Jan Schomburg - Das Licht und die Geräusche

  • Dieses Buch ist "anders". Das wird dem Leser schon nach wenigen Seiten klar. Anders in seinem Aufbau, seiner Erzählweise und dem Handlungsablauf. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, anders ist es auch kaum möglich.


    Der Leser verfolgt einige wichtige Momente in Johannas jungem Leben. Dabei folgt Jan Schomburg keinem strikten roten Faden. Er erzählt einfach und dadurch wirkt die Handlung erfrischend unkonstruiert. Es geht darum an Johannas Problemen, Zweifeln und Erfahrungen teilzuhaben. Es geht um die Erinnerung daran, wie man selbst in diesem Alter war.


    Der Schreibstil in "Das Licht und die Geräusche" kennzeichnet sich durch eine klare, direkte Sprache. Ein Stil, den eine junge Frau in Johannas Alter anwenden würde. Hierdurch wurde mir die Geschichte zugänglicher, auch wenn ich einige Seiten benötigte, um mich an den knappen Stil zu gewöhnen.


    Die bereits erwähnten "wichtigen Momente" in Johannas Leben umfassen alles, was einen im Alter von 16/17 Jahren beschäftigt. Die Festigung des eigenen Charakters und der eigenen "Rolle", Liebe, Freundschaft, Sexualität. Aber auch die typischen Gefühlsschwankungen, der Hang zur Dramatik werden genauer thematisiert. Dies gelingt dem Autor so authentisch, dass ich mich selbst in dieses Alter zurückversetzt fühlte.


    Als das Thema "Klassenfahrt" angeschnitten wurde, traute ich meinen Augen kaum. Der Lehrer will mit einer Horde Jugendlicher nach Hallig Hooge fahren. Ein Idee, die auch mein Lehrer vor etwa zwölf Jahren hatte. Johannas Klasse kam nochmal davon, meine Klasse nicht und es war unser absoluter Albtraum. Heute hinterlässt der Gedanke an eine ruhige Hallig ganz andere Gefühle bei mir. Ein weiteres Merkmal, wie viel sich in den paar Jahren verändert.


    Keiner der Charaktere in diesem Buch ist perfekt. Alle haben ihre Fehler und keiner ist zu 100% sympathisch. Vor allem deshalb, weil Jan Schomburg besonders viel Wert auf Authentizität legte (und wer konnte sich selbst in diesem Alter besonders gut leiden?). Beim Lesen bekommt man den Spiegel vorgehalten, der zumindest in gewissen Punkten einen selbst in jüngerer Form zeigt, liest nochmal, was Schüler sich gegenseitig angetan haben oder wo man selbst überreagiert hat, wird aber auch an jede Menge Schönes erinnert.


    Fazit: Ein Buch, das den Leser daran erinnert wie es war 16/17 zu sein und eine Geschichte, die ihre Wirkung auch nach der Beendigung des Buches noch weiter entfaltet.

  • Hier noch etwas zum Inhalt (Quelle Amazon):


    Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander verbringen und über alles reden, außer darüber, warum sie sich noch nicht geküsst haben. Johanna versteht das nicht, und das nervt sie. Und sie will auch verstehen, warum Marcel sich auf der Klassenfahrt nach Barcelona einen Mitschüler wie einen Knecht hält, warum Boris die ganze Zeit kichern muss, während ihn vier Typen auf der Tanzfläche eines Clubs zusammenschlagen wollen, und warum er nach dieser Nacht am See plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit Ana-Clara und Boris’ Eltern sucht Johanna in Island nach Boris und findet heraus, dass viele Dinge ihr Wesen verändern, je länger man sie betrachtet. Und dass Ana-Claras Augen doch nicht so ausdruckslos sind, wie sie immer gedacht hat.


    Man folgt Johanna und ihrer unverstellt ehrlichen Sicht auf sich und ihre Umwelt voller Empathie und Zuneigung. Pointiert, mit zartem Witz und dem sicheren Gespür für die Leichtigkeit in schweren Themen erzählt Jan Schomburg von drei jungen Menschen und ihren Versuchen zu erkennen, wie das eigentlich überhaupt gehen soll: leben.

  • Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander verbringen und über alles reden, außer darüber, warum sie sich noch nicht geküsst haben. Johanna versteht das nicht, und das nervt sie. Und sie will auch verstehen, warum Marcel sich auf der Klassenfahrt nach Barcelona einen Mitschüler wie einen Knecht hält, warum Boris die ganze Zeit kichern muss, während ihn vier Typen auf der Tanzfläche eines Clubs zusammenschlagen wollen, und warum er nach dieser Nacht am See plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit Ana-Clara und Boris’ Eltern sucht Johanna in Island nach Boris und findet heraus, dass viele Dinge ihr Wesen verändern, je länger man sie betrachtet. Und dass Ana-Claras Augen doch nicht so ausdruckslos sind, wie sie immer gedacht hat.


    Man folgt Johanna und ihrer unverstellt ehrlichen Sicht auf sich und ihre Umwelt voller Empathie und Zuneigung. Pointiert, mit zartem Witz und dem sicheren Gespür für die Leichtigkeit in schweren Themen erzählt Jan Schomburg von drei jungen Menschen und ihren Versuchen zu erkennen, wie das eigentlich überhaupt gehen soll: leben...(Klappentext)


    -----------------------------


    Nach diesem Klappentext und vor allem nach dem letzten Absatz erwartete ich mir einen anspruchsvollen Roman aus der Sicht einer Jugendlichen. Bekommen habe ich einen seichten Jugendroman ohne Sinn und ohne Message.
    Die Highlights, wenn man diese als solche bezeichnen kann, werden außerdem sowieso schon im Klappentext erwähnt, denn sehr viel mehr passiert hier nicht.


    Erzählt wird aus Johannas Sicht und diese enthält sehr viele wirre und unzusammenhängende Gedankensprünge ohne irgendwie einem roten Faden zu folgen, bzw. überhaupt einen zu enthalten.
    Die Protagonisten bleiben allesamt blass, selbst Johanna. Zudem agieren und reagieren sie alles andere als authentisch und mehr als unglaubwürdig.
    Mit der Zeit ging mir Johanna sogar richtig auf die Nerven. So sprunghaft ist selbst ein pubertierender Jugendliche mit einer Sprungfeder im Hintern nicht.


    Außerdem scheint es mir als wollte der Autor so viel wie möglich in diesen Roman packen - unglückliches Verliebtsein, Eifersucht, Freundschaft, Mobbing, Lesbenspiele und Suizid. Jedoch wurde das Meiste nur angerissen, kommt aus dem Nichts und/oder wirkt aufgesetzt und unglaubwürdig, aber eines haben alle Themen gemeinsam - sie werden nicht zum Abschluß gebracht.
    So viele wichtige und interessante Themen und dann wird der Leser quasi in der Luft hängen gelassen. Es wird einfach nicht näher darauf eingegangen und es bleiben am Ende die Fragen "Wieso?", "Wozu?", "Weshalb?" und vor allem "WTF??" offen.
    Das einzige Positive ist der flüssige Schreibstil, aber der rettet dieses Buch auch nicht mehr.


    Fazit:
    Nur weil es ein berühmter deutscher Drehbuchautor geschrieben hat und dieses Buch bis zum Erbrechen gehypt wird muss es nicht gut sein. Das beweist dieses Jugendbuch. Von den Themen her wäre hier großes Potenzial gewesen, ist jedoch an der Umsetzung massiv gescheitert.
    Daher kann ich dafür keine Leseempfehlung aussprechen. :bewertungHalb:

    Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können. (Zsa Zsa Gabor)
    :twisted: