Anika Oeschger - E.J. und das Drachenmal

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    Dieses Buch ist der Debütroman von Anika Oeschger, einer erst 18-jährigen Autorin, die sogar noch zur Schule geht. Da horcht man doch direkt auf: was, so jung?! Man ist beeindruckt, neugierig und vielleicht auch geneigt, dem Buch ein paar Fehler und Schwächen zu verzeihen, nicht wahr?


    Jedenfalls ging es mir so, aber schon nach den ersten Seiten beschlich mich der Verdacht, dass die Autorin diesen "Welpenschutz" gar nicht nötig hat... Denn das Buch ist sehr gut, meiner Meinung nach! Und zwar nicht nur gut, wenn man das Alter bedenkt, sondern einfach gut, Punkt. Frisch, originell, witzig, mit sympathischen Charakteren und einem lebendigen Schreibstil.


    Ok, die Grundidee klingt vielleicht nicht so ganz neu: ein junges Mädchen entdeckt besondere Fähigkeiten an sich und gerät mitten hinein in einen magischen Konflikt. Aber das Ganze wird aufgepeppt von interessanten Ideen und Wendungen, die eben doch was ganz Eigenes daraus machen! Mir gefällt das Magie-System, bei dem die jungen Träger der Drachenmale Fähigkeiten entwickeln, mit denen sie die Elemente steuern können - je nach Farbe des Drachenmals hat jeder Gezeichnete ein Element, das ihm besonders vertraut ist. Allerdings werden die Gezeichneten schon seit Urzeiten von einem unvorstellbaren Bösen gejagt, das hinter ihrer Macht her ist...


    E.J. muss sich auch sonst mit einigem herumschlagen: Echsenmenschen, dem vielleicht berühmtesten Seemonster der Weltgeschichte, merkwürdigen Mitschülern mit bösartiger Ausstrahlung, ganz zu schweigen von blauer Kotze, ödem Schulunterricht und außer Rand und Band geratenen Gefühlen. Ich fand die Geschichte sehr fantasievoll, spannend und unterhaltsam und hatte das Buch daher auch superfix durch.


    Man merkt, dass die Autorin etwa im selben Alter ist wie ihre Protagonisten, denn die lesen sich einfach glaubhaft und authentisch. Ich hatte schnell ein Gefühl für ihre jeweiligen Persönlichkeiten der wichtigsten Charaktere, auch wenn wir in diesem ersten Band noch gar nicht so viel über sie erfahren.


    Auch interessant fand ich, dass E.J. zwar im Mittelpunkt steht, aber nicht in allem die Beste, Talentierteste, Schönste oder Geschickteste ist! (Sowas finde ich immer langweilig und unglaubwürdig.) Schnell finden sich an ihrer Schule auch andere Gezeichnete ein, und zusammen versuchen sie, schnell ihre Kräfte beherrschen zu lernen, damit sie im Kampf gegen das Böse eine Chance haben.


    Manchmal ging mir das ein bisschen zu schnell, denn so etwas lernt man doch eigentlich nicht so nebenher in einer Woche... Witzig und interessant fand ich allerdings, wie kreativ die Jugendlichen ihre Kräfte für die verschiedensten Dinge benutzen.


    Am lebhaftesten sind mir neben E.J. ihre beste Freundin Emma und ihr Kindheitsfreund Marc in Erinnerung geblieben. Beide fand ich einfach liebenswert, echte Freunde, wie man sie als Teenager auch gerne gehabt hätte. Auch E.J.s Großmutter fand ich toll, denn die alte Dame hat ganz schön was auf dem Kasten.


    Was wäre ein Jugendbuch ohne Liebesgeschichte? Richtig. Und so lernt auch E.J. schnell einen netten Jungen kennen, für den sie sich direkt interessiert! Aber nicht alles läuft so, wie sie (oder der Leser) das erwartet... Ich fand die Liebesgeschichte nicht umwerfend, aber doch sehr nett.


