Beiträge von Coco90

    Klappentext England, 1895: Die 16-jährige Gemma wird auf einem Internat für höhere Töchter zur heiratsfähigen jungen Dame erzogen. Gemeinsam mit drei anderen Mädchen gründet sie einen geheimen Zirkel, der sich nachts zu »spiritistischen« Sitzungen trifft. Eines Tages passiert es dann: Für Gemma öffnet sich ein Tor aus Licht und mit ihren Freundinnen tritt sie in ein fantastisches Reich über, in dem alle Träume und Wünsche wahr werden. Doch bald schon erkennen sie, dass dieses magische Reich von einer schrecklichen Macht bedroht ist.


    Schon lange hatte ich dieses Buch auf meiner Wunschliste. Als es dann auch noch ein wunderschönes neues Cover bekam, war der perfekte Zeitpunkt für "Der geheime Zirkel" endlich gekommen ;)


    Gemma versteht nicht, weshalb sie nicht auf das Internat nach London darf, sondern bei ihrer Mutter in Indien bleiben muss. Immer wieder streiten sie sich darüber, bis ihre Mutter unter mysteriösen Umständen stirbt und Gemma von ihrer Familie nach London geschickt wird. Es plagen sie große Schuldgefühle, da sie sich mit ihrer Mutter in den letzten Wochen nicht besonders gut verstanden hat. Als sie Freundschaft mit ein paar zunächst sehr oberflächlich und arrogant scheinenden Mädchen schließt, fällt ihnen ein mysteriöses Tagebuch in die Hände und die Ereignisse nehmen ihren Lauf.


    Die Geschichte, die zunächst in Indien spielt, konnte mich sofort mitreissen. Gemma mag nicht sofort die sympathischste Protagonistin aller Zeiten sein, doch gerade das machte sie von Beginn an sehr authentisch. Während des Buches gewinnt sie an Reife, entwickelt sich weiter und von dem quengeligen Mädchen vom Beginn des Buches ist zum Schluss kaum noch etwas übrig. Gerade diese Entwicklung gefiel mir unglaublich gut.


    Auch die unglaublich dichte Atmosphäre, die Libba Bray in diesem Buch ununterbrochen aufrecht erhält, zieht den Leser durchgehend in den Bann der Geschichte. Den Schreibstil von Libba Bray schätzte ich schon bei "The Diviners". Er ist sehr beschreibend und bildhaft. Zudem liest sich das Buch sehr schnell.


    Das Ende hatte für mich einige Überraschungen parat, die ich nicht erwartet habe. Ich freue mich nun unglaublich auf Band 2 dieser Geschichte und bin froh, dass ich "Der geheime Zirkel 01 Gemmas Visionen" endlich gelesen habe.


    Fazit: Eine spannende Geschichte mit authentischen Charakteren und einer dichten Atmosphäre die ich vor allem Lesern die historisch angehauchte Bücher mit Hexen und einer ordentlichen Portion Mystik mögen, empfehlen kann ;) :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich habe bereits zwei Bücher der Autorin gelesen und schätze ihre Geschichten vor allem als Geschichten für Zwischendurch. Sie sind süß, kurzweilig, lassen sich sehr schnell lesen und sind packend geschrieben. Nachdem ich also die ersten beiden Bände der Sea Breeze Reihe gelesen hatte, war ich umso gespannter auf Abbi Glines Geschichte an einem ganz anderen Handlungsort.


    Wie gewohnt, ist der Schreibstil von Abbi Glines sehr einfach. Das Buch ist unglaublich schnell gelesen und der Schreibstil ist sehr flüssig. Allerdings sind mir bei der Geschichte um Maggie und West erstmals einige Wortwiederholungen, sogar das Wiederholen ganzer Sätze aufgefallen. Keine Ahnung, ob ich das zuvor nicht bemerkt habe oder es in diesem Buch wirklich häufiger auftaucht. Gestört hat mich das nur minimal.


    Die Charaktere Maggie und West, sowie die Nebencharaktere, waren mir gleich sehr sympathisch. Abbi Glines schafft es immer wieder, den Leser emotional an die Charaktere zu binden. Ich fühlte mit den beiden und wünschte ihnen nur das Beste. Dennoch war ich von ihnen nicht ganz so begeistert wie bspw. von Jax & Sadie oder Macus & Low.


    "Until Friday Night" unterscheidet sich von den Büchern der "Sea Breeze" Reihe. Die "heißen Szenen" werden übersprungen und es wird deutlich mehr auf die Schicksale der beiden eingegangen. Das Buch soll tiefgründiger und emotionaler sein. An sich finde ich das gut. Doch Maggie und West konnten mich trotz ihrer wirklich heftigen Schicksale nur selten tief berühren.


    Man sollte nicht meinen, dass ein so dünnes Buch zu langwierig sein kann und doch ertappte ich mich an so mancher Stelle bei dem Wunsch, das Ganze möge doch mal ein bisschen in die Pötte kommen. Gelangweilt habe ich mich nie, aber ich war auch nie so tief in der Geschichte, wie bei den vorherigen Büchern der Autorin. Zum Schluss gibt es eine "Wendung" die für mich völlig unnötig war. Genauer kann ich leider nicht darauf eingehen um nicht zu spoilern.


    Fazit: Eine süße Geschichte, die mich teilweise packen und berühren konnte, jedoch nicht an die ersten beiden Bände der Sea Breeze Reihe heran kommt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Die Erwartungen an Matthew Quicks neusten Roman waren gigantisch, da "Silver Linings" ein absolutes Lieblingsbuch von mir ist. Es geht tief, ist witzig und berührend zugleich. All das erhoffte ich mir auch von "Flugstunden".


    Wie man schon an meiner Wertung erkennen kann, hat "Flugstunden" das leider nicht ganz geschafft. Dennoch konnte mich das Buch wieder sehr gut unterhalten und durch seine Besonderheit überzeugen. Zum Inhalt des Buches möchte ich gar nicht viel verraten, da der Klappentext bereits einiges preis gibt.


    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Matthew Quick hat einfach einen mitreißenden Schreibstil, der mit dem ersten Satz packen kann. Auch der Matthew Quick typische Humor kommt auf den ersten Seiten nicht zu kurz und so war ich gleich mitten in der Geschichte.


    Die Charakterentwicklung ist Matthew Quick wieder perfekt gelungen. Eine Frau, die immer unabhängig sein wollte und Feministinnen bewundert, versauert in einem Leben mit ihrem Mann, der nicht nur Pornoproduzent ist, sondern sie auch noch betrügt. Bis sie einen Schlussstrich zieht. Ihre neue Lebensaufgabe: Den Lehrer retten, den sie damals so bewunderte. Besonders dieser Lehrer wuchs mir direkt ans Herz. Mit seiner eigenen Art zu unterrichten, beeinflusste er das Leben vieler Jugendlicher stark ins positive. Matthew Quicks Charaktere sind immer etwas überspitzt, etwas verrückt. Aber genau das macht seine Bücher zu etwas besonderem.


    Soweit klingt doch alles perfekt! Jein, denn auch wenn mich die oben genannten Punkte überzeugen konnten, kam das Gefühl, das ich beim Lesen hatte überhaupt nicht an das heran, dass ich bei "Silver Linings" hatte. Und dann gibt es noch einen großen Minuspunkt und das ist die Handlung selbst. Wie bereits erwähnt konnte mich der Anfang komplett packen, doch nach etwa hundert Seiten begann ein etwas langwieriger Teil, bei welchem ich vermutlich aufgegeben hätte, wäre der Humor und der Schreibstil nicht nach wie vor lesenswert. Ich langweilte mich und legte das Buch längere Zeit zur Seite. Glücklicherweise war das nach weiteren ca. 100 Seiten dann auch zu Ende, denn da konnte mich das Buch wieder packen. Das Ende empfand ich als sehr authentisch und gelungen. Besonders beeindrucken konnte mich jedoch die Wirkung, die das Buch auch viele Tage nach der Beendung auf mich hatte. Ich begann zu grübeln, einiges zu hinterfragen, manche Passagen erst im Nachhinein genauer zu verstehen. Genau das muss ein gutes Buch haben.


    Fazit: Einmal mehr zeigt Matthew Quick, dass er einen besonderen und individuellen Stil hat. Dies betrifft sowohl den Schreibstil selbst als auch die Charaktere und den Humor. Ich freue mich auf weitere Bücher des Autors :):bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Wie schon auf dem Cover steht, handelt es sich bei "Die Witwe" um einen Roman und nicht um einen spannungsgeladenen oder gar actionreichen Thriller. Was darf von der Geschichte also genau erwartet werden?


    Zunächst einmal überzeugten mich die unglaublich tiefen und facettenreichen Charaktere. Insbesondere "die Witwe", Jean Taylor, konnte mich auf Anhieb durch Ihre Authentizität überzeugen. Hierbei scheint Fiona Barton eine der wenigen Autorinnen zu sein, die eine Protagonistin nicht unbedingt liebenswert und intelligent kreieren musste. Ich finde das toll! Klar, ist es schön, wenn man sich mit der Hauptfigur einer Geschichte identifizieren kann oder sie einem ans Herz wächst, doch viel zu selten werden die Geschichten der Personen erzählt, die uns vielleicht nicht sofort sympathisch sind.


    Der Stil der Autorin ist sehr einfach und ruhig. Das Geschichte lässt sich sehr schnell lesen. Auch wenn eigentlich gar nicht so viel passiert, fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Gerade zum Schluss konnte mich die Geschichte um Glen und Jean komplett packen und von sich überzeugen. Das Buch umfasst viele kurze Kapitel, die aus unterschiedlichen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeiten spielen. Mir hat das sehr gut gefallen, auch wenn ich des Öftern durcheinander kam.
    In die Geschichte selbst ist eigentlich schnell eingeführt. Sie handelt von einem Mann, der ein kleines Mädchen entführt haben soll, jedoch nicht verurteilt wurde. Einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes alleine mit den Anschuldigungen zurecht kommen muss. Einem Polizist, der immer noch nach dem kleinen Mädchen sucht. Einer Journalistin, die nach dem Tod des Mannes eine große Story wittert. Doch hat Glen das Mädchen wirklich entführt? Wo ist es? Hatte er Komplizen? Oder war alles doch ganz anders?


    Zum Ende ist nichts mehr, wie es schien. Oder vielleicht doch? Die Spannung war nicht mehr zu überbieten. Seitenlang wusste ich gar nicht mehr, was ich noch glauben sollte und fieberte gespannt dem Ende hingegen. Fragen blieben keine offen und ich schlug dieses Buch vollends zufrieden zu :)


    Fazit: Eine Geschichte, die sehr ruhig beginnt und dann immer mehr an Fahrt aufnimmt. Sehr besonders, sehr spannend und absolut empfehlenswert für Leser, bei denen nicht immer das Blut aus den Seiten laufen muss, sondern Spannung auch unterschwellig erzeugt werden darf ;) :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Schon lange bevor bekannt wurde, dass "These Broken Stars" auf deutsch übersetzt wird, war mir klar, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen muss. Umso größer war die Freude, als ich dieses Buch in der Verlagsvorschau des Carlsen Verlags entdeckte.


    Die Erwartungen an das Buch waren, nicht zuletzt wegen zahlreicher Begeisterungsstürme englischsprachiger Blogger und Youtuber, gigantisch. Auch ich kann mich dieser Begeisterung nur anschließen und das, obwohl das Buch doch ganz anders war als ich erwartete.


    Zunächst möchte ich erwähnen, dass zwar noch zwei weitere Bücher in dieser Reihe erscheinen werden, diese jedoch nicht die Geschichte von Lilac und Tarver fortführen. In jeder Geschichte werden neue Charaktere genauer betrachtet, was bedeutet, dass die Handlung der einzelnen Bände abgeschlossen ist.


    Der Sprachstil der beiden Autorinnen ist wirklich toll. Er ist angenehm zu lesen, sehr bildhaft und zieht den Leser mitten ins Geschehen. Auch, dass zwei Autorinnen am Werk waren, fällt nicht negativ auf.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch mit einem lauten Knall beginnt. Die ersten 100 Seiten sind sehr actionreich und hochspannend. Danach wird das Buch etwas ruhiger, jedoch keine Seite langweilig. Hier setzten die Autorinnen auf die Charakterentwicklung, die meines Erachtens unfassbar gut gelungen ist. Insbesondere Lilac entwickelt sich während der gesamten Geschichte. Denkt man zu Beginn noch, dass sie ein verwöhntes Mädchen ist, zeigt sie im weiteren Verlauf immer mehr, was tatsächlich in ihr steckt. Doch perfekt ist sie nie. Sie macht Fehler, sie zeigt Schwächen und handelt das ein oder andere Mal leichtsinnig oder unüberlegt. Jedoch nie ohne ihren absoluten Kampfeswillen zu zeigen. Und genau das macht sie für mich so authentisch. Tarver hingegen ist von der ersten Seite an absolut sympathisch. Auch wenn die Entwicklung bei ihm nicht so groß ist, ist er nicht weniger authentisch als Lilac.


    Während der gesamten Geschichte werden neue Fragen aufgeworfen. Die Antworten darauf konnte ich kaum abwarten. Diese wurden auch zum großen Teil geklärt. Ein paar kleinere Fragen blieben zum Schluss dennoch offen. Dies fand ich nicht störend, aber trotzdem ein wenig schade. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass genau diese Fragen in den Folgebänden nochmal aufkommen und hier behandelt werden.


    Auch das Ende konnte mich vollends überzeugen. Dieses überrascht nochmal durch einige Plottwists und ist dennoch abgeschlossen. Auch wenn man die Folgebände nicht zwingend lesen muss, hat dieser erste Band doch Lust auf mehr gemacht


    Fazit: Eine gelungene Geschichte, die mich vor allem durch ihe Originalität und die Charakterentwicklung begeistern konnte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nicole Gozdek gewann mit "Die Magie der Namen" den Piper Wattpad Award und somit einen Buchvertrag. Völlig zurecht, wie ich finde.
    Sofort fiel mir der sehr ausgereifte und spezielle Schreibstil auf, der keineswegs auf einen Erstlingsroman deutet. Die Geschichte liest sich leicht und locker und doch hat Nicoles Schreibstil einen hohen Wiedererkennungswert.


