Im Großen und Ganzen fand ich den ersten Teil ganz gut, aber streckenweise war es wirklich sehr langatmig. Der Schreibstil ist einfach gehalten, sodass es sich gut lesen lässt. Meistens fand ich auch Goodkinds detailreiche Beschreibungen sehr interessant, aber ab und zu waren manche Dinge wirklich überflüssig, da hätte man sich wirklich ein paar Seiten einsparen können.
Anfangs fand ich es ja noch komisch, dass z. B. im ersten Kapitel auf jeder Seite jeder einzelne Baum beschrieben wurde, aber nach hundert Seiten hat es mich genervt, vor allem wenn es um Rahl ging, der sich alle fünf Sätze lang seine Finger ableckt und die Augenbrauen glatt streicht... Wenn es wenigstens einen Sinn für die weitere Handlung gehabt hätte, hätte ich noch drüber hinwegsehen können, aber ständig darauf herumreiten und es immer wieder zu wiederholen, war total nervig! Die Szenen um Darken Rahl hab ich dann meistens nur noch überflogen. Zum anderen, weil die oft sehr ekelerregend, z. B. dieser Demmin Nass und was Rahl mit dem kleinen Jungen angestellt hat
Da war ich immer froh, wenn es dann wieder um Richard, Kahlan und Zedd ging, wobei man das spannender gestalten hätte können. Meiner Meinung nach haben einfach die viel zu detaillierten Beschreibungen das Spannungsniveau herabgesetzt und die Geschichte unnötig in die Länge gezogen. Interessanter wurde es, als die Hexe Shota ins Spiel kam oder an anderen Stellen Königin Milena, ihre Tochter Violet, deren Gespielin Rachel und der Zauberer Giller. Da wusste man eine Weile nicht so ganz, wie die im Zusammenhang mit Rahl und den Kästchen der Ordung stehen.
Der Schluss war wirklich sehr gut, im Showdown ging alles sehr schnell und es war sehr spannend gestaltet, weshalb ich das Buch schließlich in einem Rutsch ausgelesen hab (für die vorherigen 900 Seiten warn es über drei Wochen...).
Oftmals wird Das Schwert der Wahrheit mit dem Herr der Ringe verglichen. Man erkennt ein paar Parallelen, wenn es um Shota geht und dem Wesen namens Samuel, aber das wars auch schon. Okay, Terry Goodkind hat eine wirklich interessante Welt mit neuen Charakteren geschaffen, meiner Meinung nach ist ihm das Aussehen der Welt mit West- und Midland sehr gut gelungen, aber die Figuren sind einfach viel zu wenig ausgearbeitet. Er hätte sich eher mehr darauf konzentrieren sollen.
Das Schwert der Wahrheit erhält von mir gerade noch
Den zweiten Band werd ich auf jeden Fall noch lesen in der Hoffnung, dass die Charaktere glaubhafter rüberkommen und nur die wichtigsten Details ausführlich beschrieben werden.