Ilja Albrecht - Sibirischer Wind

  • Der 72-jährige Industrielle Friedrich Lautenschläger wird in Berlin-Wannsee ermordet aufgefunden. BKA-Profiler Kiran Mendelsohn wird kurzerhand aus dem Urlaub geholt und bekommt mit Kommissar Bolko Blohm einen neuen Kollegen an die Seite. Der Fall wird den beiden übertragen und sie machen sich sofort an die Ermittlungen. Das Duo forscht sowohl im geschäftlichen Umfeld des Toten als auch innerhalb der Familie, von denen keiner keine Träne über den Toten vergossen hat, denn das Opfer war nicht sehr beliebt und hatte auch keine reine Weste. Da Lautenschläger allerdings über sehr gute Verbindung in die höchsten politischen Kreise verfügte, ist bei der Tätersuche Fingerspitzengefühl gefragt, was gerade Blohm nicht leicht fällt. Die Ermittlungen gestalten sich für Mendelsohn und Blohm sehr schwierig, zumal sie sowohl von den Medien als auch vom BND bedrängt werden. Doch dann tut sich eine Spur auf…


    Ilja Albrecht hat mit seinem Debütroman „Sibirischer Wind“ einen spannenden und vielschichtigen Kriminalroman mit viel Atmosphäre vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Gleich zu Beginn wirft der Autor den Spannungsbogen aus, der sich wie ein Faden durch das ganze Buch zieht und am Ende im Finale endet. Die Handlung ist gut strukturiert und durchdacht, thematisiert Seilschaften zwischen Industrie und Politik, Drogen- und Menschenhandel, die russische Mafia und Verbindungen bis in alte DDR-Zeiten. Doch das Ende überrascht dann doch und wirkt etwas konstruiert. Das ist aber auch die einzige Schwachstelle, die bemängelt werden muss.


    Die Charaktere sind vielschichtig aufgebaut, dabei sehr detailliert. Kiran Mendelsohn ist ein zurückhaltender Mann, als Profiler in Quantico ausgebildet geht er nachdenklich und bedacht an die Ermittlungen heran. Bolko Blohm ist das glatte Gegenteil, eher vorpreschend, ungeduldig, das Herz auf der Zunge, was ihn oft in Schwierigkeiten bringt. Beide Protagonisten sind auf ihre Art Sympathieträger und ergeben ein sehr gutes Team, man mag es kaum glauben, denn sie ergänzen sich auf wundersame Weise.


    „Sibirischer Wind“ ist ein gelungenes Debüt, mit dem Ilja Albrecht sein Ermittlerteam Mendelsohn/Blohm in die Krimiszene einführt. Auf die Fortsetzung darf man gespannt sein.


    Für alle Liebhaber deutscher Kriminalfälle und solche, die es werden wollen, wärmstens zu empfehlen, Spannung ist garantiert!


    Hierfür gibt es von mir verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten