Beiträge von Coco90

    "Das Seehaus" war mein erstes Buch von Kate Morton und ich bin mir sicher, dass ihm noch einige folgen werden. Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt ganz andere. Ich erwartete eine schön-kitschige, etwas "softe" Story mit wenig Tiefgang. Das hört sich nun sehr negativ an, doch manchmal steht mir selbst nach so etwas der Sinn. Mit einem Buch, dass mich komplett packt und einer Handlung, die sich so spannend wie ein Krimi liest, habe ich wirklich nicht gerechnet.


    Schon der Prolog ist sehr spannend geschrieben. Man liest von einem Mädchen / einer Frau, die irgendetwas vergräbt und damit das Verschwinden des kleinen Theo Vertuschen möchte. Es ist weder klar um welche Person es sich hierbei handelt noch, ob diese tatsächlich Schuld an Theos Verschwinden trägt oder sich nur schuldig fühlt. Dieser Einstieg ließ mich sofort in der Geschichte versinken und mitfiebern.


    Durch die vielen Handlungsorte, Handlungszeiten und Charaktere, lässt sich schwer ein Hauptstrang oder ein Protagonist bestimmen. Auf den ersten ca. 200 Seiten bevorzugte ich die Handlung in der Vergangenheit, da mir die Charaktere schnell ans Herz wuchsen. Später jedoch machte es für mich keinen Unterschied mehr, über wen oder wann die Geschichte momentan spielte. Ich mochte jeden Erzählstrang und jeden Charakter auf seine Art sehr gerne.


    Der Schreibstil von Kate Morton konnte mich komplett überzeugen. Ich bin mir sicher, dass er nicht jedermanns Sache ist, denn er ist sehr ausschweifend, beschreibend und blumig. Genau diese Eigenschaften sorgten aber dafür, dass ich mir die Orte sowie die Personen perfekt vorstellen konnte. Insbesondere Loeanneath (das "Seehaus") hatte ich wie eine Fotografie vor Augen. Zu Beginn wird das Seehaus aus Alice Sicht (Vergangenheit) beschrieben. Ich stellte mir eine malerische kleine Villa mit wundervollem Garten und so vielem mehr vor. Die Gefühle, die Alice für den Ort ihrer Kindheit verspürte, nahm ich ebenfalls wahr. Siebzig Jahre später entdeckt Sadie Loeanneath. Das Haus ist teilweise verfallen, der Garten überwuchert. Auch hier konnte ich das Haus genau vor mir sehen und spürte ein seltsames Gefühl der Traurigkeit, eben weil ich Alice' Gefühle für das Haus nachvollziehen konnte. So etwas zu schaffen ist meines Erachtens große Kunst.


    Doch auch die Charaktere waren, wie oben schon angedeutet, authentisch. Man erhält Einblick in ihre Gedanken, ihre Vergangenheit und was sie zu dem machte, was sie heute sind. Ich mochte Alice und ihre Geschwister, doch noch mehr wuchs mir Eleanor, die Mutter der Kinder, ans Herz. Und auch Sadie, die Protagonistin in der Gegenwart, mochte ich nach einigen Seiten sehr gerne.
    Die Handlung war durchgehend spannend. Ich fieberte nicht nur der Auflösung von Theos Verschwinden entgegen, sondern war auch gespannt mehr über die Charaktere zu erfahren. Auch, dass ich "Das Seehaus" spannend wie ein Krimi fand, ist keinesfalls übertrieben. Es geht um das Verschwinden eines Kindes. Es versteht sich, dass da nicht alles legal zugegangen sein kann. Doch auch Sadies Ermittlungsarbeit, die Schuldgefühle der Charaktere und das Mitfiebern bezüglich der typischen Krimifragen "Wer war's und warum?" hatten ganz klaren Krimicharakter. Dazu kommt, dass Kate Morton den Leser immer wieder in andere Richtungen lenkt. Ich verdächtigte so ziemlich jeden und immer dann, wenn ich gerade sicher war das Rätsel gelöst zu haben, kam ein neues, wichtiges Detail auf. Hierbei trug Kate Morton allerdings niemals zu dick auf.


    Das Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Der Fall wird abgeschlossen, alle Fragen werden beantwortet. Kritisieren könnte man, dass der Zufall in diesem Buch eine relativ große Rolle spielte, doch mich störte das nicht wirklich. Dennoch hätte ich mir noch weitere 20-30 Seiten gewünscht, in denen eine bestimmte Sache in Bezug auf Sadies Geheimnis etwas genauer hätte ausgeführt werden können.


    Fazit: Ein Buch, dass mich in vielerlei Hinsicht überraschen und durchgehend packen konnte. Ich werde sicherlich noch weitere Bücher der Autorin lesen und kann dieses Buch allen, die eine geheimnissvolle und spannende Geschichte mit tollen Charakteren und einem wundervollen Schreibstil zu schätzen wissen nur empfehlen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nachdem mich Band 01 der Talon Saga mich komplett überzeugen konnte, musste natürlich schnellstens Band 02 her. Ich war unglaublich gespannt, was Julie Kagawa in "Drachenherz" für ihre Leser bereit halten würde und brannte darauf zu erfahren wie es mit Ember, Riley und Garret weiter geht.


    Der Einstieg in "Drachenherz" fiel mir leicht. Band Zwei schließt nahtlos dort an, wo Band Eins endete. Es wurden ein paar kleinere Erinnerungsstützen gestreut, ohne das zu viel wiederholt wurde. Leser, die erst vor Kurzem den ersten Band beendet haben, werden dadurch nicht gestört, doch für Leser deren Erinnerung wieder aufgefrischt werden sollte, sind diese Stützen genau richtig. Ich fand mich sofort in dem Buch wieder, fieberte mit den Charakteren und spürte die Atmosphäre des Buches. Kurzum: Ich war begeistert.

    Nachdem mir der rasante Einstieg in Drachenherz wirklich gut gefallen hat, konnte mich der Mittelteil leider nicht überzeugen. Ich bemerke es immer wieder: Ich bin einfach kein Fan von endlosen Verfolgungsjagden. Was andere als actionreich oder spannungsgeladen empfinden, ist für mich nach kurzer Zeit einfach nur noch langweilig. Auch das bereits in Band 01 angekündigte Liebesdreieck finde ich unnötig und (sorry!) auch ein wenig nervig. Die Geschichte bietet so viel mehr... da hätte Julie Kagawa gut und gerne darauf verzichten können. Zudem kam es mir vor, als würde die Handlung kaum voran gehen. Die Protagonisten tappten auf der Stelle oder drehten sich im Kreis, doch ein Vorankommen, war erst wieder Ende des Buches spürbar.


    Der Schreibstil von Julie Kagawa ist auch hier wieder sehr bildhaft und besonders. Auffällig ist jedoch, dass sich Julie Kagawa verschiedener Perspektivenwechsel bedient. Zunächst war ich von dieser Idee sehr angetan, später jedoch merkte ich, dass mich dies sehr im Lesefluss störte. Der Leser bekommt nicht nur Embers und Garrets Perspektive zu lesen. Auch die Perspektiven von Dante, Cobalt und Riley sind in diesem Buch zu finden. Für meinen Geschmack war das etwas zu viel, vor allem, da Garret eindeutig zu kurz kam. Gut gefallen hat mir hingegen, dass der Leser mehr über Rileys Zeit bei Talon erfährt. Die Perspektive „Cobalt“ ist Rileys Sicht aus in der Vergangenheit. Wir erfahren, welche Aufträge er für Talon erledigte und was ihn dazu bewegte, sich von Talon loszusagen. Dennoch muss ich leider sagen, dass die Charaktere in diesem Band etwas an der von mir vielgelobten Tiefe des ersten Bandes verloren. Durch die vielen Sichtwechsel, konnten sie sich nur schwer weiterentwickeln oder dem Leser einen tieferen Einblick in ihre Gedankenwelt ermöglichen.


    Die letzten ca. 100 Seiten haben mir wieder sehr gut gefallen. Julie Kagawa hielt einige spannende Wendungen parat und konnte mich in vielerlei Hinsicht überraschen.


    Fazit: Anfang und Ende des Buches fand ich sehr gelungen. Der Mittelteil des Buches hingegen hat mich leider ein wenig enttäuscht. Die Geschichte selbst ging nur in Maßen voran und zog sich an manchen Stellen. Die Charaktere verloren im Laufe des Buches ein wenig von der Authentizität und Tiefe, die ich in "Drachenzeit" so bewunderte. Dennoch bereitete mir "Talon - Drachenherz" einige schöne Lesestunden, die mich gespannt und sehnsüchtig auf Band 3 warten lassen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Es gibt sie. Die Bücher, die man mit einer gewissen Erwartung zu lesen beginnt, aber niemals gedacht hätte, dass sie sich zu einem Lieblingsbuch entwickeln würden. Bücher, wie man sie nur alle paar Jahre entdeckt und nach denen man nicht mehr weiß, was man lesen soll. Denn so schnell kann kein anderes Buch mit diesem neuen Lieblingsbuch mithalten. Ich lese viele Bücher. Und ich finde viele Bücher großartig, berührend und mitreissend, aber ein Buch, bei welchem jeder Satz, jedes Wort und jedes Zeichen absolute Begeisterung und Sprachlosigkeit hervorrufen, ist selten. Zorn und Morgenröte war für mich genau so ein Buch. Ihr merkt schon: Ich bin restlos begeistert. Aber fangen wir von vorne an ;)


    Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es passt perfekt zum Inhalt und der blaue Umschlag mit den goldenen Verzierungen ist einfach wunderschön ♥ Der Klappentext ist ebenfalls passend gewählt.


    Das Buch beginnt mit einem mysteriösen und zugleich spannenden Prolog. Schon auf den ersten Seiten rätselte ich, um was es bei diesem Gespräch zwischen Vater und Sohn wohl ging. Danach wird der Leser mitten ins Geschehen geworfen. Sharzad, die Protagonistin, befindet sich bereits im Palast des Kalifen. Sie hat sich freiwillig als Braut gemeldet um den Tod ihrer besten Freundin zu rächen. Doch ihr bleibt nur eine einzige Chance. Mit einer Geschichte muss sie den grausamen Kalifen so fesseln, dass er sie zumindest vorerst am Leben lässt. Die Spannung ist schon auf den ersten Seiten unglaublich. Das Buch packte mich sofort und lies mich bis zum Ende (und darüber hinaus) nicht mehr los. Ich hatte wirklich Angst, dass die Spannung irgendwann nachlässt oder meine Stimmung kippt, doch diese Sorge war unbegründet. Die Spannung des Buches wird nicht nur durch die unfassbar tolle Geschichte, sondern auch durch den großartigen Schreibstil und die Charaktere, die innerhalb kürzester Zeit an Tiefe gewannen, erzeugt und gesteigert.


    Der Schreibstil von Renee Ahdieh ist unglaublich. Er ist wunderschön zu lesen und sehr bildhaft. So sah ich nicht nur die Gesichter der Charaktere vor mir sondern auch deren Mimik und Gestik. Ich sah, wie Sharzad den Bogen spannte oder ein spöttisches Grinsen warf. Ich sah Chalids verstohlene Blicke und seinen Gang. Ebenso sah ich die Umgebung klarer, als ein Film sie mir hätte zeigen können. Ich spürte die Sonne auf meiner Haut und konnte mir die Gerüche am Hof genau vorstellen. Der Schreibstil erzeugt eine dichte "1001 Nacht"-Atmosphäre und passt perfekt zu dieser märchenhaften Geschichte. Auch die Dialoge sind authentisch und voller Humor. Nicht nur einmal musste ich wegen Sharzads Bemerkungen, oder der ihrer Magd Despina, grinsen.
    Doch auch die Charaktere in diesem wundervollen Buch sind genau das: Wundervoll! Shazad ist eine starke Persönlichkeit. Sie ist mutig und selbstsicher. Sie ist treu und voller Gefühle. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich nie wusste, wie sie im nächsten Moment handeln würde. Doch noch undurchschaubarer ist Chalid. Erst im Laufe der Geschichte erfährt der Leser mehr über ihn und seine Motive und doch schloss ich ihn schon früher in mein Herz. Auch die Magd Despina oder Sharzads Jugendliebe Tarik fand ich sehr authentisch, ebenso auch zahlreiche andere Nebencharaktere, die allesamt sehr schwer zu beschreiben sind. Sie sind besonders und facettenreich und gerade auch deshalb so liebenswert.


    Das Ende des ersten Bandes ist wirklich gemein ;) Allerdings hätte die Geschichte auch an einer anderen Stelle enden können...ich hätte immer nach "mehr" geschrien. Besonders toll finde ich, dass einige der offenen Fragen beantwortet wurden. Man tappt also nach diesem ersten Band nicht völlig im Dunkeln. Es ist ein rundes Ende auch wenn natürlich Fragen offen bleiben und ich unbedingt erfahren will, wie es mit den Charakteren weiter geht.


    Ich weiß, dass ich meine Begeisterung, die ich für dieses Buch empfinde nicht annähernd so in Worte fassen kann, wie ich es gerne würde. Am liebsten würde ich mit weiteren Adjektiven um mich werfen, aber an einem Punkt muss einfach Schluss sein. So viel sei gesagt... (und damit kommen wir zum Fazit ;))


    Fazit: Zorn und Morgenröte ist für mich ein Buch, wie ich es schon seit langer Zeit nicht mehr gelesen habe. Es hat mich von Anfang bis Ende begeistert und als ich es zusammen klappte, hätte ich fast angefangen zu weinen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Das Buch ist (zumindest für mich) einfach perfekt. Und genau deshalb kann ich es wirklich JEDEM ans Herz legen. Ich werde das Buch mit Sicherheit noch unzählige Male lesen und mich jedes Mal aufs Neue in diese zauberhafte Geschichte verlieben! Lest dieses Buch...unbedingt!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: + :love::love::love::love::love:

    Julie Kagawa ist für mich ein Garant von guten Geschichten. Nachdem ich bereits den ersten Band der "Unsterblich"-Trilogie geliebt habe und mich auch "The Iron King" zu 100% überzeugen konnte, war ich gespannt auf diesen Reihenauftakt.


    Zunächst war ich mir nicht sicher, ob mir das Cover von "Talon 01 Drachenzeit" wirklich zusagt. Das englische Cover finde ich einfach besonders, während das deutsche sehr stark an viele andere Jugendbuch-Cover erinnert. Dennoch gefällt mir das Cover gut und es passt ebenso gut zum Inhalt. Auch den Klappentext finde ich passend gewählt.


