Lynn Flewelling - Die verborgene Kriegerin

  • Prinz Tobin hat, obwohl selbst noch ein Junge, bereits eine Bestimmung. Er ist als Neffe des Königs Thronanwärter, seine Eltern sind tot und obwohl er viele Helfer hat, gibt es doch nur einen, dem er alles anvertraut; sein bester Freund Ki. Eines aber gibt es, über das er nicht einmal mit Ki sprechen kann.
    Denn Tobin ist in Wahrheit ein Mädchen, man hatte ihn einst als Junge getarnt, um sein Leben zu retten. Nun muss Tobin zu seiner wahren Gestalt finden und sich auch umwandeln. Nebenbei wird das Königreich auch immer wieder bedroht und kaum ist eine Schlacht gewonnen (die meist mit Magie geführt wird), steht auch schon die nächste an. Das gibt dem Roman dann auch schön Tempo, wenngleich es besonders zu Anfang viele eher ruhige Passagen gibt.


    Tobin ist eine liebenswerte Hauptfigur und seine Verwandlung sicherlich einer der Höhepunkte im Buch; ich fand die Szene sehr eindrucksvoll geschrieben, auch vorher wurde immer wieder seine innere Zerrissenheit deutlich. Sehr sympathisch auch Ki, Tobins bester Freund, der ihm absolut treu stets zur Seite steht.
    Die Ausarbeitung der anderen Figuren ist nur teilweise gelungen, manche bleiben ziemlich blass.
    Ganz ausgezeichnet gefällt mir aber der Schreibstil; die Autorin hat eine wunderbare Art, mit Sprache umzugehen, schreibt sehr flüssig und angenehm zu lesen. Besonders in den Szenen mit Tobin geht sie schön nah heran.
    Allerdings sie leider in vielen spannenden Szenen ins Erzählen, was ein wenig die Dramatik nimmt. Viele der handelnden Personen sind noch sehr jung, so dass dieses Buch vor allem für jugendliche Fantasyleser von großem Interesse sein dürfte. Ich würde es ab etwa 13 Jahren empfehlen.
    Die Aufmachung des Buch beinhaltet einen Überblick über die Feste, die im Laufe des skalanischen Jahres gefeiert werden, so wie eine Karte und ein sechsseitiges Personenregister, das sehr hilfreich ist, um nicht den Überblick zu verlieren, wer nun noch mal wer war und welche Position inne hatte.
    Obwohl es der 2. Teil einer Reihe ist, lässt es sich problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bands lesen.
    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen.