• Der Autor:
    Jacques Perrin, französischer Produzent, Regisseur und Schauspieler, ist bekannt für international erfolgreiche Dokumentarfilme wie Mikrokosmos (1996) und Nomaden der Lüfte (2001), aber auch für Spielfilme wie zuletzt Die Kinder des Monsieur Mathieu (2004). (von amazon.de)


    Kurzbeschreibung:
    Jacques Perrin taucht in die Tiefen der Ozeane hinab. Sie bergen eine Wunderwelt, die wenig erforscht ist. Mit großem technischen Aufwand dokumentiert Perrin diesen Kosmos mit seinen farbenreichen Bewohnern und beschert uns atemberaubende Bilder und spannungsreiche Schilderungen dieses großartigen Lebensraumes. Faszinierende Detailaufnahmen stellen die Tiere in ihren Lebensräumen vor, die Begleittexte bieten fundierte Sachinformationen. Ein ausführliches Making-of zum großen Kinofilm zeigt die exotischen Drehorte, berichtet von den meteorologischen und technischen Herausforderungen der Arbeit und lässt uns in spektakulären Bildern an der ungewöhnlichen Intimität zwischen Taucher und Tier teilhaben. Eine kurze Analyse des Stands der Meeresforschung komplettiert diesen Band, der uns auf unnachahmliche Weise die ganze Faszination der Ozeane nahe bringt. (von amazon.de)


    Inhalt und meine Meinung:
    Dieses Buch ist wirklich ein Gesamtkunstwerk. Auf 316 Seiten bringt es seine Leser genauso in geheimnisvolle Unterwasserwelten wie in die Welt eines Filmteams, wo jeder Handgriff sitzen und jede Kamera perfekt geführt werden muss.
    Zunächst habe ich mich vor allem auf die tollen Fotografien in diesem Buch gefreut und das durchaus zurecht. Liebevoll und mit einem unglaublichen Blick für das Faszinierende ausgewählt, enthält das Buch Aufnahmen, wie man sie so noch nicht gesehen hat, Unterwasseraufnahmen, die ich mir stundenlang angesehen habe, weil sie so faszinierende Welten zeigen. Oftmals ist auch ein Kameramann mit im Bild, da es ja eigentlich darum geht, einen Film zu machen; aber das trägt eher dazu bei, dass man einen sehr ehrfürchtigen Blick auf das Leben unter Wasser wirft – wie klein ein Mensch neben einem Hai oder auch neben einem Walross aussieht, muss man sich eben erstmal klarmachen.
    Auf der Reise durch die Ozeane begleitet man das Filmteam von der Idee zur Entstehung des Films durch die Ozeane dieser Welt, und neben vielen Informationen zu den Meeresbewohnern gibt es auch immer einen interessanten Einblick in die Arbeit des Filmteams; und da ich mir solche Dokumentationen zwar gerne ansehe, aber ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung davon hatte, wieviel Arbeit in einem solchen Projekt steckt, war ich oftmals wirklich mehr als erstaunt, wenn ich gelesen habe, wie die Kameramänner stunden-, manchmal sogar tagelang auf der Lauer lagen, um ein bestimmtes Bild zu machen, und wie nicht nur Klima, Wetter, Meeresströmungen, sondern auch der Eigensinn der Tiere ihnen auch mal einen Strich durch die Rechnung machte.
    Das Buch macht deutlich, dass es Mut und Respekt vor den Bewohnern des Meeres braucht, um sie wirklich zu verstehen und einen Einblick in ihr Leben zu bekommen. Gerade dieser Respekt vor den Ozeanen hat mir sehr imponiert, weil er nicht nur natürlich angemessen ist, sondern weil deutlich wird, dass er für das Team umso mehr wuchs, je länger die Arbeiten dauerten. Es ging ihnen darum, das Leben im Meer so abzubilden, wie es wirklich ist, und das hat allen Einiges abverlangt.
    Das Kapitel, das dann ziemlich genau aufzeigt, wie technisch vorgegangen wurde, hat mich dann allerdings nicht ganz so gepackt, denn da wurde es mir manchmal zu technisch, wenn es um verschiedene Kameras und Senkkräne und dergleichen ging. Anderes, wie zum Beispiel das künstlich erzeugte Mondlicht, fand ich faszinierend.
    “Unsere Ozeane” ist nicht einfach ein Bildband mit Fischen und Krabben. Es ist ein Buch, das von der unendlichen Vielfalt in unseren Meeren erzählt und davon, wie viel Arbeit es für uns Menschen ist, dieses Leben wirklich zu verstehen. Das aber ist nötig, um zu verstehen, wie dringend es notwendig ist, dass die Artenvielfalt im Meer erhalten wird. Mit der gleichnamigen Dokumentation und mit diesem Buch möchte Jacques Perrin vor allem Emotionen ansprechen – und das ist ihm in meinem Fall sehr gut gelungen. Ich bin beeindruckt.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Und schon ein Buch mehr auf meiner Wunschliste :D
    Danke für die schöne Rezension! :winken:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Ich überlege schon einige Zeit, ob ich mir das Buch hole, da ich den Film so faszinierend fand (wie auch schon "Nomaden der Lüfte" und "Die Kinder des Monsieur Mathieu") und mir überhaupt gerne Unterwasseraufnahmen bzw. Bildbände ansehe. Jacques Perrin hat einfach ein unglaubliches Talent! :flower:
    Dabei finde ich es wichtig, dass man mal sieht, wie viel Arbeit in einem hinterher relativ kurzen Werk steckt. Da ich ein großer Fan von Dokumentarfilmen bin und fast alle DVD-Boxen von David Attenborough habe, habe ich mich schon oft gefragt, wie diese wundervollen Aufnahmen entstehen. Hinterher sieht alles immer aus, als hätten die Crews einfach unheimliches Glück gehabt oder es als wäre es otal einfach gewesen, weil die Tiere praktischerweise direkt zu der Filmcrew gekommen sind, aber das ist natürlich nicht so und ich finde es klasse, dass ein Autor/Filmemacher auch mal von der harten Arbeit berichtet. Dann noch wundervolle Fotografien als Bonus obendrauf - einfach klasse. :cheers:
    Und besonders dein Hinweis, dass es ein Kapitel über z.B. künstlich erzeugtes Mondlicht und andere technischen Finessen gibt, war dann das i-Tüpfelchen, da ich selber unheimlich gerne fotografiere und sowas auch gerne können würde! :love: