Suzanne Young - Du. Wirst. Vergessen. / The Program

  • Klappentext:


    Nur das »Programm« kann der grassierenden Selbstmord-Epidemie unter Jugendlichen noch Einhalt gebieten. Für besorgte Eltern bedeutet es Hoffnung, für die Jugendlichen das Ende. Denn jeder, der zurückkehrt, ist ohne Erinnerung – und ohne Emotionen. Niemals würde Sloane es wagen, öffentlich Gefühle zu zeigen. Nur bei ihrem Freund James kann sie sie selbst sein. Seine Liebe ist ihre einzige Stütze in einer gefühlskalten Welt. Aber dann bricht James plötzlich zusammen! Als das »Programm« ihn holt, weiß Sloane, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Sie muss um James‘ Liebe kämpfen – und um ihrer beider Erinnerungen…


    Über das Buch:


    Das Buch ist aus der Sicht von Sloane in der Ich-Perspektive. Innerhalb der ersten paar Seiten gibt es eine Erklärung zur Allgemeinsituation der Geschichte. Unterteilt ist es in 3 Teile und besteht aus 445 Seiten. Sloane erzählt sehr gefühlvoll und verständlich und man kann sich sehr gut in sie hinein versetzen. Man erfährt nur wenig Hintergrund über ihre Mitschüler und ihre Bekannten, in den wenigsten Fällen mehr als Andeutungen z.B. Mutter von James, Probleme der Eltern, Verlauf der Mitschüler.


    Meine Meinung


    Ich hab das Buch zufällig im Buchladen beim durchstöbern entdeckt und es hat sofort mein Interesse geweckt. Nicht nur das Cover, sondern vor allem der Titel. Ich finde, dass es kaum einen genialeren Titel gibt, da er nicht nur eindeutig gewertet werden kann. Beim Klappentext war dann klar, dass ich das Buch haben muss! Viele der gesellschaftlichen Geschehnisse fand ich erschreckend realistisch und - gerade deshalb - sehr bestürzend. Wie mit den Jugendlichen umgegangen wird, ist zum Teil sehr grausam. Es wird gehandelt nach dem Motto: "Der Zweck heiligt die Mittel", egal ob die Jugendlichen das wollen oder nicht! Ich fand die Beschreibung der Klassenzimmer im Vergleich in der normalen Highschool und der Highschool für Schüler, die das Programm durchlaufen haben, sehr hervorhebenswert. Sie verdeutlicht den Umgang, den die Schüler "genießen".


    Auch die Beziehung unter den Mitschülern, in der Familie wird sehr anschaulich beschrieben und der Unterschied zu vor und nach dem Programm ist sehr deutlich. Die Beziehung zu James ist für Sloane der Anker, der ihr hilft mit dem Alltag klar zu kommen. Ich finde die Beiden sehr rührend und hab sehr mitgefühlt, bei dem was sie durchleiden mussten. Ich geb es zu, auch die eine oder andere Träne habe ich vergossen! Ich konnte mich einfach nicht mehr lösen und musste weiterlesen. Keine Überraschung also, dass ich das Buch innerhalb von 3 Tagen durch hatte. Schlimm nur empfand ich die Zustände in der Familie. Dass man gezwungen ist sein eigenes Ich zu verbergen, aus Angst, dass man eingeliefert wird, ist sehr furchterregend. Und dieses Gefühl kommt sehr gut in Sloanes Erzählungen rüber!


    Ich persönlich kann es nur weiterempfehlen. Ich fand, es ist ein sehr gelungenes Buch mit glaubwürdigen Charakteren, in die man sich hineinfühlen kann. Die Geschichte ist sehr fesselnd und die sprachliche Umsetzung der Geschichte sehr beachtenswert!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: 5 von 5 Sternen

  • Viele der gesellschaftlichen Geschehnisse fand ich erschreckend realistisch und - gerade deshalb - sehr bestürzend.


    Ich lese das Buch gerade und finde auch, dass hier einige sehr krasse Dinge passieren, die mich echt atemlos zurücklassen. Das Thema Selbstmord wird hier auf sehr eindringliche Art thematisiert und es gab bislang schon einige Szenen, die mir echt an die Nieren gegangen sind. Und dennoch gefällt mir das Buch richtig gut, auch wenn es keine leichte Kost ist.


    Ausnahmsweise umfasst diese Reihe übrigens nur zwei Teile. :wink:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Suzanne Young schildert in ihrem Buch eine bedrückende, freudlose Zukunft. Weltweit bringen sich Jugendliche um - reihenweise, oft ohne ersichtlichen Grund. Anti-Depressive scheinen das nicht verhindern zu können, doch es gibt neue Hoffnung für verzweifelte Eltern, die um ihre Kinder fürchten: das "Programm", eine neuartige Therapie, die aus als gefährdet eingestuften Teenagern glückliche und angepasste macht. Dummerweise verlieren sie dabei einen Großteil ihrer Erinnerungen und damit auch ihrer Gefühle... Wer wiederkommt, ist ein anderer Mensch, der seine Freunde nicht mehr erkennt.


    Von allen Seiten werden Kinder und Jugendliche überwacht: von den Eltern, den Lehrern, überhaupt allen Erwachsenen in ihrem Leben. Wer weint, wütend reagiert oder anderweitig negative Emotionen zeigt, riskiert, ins Programm eingewiesen zu werden, und das will keiner. Deswegen zeigen die meisten Jugendlichen ihre wahren Gefühle nicht mehr - niemandem, niemals, unter keinen Umständen. Aber gerade dieser Zwang, sich 24 Stunden am Tag zu verstellen, kein Ventil mehr zu haben für Trauer, Angst oder Zorn, treibt viele erst recht in den Selbstmord.


    Ich fand diese Grundidee unglaublich faszinierend und originell. In vielen Dystopien geht es um Zensur, aber hier wird das wirklich auf die Spitze getrieben! Denn es geht ja nicht darum, bestimmte Weltanschauungen oder politische Ansichten zu verbieten, sondern um grundlegende menschliche Empfindungen, die man gar nicht abstellen kann. Dabei sind die Menschen, die die Gefühle der Jugendlichen so grausam beschneiden, häufig genau die Menschen, die sie lieben und nur das Beste für sie wollen. Womit ich allerdings nicht sagen will, dass das notwendigerweise auch für die Erfinder und Wissenschaftler des Programms gilt...


    Sloane war mir direkt sehr sympathisch, gerade weil sie ihre Gefühle nicht perfekt im Griff hat. Man spürt jederzeit, wie bedroht sie sich auch in den alltäglichsten Situationen fühlt. Hat jemand gesehen, dass ich Tränen im Auge hatte? Habe ich jetzt breit genug gelächelt, glücklich genug geklungen? Am Anfang der Geschichte wirkt sie eher schwach, denn sie klammert sich sehr an ihren Freund James und hofft darauf, dass er sie vor allem Bösen beschützen kann - aber das erweist sich natürlich schnell als vergebliche Hoffnung, und danach muss Sloane zeigen, dass sie selber stark, klug und entschlossen sein kann. In meinen Augen durchlebt sie im Laufe der Geschichte ein großes emotionales Wachstum, und das ist es, was für mich hauptsächlich einen guten Buchcharakter ausmacht.


    James hatte es bei mir etwas schwerer. Er will zwar alle beschützen, die er liebt, aber dadurch, dass er immer stark sein und niemanden in Gefahr bringen will, wagt er auch nur selten, seine eigenen Ängste offen zu zeigen. Da er aber gerade dadurch unter enormem Druck steht, schlägt sein Verhalten oft schnell um und er kann ein richtiger Bad Boy sein. Dennoch fand ich auch ihn interessant, und er ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen.


    Viele der Charaktere sind schwer einzuschätzen, aber das ist ja nur logisch in einer Welt, in der alle unter 18 ihre wahren Gefühle verstecken...


    Die Liebesgeschichte hat etwas sehr Rührendes, denn Sloane und James riskieren viel füreinander. Ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, und als James mit dem Selbstmordvirus infiziert wird, scheint alles verloren - im Programm werden frühere Beziehungen und Freundschaften komplett gelöscht, um einen Neustart zu ermöglichen. Aber Sloane gibt nicht auf...


    Ja, es gibt (kurz) eine Art Dreiecksgeschichte, wie in so vielen Jugendbüchern. Aber hier fand ich das gut geschrieben und auch sinnvoll, denn die Protagonisten leben in einer absoluten Ausnahmesituation, in der Gefühle schon mal durcheinander kommen können - vor allem, wenn der eine sich nicht mehr an den anderen erinnert...


