Klappentext:
Wie ein Geschöpf aus dem Meer taucht Gordian eines Tages vor Elodie auf. Geheimnisvoll. Magisch. Betörend. Seitdem kann sie nicht aufhören, an ihn zu denken, an seinen türkisgrünen Blick, seine Hände, die sie neugierig berühren. Und sie beginnt zu ahnen, welche Geheimnisse der Ozean tatsächlich verbirgt und wie sehr ihr eigenes Schicksal mit den dunklen Legenden der Kanalinseln verknüpft ist.
Eine berauschende Liebessaga vor der atemberaubenden Küste Guernseys – Auftakt einer mitreißenden Meerestrilogie.
Meine Meinung:
Patricia Schröder hat mit diesem Roman den Auftakt zu ihrer Meerestrilogie geschrieben, der definitiv die jugendlichen Leser ansprechen soll.
Protagonistin ist hier Elodie, die ein halbes Jahr bei ihrer Tante auf der Insel leben möchte, da sie bei ihr auf der Insel die Trauer um ihren verstorbenen Vater verarbeiten will. Dort zu leben ist allerdings gar nicht so leicht, wenn man Angst vor dem Wasser hat und regelrecht allergisch reagiert. Dennoch findet sie Freunde und die Handlung nimmt ihren Lauf.
Ich gebe zu, ich habe anfangs wirklich große Probleme gehabt, mich in diese Geschichte hineinzufinden. Es hat über 100 gefühlte Seiten gedauert, bis endlich etwas Spannung in diese Handlung kam und die Geschichte für mich interessant wurde.
Sofort aufgefallen ist mir der jugendliche Schreibstil den die Autorin verwendet. Es gab einige aktuelle Hinweise darauf, dass die Handlung tatsächlich im Jahre 2012 spielt. Auch die Gedanken der Protagonistin und ihrer Freunde sind sehr jugendlich und sprechen somit vielleicht tatsächlich eher den jüngeren Leser an.
Es tauchten anfangs einige Mammutsätze auf und ich hatte einfach das Gefühl, die Autorin verlor sich in der Beschreibung zu vieler nebensächlicher Kleinigkeiten, anstatt die Grundstruktur der Handlung zu festigen. So wirkte der Handlungsverlauf auf mich oft zu flach und unverständlich.
Spannung baut sich erst im deutlich späteren Verlauf auf, fällt aber auch stets wieder ab.
Immer wieder nimmt die Handlung einen anderen Verlauf und zum Schluss überraschte mich die Autorin regelrecht, denn die Wendung wirkte tatsächlich sehr fantastisch allerdings nicht magisch und für mich nicht nachvollziehbar.
Auch die Liebe selbst wird in meinen Augen eher als Begierde hier dargestellt. Elodie scheint recht begehrt in dieser Geschichte zu sein und so manches Mal musste ich den Kopf schütteln, weil mir dieses Gehabe einfach zu viel wurde. Eine magische Liebe bedeutet für mich ein zartes „herantasten“, vielleicht auch etwas romantisch, einfach einen gewissen Zauber auslösend, doch auch diese Erwartungen wurden in meinen Augen nicht erfüllt.
Die einzig wirkliche Liebe, die ich in diesem Buch empfand, betraf ein anderes Pärchen.
Die Charaktere fand ich eigentlich sehr gut dargestellt. Es gab eine Person, die ziemlich viele Fragen aufwarf und bei der ich mir immer noch nicht sicher bin, ob ich sie sympathisch finden soll. Sehr sympathisch war mir Ashton, der am Tourettesyndrom leidet. Einfach weil er echt und nicht aufgesetzt wirkte, kumpelhaft und natürlich.
Erzählt wird die Geschichte in 2 Perspektiven. Zum einen lesen wir von Elodie, die in der Ich-Form erzählt, zum anderen liest der Leser zwischendurch aus der Perspektive von Kyrian und seinen Freunden, die kursiv dargestellt wird.
Es kommen einige Kraftausdrücke drin vor, da einer der Figuren in diesem Roman am Tourettesyndrom leidet und dieses deutlich dargestellt wird. Dies wiederum fand ich sehr interessant, denn es bringt dem Leser diese Krankheit etwas näher und klärt ein wenig über dieses Syndrom auf.
Trotz der vielen Stolpersteine ließ sich das Buch gut lesen, denn es ist in vielen kurzen Kapiteln aufgeteilt.
Zugute halten sollte man auch die optische Aufmachung des Buches. Das Cover ist in einem tollen Blau gehalten und mit Glitter verziert. Jedoch fehlt mir einfach der Bezug des abgebildeten Covers zu dieser Geschichte.
Auch ein schönes blau mit silberverziertes Lesebändchen ist enthalten und die Kapitel selbst sind mit Schreibschrift ebenfalls verziert.
Das Buch hat 408 Seiten, die sich aufgrund der großen Schrift und der knappen Kapitel auch gut lesen lassen.
Fazit:
Ich bin hin und hergerissen. Ich denke dieses Buch spricht in der Tat eher die jugendlichen Leser an. Denn hier geht es um Gedanken und Handlungen, die ich in meinem Alter nicht mehr unbedingt nachempfinden kann. Erwartet habe ich tatsächlich einen magischen und jugendlichen Liebesroman, jedoch traf dieses hier für mich nicht zu. Jugendlich ja, das auf jeden Fall! Magisch? Nein, dafür fehlte mir hier definitiv der Zauber, den ich gerne erlebt hätte. Vielleicht bin ich zu alt für dieses Buch um die Geschichte so nachempfinden zu können. Es hat locker 100 Seiten gedauert, bis ich in diese Handlung hineingefunden habe, aber auch wenn mich danach die Handlung etwas fesseln konnte, fehlte mir einfach das gewisse Etwas das eine solche Liebesgeschichte für mich haben muss. Die Geschichte hätte mich tatsächlich in seinen Bann gezogen, wären da nicht so viele Wendungen gewesen, so viele Nebensächlichkeiten, die mir den Spaß am Lesen nahmen, weil sie auf mich irreführend wirkten.
Das Ende schoss dann endgültig den Vogel für mich ab. Vielleicht wird der zweite Band besser und klärt vieles auf.
Eigentlich schade denn die Geschichte hatte wirklich viel Potenzial, sie hätte für mich nur strukturierter sein müssen.
Gesamtwertung: 3/5 Sternen