowling hier gezeigt hat, dass sie durchaus auch etwas anderes schreiben kann, als "Harry Potter". Es war eben direkt nach der erfolgreichen Reihe. Klar, dass alle zu hohe Erwartungen hatten und das Buch oft durchgefallen ist. Aber, die Frau muss sich auch nichts mehr beweißen. Egal. Mir hat#s gefallen und ja, die Cormoran-Strike-Reihe ist wunderbar. Gibt es da eigentlich noch weitere Bände oder soll es eine Trilogie bleiben?


    Elisabeth Heresch: Alexej, der Sohn des letzten Zaren. "Warum kann ich nicht sein wie andere Kinder...": Biographie mit neuen Dokumenten


    Ich werfe heute mal eine interessante Biografie über den Sohn des letzten Zaren Nikolaus II. in die Runde. Alexej Nikoleijewitsch Romanow, bluterkrank, wäre vom Charakter her, so Tagebuchaufzeichnungen von Zeitzeugen, ein etwas glücklicherer Herrscher gewesen als sein Vater, hätte er die Chance dazu gehabt. Alleine seine Krankheit hätte ihn nach damaligen medizinischen Kenntnissen wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er war intelligent, aber auch faul, sprach- und künstlerisch begabt, sensibel und einfühlsam. Sein einziges Verbrechen, Kind sein zu wollen, in einer Zeit, in der viele Kinder es nicht erwarten konnten, alt genug zu sein, um noch am Kriegsgeschehen des ersten Weltkrieges teilzunehmen und der Herrscherfamilie der Romanows anzugehören. Im Alter von 13 Jahren wurde er, zusammen mit seiner Familie, von den Bolschewiken grausam ermordet.