Gemischte TOS-Romane ohne Nummern

  • Im folgenden Thread sollen einige TOS-Romane vorgestellt werden, wie sie sich so auf meiner Festplatte befinden. englische und deutesch Titel werden sich dabei ziemlich abwechseln.


    Beginnen wir mit "Kirk Bestimmung":


    Kirks Bestimmung ist eigentlich eine klassische Coming-Off-Age-Geschichte, wie sie seit der Entwicklung des Bildungsromans die westliche Literatur durchziehen. Allerdings sind diese Geschichten in der Regel im SF-Bereich relativ dünn gesät und man findet sie eher als Kurzgeschichten in einem erzählerischen Format, das den StarFleet-Academy-Geschichten entspricht. In der so genannten gehobenen Literatur lernen die Leser ihren Helden erst im Ver-laufe der Geschichte kennen, um dabei seine Entwicklung zu verfolgen. Dieser Roman sprengt zwangsläufig dieses Gattungsschema, was ihn automatisch in den Bereich der gehobenen Literatur bringt, und ihn gleichzeitig zu dem besten macht, was SF- und speziell ST-Literatur zu bieten hat. Dadurch, dass wir den Helden dieser Geschichte eigentlich schon sehr gut kennen und wissen, wohin seine Entwicklung ihn führen wird, liest sich dieser „Bildungsroman“ wesentlich spannender als die meisten anderen Nachfolger von „Wilhelm Meister“ und ist damit sowohl für Action-Fans als auch für Freunde der Belletristik ABSOLUT EMPFEHLENSWERT.

  • Dies ist die Fortsetzung des im letzten Jahr erschienenen "Vulcan´s Forge". Hierbei wird eine Geschichte erzählt, die zwischen den Ereignissen im letzten TOS-Spielfilm und der ersten TNG-Episode liegt, die Geschichte von Spocks erstem Aufbruch ins romulanische Reich um dort für die Wiedervereinigung der beiden vulkanoiden Rassen zu kämpfen.


    Nach den Ereignissen in DS9, in denen unsere romulanischen Freunde in der Regel ziemlich schlecht wegkommen, ist VULCAN´S HEART ein richtig gehendes Plädoyer für die Toleranz der "anderen". Tatsächlich fällt hierbei auf, dass DS9, bei allen sonstigen Qualitäten, die erzählerischen Möglichkeiten, die sich aus den Ereignissen um Spock und den romulanischen Untergrund ergeben sträflich vernachlässigt hat. Ohne dieses Buch wäre dies kaum aufgefallen. So aber ergibt sich hier eine "logische" Storyidee für den nächsten oder übernächsten StarTrek-Spielfilm, oder vielleicht für die weiteren Abenteuer der Besatzung der VOYAGER, sollte diese im Laufe der nächsten Staffel wieder nach Hause kommen.


    Alles in allem: Gut erzählt, interessante Geschichte, gut umgesetzt, Verknüpfung einiger loser Fäden aus den Serien und damit ABSOLUT EMPFEHLENSWERT.

  • Cpt. Kirk ist nach seinem letzten Abenteuer auf Khitomer wieder an die Akademie zurück gekehrt und unterrichtet junge Kadetten in Kommandoführung. Doch das Unterrichten und die Heldenverehrung, die ihm seine Schülerinnen und Schüler entgegen bringen beginnen in schon in kürzester Zeit zu frustrieren. Deswegen ist er froh, als die Semesterferien beginnen und er sich etwas aus der Akademie zurück ziehen kann.


    Doch seine Ruhe währt nur kurz, denn schon an seinem ersten freien Tag bekommt er Besuch von seinen beiden Neffen – Alexander und Peter – die die Gründung einer pazifistischen Wissenschaftlerkolonie planen und ihren prominenten Onkel gerne als Zugpferd dabei haben möchten. Als dieser zunächst ablehnt, ziehen sie enttäuscht wieder von dannen. Doch als we-nig später eine der enthusiastischsten Studentinnen Kirks ihn in seiner Wohnung aufsucht um ihm mitzuteilen, dass sie ihm zur Betreuung zugewiesen wurde, beschließt er die Flucht in die neue Kolonie anzutreten, nur um dort festzustellen, dass seine Studentin mittlerweile die Akademie verlassen hat, und sich auch den Wissenschaftlern anzuschließen.


    Gute Geschichte, flott erzählt. EMPFEHLENSWERT.

  • Sam Cogley ist nach seiner Verteidigung Cpt. Kirks, bei der fast die ENTERPRISE draufgegangen wäre, weiterhin ein sehr erfolgreicher Anwalt, der mit seinen teilweise etwas anachronistischen Methoden immer wieder zu erstaunlichen Erfolgen kommt und nicht nur seine Klienten verteidigt, sondern sehr häufig dabei auch noch den Sicherheitsorganen einen Teil ihrer Arbeit wegnimmt. So auch in einem Mordfall, in dem er den Verlobten einer ermordeten jungen Frau gegen die Anklage durch deren Bruder verteidigen muss, was ihm ausnehmend gut gelingt. Doch dadurch wird erst einmal seine Figur wieder etabliert, bevor es zum eigentlichen Fall kommt.


    Inhaltlich und auch strukturell hat für diesen Roman Perry Mason Pate gestanden und wenn man nicht unbedingt Fan dieser Art von Gerichtssaalkrimi ist, dann wird einen diese Geschichte nur mäßig begeistern können. Und die sehr kurzen Gastauftritte der Originalcrew werden auch nur die härtesten Komplettisten zum Kauf bewegen können. GANZ NETT.

  • Die ENTERPRISE befindet sich mit einem alten Terraformer und seiner Tochter auf einer Reise, während der der alte Mann, ein Idol Kirks, der mit dafür verantwortlich ist, dass Kirk zur Sternenflotte gegangen ist, an einer Strahlenvergiftung stirbt. Es stellt sich heraus, dass der letzte Planet, auf dem er gesiedelt hat und auf dem er sich auch zur Ruhe setzen wollte, durch eine Kombination der Sonneneinstrahlung und bestimmter atmosphärischer Gase für eine längere Besiedlung nicht geeignet ist. Darum müssen die nun dort befindlichen Siedler so schnell wie möglich evakuiert werden. Um die Reise abzukürzen, fliegt Kirk mit der ENTERPRISE durch ein Nebula-Gebiet, das eigentlich für den Durchflug gesperrt ist. Gerade als er eine kur-ze Pause macht, trifft das Schiff auf einen seltsamen Riss im Universum und trotz aller Versuche diesem auszuweichen wird die ENTERPRISE hineingezogen.


    Dieser Roman ist -wie erwähnt- sehr kurz. In dieser Kürze geschieht aber noch einiges und gerade durch die Wortspiele Enowils hat die ganze Geschichte einen gewissen Reiz (und natürlich durch die vorgegebene Spielsituation). Im Großen und Ganzen ist dieser Roman wie ein Koala-Bär: GANZ NIEDLICH.

  • Cpt. Garth ist Einigen sicherlich noch aus der TOS-Episode, die auf Elba II spielt bekannt. Damals sollte Dr. McCoy ein Mittel gegen kriminellen Wahnsinn zu dieser Psychiatrie bringen, damit die dort lebenden Mörder von ihrer geistigen Verwirrung befreit werden könnten. Für kurze Zeit hatte Cpt. Garth Spock, Kirk und McCoy in seine Gewalt bekommen, aber schließlich gelang es dem Cpt. und Spock ihn zu überlisten und als sie den Planeten verließen konnte Dr. McCoy bei Garth die ersten Zeichen einer Besserung feststellen.


    Nun scheint der ehemalige Held StarFleets endgültig geheilt zu sein und er möchte gerne wieder das Kommando über ein Raumschiff bekommen, eine Idee, die viele Leute in der Hierarchie von StarFleet nervös macht. Bevor er dieses Kommando bekommen soll, soll er sich zunächst in einer Mission zum Planeten Antos beweisen, den er zum Zeitpunkt des Ausbruchs seines Wahnsinns hatte vernichten wollen.


