Jackie Kessler und Caitlin Kittredge - Das Ikarus-Projekt 01, Schatten und Licht

  • Die Kurzbeschreibung des Verlages zum Buch "Das Ikarus-Projekt 01, Schatten und Licht" von Jackie Kessler und Caitlin Kittredge lautet:


    Kurzbeschreibung (Zitat):


    "Während ihrer Ausbildung an einer Eliteakademie für Superhelden waren Callie Bradford, Codename Iridium, und Joannie Greene, Codename Jet, beste Freundinnen. Inzwischen sind sie jedoch verfeindet bis aufs Blut. Während Jet ihre übermenschlichen Kräfte dazu benutzt, die Einwohner von New Chicago zu beschützen, ist Iridium die Herrin der Unterwelt der Stadt. Unterdessen braut sich großes Unheil über New Chicago zusammen, und Jet und und Iridium finden sich inmitten eines Mahlstroms der Intrigen wider, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse mehr und mehr verschwimmen..."


    Dazu noch ein Buchcover, das wohl eher jüngere Mädchen in ihrer Rebellenphase ansprechen dürfte ... Ich gebe zu, zunächst sehr skeptisch gewesen zu sein, was für ein Buch mir der Egmont-Lyx Verlag, dem an dieser Stelle wieder mein herzlicher Dank für ein Leseexemplar gilt, da ans Rezensenten-Herz legen wollte.


    Nehme ich das Fazit doch gleich vorweg: Ein wirkliches Highlight des Jahres 2010, mit Denkanstößen, die weit über das normale Maß hinausgehen und dennoch für ein spannendes und fesselndes Lesevergnügen bei mir gesorgt haben. Ein weiterer Beweis für mich persönlich, dass das eine das andere keineswegs ausschließen muss.


    Kurz zum Inhalt: wir bewegen uns auf der Erde nach dem mittlerweile 4! Weltkrieg und es sind im Laufe der Jahrzehnte durch das sogenannte Ikarus-Projekt, ein Projekt zur künstlichen Befruchtung, Wesen entstanden mit übermenschlichen Kräften, die es - auf die eine oder andere Art - zu kontrollieren gilt.
    Nach dem Motto: Man kann ein Messer zum Brotschmieren benutzen oder dazu, um einen Mord zu begehen.


    Iridium und Jet sind Nachkommen der Generation, die aus diesem Projekt hervorgingen. Beide sind hochintelligent, Iridium kann extrem hohe Wärme und Lichtblitze zu ihrer Verteidigung erzeugen, Jet ist in der Lage, lähmende und tödliche Schatten hervor zu bringen. Doch ihre Superkräfte, mit denen sie gemeinsam an der Eliteakademie umzugehen lernen, fordern jeweils einen hohen Tribut: Ohne elektronische Hilfe und fast übermenschliche eiserne Selbstdisziplin, ja fast schon Selbstkasteiung, würden ihre Kräfte Jet , genau wie einst ihren Vater, in den Wahnsinn treiben. Die junge Iridium neigt dagegen mit ihrem überschäumendem Temperament und ungeheurem Freiheitsdrang gegen jegliche Art von Bevormundung und Regelwerk zu rebellieren, ebenfalls wie ihr Vater vorher. Nichts ist ihr mehr zuwider als ein angepasstes Leben führen zu müssen.


    Sie freunden sich auf der Akademie an, wobei die selbstbewusstere Iridium oft die Rolle der Beschützerin Jets zufällt. Sie sind tatsächlich wie Yin und Yang, Schatten und Licht, die beide ohne einander nicht existieren können und diese Thematik, diese Idee, dass das Gute nicht ohne die dunkle Seite existieren kann, sondern, dass sich beide gegenseitig benötigen, zieht sich durch das sehr gut konzipierte Buch.


    Die Aufteilung in kleinere Kapitel, bei denen sich Rückblicke und Geschehnisse der Gegenwart beider Protagonistinnen abwechseln, erhält einen stetigen Spannungsbogen und lässt den Leser mitfiebern, wie beide mit ihren Superkräften, Selbstzweifeln und der Politik und Gesellschaft, von denen sie beide ein Teil sind, zurechtkommen. Zusätzlich erhält der Roman durch das plötzliche Verschwinden einer (vielleicht allzu klugen und allzu neugierig gewordenen) Reporterin noch einen sehr gut gelungenen Dreh in Richtung politischer Thriller mit gesellschaftskritischen Tendenzen.


    Fazit: Klasse gemacht, Protagonisten, mit denen sich Jugendliche und Junggebliebene identifizieren können, spannende Story mit Witz und Esprit.


    Ich fühlte mich hervorragend unterhalten!