Beiträge von Krimifanhessen

    Das war wieder mal so ein Buch, wo ich mir über die Sprache keine echten Gedanken gemacht habe, weil es sooo spannend war. Was die Darstellung von Grausamkeiten angeht, fand ich Den Totmacher allerdings an der Grenze dessen, was ich gerne lese. Alles in allem trotzdem eine klare Leseempfehlung.

    Ich habe das Buch zum Geburtstag bekommen. Eigentlich nicht mein Genre, aber da hat es wohl jemand gut gemeint. Und das hat auch geklappt. Der Roman hat mich durchgehend gefesselt. Vor allem die zugrunde liegende Grundidee hat mich fasziniert, das Leben in einer komplett (?) abgeschotteten Gesellschaft, die einigermaßen hierarchisch aufgebaut ist (zumindest von der Stellung innerhalb der Gemeinschaft) und die in vielen Bereichen ein zu Ende gedachtes Bild unserer heutigen (europäischen) Gesellschaft ist. Spannend ist das Ganze allemal, wenn Hintergründe deutlich werden, Einzelne für das System unbequem werden und sich Widerstand regt. Grundidee, Personen und Spannungsaufbau fand ich gleichermaßen überzeugend. Deshalb werde ich mir jetzt auch unverzüglich Level beschaffen, denn ich möchte die Vorgeschichte erfahren. Noch mehr bin ich allerdings an einer Fortsetzung interessiert. Klare Leseempfehlung von mir.

    Absolut gelungenes Buch und noch besser als Band 1. Pavarotti und deutsche Helferin werden als Charaktere weiter entwickelt und das gilt auch für die anderen Figuren. Dabei wird die Stimmung immer dichter und düsterer, man wähnt sich teilweise selbst in dieser psychiatrischen Anstalt. Die Empfindungen schwanken zwischen Mitleid, Atemlosigkeit und Schrecken. Sehr hintergründig entwickelt ist die Handlung, die einzelnen Puzzleteile sind geschickt angeordnet und ergeben erst nach und nach ein Gesamtbild. Als Leser aus der Region hat mich natürlich gefreut, dass nicht mehr nur alles in Südtirol spielt, sondern auch Frankfurt diesmal eine wichtige Rolle in dem Buch einnimmt. Dieser Ausflug ins Mainhattan vor dreißig Jahren ist ein zusätzliche Würze für den Kenner der Lokalitäten. Ich vermeine beispielsweise ein Café am Hauptfriedhof wiedererkannt zu haben, das im Krimi zwar einen anderen Namen hat, die Szenerie samt Leichenschmausen kam mir aber doch sehr bekannt vor. Dies als Randnotiz. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung. Und ich gehe auch fest davon aus, dass eine Fortsetzung folgt.

    Die Beiden können es einfach. Wieder ein schönes Buch, bei dem die Personen de fesselnde Faktor sind. Bergman, seine Probleme (nicht zuletzt das Thema Tochter), aber auch die anderen Teammitglieder bilden eine Gruppe, die fesselt. Dass dabei innerhalb der Serie durchaus Entwicklungen möglich sind, zeigt die Figur von Billy, ich könnte mir vorstellen, dass wir hier in kommenden Büchern noch eine stärkere Gewichtung und weitere Verwicklungen sehen werden! Deshalb würde ich auch jedem Neuling bei diesem Autorenduo empfehlen, die Reihe tatsächlich der Reihe nach zu lesen. Im vorliegenden Fall hat mir lediglich etwas gestört, dass man recht schnell eine Idee haben konnte, wer der Täter war. Das dürfte aber von Leser zu Leser verschieden sein. Und ich werde mir natürlich auch den nächsten band der Serie kaufen. Empfehlenswert!

    Ich fand das Buch sehr gelungen, auch wenn mir das Nebelhaus noch eine Spur besser gefallen hat. Auch das Küstengrab ist wieder ein Buch, bei dem es wieder vor allem um Personen und ihre Geschichte geht und wie diese Geschichten zusammen hängen. Die einzelnen Protagonisten werden dabei mit viel Sorgfalt gezeichnet und schön entwickelt. Vor allem die Figur der Lea finde ich gut skizziert. Auch die verschiedenen Zeitebenen geben dem Ganzen eine zusätzliche Dynamik, so dass Langeweile nicht aufkommt. Einzig das hier vielfach besonders gelobte Ende fand ich eine Drehung zuviel. Ich hätte die Geschichte ohne die letzten Hakenschläge noch stimmiger gefunden. Trotzdem, in einem Sternesystem von 1 bis 5 (Höchstnote) würde ich 4 Sterne auf jeden Fall vergeben. Dem hessischen Autor ist es gelungen, ein weiteres Buch vorzulegen, das mich überzeugt hat.

    Habe dieses Buch (noch!) nicht gelesen, bin eben hier darauf gestoßen und werde es mir beschaffen. Die Autorin finde ich genial, ihre Russell/ Holmes Reihe ist für mich bislang eine der Holmes Adaptionen, die aus der Vielzahl mehr oder weniger geglückter Versuche weit heraus stechen. Ich weiß, das gehört eigentlich nicht in diesen Thread, wollte ich aber loswerden, da ich über die Entdeckung eines neuen Buchs von Mrs. King so begeistert bin.

    Da mein Posting, das ich eben hierzu verfasst habe, spurlos verschwunden ist, hier nochmal mein Lob für diesen gelungenen Krimi. Die Figuren mit Tiefe gezeichnet und vor allem gegenüber den ersten beiden Bänden weiter entwickelt. Besonders Sebastian Bergman vermochte einmal mehr zu fesseln. Der Roman kommt ohne die heute oft beliebten Schockeffekte aus, sondern lebt von einer subtilen Spannung, die mit einer gekonnt entwickelten, raffinierten Geschichte einher geht. Ein Lesevergnügen bis zur letzten Seite und deshalb eine klare Empfehlung von mir.

    Inhalt: In der idyllischen südtiroler Kurstadt Meran wird gemordet. Einer der reichsten Hotelbesitzer und Unternehmer der Stadt wird erschlagen am Abort einer Weinstube aufgefunden. Die Ermittlungen leitet der italienische Commissario Pavarotti.


    Unglücklicherweise heißt der füllige Polizist mit Vornamen auch noch Luciano und muss sich deshalb gerne mal Anspielungen auf den berühmten Opernsänger gefallen lassen. Pavarotti stößt bei der deutschsprachigen Meraner Kaufmannschaft aber auf Ablehnung und Schweigen. So bezieht er zähneknirschend die deutsche Urlaubsreisende Lissie von Spiegel in seine Ermittlungen ein. Die mach gerade Urlaub in der Stadt und hat den Toten am Nachmittag vor seiner Ermordung kurz in einem Weinlokal kennen gelernt. Sie soll nun als unverdächtige Neutrale bei den Meranern ein Auge und Ohr offen halten. Lissie kennt die Stadt gut aus ihrer Kindheit und ist begeistert von der Aufgabe, kann sie sich damit doch von ihren eigenen Problemen im Beruf und im Privaten ablenken. Entsprechend baut sie eigenmächtig schnell ihre Kompetenzen aus, was bei dem Commissario nicht unbedingt Begeisterung auslöst.
    Das ungleiche Paar rauft sich aber zusammen, fetzt sich dabei immer wieder sprachlich, und kommt verschiedenen Motiven auf die Spur. Der Ermordete war in unsaubere Immobiliengeschäfte mit italienischen Handelsketten verstrickt und wolle, aus Sicht seiner Meraner Kaufmannskollegen, den Ausverkauf der historischen Laubengasse einläuten. Seine Familie hat zudem in den so genannten Bombenjahren in Südtirol, als die italienische Regierung und die nach Autonomie strebende deutschsprachige Bevölkerungsschicht sich gewalttätig auseinander setzen, eine dubiose Rolle gespielt. Es heißt, die Familie habe Gefährten in der Autonomiebewegung damals verrate, was für diese Folter und Tod zur Folge hatte. Mit dem Blutgeld wurde das Unternehmensimperium dann begründet. Immer tiefer tauchen Lissie und Pavarotti in die Ermittlungen ein, als ein zweiter Mord geschieht. Der Vater des Toten wird ebenfalls umgebracht. Die Sache spitzt sich zu, Verrat und Manipulation werden immer offenkundiger, bis das Ermittlerpaar den Fall aufklären kann.


    Aufbau: Ein Schauplatz, Meran, bei dem die äußerliche Unbeschwertheit und der Verrat und die Intrigen im Hintergrund einen spannenden Gegensatz bilden. Das Ermittlerpaar, Commissario Pavarotti und Lissie von Spiegel, harmoniert gut und die Personen werden in die Tiefe gehend entwickelt. Dabei kommen scharfzüngige Dialoge aber auch ein Blick in die Vergangenheit und seelischen Wunden der Beiden nicht zu kurz. Bei der Erzählung in der dritten Person wird immer zwischen der Sichtweise von Pavarotti und Lissie von Spiegel gewechselt, so dass damit zusätzliche Dynamik in Handlung kommt. Besonders hervorzuheben sind die historischen Aspekte der Handlung, die interessant sind ohne in irgendeiner Weise zu bremsen. Vielmehr bilden sie einen brisanten Hintergrund für eine aktuelle Krimihandlung. Die verschiedenen Motivmuster (Immobiliengeschäfte, Bombenjahre, menschliche Manipulation) werden gut miteinander verwoben, so dass daraus ein mörderisches Gesamtbild entsteht.


    Fazit: Ein Buch, das vor allem ein guter und spannender Krimi ist. Schön geschrieben, zum Teil zum Schmunzeln, unterhält und fesselt es den Leser ausgezeichnet. Die offenkundig fundierte Recherche zur südtiroler Vergangenheit macht das Buch zusätzlich interessant. Ich habe die Autorin vor einigen Monaten mal kennengelernt und weiß, dass sie sich intensiv in die Materie eingearbeitet hat. Das Buch ist bestens für Krimifans allgemein und Südtirol Fans und Urlauber im Besonderen geeignet. Sehr empfehlenswert.