Ich habe heute in meiner Mittagspause die letzten Seiten von "Ghostfighter" gelesen und bin BEGEISTERT!
Der zweite Band ist nicht nur ein würdiger Nachfolger; er ist viel mehr; als würde sich der Autor von einem Buch zum nächsten selbst übertreffen wollen.
So sind die Charaktere in diesem Band noch komplexer bzw. facettenreicher und die Spannung reißt einen fast noch schneller mit, weil zwar einige Fragen aus dem 1. Band beantwortet werden, sich daraus aber schon wieder unzählig viele neue ergeben!
Diese Buchserie ist eindeutigerweise eine Droge! Und ich will MEHR!
Allerdings, das muss ich an dieser Stelle auch noch loswerden, muss ich Derek Meister eines sagen: Ich mag Sie nicht mehr (Begründung siehe Spoiler)!
Achtung! Hier wirklich nur lesen, wer mit dem Buch schon fertig ist!
Sie haben Kalani (vermutlich) getötet.
Ja, OK, er war am Ende des Buches noch nicht tot, aber immerhin hat er einen Bauchschuss und ist übelst verprügelt worden. Und es sieht auch nicht so aus, als könnte er innerhalb der nächsten halben Stunde ärztliche Versorgung kriegen, so dass sein Tod seeehhhr wahrscheinlich ist (oder auch nicht und sie lachen sich jetzt gerade krank).
Und dann wird jemand so tolles wie Kalani auch noch von meiner meist gehassten Figur, Tan, überwältigt. Dieser Rotzbengel, den man mal ordentlich über's Knie legen sollte! Hoffentlich holen den die "Geister"!
Und dann Alva. Die witzig-quirlige Alva. Daniel hat mir so leid getan. Klar, man hatte schon vorher ein doofes Gefühl in der Magengrube, wegen dem bösen Husten. Aber als sie dann tatsächlich starb, war das schon hart. Der arme Daniel. Ich glaube zwar, dass er weiterhin dabei sein wird und aufgrund einiger Andeutungen auf den letzten Seiten, weiß man ja auch, dass seine Entdeckung ein Stück des Schlüssels zu allem ist, aber trotzdem ... die haben so toll zueinander gepasst!
So, *seufz* jetzt geht's mir besser. T'schuldigung, aber das Buch hat mich wohl so in seinen Bann gezogen, dass mich sowas eben derart mitnimmt.
Dafür gibt es, als Ausgleich sozusagen, aber noch ein ganz konkretes und riesengroßfettes Lob, weil
der Autor auf wunderbare Art zwei verschiedene Herangehensweisen an dieses Thema und somit zwei total gegensätzliche Aspekte des Fantasy-Genres super zusammengefügt hat:
Auf der einen Seite hat man da das Mystische, vertreten durch z.B. Bpm, der das mit den Fähigkeiten als Schicksal ansieht und Cox, der auf religiös-fanatische Weise glaubt, die Branes wären Seraphim (Engel), die er dazu zwingen könnte, ihm seine toten Kinder zurückzubringen, wenn er nur einen Weg findet, sie zu beherrschen. Auf der anderen Seite sind da dann Leute wie Ian und sein Großvater, die die Sache pragmatisch bzw. von der wissenschaftlichen Seite aus sehen.
Und dann gibt es da noch Sofia Cox, die arme Frau, die seit dem Philadelphia-Experiment in diesem Ding steckt. Bei ihr bin ich mir nicht sicher, wie sie es sieht. Aber ich vermute mal stark, dass sie ihren Enkel und dessen Qualen nur ausnutzt, um an ihr Ziel zu kommen. Ihr Ziel könnte z.B. Rache oder totale Kontrolle sein. Dafür spricht ja schon, dass sie auch vorher als relativ kühle Person beschrieben wurde, die immer Listen hatte und diese durchging und alles minutiös organisiert hat.
Oh, da fällt mir ein:
Wie ist es eigentlich möglich, dass Sofia einen Enkel hat? Ich meine, dann muss sie doch schon vor dem Experiment ein Kind gehabt haben oder?
Was mir auch sehr gut gefällt, ist, dass es gewisse Entwicklungen von Buch zu Buch gibt.
So waren mir einige Personen von Anfang an unsympatisch und blieben es, aber einige machten auch eine Entwicklung durch, was ich sehr realistisch finde, wenn man mal die Gegebenheiten bedenkt. Und durch diese Entwicklung wurde mir z.B. Bpm furchtbar unsympatisch.
War er im ersten Band der treue Freund, der immer bei Ian blieb und zu ihm hielt, der auf witzige Weise durchgeknallt war und der auch oft einen sehr kühlen Kopf bewahrt hat, so ist er jetzt
ein arrogantes, nerviges A****loch, das einfach den Ernst der Lage und somit Ian nicht versteht, der sich wahrscheinlich von Harvey verdrängt fühlt um rumzickt, nur weil ihm ein intelligentes und schlagkräftiges Mädel über den Weg gelaufen ist und der einfach nicht ZUHÖRT (das hat mich am meisten wahnsinnig gemacht)!
Er macht alle Pläne und die Tarnung des Leuchtturms zunichte (auch wenn Zachary und Tan hauptsächlich wegen der Kreditkarten-Benutzung nach Montauk geflogen sind) und versteht nicht, wieso Kalani und Ian's Großvater deshalb böse werden. Und dann ist er auch noch so dämlich, sich den Wecker zu spritzen!!! Geht's noch???!!!
Nein, den Kerl mag ich in der Zwischenzeit überhaupt nicht mehr. =;
Meine abschließende Meinung ist also, dass das erneut der reinste Lesespaß war und ich von der ersten Seite an zwischen den Seiten gefangen gehalten worden bin - und auch nix dagegen hatte. Jede einzelne Person hat wieder starke Emotionen geweckt (siehe oben ) - ob positiv oder negativ ist dabei vollkommen egal, denn es zeigt nur, dass die Geschichte so unglaublich lebendig war! Ich kann es kaum erwarten, den dritten und letzten Band der Serie zu lesen und vergebe euphorische .