    Teilweise sind die Bezüge von Figuren und Gruppierungen den Autoren etwas durcheinander geraten, was ein aufmerksames Lesen erfordert. Ansonsten EMPFEHLENSWERT.

  • Gemini, das ist der Zwillingsstern, die beiden Brüder Castor und Pollux aus der Mythologie. Auf dem Planeten Nador ist dieses Zwillingsstern durch die Monarchen vertreten, die zur Zeit noch hier herrschen. Es ist eine glückliche Herrschaft, aber im Zuge des Betritts zur Föderation haben die beiden Herrscher beschlossen ihr Volk aktiv in die Demokratie einzuführen. Zur Verhandlung des Übergangs und zur Beaufsichtigung der Abstimmung zum Eintritt in die Föderation wird die ENTERPRISE nach Nador geschickt. Doch kurz vor Erreichen des Planeten wird das Schiff von einem wesentlich kleineren Schiff angegriffen, das sich relativ gut tarnen kann. Bevor die Besatzung dieses Schiffs festgesetzt werden kann, löst diese die Selbstzerstörung des Schiffs aus und beamt sich fort. Weder die Sensoren und Datenbanken der ENTERPRISE noch die nadorianischen Behörden können die Herkunft dieses seltsamen Schiffes klären.


    Interessante neue Probleme, die interessante – teils alte – Lösungen erfordern und das Einnehmen neuer Perspektiven. Spannend, spaßig, EMPFEHLENSWERT.

  • Wie bereits die „Janus-Gate“-Serie konzentriert sich auch „Errand of Vengeance“ auf die unteren Ränge der Besatzung der ENTERPRISE im Rahmen der klassischen Fernsehepisoden und auch darüber hinaus. Während Janus-Gate dabei eher bekannte Figuren wie Sulu, Chekov und Uhura in den Mittelpunkt stellt, stehen in dieser Reihe die Men (und Women) in Red im Zentrum der Erzählung, deren Namen wir sonst eher im Zusammenhang mit Nachrufen ken-nen gelernt haben. Hierbei stellt uns der erste Roman einen jungen Sicherheitsoffizier namens Jon Anderson vor, der nach seiner Ausbildung an der Akademie seinen ersten Posten an Bord der ENTERPISE antritt. Er ist dabei aus mehreren Gründen nervös, nicht zuletzt, weil er in Wirklichkeit ein chirurgisch veränderter Klingone namens Kell ist, dessen Auftrag neben Sabotage auch die Ermordung Captain Kirks ist. Kaum an Bord trifft er einen anderen Sicherheitsoffizier namens Matthews, der sich ihm als ein weiterer eingeschleuster Klingone zu erkennen gibt.


    Der Roman ist spannend und auch „menschlich“ interessant und lässt sich kaum beiseite legen. Hier und da zeigen sich gewisse handwerkliche Schwächen, die aber wohl nur einem sehr aufmerksamen Leser auffallen dürften und die für den Lesegenuss nicht weiter ins Gewicht fallen. Alles in Allem SEHR EMFEHLENSWERT.

  • Dies ist der erste Band einer kleinen Serie, die versucht Ereignisse aus der alten Fernsehserie genauer aufzuarbeiten. Die ENTERPRISE verlässt den Explosionsbereich von PSI 2000, wo die Crew mit einem Virus angesteckt worden war, der für einige Zeit alle Hemmungen zerstört hatte, was unter anderem Sulu dazu gebracht hatte mit einem Degen die Brücke des Schiffs unsicher zu ma-chen. Insgesamt haben alle Besatzungsmitglieder Dinge getan, die sie sehr gerne wieder ver-gessen würden. Bei der Flucht von PSI 2000 wurde die ENTERPRISE darüber hinaus 3 Tage zurück in die Vergangenheit geschleudert, ein Ereignis, das sie nun vor gewisse Probleme stellt. Denn nun würde sie – bei Einhalten der momentanen Befehle – ihren nächsten Zielpunkt erreichen, bevor sie an ihrem letzten Zielpunkt angekommen sind. Um eine Verunreinigung des Zeitstroms möglichst gering zu halten begibt sich die ENTERPRISE zu dem Planeten Tlaoli, wo zuvor einige evakuierte Geologen, die PSI 2000 untersucht hatten, untergebracht worden waren.

  • Und dies ist der zweite Band der Trilogie, der auch ganz interessant ist.

  • Hier kommen nur noch Titel von meiner Seite rein, die ich neu lese und bespreche, wenn sie denn kommen. Wer hier ältere Titel reinstellen möchte die ebenfalls unnummeriert aus der TOS-Reihe kommen, soll sich dazu gerne eingeladen fühlen.

  • Hier noch einige Links zu Mini-Reihen, die aus der TOS-Reihe entstanden sind:


    1. Brother´s Keeper (über die Hintergründe einer alten Freundschaft Kirks)
    2. Die Shatner-Romane (mit Kirk im absoluten Rampenlicht)
    3. Die Eugenischen Kriege (über die Hintergründe von Khan, den wir aus "Space Seed" und dem zweiten ST-Spielfilm kennen)
    4. Fanfiction-Kurzgeschichtensammlungen (die alle Serien betreffen)
    5. Die Mutigen und die Wagemutigen (eine Art "Herr der Ringe" durch alle Serien)
    6. Das erste Jahr StarFleets
    7. Die verlorenen Jahre zwischen dem Ende von TOS und dem Beginn von TNG.
    8. Die Getway-Reihe
    9. Die Doppel-Helix (über biologische Kriegsführung durch alle ST-Reihen)
    10. Cpt. Sulu, Cpt. Pike in einem überaus exklusiven Club - dem Captain´s Table.
    11. Die TOS-Jugendbuchreihe.
    11. Der Geheimdienstroman
    12. Beckmesserei in StarTrek
    13. Tribbles


    Und ein paar "richtige" Sachbücher:


    1. Bezüge zu anderen Texten
    2. StarTrek als Lebenshilfe
    3. Religiöse Aspekte von StarTrek


    Mehr zu StarTrek findet Ihr auch hier.
    Aktuelle Informationen zu StarTrek findet Ihr beim OSTFC.

  • Diese Geschichte spielt nach den Ereignissen im ersten Spielfilm und zeigt, wie sich Cpt. Kirk versucht mit der von Cpt. Decker zusammen gestellten Mannschaft zu arrangiereen, was zunächst einmal gar nicht so einfach ist. Und auch seine alten Freunde sind mit der neuen Situation nicht ausnahmslos einverstanden. Als das Schiuff nun auch noch auf einen Planeten geschickt wird, auf dem die Bevölkerung das Verschwinden eines gottgleich regierenden Computers betrauert wird der in ihren Augen als "Gottestöter" verschrieene Cpt. Kirk auch von dieser Seite überaus heftig abgelehnt.


    Sehr dicht, sehr philosophisch, sehr spannend, sehr zu empfehlen 8)

  • Nach dem Verlust seiner Freunde und seines Jobs ist Montgomery Scott nicht der glücklichste Rentner in der Geschichte der Föderation. Und auch nach seinem Treffen mit der ENTERPRISE-D ist er immer noch von Schuldgefühlen gesschüttelt, weil er seinen Cpt. auf der ENTERPRISE-B nicht hatte retten können. Der Versuch, die Zeit zu verändern und Kirk zu retten lässt die Zeit von Cpt. Picard wesentlich anders aussehen, als man es sich hätte wünschen können.


    Gegen Ende sehr bemüht, aber bis dahin konzeptionell interessant :-k

  • Die klingonischen Agenten im föderalen Raum sind weitestgehend enttarnt und ein Krieg scheint unvermeidlich. Doch eine Delegation unter Botschafter Fox soll dies auflösen. Die Verhandlungen laufen ganz gut und es scheint nur noch ein Kolonieaustausch eine Rolle zu spielen, bei dem die ENTERPRISE Hilfestelung leisten soll. Doch es ist bei Weitem nicht so einfach, wei es scheint. Spannender Anfang einer neuen Mini-Serie.

  • Dies ist der erste Roman zu einer geplanten Mini-Reihe zu einem Projekt namens Vanguard mit dem StarFleet zur Zeit von Cpt. Kirk versucht, die Tholianer und die Klingonen im Auge zu behalten. Dazu soll eine Reihe von großen Stationen aufgebaut werden, die als Werften und Handelsstützpunkte fungieren können. Kirk findet diese Station, die er nur durch Zufall findet, überaus verdächtig und nachdem er auf sie gestoßen ist, wird er auch bald in eine Desinformationskampagne hienin gezogen.


    Bezüge zu aktuellen innen- und außenpolitischen Ereignissen in den USA sind sicherlich absolut zufällig und unbeabsichtigt :wink: 8)

  • Dies ist der zweite Band der Vanguard-Reihe und es geschieht wirklich eine ganze Menge Die Klingone und Tholianer machen sich weiterhin gegenseitig das Leben schwer und beobachten gleichzeitig die Ausdehnung der Explorationsbemühungen der Föderation mit überaus großem Misstrauen.
    Auf verschiedenen Planeten, die die unterschiedlichen Parteien anfliegen, finden sie immer wieder Artefakte einer sehr fremdsrtigen Zivilisation, die immer wieder zu unerwarteteten Todesfällen führen.
    An Bord der Vanguardstation selbst entwickeln sich die interpersonalen Beziehungen und Dynamiken immer mehr, so dass man gelegentlich beim Lesen an Babylon 5 erinnert wird. Und der Geheimdienstplot um Quinn geht gleichfalls fröhlich weiter. Für jeden SF-Fan sicherlich ein ansprechend Büchlein. :thumleft:

  • Hier ist endlich der schon lange erwartete zweite Teil der großen Vulkanier-Trilogie. Immer noch laufen die verschiedenen Handlungsstränge nebeneinader her. Auf der einen Seite ist da der Exodus und die Wanderung der Vulkanier, die den Vulkan verlassen haben um auf einem anderen Planeten die ihnen genehme Lebensweise fortzusetzen. Auf dieser Reise sind sie allerlei Härten ausgesetzt, die ihre weitere Zukunft stark beeinflussen sollen, bis sie schließlich in ein bereits hinreichend bekanntes Sternensystem kommen, wo sie sich über zwei sehr unterschiedliche Planeten verteilen.


    Im zweiten Handlungssstrang versucht Spock nach der Expedition zu den Wattraii immer noch einen dauerhaften Frieden zwischen der Föderation und dem romulanischen Reich zu befördern. Doch wieder wird er in eine Aktion von StarFleet Intelligence hinein gezogen.


    Spannend und komplex. Ich hoffe, auf den letzten Band muss nicht so lange gewartet werden :alien:

  • Mit “Epiphany” liegt nach “Exodus” und “Exiles” der dritte Band der Vulcan’s Soul-Reihe vor.


    Wie bereits in den vorhergehenden Bänden bewegen sich die Leserinnen und Leser dieses Buches auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum Einen spielt der Roman ein Jahr nach dem Ende des Dominionkrieges und nach dem Aufstand der Remaner und dem Ausrufen des klingonischen Protektorats Remus stehen die Romulaner mit den Watraii einem neuen Feind gegenüber, der sich auf eine jahrhundertealte Feindschaft beruft und es darauf anzulegen scheint, die Romulaner vollständig aus dem Weltall zu entfernen. Verhandlungen mit dieser Rasse von ständig Masken tragenden Humanoiden erweisen sich als überaus schwierig und ihre Schiffe stellen die romulanische Flotte immer wieder vor neue Probleme.


    Besonders haben es die Watraii auf ein altes vulkanisches Artefakt abgesehen, dass von Surak an Karatek gegeben worden war, bevor dieser mit anderen Vulkaniern den Planeten verließ um für die neuen Lehren der Logik und Emotionskontrolle ein passendes Zuhause zu finden. In diesem Artefakt nämlich vermuten die Watraii den unwiderlegbaren Beweis für die geschichtliche Schuld der Romulaner.


    Die Föderation – und besonders Sonderbotschafter Spock – stehen zwischen den Fronten und versucht zu vermitteln, was nicht so leicht ist, denn die Romulaner erwarten von dem Kriegsalliierten bedingungslose Unterstützung, während die Watraii zunächst einmal niemanden zu trauen scheinen.


    In der Vergangenheit beginnen die zweifach exilierten Vulkanier auf Remus mit ihrer Anpassung an ihre rauen Lebensumstände voller Giften, Kälte und lebensbedrohlicher Strahlung. Dabei gehen sie zum Teil überaus unorthodoxe Wege, mit denen nicht jeder auf diesem planetengroßen Gefängnis einverstanden ist. Aber die Bedrohung und der Druck durch ihre „Wächter“ lässt solche inneren Reibereien nicht übertrieben anwachsen – auch nicht, als das romulanische Imperium beginnt, durch die Zusendung „unerwünschter“ den Bevölkerungsdruck auf Remus zu steigern.


    Die endgültige Überraschung dieses Buches wird am Ende nicht so sehr überraschen, aber das liegt vor allen Dingen daran, dass dieser Roman sehr folgerichtig darauf hinarbeitet. Soweit ist dieses Buch ein würdiger und lesenswerter Abschluss dieser Trilogie.

  • Der letzte Band der Crucible-Reihe ist auch der Kürzeste. Eine Tatsache, die der Autor selbst mehr oder weniger amüsiert bemerkt.


    Ausgehend von den Ereignissen im Nexus und dem Kampf gegen Dr. Soran wirft es Kirk nochmals in den Nexus zurück. Hier kann er aber nicht wieder zu seiner ursprünglichen Spielerei mit seiner eigenen Vergangenheit zurück finden, denn das neuerliche Abenteuer mit Picard und einige andere Beobachtungen haben ihm die Freuden des Lebens und Erlebens im Nexus vergällt. Und so sucht eine neue Aufgabe um eine neu wahrgenommene Bedrohung einiger Millionen Lebewesen zu beseitigen und gleichzeitig sein eigenes Leben ein wenig von unschönen Momenten zu bereinigen. Doch dies erscheint einfacher als es am Ende wirklich ist.


    Auf der Reise durch die Zeit in verschiedene Ecken muss er sich – während wichtige Momente seines Lebens immer mal wieder aufgegriffen werden – der Tatsache stellen, dass er hier nun einmal vor einem Problem steht, dass er nicht als Einzelperson lösen kann und so wendet er sich an die einzige Person, der er im Universum ganz und gar vertraut um dieses Problem endgültig und zur allgemeinen Zufriedenheit zu lösen.


    Zeitreisengeschichten um Kirk ist man mittlerweile gewohnt und nach den ersten beiden Bänden dieser Reihe wird die Leserinnen und Leser dieser Roman in dieser Hinsicht nicht wirklich überraschen. Aber die Handlung ist wirklich überaus zirkulär, wenn man so möchte und nach den Vorlagen der Vorläuferbände und bei guter Kenntnis von Kirks Biographie nicht wirklich erhellend. Wer sich noch nicht so auskennt, wird über einige Punkte Klarheit bekommen und wer gerade erst damit beginnt, sich mit Startrek zu beschäftigen sollte um dieses Buch einen großen Bogen machen. Es ist situativ und sprachlich schön geschrieben aber bringt wirklich nichts Neues ins ST-Universum.


    Auf die eigentliche Geschichte folgt dann ein ausgiebiges Nachwort, das die Entstehungsgeschichte der Reihe insgesamt ein wenig beleuchtet, was für den ein oder anderen Leser oder die ein oder andere Leserin ganz interessant sein mag. Aber davon abgesehen ist dies wirklich nur ein Buch für Komplettisten. EHER ÜBERFLÜSSIG.