Beiträge von Teufelsweib

    Mein Buch für die Juli-Aufgabe ist "Der Heckenritter von Westeros - Das Urteil der Sieben" von George R. R. Martin.


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    Kurz nachdem der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort mit seiner Frau Gina von ihrer Hochzeitsreise zurückgekehrt ist, wird er zum Fundort einer Leiche gerufen. Es handelt sich um eine vor zwei Jahren verschwundene junge Frau, die zu Tode geprügelt wurde. Vieles spricht dafür, dass ein Streit zwischen Vater und Tochter eskalierte, doch dann stößt Dühnfort auf einen weiteren ungelösten Mordfall und entdeckt eine Verbindung, die er jedoch noch nicht richtig zuordnen kann. Lange tappt das Ermittlerteam im Dunkeln und kann nicht verhindern, dass eine weitere Frau plötzlich spurlos verschwindet…


    „Sieh nichts Böses“ ist nach seinem Vorgängerroman „Nun ruhet sanft“ mein zweites Buch von Inge Löhnig um den Münchner Kriminalkommissar Konstantin Dühnfort und steht diesem in nichts nach. Die Autorin entführt ihre Leser in die Abgründe, die hinter scheinbar perfekter Familien-Idylle lauern können.


    Die Ermittlungen nehmen selbstverständlich den größten Teil des Krimis ein und sind sehr spannend gestaltet. Wie auch die Ermittler, habe ich lange Zeit den Vater der ermordeten jungen Frau verdächtigt, was allerdings zu einfach gewesen wäre. Geschickt legt Inge Löhnig falsche Fährten, die immer wieder unterschiedliche Verdächtige in den Vordergrund rücken und den Leser rätseln lassen, wer und welches Motiv nun wirklich hinter allen Morden steckt. Obwohl man dann kurz vor Schluss schon eine leise Ahnung hat, ist die finale Auflösung trotzdem überraschend.


    Einen kleinen Teil der Geschichte nimmt Ginas Arbeit, das erneute Aufrollen von alten, ungelösten Mordfällen ein. Sie beschäftigt sich nämlich mit dem einzigen Fall, den Dühnfort während seiner Laufbahn als Ermittler nicht lösen konnte. Etwas breiter ausgelegt wird ihrer beider Privatleben und die zukünftigen Veränderungen, die sich durch das gemeinsame Kind ergeben werden. Diese Szenen beschreibt die Autorin sehr realistisch und ergreifend für den Leser und ich habe so gehofft, dass Gina und Tino zur – meiner Ansicht nach nur einen – richtigen Entscheidung kommen, was sie zum Glück auch getan haben. Trotz unmöglicher Bemerkungen, mit denen man bei einem solchen Thema wohl immer rechnen muss, haben sich die beiden nicht beirren lassen, wodurch sie noch mehr an Sympathie gewinnen. Man darf gespannt sein, wie die beiden in ihrer zukünftigen Rolle als Eltern aufgehen und die kommenden Hürden meistern werden.


    Wie schon Gina und Tino sind Inge Löhnigs Charaktere stets sehr realistisch dargestellt und weisen viele Facetten auf, die erst nach und nach zutage treten. Im Mittelpunkt des Krimis stehen etwas betuchtere Familien, die nach außen hin eine scheinbar perfekte Fassade wahren und innerhalb aber von seelischen und körperlichen Misshandlungen, zumeist vom Ehemann und Vater, beherrscht werden. Dazu gehören z. B. Marion und Uwe Lindenthal, ein Ehepaar, das sich sozial engagiert und sich um ausländische Kinder kümmert, die in Deutschland operiert werden, aber ihre eigene Tochter vernachlässigt haben, sodass sich diese gegen ihre Eltern wendete. Auch Jasper Seyboth und seine Geschwister erlebten die Hölle auf Erden und tragen die psychischen Auswirkungen ihr Leben lang mit sich, die von jedem auf unterschiedliche Weise verarbeitet werden. Jeder Charakter berührt den Leser und ruft je nach seinen Handlungen die unterschiedlichsten Gefühle hervor.


    „Sieh nichts Böses“ ist ein spannender und vor allem sehr emotionaler und aufwühlender Krimi, der die Leser auf unterschiedlichsten Ebenen anspricht, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.


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    Für die Juni-Aufgabe fiel meine Wahl auf "Leichenraub" von Tess Gerritsen.


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