    Die unglaublich sympathische Protagonistin Ember, machte mir den Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Sie ist anders, als so viele Protagonistinnen in dem Genre. Sie ist extrovertiert, freiheitsliebend, leidenschaftlich und wild. Genau das hat mir an ihr besonders gut gefallen. Zu Beginn schlägt das Buch noch relativ ruhige Töne an, was die Geschichte jedoch nicht weniger interessant macht. Wir sind dabei, während sich die beiden Nestlinge Ember und ihr Bruder Dante in die Menschenwelt fügen, Freunde finden und ihre Freiheit als Mensch genießen. Doch wie von Julie Kagawa gewohnt, kommt auch sehr schnell Spannung auf.


    Der Schreibstil von Julie Kagawa ist sehr bildhaft und wortgewaltig. Ich konnte mir nicht nur die Protagonisten und Orte sehr gut vorstellen, ich sah auch Drachen und konnte mir vorstellen wie es wohl wäre selbst zu fliegen. Ich war immer mitten in der Geschichte und nicht bloß "Zuschauer". Zudem ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen, sodass ich gar nicht spürte, wie die Seiten dahin flogen. Besonders schätze ich an Julie Kagawas Büchern den Humor, den die Protagonisten haben. So war ich nicht nur völlig gefesselt, sondern musste auch immer wieder schmunzeln oder lachen.


    Von Ember als Protagonistin habe ich bereits geschwärmt, doch auch die Nebencharaktere waren sehr authentisch. Die Charaktere riefen unterschiedlichste Gefühle in mir hervor. Vor allem aber, war ich immer gespannt, was hinter ihrem Verhalten steckte. Und auch hier enttäuschte Julie Kagawa mich nicht, denn die Charaktere gewinnen bereits während diesem ersten Band an Tiefe, wie es manche Autoren in einer kompletten Reihe nicht hinbekommen. Die wenigsten konnte man in "gut" oder "böse" unterteilen, viel mehr wurden die Charaktere durch ihre Vergangenheit geprägt. Dadurch empfand ich ihr Verhalten auch größtenteils als verständlich und nachvollziehbar. Und so kam es, dass ich nicht nur Ember und Dante, sondern auch Garrett und Riley in mein Herz schloss. Spannung kann auf viele Wege erzeugt werden, doch bei Talon wurde diese keineswegs nur durch die Handlung sondern auch durch die Entwicklung der Charaktere hervorgerufen.


    Doch das ist längst nicht alles, denn Julie Kagawa überzeugt nicht nur durch ihren fantastischen Schreibstil und die liebenswerten Charaktere: Sie erzeugt auch unglaubliche Spannung in einer fantasievollen und frischen Geschichte. Natürlich erfindet sie mit "Talon" das Rad nicht komplett neu und doch hatte ich das Gefühl etwas ganz besonderes in den Händen zu halten. Mich konnte bereits die erste Hälfte des Buches packen, doch die Entwicklung der Geschehnisse in der zweiten Hälfte waren für mich sowohl überraschend als auch an Spannung kaum zu überbieten. Ich konnte das Buch kaum noch aus den Händen legen. Das Ende war für mich ein perfekt, wenn auch mit einem ziemlich miesen Cliffanger ;)


    Fazit: Ein Buch, dass ich allen Fans dieses Genre ans Herz legen möchte. Die authentischen und liebenswerten Protagonisten bilden den perfekten Kontrast zu den Antagonisten, die einfach nicht ins "Schwarz-Weiss-Muster" passen wollen. Die Spannung wird nicht zuletzt durch den tollen Schreibstil der Autorin erzeugt und die frische Geschichte mit all ihren Entwicklungen macht "Talon - Drachenzeit" zu dem perfekten Auftakt einer vielversprechenden Reihe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Winterküsse im Schnee" war mein erster Roman von Karen Swan. Erwartet habe ich mir eine winterliche Liebesgeschichte mit weihnachtlichem Flair. Bekommen habe ich etwas ganz anderes...und das war noch besser ;)


    Das Cover des Buches gefällt mir unglaublich gut, auch wenn es in meinen Augen nicht zum Inhalt passt. Zu sehen ist eine Frau im roten Mantel die im Schnee auf den Big Ben zustapft. Zudem sind kleine Glitzersteinchen auf dem Cover aufgebracht. Das Cover erweckt allerdings falsche Erwartungen bei dem Leser. London spielt in diesem Buch nur eine kleine Rolle, denn die Geschichte selbst, spielt hauptsächlich in Zermatt (Schweiz). Zudem sieht die abgebildete Frau Allegra leider selbst von hinten nicht ähnlich. Die Allegra aus dem Buch hat deutlich kürzere Haare und einen roten Mantel kann ich mir an ihr auch nicht vorstellen. Aber seis drum ;) Ein Hingucker ist das Buch auf jeden Fall.


    Allegra ist Anfang 30 und eine erfolgreiche Hedgie. Als solche handelt sie mit Hedge-Fonds...und genau dieser Job ist ihr Leben. Abgesehen von ihrer Schwester Isobel und der an Alzheimer erkrankten Mutter, hat Allegra kaum soziale Kontakte. In ihrem von Männern dominierten Beruf muss sie als Frau immer weiter um Anerkennung und Gleichstellung kämpfen. Ihre weibliche Seite oder gar ein Freund / Ehemann haben da keinen Platz. Mit dieser Allegra hatte ich zunächst meine Probleme und so kam es, dass ich auf den ersten Seiten des Buches nicht besonders angetan von der Geschichte war. Die karriereorientierte Allegra war mir zu Beginn unsympathisch, ihr Handeln für mich nur schwer nachvollziehbar. Doch nach und nach blickt der Leser hinter ihre Fassade und erfährt, wieso ihr dieser Job so verdammt wichtig ist. Nach einigen Seiten war mein Vorurteil das ich gegen Allegra hegte auch schon Vergangenheit und ich lernte sie insbesondere wegen ihrem Ehrgeiz und ihrer Stärke als Protagonistin sehr zu schätzen. Zudem wurde sie mir auch immer sympathischer, denn hinter der Fassade der knallharten Geschäftsfrau verbirgt sich eine liebevolle Schwester, eine fürsorgliche Tochter und eine Frau, die vielleicht nicht ganz so selbstbewusst ist, wie es zunächst scheint.


    Der Schreibstil von Karen Swan passt perfekt zu der Geschichte. Er ist sehr flüssig geschrieben und liest sich dadurch sehr angenehm. Zudem konnte ich mir Orte und Charaktere sehr gut vorstellen. Und auch an Spannung mangelte es diesem Roman auf keiner Seite. "Winterküsse im Schnee" ist viel mehr als ein winterlicher Liebesroman. In meinen Augen stand die Liebesgeschichte nicht einmal im Vordergrund. Viel mehr ging es um Allegras und Isobels Vergangenheit und ein Familiengeheimnis, das die beiden im Laufe des Buches lüften. Es geht um das Leben einer Frau, das vor allem durch den Beruf bestimmt wird und es geht um einen Beruf, in dem Frauen und Männer noch längst nicht gleichgestellt sind. So kam es, dass man Allegra bspw. auch bei ihrem Kampf, einfach nur als gleichwertige Kollegin angesehen zu werden, begleitete. Das bis dahin auch in der Realität noch ein weiter Weg ist, macht dieses Buch sehr deutlich klar. Zudem erhält der Leser einige interessante Einblick in das Leben eines Hedgies.


