Hanife Gashi : Mein Schmerz trägt Deinen Namen

  • Mein Schmerz trägt Deinen Namen - Ein Ehrenmord in Deutschland


    Inhalt:


    Hanife hat ihre Tochter verloren, getötet vom Ehemann, dem Vater ihrer Tochter. Ulerika war fast volljährig, sie ist die meiste Zeit des Lebens in der BRD aufgewachsen und wollte nur so sein wie ihre Freundinnen. Schminken, Piercing, teils gefärbte Haare, eigene Wahl des Mannes. Mit ihrem (traditionellen) Vater kam es aus diesem Gründe öfters zu Streit - und der tragische Höhepunkt die Tötung. Mit dem Buch beschreibt die Autorin wie es zu der Situation kam ...


    Meinung zum Buch:


    Die Autorin schreibt zunächst über die Familie, einen eigentlich toleranten Vater und eine Mutter, die Frau und Mann des Hauses war und die Kinder streng, aber auch offen sowie tolerant erzog. Das liest man nicht oft, die Eltern waren trotz ihrer arrangierten Hochzeit glücklich. Das Glück blieb ihrer Tochter Hanife Gashi verwehrt, Beleidigungen, Bosheiten, Geldlimit, Mißgunst, Schläge ...


    Interessant fand ich daß das Buch auch die politische Situation im Kosovo berücksichtigte, besonders weil ihr Mann bei Demonstrationen teil nahm. Hanife hat sich nach dem Tod von Ulerika der Organisation Terre des Femmes angeschlossen, und eine Rede von ihr z.B. beim Buch eingebaut. Beklemmend fand ich die Situation als ihr Mann im Gefängnis sitzt und ihr von dort aus droht, so daß ein normales Leben nicht möglich ist.


    Verstecken jedoch kommt für Hanife nicht in Frage.


    Einerseits hasst er seine Familie, andererseits will er sie gern sehen. Es scheint so als wenn das Mädchen, das er getötet hat, selber Schuld ist seiner Meinung nach. Je näher der Tod der Tochter rückt, desto öfter wird beim Buch erwähnt, das war x Monate vorher. Obwohl das Ereignis zu dem es hin führt längst bekannt ist, hab zumindest ich immer gehofft daß es nicht so kommt. Es war für mich wie mitfiebern.


    Die Situationen, die zu dem Ereignis hin führen werden anschaulich beschrieben. Ein ausschlaggebender Punkt ist der Freund von Ulerika, den sie ihren Eltern zunächst verschweigt, sogar ihrer Mutter. Für sie war das auch ein bißchen enttäuschend, wie aus den Zeilen hervor geht, aber auch verständlich. Daß der Vater Probleme mit einem Nicht-Landsmann haben wird, wissen Mutter und Tochter sofort.


    Die spätere Situation vor Gericht wird gut eingefangen. Wie die Autorin mit sich ringt, ob die Kinder eine Aussage machen sollen oder nicht, ob im Gerichtssaal oder in einem separaten Raum. Sie waren Zeugen bei dem Vorfall, auch wenn der Vater zunächst alles abstreitet. Die Vermissten Anzeige bei der Polizei hat er gar selber erstattet, und den Zahn hat ihm jemand anderes eingeschlagen.


    Mit Bildern der Autorin und ihrer Familie ( das hatte ich bisher nur bei Hülya Kalkan und ihrem Roman )


    Bei dem "Was habt Ihr gelesen" Thread hatte ich die volle Sternzahl ja schon prognostiziert ...

  • hallo


    dieses buch habe ich auch schon gelesen, das is ein wirklich schönes Buch.
    Es is unvorstellbar wie es in manchen kulturkreisen so vor sich geht!
    Ein sehr trauriges Buch und echt wunderschön geschrieben.
    Sehr empfehlenswert!!


    lg engelsglocke

  • Hallo,


    auch ich habe das Buch gelesen, leider ist es schon etwas her, aber man kann es wirklich immer wieder Lesen. Das ist nicht eins der typischen Erfahrungsberichte die man liest und sich sagt „ahh, toll“ jetzt kenne ich es. Und man geht drüber ohne weiter darüber nach zu denken.


    Ich konnte mir stellenweise das erlebte von Hanife Gasi nur sehr schwer vorstellen. Sie schildert alles ohne Hass, ohne Verbitterung, immer alles ganz ruhig und oftmals auch mit einem Hauch an Verständnis z.B. für die Schwiegermutter. Mir fehlen einfach die Worte, darüber zu Sprechen was man so auf den letzten Seiten zu lesen bekommt. Es ist so unbegreiflich die letzten Gedanken des Ex-Mannes zu Verstehen. So ironisch, das er immer noch an eine gemeinsame Zukunft glaubt. Diese Tat die der Ex dort begangen hat ist so unsinnig. Ich als Europäerin kann dieses System der Zwangsheirat und des Ehrenmordes sowie das Gefühl von Ehre und die Gedanken die diese Kultur mit sich bringt nicht ganz nach vollziehen.


    Möchte aber auch an dieser Stelle erwähnen, das es auch genug gibt die sehr tolerant sind auch ihren Kindern gegenüber. Und dem alten System nicht oder gar nicht ehrst gefolgt sind. Auch diesen Leuten gedenke, denn es ist mit Sicherheit nicht leicht. Diesen Weg zu gehen.


    Und ich finde man sollte sich einfach mal darüber in klaren werden, das diese Geschichte und ähnliche keine Phantasien irgendwelcher Leute sind. Sondern immer wieder sich solche Sachen auch in Deutschland abgespielt haben. Und das solche Geschichten heute noch geschehen, so unglaublich es einem auch vorkommen mag.


    Es ist ein ganz tolles Buch ich bewundere aufrichtig den Mut von Hanife Gasi. An dieser Stelle hoffe ich und wünsche mir das mehr Leute sich trauen „ den Mund“ auf zumachen. Nur dann kann man was ändern und bewirken. An dieser Stellen wünsche allen Frauen/Männer die von häuslicher Gewalt betroffen sind, viel Glück sich aus diesen Teufelskreislauf zu befreien.


    Gruß DespinaHH

  • Beiden Rezensionen, vor allem der ersten, kann ich leider nicht viel abgewinnen. Soll heißen, es würde auch reichen, den Klappentext zu lesen.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Coco206

    Beiden Rezensionen, vor allem der ersten, kann ich leider nicht viel abgewinnen. Soll heißen, es würde auch reichen, den Klappentext zu lesen.


    ???? .... Soll heißen, das man sich schon deutlicher ausdrücken sollte. Mir ist nicht ersichtlich was Du nun auszudrücken vermagst, außer das du auch den Klappentext hättest lesen können. Du wolltest das ganze Buch rezitiert haben?
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    Zitat

    Eine Rezension (von lateinisch recensio: Musterung) oder auch Besprechung ist die schriftlich niedergelegte und veröffentlichte Form einer Kritik, die einen bestimmten Gegenstand eines abgegrenzten Themenfeldes behandelt. Es werden in ihr Inhalte wissenschaftlicher Erkenntnisse oder kultureller Schöpfungen wie Bücher, Filme, Kunstwerke, Konzerte, Bild- und Tonträger sowie mittlerweile auch Computerspiele oder Software ihrer Entwicklung nach beschrieben, analysiert und bewertet. Rezensionen sind häufig mit bis zu drei Seiten eher knapp gehalten, können aber in der literarischen Form eines Essays auch weit mehr Seiten bis zum Umfang eines eigenständigen Buches einnehmen.

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rezension


    *Beschreibung
    *Analyse
    *Bewertung


    Alles was über dieses Maß hinausgehen würde, müsste man wohl schon als "Spoiler" deklarieren. Sorry, ich verstehe eben nicht womit Du Dein Problem hast / oder was Du erwartet hast. Nix desto trotz noch eine Gute Nacht


    LG DespinaHH