Jonathan Maberry - Deadlands - Ghostwalkers

  • Klappentext:
    Willkommen in den Deadlands, wo verbitterte Revolverhelden auf verrückte Wissenschaftler und finstere, unirdische Gestalten treffen. Hier, wo das große Beben von 1868 Kalifornien in ein Labyrinth aus vom Meer durchfluteten Höhlen verwandelt hat, wo mit einer geheimnisvollen Substanz Namens »Geisterstein« viele wundersame Steampunk-Erfindungen angetrieben werden
    und wo die Kugeln blutvergießend durch die Luft pfeifen. In Ghostwalkers wird der Auftragskiller Grey Torrance wortwörtlich von seiner blutigen Vergangenheit verfolgt und landet in der heruntergekommenen Stadt Paradise Falls, wo er in den tödlichen Konflikt zwischen der belagerten Stadt und einem teuflisch brillanten Alchimisten gerät, der fortwährend schreckliche, neue Waffen baut … und eine kleine Armee aus Untoten. Ein wildes Action-geladenes Abenteuer in dem Setting von DEADLANDS, dem vielfach preisgekrönten Rollenspiel von Pinnacle Entertainment Group!


    Der Autor:
    Jonathan Maberry ist New York Times Bestseller-Autor und mehrfacher Gewinner des Bram Stoker Awards, Herausgeber und Comicbuch-Autor. Maberry ist vielen Lesern wegen seiner Joe Ledger Romane und seiner preisgekrönten Rot & Ruin-Reihe für bekannt. Seine Bücher wurden in mehr als zwei Dutzend Ländern verkauft. Zurzeit lebt er in Del Mar, Kalifornien.


    Meine Meinung:
    Grey Torrance ist ein Mann, der seinen Weg geht, sich von nichts und niemandem einschüchtern lässt und seine eigenen Dämonen in sich hat, die ihn aus der Vergangenheit verfolgen. Er ist ein gestrauchelter Held, den man in Wild West-Romanen zuhauf findet. Bärbeißig, mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und einer Prise Humor. Er geht gern Ärger aus dem Weg, wenn ihn dieser nichts angeht. Das hätte er auch an dem Tag machen sollen, an dem ihm der gebildete Indianer Thomas Schaut-Weg begegnet. Er sieht zunächst amüsiert zu, wie der von ein paar Kerlen verfolgt wird und mischt sich dann tatsächlich widerwillig ein. Das hätte er mal schön gelassen. Denn fortan muss er sich mit Untoten, Dämonen und einem Größenwahnsinnigen herumschlagen, der das Ende der Welt herbeizaubern will. Die beiden ungleichen Männer machen ab nun gemeinsame Sache, um Schlimmeres zu verhindern. Immer mit den Gedanken im Hinterkopf, dass sie vielleicht sterben könnten. Aber wenn so ein Ende der Welt droht, wofür lohnt es sich dann noch zu leben?
    „Deadlands – Ghostwalkers“ fährt alles Mögliche auf, was man von einer actionreichen Fantasygeschichte erwarten kann, und sogar noch viel mehr. Man trifft auf Wissenschaftler, die das mysteriöse Element Geisterstein in all seinen Facetten beleuchten, es wimmelt von Zombies und Dämonen und sogar Urzeitwesen, die eigentlich schon längst ausgestorben sind, aber nun nach den Leben der Helden trachten.
    Verrückte Experimente, Alchemie und der Bezug zur Bibel sind allgegenwärtig. In der Handlung findet man viel Steampunk, Western, vermischt mit Science-Fiction, Fantasy und Horror. Eine gelungene und abwechslungsreiche Mischung. Es geht mitunter ziemlich blutig zu, aber kein Wunder, wenn die Figuren laufend um ihr Leben kämpfen müssen. Auch ein Hauch Mystik hat Maberry eingestreut, und die Erklärungen zu Geisterstein und den Gequälten waren recht spannend.


    Die Charakterzeichnungen fand ich allesamt sehr gelungen. Angefangen von Grey, der überaus sympathisch und geradlinig daherkommt, bis zu Sioux Schaut-Weg, der die Unterwäsche der englischen Königin sehr gut zu kennen scheint: „Bei den spitzenversetzten Strümpfen der Queen!“ Ein Indianer, der über Gestein so viel weiß, und auch sonst mit einer Menge Wissen aufwartet, ist ein ungewöhnlicher Kontrast zu der anderen männlichen Hauptrolle. Und genau deswegen macht die Geschichte auch so viel Spaß, denn die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, und ergänzen sich super, nachdem sie sich erst einmal zusammengerauft haben.
    Man könnte sich das Buch gut als Verfilmung vorstellen. Das Spiel, nachdem die Geschichte kreiert ist, kenne ich nicht, aber der Stoff, dem das Buch zugrunde liegt, macht auf jeden Fall neugierig.
    Manchmal gab es einige Längen im Buch, aber das tat der Handlung insgesamt keinen großen Abbruch; der Autor hat viele Erklärungen zum besseren Verständnis geliefert, damit auch der Leser folgen kann.
    „Deadlands – Ghostwalkers“ wartet mit einer spannenden Geschichte auf, die anders ist, die so unterschiedliche Feinde vereint, die man so noch nie zusammen auf dem Schlachtfeld gesehen hat. Die Frage ist nur, wer am Ende gewinnen wird.
    Ein Spaghetti-Western der anderen, übernatürlichen Art.


    Empfehlen kann ich auch „Revolver Tarot“. Das Buch geht ebenfalls in diese Richtung und ist sehr lesenswert.


    4 Sterne.