    Allerdings gibt es noch eine romantische Nebengeschichte, die mich nicht so sehr überzeugt hat, weil man diese zwei Charaktere eigentlich nie zusammen erlebt, und die auch erst ganz am Schluss auf einmal wichtig wird. Überhaupt habe ich gemischte Gefühle, was das Ende betrifft: manches geht mir auf einmal zu einfach, aber anderes finde ich sehr interessant und ungewöhnlich.


    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, vor allem der lockere, oft freche Humor. Manchmal hat es mich vom Humor er ein wenig an die Fernsehserie "Buffy" erinnert - ich mag diese Art von Humor.


    Die Autorin schreibt lebhaft und bunt, mit packenden Beschreibungen und vielen magischen Details. Jetzt habe ich zwar kein Drachenmal und daher auch keine hellseherisch Gabe, aber ich sehe dennoch weitere tolle Bücher in der Zukunft von Anika Oeschger!


    Fazit:
    Ein witziges, fantasievolles, einfallsreiches Debüt, das bestimmt nicht nur jugendliche Fantasyleser ansprechen wird! Ich habe mich von dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

  • Inhalt:
    E.J heißt eigentlich Emilia Jane und ist gerade unglücklich verliebt als sich ihr Körper verändert. Es macht ihr Angst, denn diese Veränderung geht mit einem komischen blauen Mal, das aussieht wie ein Drache und auch mit anderen merkwürdigen Dingen einher. Sie fliegt zu ihrer Großmutter, denn irgendwie hat sie im Gefühl das nur diese ihr helfen kann. Als sie zurück kommt ist das Haus verwüstet und ihre Eltern sind verschwunden. Sie ahnt das sie sich etwas Bösem stellen muss....


    Meine Meinung:
    Als ich von dem neuen Riverfield Programm gehört habe, war die Auswahl groß und doch fiel die Wahl direkt auf dieses Buch. Ich mag gerne Drachen und die Geschichte klang gut. Dann las ich schon die ein oder andere negative Rezension und meine Vorfreude war etwas getrübt. So ging ich aber auch ohne jegliche Erwartung an dieses Buch und wurde positiv überrascht.


    Der Einstieg fiel mir nicht schwer. Dieses Buch ist in einem recht einfachen Schreibstil verfasst und auch wenn es hier und da Wörter gibt, die Jugendliche nicht unbedingt überall sagen (zum Beispiel Stube) gab es auch sprachlich keinerlei Probleme. Allerdings war der Beginn etwas fern ab von der eigentlichen Geschichte, denn der Fokus lag bei E.J. und ihrem Liebeskummer. Die Geschichte mit dem Drachenmal kam dann doch erst nach einer ganzen Weile. Länger hätte dieser Hauptteil der Geschichte nicht auf sich warten lassen dürfen, doch so war es noch in Ordnung.
    Richtig spannend wurde es ab dem Moment wo E.J. das Haus verwüstet vorfindet. Von da an habe ich das Buch auch nur noch ungern weglegen wollen. Die Spannung hielt sich von da an bis zum Schluss.
    Die Liebesgeschichte verlief ganz anders als ich zu Beginn erwartet hätte und drängte sich auch nur selten in der Vordergrund. Ich fand den Anteil dieses Details genau richtig für eine Teeniegeschichte, die es ja ab 12 Jahren auch ist.
    An Humor mangelt es in diesem Buch ebenfalls nicht. Es gibt genug Situationen, gerade wenn es um die Magie geht, in denen ich wirklich lachen musste über Begebenheiten oder auch Dialoge. Sprüche, die genau meinen Humor trafen.


    Die Figuren wurden gut beschrieben und gerade E.J. war mir dann am Ende auch recht nah.
    E.J. geht sehr souverän mit dem Drachenmal um, jedoch nicht immer selbstverständlich. Schön fand ich das man liest das sie lernen muss und nicht alles sofort kann. Die Figur entwickelt sich im Laufe der Geschichte, so dass man am Ende eine deutlich reifere E.J. erlebt. Das sagt sie auch selber irgendwann, das nun wohl die Kindheit vorbei ist.
    Sie muss sich dem Bösen aber nicht alleine stellen. Sie hat Mitstreiter auf die ich aber nicht zu sehr eingehen möchte. Ich möchte schließlich nicht die Spannung nehmen,. Diese Mitstreiter sind neue aber auch alte Figuren, die ihr Helfen. Zum Teil bleiben diese Figuren jedoch etwas blass, auch weil sie erst später in die Geschichte eingeführt werden.
    E.J. hat auch Freunde. Marc ihr bester Freund und Emma ihre Freundin. Manchmal habe ich schon gedacht das es merkwürdige Freundschaften sind, doch denke ich ist alles so real wie es bei einer solchen Geschichte sein kann.