    Die Geschichte ist meiner Meinung nach zwar düster und bedrückend, aber auch sehr spannend, mit vielen interessanten Wendungen. Im ersten Teil habe ich mich immer gefragt: was genau ist dieses "Programm" denn nun? Was machen sie mit den Jugendlichen? Deswegen wurde es für mich dann auch doppelt packend, als der Handlungsort sich endlich ins Herz des Programms verlegte. Ich fand die Erklärung dieser "Wunderheilung" sehr glaubhaft - so perfide wie genial. Leider könnte ich mir wirklich vorstellen, dass so etwas in der Zukunft möglich sein könnte...


    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin erzeugt eine sehr dichte Atmosphäre, so dass ich direkt mitten drin war im Geschehen und Sloanes Gefühle immer gut nachvollziehen konnte.


    Fazit:
    Suzanne Young beschwört eine finstere Zukunftsvision herauf, in der Selbstmord unter Jugendlichen zur Epidemie wird und die Erwachsenen sich nicht anders zu helfen wissen, als gefährdete Teenager ins "Programm" zu schicken, wo ihnen Erinnerungen und Emotionen genommen werden. Wer zurückkommt, ist quasi ein Gefühlszombie, ein halber Mensch. Aus Angst vor diesem Schicksal wagt kein Jugendlicher mehr, negative Gefühle zu zeigen, und so wird die Welt emotionslos und falsch...


    In meinen Augen wurde diese originelle Idee sehr schlüssig und spannend umgesetzt, mit einer jungen Heldin, mit der man mitfühlen und mitleiden kann. In diesem ersten Band wirft man einen Blick hinter die Kulissen des "Programms" und kann erahnen, dass hinter diese Selbstmordepidemie mehr steckt, als es auf den ersten Blick scheint. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band ("ICH.ERINNERE.MICH").

  • Du wirst vergessen von Suzanne Young


    Zu dem Buch:


    Genre: Thriller

    Verlag: blanvalet

    Format: Taschenbuch

    Preis: 14,00Euro

    ISBN: 9783442269211

    Seiten: 444

    Erschien: 213

    Originalsprache: Englisch

    Originaltitel: The Program erschien 2013


    Das Cover:


    Das Cover finde ich sehr gelungen und es passt super zu der Geschichte. Ich finde es spiegelt den Inhalt super wieder. Scon alleine das Cover regt einen an, das Buch zu lesen.


    Inhalt:


    Wenn du weinst, bist du verloren...

    Nur das Programm kann der Selbstmord - Epidemie unter Jugendlichen noch Einhalt gebieten. Für besorgte Eltern bedeutet es Hoffnung, für die Jugendlichen das Ende. Denn jeder, der zurückkehrt, ist ohne Erinnerung - und ohne Emotionen. Niemals würde die junge Sloam es wagen, öffentlich Gefühle zu zeigen. Nur bei ihrem Freund James kann sie selbst sein. Seine Liebe ist ihre einzige Stütze in einer gefühlskalten Welt. Aber dann bricht James plötzlich zusammen! Als das Programm ihn holt, weiß Sloane, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Sie muss um James Liebe kämpfen - und um ihrer beider Erinnerungen...


    Die ersten 3 Sätze:


    Die Luft in dem Raum schmeckt steril. Es riecht noch immer nach Bleichmitteln, und dieser Geruch verbindet sich mit dem der frischen weißen Wandfarbe. Ich wünschte, die Lehrerin würde ein Fenster aufmachen, um eine Brise hereinzulassen.


    Meine Meinung:


    Als ich mir die Inhaltsangabe durchgelesen habe, habe ich mir gedacht, das das Buch bestimmt sehr spannend ist und das man viel aus der Geschichte holen kann. Gott sei Dank, wurde ich nicht enttäuscht. Das Buch ist von der ersten Seite an spannend und die Kapitel enden immer mit Cliffhanger. So möchte man schnell weiter lesen.

    Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Geschichte gut folgen.

    Für mich gibt es drei Charaktere, die diese Geschichte so spannend machen. Es sind James, Realm und Sloane. Sloane und James sind ein Paar, das versucht hat, nicht in das Programm zu kommen. Ich finde es super süß und romantisch zu lesen, wie ihre Beziehung und Liebe zueinander ist. Über Realm möchte ich nicht so viel schreiben, da ich nicht so viel verraten möchte.

    Ich fand die Geschichte um das Programm doch sehr heftig. Wie alles beschrieben wurde. Wahnsinn! Wenn ich mir vorstelle, das würde in der echten Welt sein. Nein danke. Ich bin echt froh, das es in echt nicht so ist.

    Ich hätte oft schreien können und die Verantwortlichen anschnauzen können, warum sie so mit den Jugendlichen umgehen. Aber das wäre ja zu gefährlich gewesen, da ich ja dann Emotionen gezeigt hätte. Ich finde es schlimm, das es eine Welt geben soll, wie diese. Man muss doch Emotionen zeigen. Was ist das für eine Welt, wo man das nicht darf. Es kann doch eine Person nicht immer nur fröhlich sein. Es muss doch auch mal schlechte Tage geben dürfen.

    Außerdem habe ich das Gefühl, das viele Jugendliche erst wegen dem Programm an Selbstmord denken.

    Vielleicht würde es den Jugendlichen , wenn die Erwachsenen , ihnen nur zuhören würden, wenn sie ein Problem haben. So, das war es von mir. Also läst das Buch, es ist echt spannend und ihr dürft ruhig eure Gefühle und Emotionen zeigen.


    Fazit:


    Ein super spannendes Buch. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Unbedingt zum Lesen empfohlen.


    Über die Autorin:


    Suzanne Young ist eine amerikanische Schriftstellerin. Nach ihrem Abschluss in Creative Writing gab sie als Lehrerin mehrere Jahre lang Srachunterricht. Suzanne lebt momentan in Tempe, Arizona, wo sie Ideen für neue Romane auf Restaurantservietten kritzelt, während sie Burritos isst.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Also, wow, ich bin sprachlos! Endlich wieder mal ein Buch, wie ich es so nicht erwartet hatte. Du. Wirst. Vergessen. ist fantastische Dystopie, mittels des Versuchs, bei ganz normalen Teenager dessen Probleme auszurotten. Was heißt, du sollst nichts fühlen. Wahnsinns Idee, und auch nicht unbedingt neu (siehe Amor-Trilogie), aber diese Geschichte hat mich ebenfalls unheimlich gefesselt! Es fiel mir sehr schwer beim Lesen ein Ende zu finden, nur um mich auf das nächste Mal zu freuen, um endlich weiter suchten zu können. Und im nu war das Buch durch, was für eine Schmach. Volle zwei Tage hat es gedauert, dann war es vorbei. Zum Glück konnte ich nahtlos mit dem zweiten Teil fortfahren.

    Das Buch ist absolut klasse, jedoch hat mich die gewählte sprachliche Rede ein wenig irritiert. Offenbar sind damit gezielt die jüngeren Leser unter uns angesprochen und ich somit mit meinen 39 Jahren zu alt für sowas. Mich hat es stark an meine jüngeren Zeiten mit Freunden erinnert, da hat auch jemand immer so gesprochen wie James ^^. Sehr von sich überzeugt, stark und mutig, und doch extrem beschützend und aufopfernd. Genauso ist James zu beschreiben. Sloane, die Hauptprotagonistin und seine Freundin, ist ähnlich wie Tris gestrickt (wieder–voll–auf–einen–die–bestimmung–rausch). Vom Charakter her mag ich beide, und es machen beide auch unheimlich viel durch. Selbst nach einer ungewollten Trennung, und der damit verbundenen Behandlung, finden sie wieder zueinander. Wenn das keine wahre Liebe ist…

    Die Geschichte ist spannend aufgebaut, es gab keine zähen Phasen. Ich konnte mir alles sehr gut bildlich vorstellen und nachvollziehen, auch das ist gegeben. Sprachlich sehr gewaltig, gut verständlich und gefühlvoll, alles da. Inhaltlich ein gut gewähltes Thema und gut umgesetzt. Klasse Buch!


    Du. Wirst. Vergessen. in einem Satz: Starke Gefühle, wo keine sein durften, und ein starker Wille, der nicht gewünscht ist, machen dieses Buch zu einem Highlight!


    Klare Leseempfehlung von mir!

    5 von 5 Punkte für die Story, 4 von 5 Punkte für den Stil, 4 von 5 Punkte für die Charaktere, und 5 Punkte für den Eindruck. In der Gesamtbewertung erhält Du. Wirst. Vergessen. 18 Punkte!


    https://fourbooks.de/du-wirst-vergessen/