Mitch Albom - Dienstags bei Morrie

  • Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und ich kann mich noch erinnern, dass ich am Anfang die Befürchtung hatte, dass das Buch mich traurig machen würde, da es um das Sterben geht. Auch wenn es einen traurigen Hintergrund hat, so spürt man doch in den humorvollen Dialogen von Morrie und Mitch Albom die Zuversicht und Hoffnung. Es ist ein sehr fein geschriebenes Buch, welches mir sehr gut gefallen hat. “Dienstags bei Morrie” ist eines meiner Lieblingsbücher geworden.


    Liebe Grüße von der buechereule :winken:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Ich habe das Buch in meinen Weihnachtsferien innerhalb eines Tages durchgelesen. Das Buch ist wirklich toll, es ist zugleich lustig und traurig und Morrie wächst einem wirklich an Herz.
    Im Nachhinein denke ich aber ich habe das Buch zu schnell durchgelesen, ich werde es bestimmt mal wieder in die Hand nehmen und mir dann mehr Zeit lassen zum genießen :) .

    "Er liebte sie so unbändig. So unbändig, dass er niemals wieder um ihre Lippen bat und ohne sie ins Grab gehen würde " (Die Bücherdiebin)

  • "Dienstags bei Morrie" habe ich von einer guten Freundin geschenkt bekommen. Sie meinte, es könnte mir so gut gefallen wie ihr - und da hatte sie absolut recht.


    Es ist ein Buch, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Die Erkenntnis, dass das Glück in ganz einfachen, alltäglichen Dingen steckt, wird einem hier wiederholt vor Augen geführt. Diese Dinge zu erkennen ist eine Sache, sie auch im täglichen Leben zu befolgen eine ganz andere, viel schwierigere. Wobei ich mir größte Mühe gebe. Manches lasse ich fallen (z.B. habe ich mir abgewöhnt, auf der Uni eine der besten sein zu wollen - es wird mir in ein paar Jahren ziemlich egal sein, ob ich eine 1 oder eine 3 in diesem oder jenen Kurs hatte), stattdessen unternehme ich mehr mit Freunden oder lese mehr Bücher. Und ich finde, mit 22 kann man sich sowas leisten, vielleicht sollte man das sogar ...


    Zudem ist es ein Buch, das Trost spendet. Viele Menschen haben Angst vor dem Sterben. Wie Morrie das handhabt, nämlich sich von allen zu verabschieden, die er liebt, finde ich großartig! Statt tatenlos und deprimiert in seinem Bett zu bleiben bemüht er sich, den anderen noch einmal zuzuhören oder ihnen (!) tröstende Worte zu spenden. Wenn man ihm zuhört, wünscht man sich auch so einen Lehrer / Freund. Oft braucht es jemanden, der die wichtigen Dinge anspricht, dass man sich ihnen wieder bewusst wird. Dabei sollte es so einfach sein. Ja, Morries fiktiver "letzter Tag" hat mich nachhaltig begeistert.


    Es ist ein Buch, das ich definitiv eines Tages meinen Kindern zum Lesen geben werde.


    Liebt einander, oder geht zugrunde.


    Und ich weiß nicht, wieso, aber ich musste am Ende gar nicht weinen ...

    :study: F. Scott Fitzgerald - The Great Gatsby


    "Mit der Wahrheit ist es wie mit einer stadtbekannten Hure. Jeder kennt sie, aber es ist peinlich, wenn man ihr auf der Straße begegnet.
    Damit muß man es heimlich halten, nachts. Am Tage ist sie grau, roh und häßlich, die Hure und die Wahrheit. Und mancher verdaut sie ein ganzes Leben nicht."
    Wolfgang Borchert - Draußen vor der Tür

  • Ich kann mich den ausnahmslosen Begeisterungen leider nicht anschließen, aber vielleicht bin ich mit zu hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen?


    Auch wenn es eine oft humorvoll erzählte wahre Geschichte ist über einen Menschen, der an einer grausamen Krankheit stirbt und trotzdem seine Lebenslust und seinen Humor nicht verliert, so fehlt mir die Tiefe. Die Geschichte hat mich nicht wirklich erreicht, ich hatte vielfach das Gefühl von erzählten Platitüden, von Gedanken, die jeder von uns doch vielfach schon selbst gedacht oder in anderen Büchern schon gelesen hat. Es liest sich leicht und schnell, selbst für mich, und ich hab auch nicht daran gedacht, es abzubrechen. Aber hingerissen oder groß mitgenommen hat es mich nicht, dazu fehlt mir irgendwie zu viel. Man kann es lesen, aber ich glaub, mir hätte nachträglich betrachtet auch nichts gefehlt, wenn ich es nicht gelesen hätte. :-k

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Die Geschichte hat mich nicht wirklich erreicht, ich hatte vielfach das Gefühl von erzählten Platitüden, von Gedanken, die jeder von uns doch vielfach schon selbst gedacht oder in anderen Büchern schon gelesen hat.

    An meiner Bewertung siehst du, dass ich das Buch auch nicht so toll fand. Vielleicht hatte ich damals, als ich es gelesen habe (es muss in der Zeit gewesen sein, als der BT noch keine Bücherregale hatte), noch nicht den Mut, mich mit meiner Kritik einer geballten Positivmeinung, bzw. der tiefen Betroffenheit gegenüberzustellen. 8-[
    Auf alle Fälle habe ich bei jedem Deiner Sätze sagen können: Stimmt, so hab ich das auch empfunden.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Vielleicht hatte ich damals, als ich es gelesen habe (es muss in der Zeit gewesen sein, als der BT noch keine Bücherregale hatte), noch nicht den Mut, mich mit meiner Kritik einer geballten Positivmeinung, bzw. der tiefen Betroffenheit gegenüberzustellen.

    Vielleicht braucht es einfach etwas Übung, um auch seine abweichende Meinung in einem sonst eindeutigen Thread zu schreiben. Als Erstrezensent ist das leichter. Als ich hier neu war, hätte ich das vermutlich auch noch nicht gemacht. Heute weiß ich, dass wir das im BT gut können. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Hab das Buch gerade wiederentdeckt. Zugegeben: Würde es nicht auf einer echten Begebenheit beruhen, würde ich es vielleicht eher in die Ecke “idealisierend, kitschig, Hollywood-Literatur” stellen aber so hat es mich sehr bewegt. Irgendwie geht es ja uns Sterben und dabei aber eigentlich viel mehr ins Leben. Auf dem Bücherrücken wird jemand zitiert der das Buch mit “Der kleine Prinz” in Erwachsen von Antoine de Saint-Exupéry vergleicht. Ganz so weit würde ich insbesondere hinsichtlich der lyrischen Qualität nicht gehen aber die Richtung stimmt und das Buch hat definitiv eine Tiefe und Wärme von der man nachhaltig profitieren kann.