    Man kennt die Bücher, bei welchen man sofort in der Geschichte ist, alles sehen, hören, riechen und schmecken kann. Dies war bei "Die Magie der Namen" nicht gleich der Fall. Gerade zu Beginn tat ich mich sogar etwas schwer damit, in die Geschichte zu finden. Doch spätestens, als Tirasan sich mit Rustan und seinen Freunden auf den weiten Weg nach Himmelstor macht, war es um mich geschehen. Ich fragte mich, was sein Name bedeutete und spekulierte über hunderte von Seiten hinweg. Hinter jeder Ecke lauerte ich Gefahr, fragte mich, wer der Gruppe etwas böses möchte. Ich war mitten in der Geschichte angekommen.


    Die Charaktere empfand ich als authentisch und sympathisch. Insbesondere Nr. 19, später Tirasan und unser Protagonist, mochte ich sehr gerne.
    Das Ende empfand ich als sehr befriedigend und überraschend zugleich. Für mich blieben keine Fragen offen und es überraschte mich, als ich von einer geplanten Fortsetzung hörte. Ich werde Tirasan und den anderen treu bleiben und freue mich riesig auf ein weiteres Buch von Nicole Gozdek.


    Fazit: Eine tolle Geschichte, mit kleineren Startschwierigkeiten, aus der später aber ein sehr origineller und packender Page-Turner wird! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nachdem mich Jennifer Benkau bereits mit ihrer "Dark Canopy"-Dilogie sowie dem Roman "Mit Rosen bedacht" zu 100% begeistern konnte, musste natürlich auch schnellstens ihr neustes Werk "Wenn wir fallen" verschlungen werden. Und auch hier hat mir die Autorin wieder einige schöne Lesestunden beschert.
    In der Geschichte fand ich mich sehr schnell zurecht. Besonders interessant fand ich die Idee von dem Traumjungen, der auf einmal Wirklichkeit wird. Auch wie zwei Jugendliche aus komplett unterschiedlichen Verhältnissen zusammen finden würden, klang vielversprechend.


    Liz und Louis konnte ich mir gleich gut vorstellen, dennoch blieben sie mir auf den ersten Seiten etwas fremd. In Liz konnte ich mich nach einigen Seiten jedoch gut hineinversetzen. Sie ist eine sehr besondere Protagonistin. Auch wenn sie es bisher nicht leicht hatte, gibt sie nicht auf. Besonders toll finde ich auch, dass sie ihren Traum verfolgt und das tut, was ihr Spaß macht: Kleidung und Accessoires designen. Nach einigen Seiten wurde ich dann auch mit Louis warm. Hier lag das Problem vermutlich, bei der Ankündigung auf dem Buchrücken, dass es sich bei Louis um einen Bad Boy handelt. Nun, ein Bad Boy ist dieser Kerl jedoch wirklich nicht...und das ist auch gut so. Viel mehr ist er ein netter Junge, der durch absolut bescheuerte Lebensumstände und ein paar falsche Entscheidungen auf die schiefe Bahn gerutscht ist.


    Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist wie gewohnt sehr angenehm und flüssig zu lesen. Besonders mochte ich den Bezug zu aktueller Musik und Filmen sowie die Passagen in denen Liz von Louis träumt. Was mir jedoch weniger gefallen hat, waren verschiedene Anglizismen, wie bspw. "Dreamboy". Da rollen sich bei mir leider die Fußnägel nach oben ;) Glücklicherweise hielt sich dies jedoch in Grenzen.


    Das Ende des Buches mochte ich auch sehr gerne, da es dem Leser etwas wertvolles mit auf den Weg gibt. Zudem fand ich die Entwicklung zwischen Liz und Louis glaubhaft und realistisch. Nicht zu rostarot, nicht zu schwarzmalerisch.


    Fazit: Eine tolle Geschichte, dich mit gut unterhalten hat, angenehm zu lesen ist und dem Leser etwas wertvolles mit auf den Weg gibt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich liebe Antonias Bücher! Dementsprechend gespannt war ich auf ihr neustes Werk "Die Allee der verbotenen Fragen". Der Titel könnte nicht passender sein und auch das Cover passt perfekt zu dem Inhalt des Buches. Der Klappentext verrät nicht mehr, als es die ersten Seiten des Buches. Er gibt einen guten Eindruck von dem, auf das sich der Leser in diesem Buch freuen darf. Ein gelungenes Rundum-Paket also ;)


    Schon auf den ersten Seiten konnte die Autorin mich mit ihrer wunderschönen Sprache, ihrer leicht schrägen und zugleich witzigen, traurigen, schönen und nachdenklich stimmenden Geschichte packen. Akelei als Protagonistin mochte ich auf Anhieb. Alles an ihr ist durchschnittlich, mal abgesehen von ihrem Namen. Sie führt ein gutes Leben mit einem Mann, der gut zu ihr ist, den sie aber nicht liebt. Ein Leben, in dem sie alles hat und das doch nicht ihren tiefsten Wünschen und ihrem Wesen entspricht. Als sie auf einmal Finn in der Stadt bemerkt, der Nachbarsjunge der vor 18 Jahren verschwand und seitdem scheinbar keinen Tag gealtert ist, folgt sie diesem quer durch Deutschland...ein Huhn mit einem ganz bemerkenswerten Charakter immer in der Handtasche.


