Gerd Scherm - Die Weltenbaumler

  • Alles könnte so schön sein für den Schreiber Seshmosis. Er und die anderen Tajarim haben in Byblos eine neue Heimat gefunden und in der hübschen Tani hat Seshmosis eine Freundin gewonnen, in die er sehr verliebt ist. Doch dann tritt GON, der Gott ohne Namen, der sich Seshmosis zu seinem Propheten auserkoren hat, erneut an ihn heran. Sie müssen sofort los, den letzten Nachkommen von Seshmosis retten.
    Seshmosis, der Abenteuer noch nie mochte, verspürt dazu wenig Lust. Was interessiert ihn schon ein weit entfernter Nachfahre, wenn er im Hier und Jetzt ein ruhiges Leben und die schöne Tani haben kann?
    Doch GON kann ihn schließlich doch überzeugen - es ist nicht leicht, einem Gott zu widersprechen - und so geht die Reise für den Schreiber weiter. Auch diesmal führt sie ihn in wahrhaft göttliche Gefilde, es geht zu den germanischen Göttern. Und dort ist gerade richtig was los, denn Baldur, ein sehr beliebter Gott, wurde heimtückisch ermordet.


    Soweit die Ausgangslage, die natürlich noch weit komplexer ist als ich hier in einer Zusammenfassung schreiben könnte. Seshmosis, GON, der Händler Raffim und einige der anderen vorkommenden Figuren sind bereits aus den beiden Vorgängerbänden bekannt, doch auch wer diese nicht gelesen hat, kann unbesorgt zu diesem Roman greifen.
    Die nordischen Mythen und Sagen mit all ihren vielfältigen Gestalten sind wunderbar in die Geschichte mit eingebettet. So erlebt der Leser nicht nur den Gott Loki bei seinen Schandtaten, sondern bekommt auch eine ganz besondere Version von Siegfried, dem Drachentöter zu lesen.
    Natürlich mischen auch andere bekannte Sagengestalten kräftig mit.
    Besonders gut gefallen hat mir das Eichhörnchen Ratatöskr, Nagezahn, das mich oft zum Schmunzeln brachte und für einige Überraschungen in der Handlung sorgt.
    Der Schreibstil von Gerd Scherm ist gewohnt gut und wunderbar flüssig zu lesen. Ein Buch, das großen Spaß macht und sich so richtig für gemütliche Schmökerstunden eignet.
    Auch beim 3. Band der Nomadengott-Saga fällt wieder die hübsche Gestaltung auf: Ein schönes Cover, im Buch gibt es dann eine Karte, außerdem sind im Anhang ein Register zu den Göttern, so wie eines zu Gegenständen und Orten und ein Runenalphabet zu finden.