    Am Ende gehe ich zufrieden aus diesem Buch heraus. Es gab das ein oder andere was etwas plötzlich kam und irgendwie dran gestückelt oder nachträglich eingefügt wirkte, da hätte ich mir sanftere Übergänge gewünscht. Doch im großen und ganzen ist diese Geschichte eine tolle Fantasy Geschichte. Vielleicht ja sogar mit Fortsetzung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Merkwürdige Veränderungen an ihrem Körper werfen die16-jährige Emilia Jane, die sich lieber nur E. J. nennen lässt, aus der Bahn. Nachdem sie mit ihrer Familie von Schottland nach Zürich gezogen ist, hat sie sich gerade erst an das gewöhnt, was die Pubertät mit ihr anstellt. Aber ein blauer Ausfluss, wo keiner sein sollte, und Hitzewallungen, die so heiß werden können, dass ihre Bettdecke Brandflecken bekommt, sind ein ganz anderes Kaliber als Pickel und Mitesser. Als sich dann auch noch ein unerklärlicher Ausschlag über ihren ganzen Körper ausbreitet, landet sie in der Quarantänestation der Stadtklinik.


    Schon bald stellt E. J. fest, dass sie eine Gezeichnete ist, Trägerin des Drachenmals, das ihr einerseits ungeahnte Fähigkeiten und Kräfte verleiht, aber gleichzeitig einen ihr unbekannten Feind aus den Tiefen einer längst vergessenen Epoche auf den Plan ruft. Das dunkle Etwas, das ihr nach dem Leben trachtet, kommt rasend schnell näher und scheint unbesiegbar zu sein ..." (Quelle: Riverfield Verlag)


    Meine Meinung:


    Spannend beginnt der Roman, der mich mit seinem interessanten Klappentext anlocken konnte. Ich liebe Geschichten rund um Drachen und auch hier konnte ich nicht widerstehen. Die Szene, mit der der Roman startet, ist einer von Emilias Alpträumen und lässt die Spannungskurve gleich nach oben schnellen.


    Emilia ist mit ihren Eltern aus Schottland in die Schweiz gezogen, wo sie eine internationale Schule besucht. Ein Artefakt im Arbeitszimmer ihres Vaters scheint eine Verwandlung in ihr auszulösen, der sie zunächst relativ hilflos gegenübersteht. Doch zum Glück gibt es ihre Großmutter, die für alles eine Antwort zu haben scheint.


    Ich muss zugeben, dass ich mit Emilia nicht wirklich warmwerden konnte. Ihr Verhalten wirkt auf mich sehr unauthentisch, was sicherlich auch ein wenig der sehr gestrafften Handlung geschuldet ist. Dennoch ist es schade, da sich die gesamte Geschichte um sie dreht und mich so nicht richtig fesseln konnte.


    Auch die anderen Charaktere bleiben nach meinem Gefühl ein wenig zu blass. Manche von ihnen werden nur sehr kurz eingeführt, um dann ihren Platz in der Geschichte einzunehmen und konnten dadurch für mich nicht richtig Gestalt annehmen.

    Von der Grundidee her hat mir der Roman gefallen, doch halte ich die Umsetzung für noch ausbaufähig. Es handelt sich um das Debüt einer noch sehr jungen Autorin und ich denke, dass sich ihr Schreibstil sicher noch weiterentwickeln wird, allerdings konnte er mich hier leider noch nicht an das Buch fesseln. Für mich fühlt es sich so an, als ob die Autorin vielleicht zuviel auf einmal gewollt hat, wodurch die Details und die Tiefe der Geschichte ein wenig auf der Strecke geblieben sind.

    Das Ende ist in sich abgeschlossen, lässt aber die Möglichkeit einer Fortsetzung offen.


    Fazit:


    Mit "E. J. und das Drachenmal" präsentiert Anika Oeschger ihr Debüt aus dem Jugendfantasybereich. Der unterhaltsame Roman, der auf einer interessanten Grundidee basiert, kommt allerdings noch ein wenig wackelig daher und hat sein Potential noch nicht ganz ausgeschöpft.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • E.J. und das Drachenmal (Anika Oeschger)

    Erschienen:
    September 2015
    Seitenzahl: 304
    Verlag: Riverfield Verlag
    Hardcover: 19,90 €
    ISBN: 978-3952446324


    Die Autorin


    Anika Oeschger, geboren 1997, ist Gymnasiastin. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Zürich. In ihrer Freizeit geht sie verschiedenen sportlichen Aktivitäten nach und ist seit Jahren eine begeisterte Pianistin. »E.J. und das Drachenmal« ist ihr Romandebüt.

    E.J. und das Drachenmal


    Emilia Jane ist eigentlich eine ganz normale 16jährige. Zumindest glaubte der Teenager das bisher, der sich lieber E.J. nennen lässt. Als sie beginnt sich seltsam zu verändern, bricht ihre Welt aus den Fugen. Ihre Familie ist zurück von Schottland nach Zürich, in die Schweiz gezogen. Zu Begin schiebt das Mädchen die Symptome noch auf den Umzug und die Pubertät, doch dann häufen sich die seltsamen Veränderungen. Mit einem riesigen Ausschlag, der sich über ihren gesamten Körper zieht, landet Emilia Jane letztlich in einer Quarantänestation der Stadtklinik. Doch E.J. ist kein normales Mädchen, sie ist eine Gezeichnete, welche mit dem Drachenmal gekennzeichnet ist. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Emilia schwebt in Gefahr…


    Fazit


    Ein interessanter Fantasyroman für Leser ab 13 Jahren, welcher mich zwar nicht von der ersten Seite an fesselnd konnte, mich letztlich jedoch trotzdem überzeugte. Die Protagonistin Emilia Jane ist ein typischer pubertierender Teenager, welcher mit den Veränderungen seines Körpers nicht viel anfangen kann. Doch diese häufen sich, sodass E.J. doch etwas mulmig wird. Mir persönlich war sie recht sympathisch, wobei ihr Alter von 16 Jahren mir manchmal ein wenig alt erschien. Emilia benahm sich für mein Empfinden häufiger wie 14. Auch ihre Freunde fand ich angenehm, wobei die Beschreibung auch auf sie passt.


    Der Schreib- und Erzählstil der Autorin ist locker und angenehm, sodass man schnell im Geschehen ist. Mir persönlich fehlten an einigen Stellen Spannungselemente, sodass häufig die „Luft raus war“. Ich überlegte sogar eine Weile das Buch aus der Hand zu legen, jedoch nahm die Spannung wieder zu und ich las doch noch zu Ende. Mir persönlich gefiel Emilias Beziehung zu ihrer Großmutter. Die alte Dame schaffte es, mich in ihren Bann zu ziehen. Ganz im Gegensatz zu den Eltern von E.J. Sie finde ich ein wenig schwierig und konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen.


    Alles in allem ein interessanter und auch spannender Roman, dessen Ende dann schneller kam, als ich erwartet hatte. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den zweiten Teil von „E.J. und das Drachenmal“ wirklich lesen möchte, da es doch zahlreiche Fantasyromane gibt, die unglaublich spannend sind. Ein wenig erinnerte mich der Roman auf den ersten Blick an „Eragon“, allerdings verflüchtigten sich diese Zusammenhänge schnell. Ich finde den Roman trotzdem ausbaufähig und finde, dass die Autorin einen sehr angenehmen Schreibstil hat, aus welchem man mehr machen kann.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    http://immer-mit-buch.blogspot…chenmal-interessante.html