    Auch die Nebencharaktere empfand ich als sehr authentisch und liebenswert. Dennoch hätten die Szenen mit Sam (oder auch Sam im Allgemeinen) gerne einen größeren Platz in der Geschichte einnehmen dürfen. Durch den Klappentext erwartete ich eigentlich "viel mehr Sam". Besonders spannend empfand ich allerdings das Geheimnis, dass Allegras und Isobels Großmutter umgab. Während der Geschichte tauchten immer mehr Details auf, bis zum Schluss auch die letzte Frage geklärt war. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ein bisschen kitschig, allerdings nicht zu viel, und schön in sich abgeschlossen.


    Der einzige Kritikpunkt: Teilweise hatte ich das Gefühl von einem Ereignis ausgeschlossen zu werden. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber wenn ein Kapitel mit einer Entdeckung endet, wäre ich als Leser doch gerne bei dem anschließenden Geschehen mit dabei. Allerdings startete das neue Kapitel oftmals damit, dass Allegra ihrer Schwester von den Geschehnissen erzählte. Dies fand ich stellenweise etwas schade.


    Fazit: Eine rundum gelungene Geschichte mit liebenswerten Charakteren und einer spannend-schönen Geschichte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Hm, ich bin unsicher ob ich es auf die WuLi setzen soll. Die Hauptfigur ging mir teilweise im Jane Austen Roman ziemlich auf den Zeiger mit ihren Hingespinsten... :geek: Und die Inhaltsangabe liest sich nicht so als wäre es hier besser...

    Also wenn dir schon Jane Austens Hirngespinste auf die Nerven gingen, solltest du vielleicht lieber die Finger davon lassen xD

    Klappentext: Lesen ist gefährlich! Zu gern verliert die 17-jährige Pfarrerstochter Cat Morland sich in der Welt der Bücher und träumt von aufregenden Abenteuern. Die sie im ländlichen Piddle Valley niemals finden wird! Doch dann darf sie ihre Nachbarn, die Allens, zu einem Kulturfestival nach Edinburgh begleiten. Wo sie nicht nur unerwartet in Bella Thorpe eine neue Freundin findet, sondern sich in den jungen, aufstrebenden Rechtsanwalt Henry Tilney verliebt. Als Henry und seine Schwester Eleanor sie auf den schönen, aber düsteren Familiensitz Northanger Abbey einladen, geht Cats Fantasie mit ihr durch. Was, wenn hier ein Verbrechen stattgefunden hat? Und tatsächlich wird es für sie gefährlich – wenn auch auf unerwartete Weise.


    Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Der Schutzumschlag ist aus einem samtigen Material und fühlt sich so toll an ♥ Das Cover ist in recht düsteren Farben gehalten, die zunächst nur wenig, später aber immer besser zum Buch passen. Zu sehen ist ein Mädchen, vermutlich Cat. Ich liebe Buchcover, bei welchen die Protagonistin von hinten gezeigt wird. Sie untersützen die Vorstellungskraft des Lesers, ohne das Gesicht vorzugeben.


    Schon in dem Moment, als ich gesehen habe, dass dieses Buch auch auf deutsch erscheinen wird, freute ich mich wie eine Verrückte auf "Northanger Abbey" von Val McDermid. Die Idee des Jane Austen Projekt, in welchem auf englisch noch mehr Bücher verschiedener Autoren erschienen sind, finde ich total spannend. Ich liebe Val McDermids Schreibstil und Jane Austens Geschichten. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.


    Zu Beginn wurden diese leider nicht erfüllt und Enttäuschung machte sich breit. Auch wenn Val McDermids Schreibstil auch hier wieder grandios ist und auch die Geschichte selbst vielversprechend schien, konnte mich das Zusammenspiel dieser beiden Aspekte nicht überzeugen. Der Schreibstil erinnerte mich stark an Bücher des frühen 20. Jahrhunderts. Doch dieses Buch spielt in der heutigen Zeit. Smartphones, Facebook, Twitter...all das findet man in dieser Adaption. Doch die Dialoge und auch die Verhaltensweisen der Charaktere sind größtenteils nicht zeitgemäß und so zerrten in meinem Kopf verschiedene Bilder aneinander, doch keines wollte sich einstellen.


    Auf den ersten 80 Seiten hatte ich also wirklich große Probleme ins Buch zu finden. Diese wurden nicht zuletzt wegen der äußerst nervigen und unsympathischen Nebencharaktere hervorgerufen. Cats Bruder James, auch Jamie genannt, bliebt für mich die größte Zeit blass und zeigte kaum Persönlichkeit. Viel schlimmer waren jedoch die oberflächliche Bella und ihr total bescheuerter Bruder Johnny. Natürlich ist die nervige Art der beiden gewollt und doch fragte ich mich immer wieder, weshalb Cat mit Bella befreundet ist. Auch Cats Schwärmerei für den attraktiven Anwalt Henry, zu dem ich mir bis zum Schluss ebenfalls keine Meinung bilden konnte, konnte ich zunächst nicht nachvollziehen. Die beiden haben lediglich in einem Tanzkurs miteinander getanzt und sie war sofort Feuer und Flamme. Die besonderen Momente, die diese Schwärmerei hervorrufen könnten, haben mir gefehlt. Cat mochte ich während des Lesens zwar sehr gerne, doch wegen ihrer naiven Art, konnte ich, vor allem in der zweiten Hälfte des Buches, teilweise nur den Kopf schütteln.


    Das klingt jetzt alles total negativ, doch nach ca. 80 Seiten merkte ich, wie ich mit der Art des Buches immer besser klar kam. Langsam entwickelte es einen Sog auf mich und ich war gespannt, wie es mit Cat weiter gehen würde. Erwähnenswert finde ich, dass Cat erst auf S. 200 nach Northanger Abbey gelangt. Davor besucht sie mit ihren Nachbarn und ihren Freunden verschiedene Events in Edinburgh. Die Geschehnisse auf Northanger Abbey waren leider so abstrus, dass auch das Ende mich nicht überzeugen konnte. Zudem blieb für mich eine wichtige Frage unbeantwortet.


    Fazit: Ein besonderes Buch, dass es mir aber aufgrund dieser Besonderheit teilweise sehr schwer machte. Anfang und Ende des Buches empfand ich, vor allem neben dem starken Mittelteil, sehr schwach. Ein Buch, das mich mit gemischten Gefühlen zurück lässt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Vor einiger Zeit habe ich das Buch "Everlasting - Der Mann der aus der Zeit fiel" gelesen und war restlos begeistert. Umso mehr freute ich mich über einen weiteren Zeitreiseroman der Autorin. Im Nachhinein erscheint es mir logisch, doch vor dem Lesen erwartete ich ein Jugendbuch. "Blätterrauschen" ist jedoch viel mehr ein Buch für ältere Kinder (zwischen 10 und 12 Jahren). Zwar erwartete ich etwas anderes, doch "Blätterraschen" hat mir sehr gut gefallen. Das Cover passt perfekt zu der Geschichte des Buches und auch der Klappentext ist gut gewählt.


    Die Charaktere des Buches hatten es mir sofort angetan. Der schüchterne Oliver liest eigentlich gar nicht besonders gerne, zeichnet aber viel. Außerdem ist er ein klein wenig in Rosa verliebt. Iris ist sehr schlau und gilt deshalb als Klugscheißer. Wegen ihrer außergewöhnlichen Kleidung und kräfigeren Figur wird sie in der Schule nicht unbedingt herzlich behandelt. Rosa ist das "beliebte Mädchen", das sich jedoch zurück zieht, nachdem sie bei einem Unfall eine Hand verlor. Unterschiedlicher könnten die drei kaum sein, weshalb sie zu Beginn auch nicht befreudet sind. Doch in der Zukunft müssen sie zusammen halten um wieder nach Hause zu kommen und gerade diese Entwicklung einer Freundschaft war ein Punkt, der dieses Buch für mich sehr besonders machte. Die Kinder sind 12-13 Jahre alt und so authentisch und liebevoll ausgearbeitet, wie man es nur selten erlebt.


    Der Schreibstil von Holly-Jane Rahlens ist in diesem Buch sehr an das Alter der Zielgruppe angepasst. Er liest sich leicht und ist sehr humorvoll. Das ich nicht zu der Zielgruppe dieses Romans gehörte, merkte ich vor allem durch immer wieder kehrende englische Sätze, die für das erste Jahr im Englischunterricht geeignet sind. Ich finde die Idee richtig toll. Des Weiteren wurden einige schwierige Begriffe "beiläufig" erklärt. Das hingegen empfand ich als ziemlich störend, vor allem, wenn es gerade spannender wurde oder über mehrere Seiten hinweg erklärt wurde.


    Kommen wir zu guter letzt zur Handlung. Die Idee hinter diesem Buch hat mir sehr gut gefallen, doch ich habe mich bei einigen Seiten ein wenig gelangweilt. Das Buch ist eben ein (unglaublich tolles!) Kinderbuch, dass eine 25-Jährige auch nicht hochspannend finden muss. Dazu ist es nicht da. Was mir sehr gut gefallen hat waren aber die Verweise und Überschneidungen zu "Everlasting". Man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen.


    Fazit: Für ältere Leser, die sich nach einer süßen Geschichte ohne blutige Szenen und mit einer ordentlichen Portion Humor sehnen, ist dieses Buch auf jeden Fall das Richtige. Trotzdem sollten ebendiese Leser auch über einige "Lernmomente", die eindeutig für jüngeres Publikum gedacht sind, hinwegsehen können. Ansonsten empfehle ich das Buch vor allem jungen Jugendlichen von 10-12 Jahren. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Birgit Minichmayr war mir von noch keinem anderen Hörbuch bekannt. Umso überraschter und begeisterter war ich, als ich die ersten Kapitel des Hörbuches hörte. Nicht nur, dass Frau Minichmayr eine wirklich tolle und angenehme Stimme hat: Sie setzt diese auch perfekt ein! Besser geht es wirklich nicht. Manche Stellen hörte ich sogar mehrfach, weil ich ihr Spiel mit der Stimme so genoss. Auch Devid Striesow liest "seine" wenigen Kapitel richtig toll. Das Hörbuch ist schon allein wegen der Sprecher sehr empfehlenswert.


    Linda Conrads ist Bestsellerautorin und lebt komplett zurück gezogen. Sie hat das Haus elf Jahre nicht mehr verlassen. Grund dafür ist die Ermordung ihrer Schwester Anna. Linda hat den Täter nach seiner Tat wegrennen sehen und sein Gesicht erkannt. Doch die Ermittlungen brachten keinerlei Ergebnisse. Elf Jahre später sieht sie den Täter durch Zufall im TV. Er ist Reporter und Linda fasst einen Plan: Sie schreibt einen Kriminalroman der genaustens die Geschehnisse vor elf Jahren widerspiegelt. Der Grund: Sie will den Reporter Victor Lenzen, den sie als Täter erkannte, in ihr Haus locken.


    Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht nur durch die tollen Hörbuchsprecher sehr leicht. Gleich zu Beginn erfährt der Leser (bzw. Hörer) einiges über Linda und lernt sie besser kennen. Ihre Angst, das Haus zu verlassen (auch Agoraphobie genannt), wird für den Leser nachvollziehbar und Lindas Gedanken machen sie sogleich sympathisch. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und überlegte unentwegt, was ich an ihrer Stelle tun würde.


    Die aktuellen Geschehnisse werden von Linda aus der Ich-Perspektive geschildert. Zudem gibt es immer wieder Rückblicke, die in Form von Lindas Roman "Blutsschwestern", der die damaligen Geschehnisse schildert, dargestellt werden.


    "Die Falle" ist ein sehr ruhiges Buch. Dieses kommt ohne großartiges Gemetzel und großes Brimborium aus, ohne dabei an Spannung zu verlieren. Denn die Spannung, die bei mir während des Lesens durchgehend vorhanden war, war eher unterschwellig. Immer wieder lockte Melanie Raabe den Leser auf eine falsche Fährte, sodass ich irgendwann nicht mehr wusste, wem ich nun was glauben sollte.


    Das Ende war für mich sehr überraschend und glaubhaft. Es wurden alle Fragen beantwortet und sehr zufriedenstellend abgeschlossen.


    Fazit: Ein Hörbuch, das durch die exzellenten Hörbuchsprecher und seine spannende Handlung überzeugt und begeistert. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich besitze das "alte" Cover dieses ersten Bandes. Das neue Cover gefällt mir persönlich besser, da es besser zum Inhalt von "Allgrizia" passt. Den Klappentext empfinde ich als etwas zu ausführlich. Er nimmt zwar nicht zu viel vorweg, doch ich hätte mich bereits nach der Hälfte dieser Kurzbeschreibung für das Buch interessiert.


    Als Jenna auf einer Wiese nahe eines Waldes erwacht, traut sie ihren Augen kaum. Wie ist sie hier her gelangt? Mit der Hilfe eines älteren Ehepaars, trifft sie auf Leon und begreift schreckliches. Ebenso wie er, ist sie in einer fremden Welt gelandet! Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach einem Tor, dass sie nach Hause zurück bringen soll. Dabei begegnen sie nicht nur gefährlichen Tieren, sondern auch bedrohlichen Kriegern. Dennoch bringt diese fremde Welt Jenna auch zum Staunen, denn Falaysia ist noch volle Magie.


    Der Einstieg in das Buch fiel mehr sehr leicht. Der Prolog wirft gleich ein paar Fragen auf, die zum Teil auch noch im ersten Band beantwortet werden. Der Auftakt dieser Reihe wird zu keinem Moment langatmig oder langweilig, sodass dieses Buch unglaublich schnell gelesen ist, weil man immer wissen möchte, wie es weiter geht.


    Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Leider fehlten mir an manchen Stellen ein paar Beschreibungen, um mir die Welt oder die exotischen Tiere besser vorstellen zu können. Der Ideenreichtum von Ina Linger ist wirklich beeindruckend. Falaysia ist eine Welt voller Magie, die mich nicht zuletzt durch ihre fantastischen Wesen gefangen nahm. Dennoch werde ich wohl erst im nächsten Band die ganzen Reiche und Städtenamen auseinander halten können ;)


    Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive von Jenna und Leon erzählt. Leon war mir sofort sympathisch. Er ist ein lieber Kerl und durch seine mürrische Art musste ich immer wieder über ihn schmunzeln. Mit Jenna hingegen hatte ich so meine Probleme. Ihr Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen und auch ihre Gedanken fand ich teilweise unsympathisch. Des Weiteren kamen auch Jennas Bruder Ben und ihre Tante Melina zu Wort. In kurzen Kapiteln teilten sie mit uns ihre Beobachtungen und ihre Gedanken. Der Charakter Marek ist für mich bisher der interessanteste Charakter, da ich ihn überhaupt noch nicht einschätzen kann. Ich bin gespannt, wie er sich in den Folgebänden entwickeln wird.


    Das Ende schließt den ersten Band mit einem Cliffhanger ab, der auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung macht.


    Fazit: Ein toller Auftakt der noch Steigerungspotenzial für die Folgebände übrig lässt. Eine Reihe, die ich gerne weiter verfolgen werde. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Mittlerweile ist es ca. eine Woche her, dass ich dieses Buch beendet habe. Normalerweise schreibe ich Rezensionen direkt nach der Beendung eines Buches, damit der Inhalt und meine Gefühle, die ich beim Lesen hatte, noch frisch sind. "All die verdammt perfekten Tage" musste ich jedoch erst einmal sacken lassen. Und selbst jetzt fällt es mir schwer Worte für dieses unbeschreibliche Buch Worte zu finden.


    Auch wenn mir Cover und Titel sehr gut gefallen, passen sie für mich nicht so gut zum Inhalt des Buches, wie es hätte sein können. Das englische Cover zeigt Notizen und Bilder auf Post-it's die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen.


    Der Klappentext hingegen ist in meinen Augen gut gewählt und gibt einen passenden Eindruck zu dieser bittersüßen Geschichte.
    Der Leser wird gleich zu Beginn des Buches mitten ins Geschehen geworfen. Theodore Finch steht auf dem Glockenturm auf dem Schulgelände und fragt sich zum wiederholten Mal, ob heute ein guter Tag zum Sterben sei. Doch dann sieht er Violet. Violet, die erst kürzlich einen geliebten Menschen verlor und nicht weiß, wie sie ohne diesen Menschen weiter leben soll. Mehr möchte ich über die Handlung gar nicht verraten. So viel sei gesagt: Das Buch besteht ausschließlich aus schönen, traurigen, witzigen, beeindruckenden, überraschenden und bewegenden Momenten. Es gab keine einzige Zeile, bei der ich nichts fühlte. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.


    Der Schreibstil von Jennifer Niven hat, wie ich finde einen hohen Wiedererkennungswert, den ich jedoch nicht benennen kann. Die Dialoge, die Gedanken der Charaktere...all das ist so wortgewaltig, bilhaft und authetisch beschrieben, dass diese Geschichte wohl kaum einen Leser kalt lassen wird. Ich sah den Glockenturm, Finchs Zimmer, die Charaktere und die Orte die Finch und Violet besuchten vor Augen und war mit meinen Gefühlen und meinen Gedanken mitten im Buch.


    Die Charaktere Violet und Finch eroberten mein Herz im Sturm und bekommen dort einen Ehrenplatz neben meinen liebsten Buchcharakteren, die ich je kennenlernen durfte. Das Buch wird abwechselnd aus Finchs und Violets Perspektive beschrieben, sodass der Leser genaue Einblicke in deren Gefühle und Gedanken bekommt. In beide Charaktere konnte ich mich so gut hinein versetzen, dass es mir beinahe Angst machte. Ich spürte Violets Trauer, zugleich aber auch Hoffnung und Angst vor der Zukunft. Ich spürte ihre Liebe zu ihren Eltern und auch die Liebe zu Finch, die sich zunächst langsamer, dann aber immer tiefer und schneller entwickelt. Doch noch besser konnte ich mich in Finch hinein versetzen. Ich spürte seine Liebe zu Violet und die Angst, vor diesem alles verschlingenden Loch, dass sich Depression nennt. Ich spürte seine Hoffnung und zugleich seine Hoffnungslosigkeit. Ich fühlte seinen Willen, den Kampf gegen diese Krankheit, die ein Großteil der Menschen leider immer noch nicht als Krankheit ansieht, zu gewinnen.


    Ein paar Sätze möchte ich auch noch zu der Thematik loswerden. Finch hat eine bipolare Störung, auch manische Depression genannt. Ich finde es unglaublich, dass das Wissen und die Toleranz Erkrankten gegenüber noch so unterentwickelt ist. Dieses Buch finde ich daher unglaublich wichtig, da es dem Leser sehr authentisch zeigt, was es bedeutet unter dieser tückischen Krankheit zu leiden. Dass daran weder das Umfeld, noch der Betroffene "Schuld" sind und dass man als nicht Betroffener leicht von einer "Wahl" reden kann, dies aber eben nicht immer zutrifft. Als Leser von "All die verdammt perfekten Tage" erhält man Eindruck in die Welt eines Menschen mit einer bipolaren Störung sowie den Eindruck einer Person, die hilflos versucht alles dafür zu tun, dass es dem Erkrankten besser geht. Wenn ihr dieses Buch lesen solltet: Lest auch das Nachwort der Autorin. Darin erklärt sie, was sie zu diesem Buch bewogen hat.


    Fazit: Ein Buch, dass mich so berührt hat, wie es selten ein Buch geschafft hat. Die Bücher, bei welchen Tränen geflossen sind, kann ich an einer Hand abzählen. Bei "All die verdammt perfekten Tage" sind nicht nur Tränen geflossen...ich habe Rotz und Wasser geheult. Und all dies hatte nichts mit dem Ende zu tun, sondern damit, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben nachfühlen konnte was es bedeutet unter eine bipolaren Störung zu leiden oder einen Menschen zu lieben, der an ebendieser erkrankt ist. Ein unglaublich wichtiges Buch, dass zu keiner Zeit "überdramatisiert" und gerade deshalb so authentisch und bewegend ist. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: + :love::love::love::love::love:

    Nachdem ich die ersten beiden Bände dieser tollen Trilogie verschlungen und geliebt habe, war ich besonders gespannt auf den finalen Band. Meine Erwartungen waren gigantisch ... und wurden erfüllt. "Tränenglut" ist so düster, wie noch kein Band zuvor. Juliane Maibach überzeugt einmal mehr mit völlig neuen Ideen, die auch diesen Band zu etwas Besonderem machen.


    Wie schon bei den ersten beiden Bänden, gefällt mir auch das Cover von "Tränenglut" sehr gut. Auch nebeneinander sieht die Trilogie sehr hübsch aus und ist ein echter Hingucker im Regal. Der Klappentext ist gelungen und verrät nicht zu viel vom Inhalt des Buches.


    Am Ende des zweiten Bandes verliert Ray sein Herz an Emily. Simon, der bis dahin nichts von Rays wahrer Identität wusste, erlebt dieses Ereignis mit und ist schockiert. Fest in der Annahme Emily vor Ray beschützen zu müssen, tut er sich mit dem geheimnisvollen und ebenso gefährlichen Englischlehrer Herr Rieger zusammen und heckt mit ihm einen fürchterlichen Plan aus, der Emily retten soll.


    Mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten, aber so viel sei gesagt: Auch im finalen Band konnte Juliane Maibach mich wieder von der ersten Seite an packen. Auch die Ideen sind ihr nicht ausgegangen und somit konnte sie mich auch während des Lesens von "Tränenglut" wieder mehrfach überraschen, begeistern und überzeugen.


    Besonders gut gefällt mir an der Trilogie, dass die bestehenden Charaktere immer weiter an Tiefe gewinnen. Ray, Emily, Nell, Bartholomäus...ich habe sie alle in mein Herz geschlossen. In diesem Band werden aber auch zahlreiche neue Charaktere eingeführt, die vom ersten Moment an authentisch wirkten. Besonders Nayel, Zosta, Miria und Nepomuk waren unglaublich gelungene Nebencharaktere die ich alle sehr mochte.