    An Antonia Michaelis Büchern schätze ich besonders, dass sie ihren ganz eigenen Stil haben. Sie sind weit vom Mainstream entfernt und dennoch erreicht die Autorin eine Vielzahl von Lesern, die sich einfach nach "etwas anderem" sehnen. Kaum eine Autorin schafft es, mich so zu berühren, wie Antonia Michaelis es tut. Und das ist ihr auch hier wieder gelungen. Während Akelei Finn durch Deutschland nachreisst, beginnt der Leser über sein eigenes Leben nachzudenken. Bin ich heute da, wo ich ich mich vor fünf, vor zehn oder sogar mehr Jahren gesehen habe? Bin ich "angekommen"? Außerdem bleibt dem Leser gar nichts anderes übrig als durchgehend mitzufiebern, wie Akeleis und Johanns Geschichten miteinander zusammenhängen.


    Das Buch ist aus Akeleis, aber auch aus Johanns Sicht geschrieben. Dies gefiel mir besonders gut, denn auch Johann ist ein sehr sympathischer Charakter, dessen Gedanken und Gefühle ich sehr gerne gelesen habe. Das Highlight war jedoch das Huhn, bzw. Akeleis Gespräche mit dem Huhn. Eben sollte es noch mit Rotweinsauce auf den Tisch, im nächsten Moment findet es sich gemeinsam mit Akelei in verschiedenen Städten und den dazugehörenden Hostels und Bahnen wieder.


    Die meiste Zeit über tappt der Leser im Dunkeln. So ging es zumindest mir. War Johann wirklich Finn? Und wie konnte es sein, dass er nicht gealtert ist? Was sind die "verbotenen Fragen"? Gerade im Mittelteil hatte ich wirklich keine Ahnung, wohin mich das Buch führen würde. Ein Junge der nicht alterte? Das Ende klärt jedoch alle Fragen (bis auf eine vielleicht?). Mir hat das Ende sehr, sehr gut gefallen auch wenn ich weiß, dass es nicht Jedermanns Sache sein wird.


    Fazit: Eine berührende, witzige und vor allem originelle, leicht schräge Geschichte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Dieser Klappentext ist ein Grund, weshalb ich mir Klappentexte für gewöhnlich gar nicht oder nur sehr ungern durchlese. Hier haben wir ein besonders "tolles" Beispiel, denn der Klappentext nimmt nahezu alles vorweg. Was mit Matheo, unserem Protagonisten, geschah, erfährt der Leser erst nach etwa der Hälfte des Buches. Doch damit nicht genug! Auch die große Schlüsselfrage nach dem "Wer?" ist relativ klar angedeutet, sodass ich von Beginn an Bescheid wusste.


    Matheo ist siebzehn Jahre alt und in Großbrittanien schon beinahe eine Legende. Als Turmspringer verzeichnet er große Erfolge, steht sogar kurz vor Olympia. Nicht zuletzt hat er dies seinen (über-)ehrgeizigen Eltern zu verdanken, die ihn in seiner Karriere sehr unterstützen, ihm jedoch oft sehr kalt gegenüber treten. Doch die fehlende Zuneigung zuhause, erhält Matheo von seiner großen Liebe Lola. Nach einem Sieg erwacht er mit Verletzungen am ganzen Körper, sein Zimmer ist verwüstet. Er ist verwirrt und kann sich an die vergangene Nacht nicht erinnern. Doch er weiß, dass etwas schreckliches passiert ist. Er beginnt sich zu verändern, sich von Lola und seinen Freunden zu entfernen. Nach und nach kehrt die Erinnerung zurück und stellt Matheos Kraft erneut auf die Probe...


    Besonders gut gefallen hat mir, dass der Leser vor dem großen Knall die Charaktere und den Protagonisten kennenlernen kann. Matheo ist wirklich ein sehr interessanter und authentischer Charakter und ich konnte mich schnell in ihn hinein versetzen. Auch Lola, deren Vater sowie die gemeinsamen Freunde und Matheos Familie wurden toll beschrieben.


    Der Schreibstil von Tabitha Suzuma war für mich zunächst etwas ungewohnt. Dennoch lies er sich schnell und leicht lesen. Etwas besorgt war ich, ob mir das Thema "Turmspringen", für das ich mich überhaupt nicht interessiere, zu viel werden könnte. Hiermit überraschte mich die Autorin erneut, denn gerade zu Beginn des Buches gab es schon die ein oder andere Beschreibung. Doch genau diese Beschreibungen fand ich sehr interessant.


    Wie schon erwähnt, nahm mir der Klappentext die komplette "Spannung", denn mir war von vorne rein klar, was passieren würde und wer die Schuld trägt. Glücklicherweise habe ich mich während des Lesens dennoch nicht gelangweilt. Gerade die erste Hälfte des Buches hat mir enorm gut gefallen. Matheos Gefühle zu Lola, aber auch die zu seiner großen Leidenschaft, dem Turmspringen, waren sehr authentisch und fesselnd geschrieben. In der zweiten Hälfte des Buches ebbte die anfängliche Begeisterung leider etwas ab. Nicht alles konnte ich nachvollziehen, zu groß war der Ärger über den schlecht gewählten Klappentext (ich ewähne diesen zum letzten Mal...versprochen ;)). Der größte Kritikpunkt kam für mich jedoch ganz zum Schluss. Das Ende empfand ich als sehr, sehr enttäuschend.


    Als alles aufgelöst wurde ging es Schlag auf Schlag. Mir wurde das Buch deutlich zu schnell abgeschlossen. Ein paar Fragen blieben für mich offen und ich hätte mir einfach einen "runderen" Abschluss gewünscht. Auch über eine Entwicklung konnte ich nur den Kopf schütteln. Diese war für mich absolut nicht nachvollziehbar und komplett überdramatisiert. Leider konnte mich diese Wendung zwar überraschen, jedoch überhaupt nicht berühren. Neben den offenen Fragen, blieben leider einige unlogische Lücken in der Geschichte übrig, die ich nicht ganz verstanden habe.


    Fazit: Eine Geschichte, die wirklich gut startete, mich am Ende aber doch sehr enttäuschte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Mit dem zweiten Teil von „der Araber von Morgen“ setzt RiadSattouf die Erzählung seiner Kindheit in den Jahren 1984 und 1985 fort. Nachdemdie Familie einige Zeit in Frankreich verbracht, kehren sie nun in das syrischeDorf zurück in dem auch die Familie des Vaters des kleinen Riads lebt.


    Wie schon im ersten Band gelingt es dem Autor uns aus denAugen eines naiven Kindes an den Geschehnissen teilhaben zu lassen undvermeidet es so die Motive und Handlungen der Geschichte politisch odermoralisch zu bewerten. Dieser ungefilterte Zugang zu den Erinnerungen desAutors zwingt den Leser sich mit dem Gelesenen selbst auseinanderzusetzen, esentsprechend einzuordnen und zu verarbeiten. Aufgrund dieser Erzähltechnikerscheinen die Begebenheiten in der „Araber von Morgen“ nur umso intensiver undlassen den Leser häufig erschrocken zurück.


    Der zweite Band folgt dem kleinen häufig Riad auf seinenErkundungszügen, die er zusammen mit seinen Cousins unternimmt, durch dassyrische Heimatdorf. Auch der Schulalltag rückt hier als neues Erzählelement inden Vordergrund. Die politischen Zustände im Syrien der 80er Jahre werdenallenfalls am Rande gestreift. Der Fokus der Erzählung liegt jedoch eindeutigauf dem Alltag der Menschen und erzählt von den Herausforderungen der syrischenGesellschaft, die sich manifestieren in Armut, Ungleichheit, Misswirtschaft undGewalt. All dies wird jedoch von der sehr humorigen Erzählart sowie demwitzigen Zeichenstil des Autors getragen.


    Der Araber von Morgen überzeugt demnach durch seine sehrdetailreiche Schilderung des syrischen Alltags, die schonungslos den Finger indie offenen Wunden der damaligen Gesellschaft legt und dabei doch nie den Humorverliert. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nachdem mich schon die Midnight Eyes Trilogie von Juliane Maibach begeistern konnte, musste ich natürlich auch ihr neustes Werk "Seelenlos - Splitterglanz" lesen. Schon nach wenigen Seiten konnte mich die Geschichte um Gwen voll und ganz packen. Nach dem Tod ihres Großvaters erbt Gwen von ihm einen kleinen Taschenspiegel. Schnell merkt sie, dass mit dem Spiegel irgendetwas nicht stimmt und ehe sie sich versah landet sie in einer anderen Welt. Hier begegnet sie nicht nur gefährlichen Wesen sondern auch dem geheimnisvollen Tares, der ihr Herz höher schlagen lässt.


    Gwen ist 21 Jahre alt und war schon früh auf sich allein gestellt. Da die Eltern beruflich sehr viel unterwegs sind, ist Gwen für ihr Alter sehr selbstständig. Das Buch ist also auch für ältere Leser(innen) gut geeignet und ich fand es sehr erfrischend, eine Geschichte nach meinem Geschmack mit einer etwas älteren Protagonistin zu zu lesen. Gwen ist nicht das typische schüchterne Mädchen, das man in den meisten Jugendbüchern findet, sondern eine bodenständige junge Frau, die sich gegenüber anderen gut behaupten kann. Ich mochte sie auf Anhieb sehr gerne und freue mich schon darauf mehr von ihr zu lesen. Auch die anderen Charaktere wie ihre beste Freundin Fee, der geheimnisvolle Tares sowie Niris und Asrell, sind authentisch und besonders. Juliane Maibach versteht einfach etwas davon tolle und authentische Charaktere zu schaffen und so wuchsen mir auch hier die Charaktere in Rekordzeit ans Herz.


    Auch in Splitterglanz überzeugt Juliane mit einem sehr bildhaften Schreibstil, welcher der spannenden Geschichte zusätzlich Leben einhaucht. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Orte und Personen konnte ich mir perfekt vorstellen und merkte dabei gar nicht, wie die Seiten nur so dahin flogen.


    Die Spannung in "Seelenlos - Splitterglanz" wird durchgehend aufrecht erhalten. Ich konnte das Buch nur sehr schwer zur Seite legen und bin froh, dass ich das auch nicht oft musste ;) Die Geschichte entwickelte schnell einen Sog auf mich und ich fühlte mich, als wäre ich ebenfalls durch einen Spiegel in eine andere Welt gelangt. Der Ideenreichtum von Juliane Maibach ist einfach unglaublich, denn auch hier erschuf sie wieder völlig neue Wesen und erzeugte eine rundum neue Geschichte, die mich mehrfach überraschen konnte. Zum Schluss blieb der Mund einige Sekunden offen stehen, denn mit dieser Entwicklung habe ich keine Sekunde lang gerechnet.


    Fazit: Ein unglaublich spannender und vielseitiger Auftakt, der mich sehnsüchtig auf Band 2 warten lässt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Puh, wo soll ich nur anfangen. Der Klappentext verrät nur wenig über die Stimmung und die Geschichte, die "Das Apfelblütenfest" beinhaltet. Somit habe ich ohne große Erwartungen mit dem Lesen begonnen, bereit dazu, mich überraschen zu lassen. Und das hat "Das Apfelblütenfest" auch geschafft.


    Schon der Prolog konnte mich gefangen nehmen und nach wenigen Seiten war ich das erste Mal den Tränen nahe. Wir begleiten den 9-Jährigen Jules, wie er in einen alten Apfelbaum eine Stellenanzeige ritzt. Er sucht eine Haushälterin, die nach dem Selbstmord seiner Mutter, dem Vater unter die Arme greifen und wieder ein wenig Freude in das Haus bringen soll. Diese Stelle fand ich unglaublich berührend und schnell war ich völlig begeistert von dem Buch.


    Auch das französische Flair bringt Sebastian Carsten Henn perfekt rüber. Ich bin ein großer Fan von französischen Filmen und Büchern und somit war die perfekte Beschreibung der Normandie und der Menschen die dort leben nur ein weiterer Pluspunkt. Auch der Schreibstil war angenehm zu lesen. Er ist sehr bildhaft und intensiv.


    Auf Jules Stellenanzeige meldete sich nie jemand, bis viele Jahre später die sympathische und liebenswerte Lilou an dem Baum vorbei kommt. In ihrem Leben geht gerade alles drunter und drüber. Sie versteht die Stellenanzeige als einen Wink des Schicksals und geht zu Jules Hofgut, um sich zu bewerben (nichtsahnend, dass Jules mittlerweile zu einem attraktiven, wenn auch etwas mürrischen Mann heran gewachsen ist). Tatsächlich stellt ihr sie ein. Lilou bringt frischen Wind auf das Hofgut und auch in Jules Leben. Doch der erfährt nach kurzer Zeit, dass er schwer krank ist.


    Auf den ersten ca. 200 Seiten habe ich diese Geschichte geliebt. Ich mochte die witzigen Dialoge zwischen Lilou und Jules, liebte die Charaktere, den Handlungsort und die Atmosphäre. Ich war wirklich hin und weg und nutzte jede Gelegenheit zum Lesen. Doch dann kam die Geschichte an einen Punkt, an dem ich nur noch den Kopf schütteln konnte und mich fragte, was das nun in dieser Geschichte zu suchen hat. Auch rückblickend ergibt dieses Ereignis einfach keinerlei Sinn und hätte gut weg gelassen werden können. Normalerweise vermeide ich Spoiler, doch bei diesem Buch muss es einfach sein.


    ***SPOILER ANFANG!***


    ***SPOILER ENDE!***


    Doch damit nicht genug! Auch die so liebenswerte Lilou begeht einen Fehler, den ich einfach nur bescheuert finde und mich frage, was bei ihr eigentlich falsch gelaufen ist. Dies hat mich besonders getroffen, weil ich die Charaktere in dieser Geschichte so gerne mochte. Auch hier wieder ein Spoiler:


    ***SPOILER ANFANG!***


    ***SPOILER ENDE***


    So, das war's nun mit den Spoilern. Zum Ende sei noch gesagt, dass ich es kaum erwarten konnte, das Buch endlich zur Seite zu legen. Es wurde immer seltsamer und absurder. Nach dem wirklich unfassbar tollen Anfang konnte ich es kaum fassen, in welche Richtung sich dieses Buch entwickelt hat.


    Fazit: Wie viele Sterne vergibt man in solch einem Fall? Ich habe mich für 2,5 Sterne entschieden, da mir der Anfang wirklich gut gefallen, mich das Ende aber extrem enttäuscht hat. Leider bleibt beim Zuschlagen eines Buches ja meist das Ende in Erinnerung. So leid es mir auch tut: Ich kann dieses Buch niemandem empfehlen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Vor etwas mehr als zwei Jahren sorgte Erin Kelly mit "Das Böse, das im Herzen schläft" für die Thrillerüberraschung meines Lesejahres. Ich fand das Buch schlichtweg genial und gierte nach mehr. Umso größer war die Freude auf "Der ehrenwerte Mörder" und umso höher auch die Erwartungen. Der Klappentext des Buches klingt vielversprechend. Die ersten rund 180 Seiten las ich in einem Rutsch, doch dann begann der Part, weswegen das Buch von mir nur 2,5 Sterne bekommt.


    Was mir extrem gut gefallen hat, war die Tatsache, dass der Protagonist Luke schwul ist und im Klappentext nicht darauf hingewiesen wurde. Seine Homosexualität wurde nicht groß thematisiert und spielte auch keine Rolle in der Geschichte. Alles, was ihm zugestoßen ist, hätte auch jedem heterosexuellen Menschen zustoßen können. Erin Kelly behandelt das Thema "Homosexualität" also einfach ganz normal und ohne großes Brimborium. Natürlich gibt es mittlerweile einige Bücher mit homosexuellen Charakteren, doch hier ist ihre Sexualität meist das große Thema.


    Auf den ersten Seiten lernen wir Luke kennen. Während er und Jem sehr authentisch beschrieben wurden, blieb der Rest der Charaktere für mich im Laufe des Buches leider sehr blass. Luke ist nicht der typische sympathische Charakter. Er trifft einige "falsche" Entscheidungen und handelt das ein oder andere Mal sehr egoistisch. Auch das empfinde ich als Besonderheit, denn Luke entspricht einfach keinem Stereotyp. Der Schreibstil von Erin Kelly gefällt mir nach wie vor sehr gut. Ihre Art Personen, Umstände und Gefühle zu beschreiben hat einen hohen Wiedererkennungswert und macht ihre Bücher zu etwas Besonderem.


    Kommen wir zu dem großen, fetten Kritikpunkt und der ist leider die Handlung an sich. Wie ich oben schon schreib, gefielen mir die ersten 180 Seiten enorm gut. Der Leser erhält Einblick in Lukes Leben und seine Gefühlswelt. Auf den ersten Seiten suchte man vergeblich nach "Krimi-Elementen" und doch empfand ich diese Seiten viel spannender, als alles andere was danach kam. Die darauf folgenden Seiten befassen sich beinahe ausschließlich mit der Recherche zu einem alten Mordfall und dem damaligen Gangster Joss Grant. Es kommen Gespräche mit Joss Grant und anderen Personen hinzu und Luke deckt Schritt für Schritt den alten Mordfall auf. So weit, so gut. Was mich hier störte war zum einen die Langeweile die beim Lesen aufkam, die nicht zuletzt durch die blassen Charaktere hervorgerufen wurde. Wie soll ich mitfiebern, wenn ich mir die Charaktere kaum vorstellen kann? Wie soll Spannung erzeugt werden, wenn mir die Charaktere größtenteils egal sind? Stellenweise musste ich mich zwingen weiter zu lesen. Schnell kam ich an den Punkt, an dem es mich einfach nicht mehr interessierte wer nun was vertuscht oder wer wen ermordet hatte. Des Weiteren fand ich es nicht authentisch, wie Luke die Hinweise zugeflogen sind. Der Mordfall wurde nie aufgeklärt und lag jahrzehntelang bei den unaufgeklärten Fällen. Und auf einmal beginnen Zeugen, die bisher nicht aufgefunden werden konnten, zu reden. Der Hauptverdächtige, der sich nie zu den Geschehnissen äußerte, erklärt sich zu Interviews bereit.


    Das Ende hätte überraschend sein können, wenn ich mir in der zweiten Hälfte irgendwelche Gedanken dazu gemacht hätte, wie das Buch ausgehen könnte. Doch obwohl es sich bei "Der ehrenwerte Mörder" um einen Kriminalroman handelt, fieberte ich nicht eine Sekunde lang der Auflösung des Falls entgegen.


    Fazit: Auch wenn mich dieses Buch leider nicht überzeugen konnte, halte ich von Erin Kelly als Autorin sehr viel. Einige Punkte in diesem Buch empfand ich als erfrischend anders und deshalb auch als besonders. Diese Punkte konnten die Schwächen in der Handlung für mich jedoch leider nicht ausmerzen. Leser, die sehr ruhige und recherchelastige Kriminalromane mögen, könnte dieses Buch gut gefallen. Allen, die einen spannenden Krimi erwarten, muss ich von diesem Buch leider abraten. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: