Brigitte Blobel - Rote Linien-Ritzen bis aufs Blut

  • Inhalt:
    Es geht um Kitty (die, wenn ich mich richtig erinnere, so um die 17 Jahre alt ist). Kitty ist geplagt von Ängsten, Panikattacken und Wahnvorstellungen und hält es in der Schule nicht mehr aus Sie lernt Sven kennen und der bemerkt das es Kitty wirklich schlecht geht, auch in ihrem Elternhaus, weswegen er ihr anbietet bei ihm in der WG, ersteinmal, unterzukommen. Doch dann wird Sven erst klar wie es wirklich um Kitty steht, denn die Angst vor der Schule bleibt bestehen, sowie die Wahnvorstellungen auch. Außerdem bemerkt er auch das Kitty sich ritzt, wobei Kitty dies mit Ausreden versucht zu wiederlegen.
    Es vergeht nicht viel Zeit und Sven findet Kitty vor der Wohnungstür mit ausgeschnittenen Pulsadern. ...


    meine Meinung:
    Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann mich nicht so recht festlegen mit meiner Meinung.
    Zuerst einmal möchte ich sagen, dass mir das Buch gefallen hat und es durchaus Wert ist, gelesen zu werden, jedoch nicht unbedingt als Buch, welches sich auf die Thematik Selbstverletzung, insbesondere aufs Ritzen konzentriert, sondern lieber als ein Buch, welches sich mit Suizid auseinander setzt.
    Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind sehr schön und harmonisch aufgebaut, sowie nicht zu einseitig. Über einzelne Handlungen, besonders im Bezug auf Sven, kann man einfach nur den Kopf schütteln, doch trotz diesen, für mich, furchtbaren Handlungs- und Gedankenzügen von ihm verliert er nicht die Glaubhaftigkeit.
    Brigitte Blobel geht auf dieses schwierige Thema, welches im Buch noch mit anderen psychischen Erkrankungen mit einhergeht einfühlsam und, meines Erachtens auch, realistisch ein und verschönert die Problematiken nicht.
    Schade finde ich, dass man, durch den Titel, eine Geschichte übers Ritzen erwartet und dabei eine über Suizid, die nebenbei nur das Ritzen beinhaltet. Dadurch könnte fälschlicher Weise der Eindruck erweckt werden das mit dem Ritzen 'immer' ein Szuuizid mit einhergeht.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Über das Buch:

    Genre: Jugendbuch
    Verlag: Arena
    Format: Taschenbuch
    Seiten: 202
    Erschien: 1999
    ISBN: 9783401027333
    Originalsprache: Deutsch
    Preis: ?

    Inhalt:

    Kitty war bisher immer eine gute Schülerin gewesen. Aber jetzt hat sie Angst - vor der Schule, vor den Lehrern, eigentlich vor allem...
    Sven ist der Einzige, der merkt, dass Kitty wirklich Hilfe braucht. Aber da ist es schon fast zu spät.

    Das Cover:

    Das Cover ist schlicht gehalten. Aber es passt gut zu dem Buch. Zu aufwendig, wäre hier mal nicht passend gewesen.

    Die ersten 3 Sätze:

    Sie sitzen auf der Bank in der Lietzenauer Straße und warten. Weil die Bank - drei zusammengenagelte Bretter auf zwei Betonklötzen - vom Regen nass ist, hat Sven eine Zeitung aus der Tasche gezogen und sie ausgebreitet. "Damit deine Klamotten nicht nass werden", hat er zu Kitty gesagt.

    Meine Meinung:

    Das Buch ist der Hammer. Ich finde es Wahnsinn, wie die Autorin es geschafft hat, das Thema "Borderline" umzusetzen. Sie hat es mit sehr viel Gefühl und Einfühlungsvermögen geschrieben.
    Ich habe mit 22 Jahren, 2 Frauen kennengelernt, die "Borderline" hatten. Und man muss echt sensibel mit ihnen umgehen. Das hat hier Sven auch gemacht. Deswegen finde ich es super, wie Sven ist. Auch das er zu ihr gehalten hat, als er ihre Diagnose erfahren hat
    Ich finde es interessant zu sehen, was in Kitty vorgegangen ist und wie die Krankheit bei ihr selber sich zeigte.
    Nur das Ende fand ich etwas unzufriedenstellend. Denn es war ein offenes Ende. Hmmh, das war nicht so schön. Aber es bekommt trotzdem 5 Sterne von mir.
    Auch das die Seiten, wo das Kapitel anfängt, immer mit Linien gezeichnet war, war bemerkenswert. Man hatte das Gefühl, mit diesen Seiten, das die Krankheit für Kitty wie ein Gefängnis ist, wo sie selber nicht rausfindet.
    Ich finde jeder, der das Thema Borderline interessiert, sollte dieses Buch lesen.
    Ich könnte mir auch vorstellen, das man es gut im Unterricht einsetzen könnte. Kämen bestimmt interessante Diskussionen bei raus.

    Fazit:

    Ein sehr berührendes Buch über ein wichtiges Thema.

    Über die Autorin:

    Brigitte Blobel, 1942 geboren, studierte Politik und Theaterwissenschaften. Heute arbeitet sie als erfolgreiche Journalistin und schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen, sowie Romane für Erwachsene und Jugendliche, für die sie bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Sie ist eine der beliebtesten deutschen Autorinnen.

    Wieviele Sterne?

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    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


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