    Ebenfalls begeistern konnte mich die Tatsache, dass sich der Großteil der Geschehnisse in Neffarell abspielte. Ich lernte Rays Familie und Freunde kennen und konnte mir deren Welt deutlich besser vorstellen als zuvor. Dies wurde vor allem auch durch den bildhaften Schreibstil von Juliane Maibach unterstützt. Die Charaktere wirkten alle so lebendig und ich hatte ein genaues Bild von ihnen vor Augen. Ebenso ging es mir mit Orten, insbesondere mit Neffarell. Auch sonst ist Juliane Maibachs Schreibstil gewohnt angenehm und flüssig zu lesen. Die Autorin spielt gekonnt mit Worten und hält die Spannung durchgehend hoch.


    Das Ende war für mich eine einzige Überraschung. Ich hatte keine Ahnung, wie diese Trilogie enden wird, habe über vieles spekuliert und nachgedacht und lag am Ende dennoch falsch ;) Das Ende ist ein grandioser und absolut gelungener Abschluss, wie er besser nicht hätte sein können. Es bleiben keine Fragen offen.


    Fazit: Ein absolutes Muss für jeden, der die ersten beiden Bände der Midnight Eyes Trilogie mochte ♥ :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Schon lange wollte ich ein Buch von Abbi Glines lesen. Doch welches? Die Geschichte von Sadie und Jax klang interessant und ich versprach mir ein paar schöne Lesestunden und eine nette Geschichte für Zwischendurch. Und genau das bekam ich auch.


    Das Cover gefällt mir zwar nicht so gut, doch es passt sehr schön zur Geschichte. Zu sehen sind ein blondes Mädchen und ein Junge mit Gitarre. Besonders gut gefällt mir, dass man die Gesichter nicht genau sieht, sodass der Leser sich die Protagonisten selbst vorstellen kann.


    Ich war wirklich gespannt auf mein erstes Buch der Erfolgsautorin, zugleich aber auch ein wenig skeptisch. Gerade zu Beginn vielen mir noch ein paar kleinere Fehlerchen auf, die mich zunächst störten, aber schnell immer weiter in den Hintergrund rückten. Die Geschichte um Jax uns Sadie hatte mich so gefangen, dass ich gerne darüber hinweg sah. Ansonsten ist der Schreibstil der Autorin angenehm zu lesen und sehr bildhaft. Die Geschichte ist größtenteils aus Sadies Perspektive erzählt, doch auch Jax schildert seine Gefühle in immer wieder auftauchenden, kurzen Kapiteln.


    Den größten Pluspunkt bekam das Buch von mir für die tollen Charaktere. Die Protagonisten Jax und Sadie mochte ich auf Anhieb. Ich konnte mich in beide gut hineinversetzen, litt mit ihnen und freute mich mit ihnen. Doch eben so toll ausgearbeitet sind die Nebencharaktere. Gerade die Kollegen von Sadie schloss ich umgehend ins Herz. Doch auch Jax Freunde sind sehr sympathisch. Dies finde ich besonders wichtig, da in jedem Band der Sea Breeze Reihe eine andere Person zum Protagonisten wird.


    Die Geschichte selbst war vorhersehbar und konnte mich nur selten überraschen. Doch mich störte das kein Stück. Ich hatte mir ein nettes Buch gewünscht, das ich mit einem "Hach, war das schön" zuschlagen konnte und genau so war es auch. Dennoch wirkte die Geschichte einen unglaublichen Sog auf mich aus. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen! Am Abend begonn ich das Buch und las bis tief in die Nacht. Die letzten 50 Seiten schaffte ich dann doch nicht mehr und somit war das erste, das ich nach dem Aufstehen tat: Lesen.


    Auch das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es wurde alles schön abgeschlossen und es blieben keine Fragen offen. Die Folgebände sind für mich definitiv ein Muss und ich hoffe sehr, dass Jax und Sadie vielleicht das ein oder andere Mal kurz auftauchen werden.


    Fazit: Eine sehr schöne Geschichte für Zwischendurch, die man nicht eine Sekunde unterbrechen möchte. Für Fans des Genre ein absolutes Muss! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Die Nacht gehört den Wölfen" war mein zweites Buch von Wulf Dorn. Bereits im Jahr 2012 konnte mich der Autor mit seinem Thriller "Trigger" vollends begeistern. Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen an diesen Jugendthriller. Das Cover finde ich genial. Es hat einen direkten Bezug zur Handlung und harmonisiert perfekt mit dem Titel. Auch der Klappentext ist sehr passend und gibt die Grundstimmung des Buches sehr gut wieder, ohne zu viel zu verraten.


    Der Leser findet sich gleich zu Beginn des Buches mitten im Geschehen wieder und erlebt den Autounfall, bei welchem Simons Eltern sterben, hautnah. Dieser mitreißende Anfang ist lediglich der Beginn einer spannenden und oftmals unheimlichen Geschichte, die mich nicht eine Sekunde losließ. Simon war mir sofort sympathisch. Er hat eine leichte Form von Autismus, was ich sehr interessant fand. Auch die anderen Charaktere sind Wulf Dorn gut gelungen, insbesondere Caro und Mike.


    Nach dem Unfall lebt Simon bei seiner Tante und seinem Bruder Mike. Die völlig neue Umgebung stellt für ihn eine große Herausforderung dar. Dazu kommt, dass ihn schlimme Träume plagen. Teil dieser Träume ist immer wieder eine Tür, der man gemeinsam mit Simon während des Buches immer näher kommt. Erst als sich diese Tür in Simons Träumen öffnet, erfahren wir die große Auflösung. Die Träume sind Wulf Dorn perfekt gelungen. Ich bekam des Öfteren eine Gänsehaut und fürchtete mich davor weiter zu lesen. Der Schreibstil von Wulf Dorn gefällt mir sehr, sehr gut. Er spielt gekonnt mir Worten und Andeutungen und erzeugt dadurch verschiedenste Gefühle. Das Buch liest sich sehr schnell und angenehm.


    Die Spannung des Thrillers nimmt zu keiner Zeit ab. Um Simon herum passiert unglaublich viel, worauf ich nun nicht genauer eingehen werde, um nicht zu viel vorweg zu nehmen. Als Leser spekulierte ich während des Lesens wild darauf los. Wer steckt hinter dem Verschwinden des Mädchens? Wer oder was verursachte den Unfall? Weshalb hat Simon diese Träume und was verbirgt sich hinter der Tür?


    Zum Schluss läuft Wulf Dorn zu Höchstformen auf. Als ich zu Begreifen begann, blieb mir buchstäblich der Mund offen stehen. Als ich das Buch beendete wäre ich am liebsten auf einen Stuhl gestanden und hätte Wulf Dorn applaudiert ;) Ich habe nicht eine Sekunde damit gerechnet, dass das Buch auf diese Art und Weise endet. Es war eine riesen Überraschung und vor allem authentisch und nicht an den Haaren herbei gezogen.


    Fazit: Ein Buch, das in null Komma nichts gelesen ist und nicht zuletzt dadurch begeistert, dass der Leser durchgehend mitfiebert und spekuliert. Das Ende ist, so wie es sein sollte, das große Finale, dass mich nicht nur überzeugen, sondern auch überraschen konnte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Klappentext Verborgen in der Turmspitze eines baufälligen viktorianischen Gemäuers in Edinburgh wird eine skelettierte Leiche mit einem Einschussloch im Schädel gefunden. Detective Chief Inspector Karen Pirie und ihre Cold Cases Unit sollen den rätselhaften Fall aufklären. Um wessen sterbliche Überreste handelt es sich? Karen hat kaum Anhaltspunkte, aber einen zielsicheren Instinkt. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in die neunziger Jahre, in die Erbarmungslosigkeit der Balkankriege. In einem Labyrinth aus persönlichen und politischen Konflikten, aus falschen Identitäten und sorgsam gehüteten Geheimnissen droht sich die Spur zu verlieren. Doch manchmal will die Vergangenheit einfach nicht ruhen.


    Cover, Titel und Klappentext harmonieren perfekt miteinander. Insbesondere der Titel ist sehr passend gewählt. Der Klappentext macht neugierieg, verrät aber nicht zu viel.


    Schon auf den ersten Seiten konnte Val McDermid mich mit ihrem grandiosen, bildhaften und wortgewaltigen Schreibstil packen. Die Charaktere bekamen gleich ein Gesicht und riefen augenblicklich verschiedene Gefüle in mir hervor. Sie wirkten auf mich sofort authentisch und lebendig. Auch die Gebäude und Orte konnte ich wie auf einer Fotografie vor mir sehen. Diesen Schreibstil empfinde ich als sehr besonders und dennoch angenehm zu lesen.


    Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt. Karen Pirie ist Polizistin für ungelöste Fälle. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jason Murray, auch der Minzdrops genannt, versucht sie die Identität einer skelletierten Leiche heraus zu finden. Als Leser dürfen wir Karen bei der sehr spannenden Ermittlung begleiten. Zudem ist Karen eine der tollsten Ermittlerinnen, die ich je "kennenlernen" durfte. Sie ist authentisch, klug, sehr lustig und dennoch nicht perfekt. Die Perspektive von Karen Pirie nimmt den größten Teil der Geschichte ein.


    Alan Macanespie und Theo Proctor sind Angestellte des Internationalen Gerichtshof Den Haag. Ihre Aufgabe: Jugoslawische Kriegsverbrecher zu finden und zu überführen. Besonders motiviert sind die beiden nicht, doch während ihr Chef Druck macht, findet auch Macanespie die Sache allmählich interessant.
    Maggie Blake ist Professorin in Oxford. Sie lebte während der neunziger Jahre in Dubrovnik (Kroatien) und erlebte die Kriege somit hautnah. Dort lernte sie ihre große Liebe Mitja Petrovic kennen, einen kroatischer General. Als Mitja plötzlich verschwindet, bricht für Maggie eine Welt zusammen. Hatte Mitja vielleicht Familie, zu der er nun zurückgekehrt ist? Immer wieder erhalten wir Einblick in Maggies Vergangenheit, die sie selbst niederschreibt.


    Vor allem die Rückblenden aus Maggies Sicht empfand ich als sehr eindringlich und bewegend. Der Leser erfährt mehr über den Balkankonflikt und liest vor allem von Hass, Gewalt und ethnischen Konflikten. Val McDermid behandelt dieses Thema mit besonderer Sorgfalt. Bei der Schilderung der damaligen Verbrechen wirkt die Erzählung zu keinem Moment reißerisch. Die Autorin bleibt sachlich und berührte mich gerade deshalb.


    Ich empfand jede einzelne der 448 Seiten als wahren Genuss und konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Das Ende überraschte und schockierte mich zugleich. Es war zu 100% zufriedenstellend und zeigte mir einmal mehr, dass ich wieder mehr Kriminalromane von Val McDermid lesen sollte. Auch wenn "Der lange Atem der Vergangenheit" der dritte Band einer Reihe ist (und es danach auch offensichtlich noch weitergehen soll), kann man diesen Band auch gut lesen, ohne die vorherigen zu kennen.


    Fazit: Der lange Atem der Vergangenheit beeindruckte mich auf viele Arten und Weisen. Zum einen durch den bildhaften, eindringlichen und angenehmen Schreibstil zum anderen durch die unglaublich spannende Handlung. Diese Spannung wurde durch gute Recherche, tolle Ermittlerarbeit seitens der Protagonistin und den geschichtlichen Ereignissen erzeugt. Unterstützt von überzeugenden Charakteren, die ich alle liebgewonnen habe, ist dieses Buch für mich ein einzigartiges Leseerlebnis. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Schon lange habe ich mich auf diesen Auftakt einer neuen dystopischen Trilogie gefreut. Die Grundidee war mir neu und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.


    Das Cover finde ich richtig toll. Wenn man das Buch in den Händen hält, wirkt es noch viel eindrucksvoller als auf dem Bildschirm. Die "verbrannten" Stellen wirken total echt und machen das Buch zu einem Hingucker. Das Cover passt für mich, ebenso wie der Titel, perfekt zum Inhalt des Buches. Auch der Klappentext ist sehr passend gewählt. Er verrät so viel, dass der Leser abschätzen kann, ob ihm das Buch zusagt, nimmt dabei aber nicht zu viel vorweg.


    Die Idee von einer Welt in welcher nur noch Zwilligsgeburten, einer der Zwillinge ein Omgea der andere ein Alpha, auftauchen, gefiel mir auf Anhieb. Zudem wurde diese Idee sehr interessant ausgearbeitet und konnte mich überzeugen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen dahin und man merkt kaum, wie die Zeit vergeht.


    Die Charaktere sind für mich der Hauptgrund, weshalb ich dem Buch nicht die Bestwertung gebe. Cass und Kip waren mir zwar sympathisch, nahmen jedoch erst zum Schluss etwas Farbe an. Ich konnte ihnen kein Gesicht zuordnen und auch charakterlich blieben sie mich für den Großteil der Geschichte sehr blass. Hier hätten mehr Details nicht geschadet. Sehr gut beschrieben wurden hingegen die Nebencharaktere, wie bspw. Zach, die Beichtmutter oder Piper. Die Autorin kann es also. Weshalb sie den Protagonisten nicht mehr Tiefe verlieh, bleibt mir ein Rätsel. Zum Ende hin wurde es zwar etwas besser, doch ich hoffe sehr, dass die Protagonisten in Band 2 etwas "lebendiger" werden.


    Der Anfang des Buches war sehr, sehr ruhig. Dennoch hat er mir sehr gut gefallen. Wir erfahren mehr über diese dystopische Welt, über die Alphas, die Omegas und die Regierung. Nach ca. 100 Seiten nimmt das Buch, mit einer unerwarteten Enthüllung, an Tempo zu. Diese Enthüllung war spannend und schockierend zugleich. Leider konnte dieses Tempo während der nächsten 100 Seiten nicht gehalten werden. Diese empfand ich als etwas zäh, doch was dann kam konnte mich zu 100% überzeugen. Die Spannung der zweiten Hälfte des Buches war kaum zu überbieten. Ich fieberte mit Cass und den anderen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Hier überzeugte mich Francesca Haig vor allem mit neuen Ideen und einer dichten Atmosphäre, die diesen Auftakt einzigartig macht. Das Ende war für mich unvorhersehbar und überraschend. Ich hatte mit einigem gerechnet, doch niemals mit dem, was Francesca Haig mir geboten hat. Das Buch endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, sodass ich den zweiten Band der Trilogie sehnsüchtig erwarte.


    Fazit: Ein Auftakt, der mich trotz Schwächen durch seine Originalität, seine Atmosphäre und die interessante Idee überzeugen konnte. Ich liebe es, wenn ein erster Band nicht das gesamte Potenzial ausschöpft, sondern Platz für die Folgebände lässt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Folgebände noch spannender werden und kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: